Beiträge von Vayana

    Ok, ich verstehe… ich kenne mich mit den Mechanismen bei Alkoholsucht nicht so gut aus. Mir hilft es zwar gerade unsere Situation einzuschätzen, eigentlich-denke ich jedoch- wäre dieses Informieren doch Aufgabe meines Mannes. Ich bin mir nicht sicher, wie und ob er sich mit seiner Sucht auseinandersetzt.

    es sei denn: dein partner beschließt der sucht ein ende zu setzen. das heißt, er beschließt nie mehr wieder zu trinken. für den rest seines lebens. wenn er das angeht, dann kannst du wieder beginnen, ihm zu vertrauen.

    Tja, ich glaube an dem Punkt ist er nicht. Ich glaube, er denkt immer noch, dass er es irgendwann irgendwie doch kontrollieren kann.

    Mal eine Verständigungsfrage: wie klappt das mit dem alkoholfreien Bier? Der Alkoholgehalt reicht doch vermutlich nicht aus, um einen Entzug zu verhindern, oder? Oder reicht so eine kleine Menge Alkohol dem Körper, um körperlich noch genug zu bekommen?

    So, ich musste mich erstmal sortieren. Hat aber noch nicht ganz geklappt. Das mit dem alkoholfreien Bier… Danke nochmal für den Hinweis… hat ja 0,5% … ich denke, er macht sich etwas vor bzw. mir. Es passt zu meinem Eindruck, dass er das Ausmaß des ganzen nicht wahrhaben will. Für mich fühlt es sich auch nicht richtig an, dass ich ihn jetzt einfach nur mit einer anderen Bierflasche antreffe. Auch mein Therapeut vermutete, dass die Kuh noch nicht vom Eis ist. Mein Eindruck ist, dass er sich noch nicht wirklich konfrontiert…

    Er war sehr interessiert, was „unser“ Therapeut gestern gesagt hat. Ich habe es ihm im groben gesagt, hatte aber den Impuls wahrgenommen, ihm gar nichts zu sagen, soll er sich selbst Hilfe holen. Der Klassiker war dann, dass er sagte, dass er überhaupt nicht verstehen kann, wo ich denn abhängig sein sollte von ihm und ihn diese Aussage zutiefst verletzt (?) und er das Gedpräch jetzt beenden will, weil ihn das zu sehr stresst(ER hatte nachgefragt)

    Wie allerdings mein Zeichen bzw. Mein Weg aussehen kann, das weiß ich noch nicht genau… irgendwas mit : mehr reinfühlen was ich will und danach handeln, eigene Abhängigkeiten zu ihm (?) angucken, … Ich brauche Abstand und Zeit…

    Verständlicher, Momo?
    LG

    Wie läuft es für mich? Hm… für mich war bzw. ist die Erkenntnis, dass mein Mann Alkoholiker ist, neu! Ich habe das die ganze Zeit gefühlt. Aber er und mein Umfeld haben mir etwas anderes suggeriert. Das ist für mich gerade die Befreiung schlechthin! Denn ich habe mich entschieden, meinem Gefühl zu vertrauen. Ich glaube, das ist der riesige Schritt der letzten Tage!

    Und ich frage mich jetzt im nächsten Schritt: wieso habe ich das 9 Jahre mitgemacht bzw. immer wieder verdrängt? Das ist also die nächste Gedankliche Baustelle…

    Ja, mein Mann trinkt seit 9 Tagen alkoholfreies Bier in Mengen. Ein erster Schritt. Er setzt sich angeblich mit seinem Alkoholumgang auseinander, möchte da aber zur Zeit nicht mit mir drüber reden. Und er fährt die Schiene: jetzt machen wir alles anders!
    Das, was für mich das Schlimmste in unserer Beziehung war- ständige Erschöpfung, Gereiztheit, Überforderung, mega schlechte Laune- ist schon nach 4 Tagen alkoholfrei Vergangenheit. Das ich dem Braten nicht traue, liegt auf der Hand. Und trotzdem ist es eine Art durchatmen… Ich will nicht so weiter machen. Ich denke, wenn ich jetzt nicht für mich ein klares Zeichen setze, dann würde er- schwuppdiwupp- schnell wieder alles unter den Teppich kehren, und so weiter machen als wäre nichts gewesen. Bis dann irgendwann wieder ein Bierchen auftauchen würde… und dann zwei…

    Ich bemerke meine psychischen Versuche, ganz schnell wieder die Klappe zu zu machen und wieder zurück zu „normal“ zu gehen. Ich wollte mich ja eigentlich räumlich vorerst mehr trennen, das hat jetzt wegen krankem Kind und anderen Dingen nicht geklappt. Und es wird schon wieder gefühlt schwieriger… das ist vielleicht wieder dieses noch mal „einschlafen“. Ist das verständlich, was ich schreibe?
    Lg

    Hallo, ich möchte ein Lebenszeichen geben😊

    Ich war heute bei einem Therapeuten. Er kennt uns beide. Ich hab viel zum Nachdenken mitgenommen. Vor allem ist es mir relativ selbstverständlich über die Lippen gekommen, zu sagen: er ist Alkoholiker. In dem Moment war ich mir wieder sicher! Alleine diese Erkenntnis ist so wichtig für mich.
    Mein Mann und ich sind uns in mehreren Gesprächen ehrlich begegnet. Er hat nichts abgestritten. Zwar auch nicht gesagt: so ist es! Aber wir hatten schon oft Streit wegen der Lügen. Und ich habe ihn vor 1/2 Jahr gebeten, mich mehr anzulügen, weil es mich so verzweifeln lässt. Und er wird ich jetzt vorsichtig darauf hin, dass er das auch seitdem nicht mehr gemacht hat. Er sagt dann eher nichts. Das ist viel wert. Mit meinem Therapeuten habe ich das Bild des Aufwachens benutzt: kann sein, dass ich auch noch mal wieder einnicker und es doch nicht so klar sehe, aber ich bin gerade in einem Dämmerzustand, noch nicht ganz wach. Aber nicht mehr ganz schlafend. Ich bekomme schon etwas mit. Auch wenn ich das Thema co-Abhängigkeit noch nicht ganz zu fassen bekomme, ich registriere schon, dass es vermutlich umfassender mit mir zu tun hat bis ich noch vor kurzem dachte…

    Er ist oberkontrolliert. Das würde er nicht machen. Auf jeden Fall nicht so viel, dass er nicht mehr handlungsunfähig wäre.
    Ich weiß noch nicht so recht wie ich das mache, arbeiten, Schule, Kindergarten hin und her. Er ist sauer, dass ich das will

    Das stimmt. Ich bin einfach selbst total durch und weiß selbst nicht mehr ein noch aus. Ich bin verzweifelt. Für mich ist es gerade ein „aufwachen“, was ich hier erlebe. Deswegen frage ich auch immer wieder, wie ihr das einschätzt. Weil ich gerade beginne, von außen auf unsere/ meine Situation zu schauen. Es kommt noch gar nicht richtig zu mir durch, wenn du fragst: was willst du denn?! Weil ich in diesem emotionalen Schlsmassel so festhänge.
    Ich habe mich entschieden, räumlich etwas Abstand zu bekommen, ich werde die nächsten Tsge mal mit mal ohne Kinder wo anders verbringen, weil ich den Kopf hier nicht frei bekomme. (Bringt zwar auch Unruhe und zu allem übel ist mein Auto hinüber und ich mittlerweile finanziell von meinem Mann abhängig- genug Themen zum nachdenken )

    LG Vayana

    Tja, …
    Ich weiß es alles nicht… wir hatten diese Phasen schon häufig. Jetzt ist halt gerade alkoholfreies Bier dran. Bis jetzt kam dann aber irgendwann wieder ein Bier(ich werde es mir nicht nehmen lassen ab und an mal ein Bier zu trinken) und dann irgendwann auch wieder der Kasten… und den Rest kennt ihr sicherlich… ich schreibe es mir einfach mal von der Seele… er würde nicht merken wenn keine Milch mehr für den Kaffee im Kühlschrank steht, bzw. sicher nicht dafür noch los fahren… aber wenn kein Bier mehr da ist… auch wenn er sich dann nur 2-3 Dosen holt… aber dafür fährt er sicher noch mal los…


    Und er ist ständig überfordert: alles ist zu viel, zu viel Druck, zu viel zu tun, zu viel los, …. Ich denke mir oft: es ist doch eigentlich gar nicht so außergewöhnlich. Ich wundere mich immer, dass er es alles als sooooooo belastend empfindet. Manchmal ist er so scheiße drauf, dass es mir auf der Zunge liegt, zu sagen: trink doch einfach ein „Bierchen“, dann hast du wenigstens bessere Laune… sag ich nicht wirklich, verzeiht meinen Sarkasmus…