Beiträge von Lilawolke

    Hach ja - ich mal wieder.
    Die letzten Wochen verliefen wie immer,

    meine Mutter trinkt alle paar Tage - tagsüber, ist aggressiv und kann danach wieder zwei Tage nicht aus dem Bett aufstehen.

    Ich habe ihr gesagt, dass ich den Kontakt zu ihr auf ein Minimum beschränken werde, solange sie weiter trinkt und ihr Verhalten sich nicht ändert. Habe ich auch getan. Sie ist jetzt dran, dass sie für sich eine passende Therapiemöglichkeit findet. 1x pro Woche Gespräch bei der Caritas scheint ja nicht ausreichend zu sein. Bei dieser Suche erklärte sie mir auch, welche Formen für sie nicht in frage kommen würden und wo sie auch nicht genommen werden würde.

    Ich frage mich, wie für sie jetzt der richtige Weg sein könnte.
    Sie sagt ins Bezirkskrankenhaus könnte sie nicht, weil auf der geschützten Station wird man nur angenommen, wenn man dort quasi klingelt und man müsste betrunken sein. Es gibt dort eine weitere Station (keine Akutstation sondern dort wird der Entzug begleitet über drei Wochen und danach wird man an passende Rehaeinrichtungen weitergeleitet). Sie sagte sie habe dort angerufen und dort wäre sie auch falsch, weil sie hat ja keine Entzugserscheinungen. Sie sei ja nicht körperlich abhängig sondern nur psychisch und dann braucht man keinen stationären Entzug.

    Ich dachte ich hätte viel über das Thema gelesen, aber ich komme mir so doof vor - sie bringt das alles so glaubhaft rüber…


    Ebenso hat sie mir vorgeworfen, dass ich sie ja nur verurteilen würde und ihr keine Hilfe wäre. Dabei habe ich diese ja wirklich so oft angeboten und außer Lügen kam nichts bei rum.

    Wie geht ihr mit solchen Aussagen um? Sie sagte, dass es nur gut ist, wenn sie funktioniert, aber wenn sie als die Aussätzige Hilfe braucht, steht ihr niemand bei.

    Zum verzweifeln :(

    Ja, erschreckend, wie normal es für Kinder (erwachsen oder nicht) sein kann, wenn konsumiert wird.

    Meine Mama trinkt tagsüber - heimlich. Sie kauft sich Wein in der Tankstelle und ist dann oft mehrere Stunden nicht erreichbar und kommt dann irgendwann volltrunken nach Hause. Es gab Tage, da hat sie essen in den Ofen geschoben und alles ist verbrannt, weil sie es nicht mehr wusste und eingeschlafen ist. Sie streitet jeglichen Konsum oft ab - auch wenn sie die Flasche Wein noch in der Hand hält.

    Ich schäme mich auch oft für sie, wenn sie mit bekannten oder Nachbarn spricht, wenn sie getrunken hat. Die wissen ja von der Problematik ja nicht.

    Liebe Siri, danke für deine lieben Worte! Es tut gut diese zu lesen.

    Ich überlege, ob ich selbst zu einer Beratungsstelle gehe - einfach um mit jemand außenstehendem einmal darüber zu sprechen.

    Da es auch gelegentlich relativ normale Tage mit ihr gibt - tue ich mich wahrscheinlich auch sehr schwer den Kontakt wirklich abzubrechen. Wie erkläre ich das auch meinen Kindern? Meine Tochter hat ein sehr enges Verhältnis zu meinem Papa, der ja im gleichen Haushalt wohnt.

    Danke für deinen Beitrag Elly

    Meine Mama trinkt nicht täglich - ca 3-4x die Woche. Aber wenn sie trinkt, dann kann sie nicht mehr aufhören, bis sie eben so betrunken ist, dass sie ins Bett muss.
    Sie lebt mit meinem Papa zusammen - die Kinder sind daher nie alleine mit ihr - aber sie merken natürlich auch, dass Oma dann oft anders ist.

    Ich habe langsam das Gefühl, dass der Alkohol schon das Gehirn geschädigt hat - sie kann sich nichts mehr merken, erzählt Dinge innerhalb von 15 Minuten drei mal.

    Sie sagt, dass die Therapeutin, zu der sie einmal die Woche geht (sie nennt es Reha) sagt, dass sie für einen stationären Aufenthalt zu wenig trinken würde. Auch ihre Hausärztin würde sagen, dass sie keine Alkoholikerin ist.
    das klingt für mich alles komisch und nicht professionell

    Hallo zusammen,

    Jetzt habe ich ein paar Tage nur gelesen und nicht geschrieben, aber heute ist wieder so eine Nacht, in der ich wach liege und nachdenke und keinen Schlaf finde.

    Meine Mama und ich hatten immer ein sehr gutes Verhältnis. Wir haben viel zusammen unternommen, Gedanken geteilt und waren uns immer sehr nahe. Vor 10 Jahren veränderte es sich - Schritt für Schritt. Heute erkenne ich sie oft nicht wieder.

    Ich bin damals weggezogen (100km) - wir hatten noch guten Kontakt und ich habe es nicht so mitbekommen, dass das Trinken immer unkontrollierter wurde. Es ist schon einiges passiert in den letzten Jahren. Auf Familienfeiern ist sie am Tisch eingeschlafen, Treppen heruntergefallen, mit dem Rad gestürzt.
    Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mit ihr über das Thema Alkohol gesprochen. Sie sagte immer sie hat ein Problem, will es schaffen nicht mehr zu trinken. Es folgten ambulante Therapien - bei denen sie aber auch währenddessen weiter getrunken hat und das Thema nie richtig bearbeitet hat.

    Sie ist einfach ein anderer Mensch, wenn sie getrunken hat - aggressiv und lügt. Es ist für mich so schwer zu ertragen, wenn sie oft tagelang im Bett liegt (wenn es wieder Ärger wegen dem Trinken gab).
    Meine beiden Kinder (3 und 6) geben ihr viel Kraft, leider gab es aber auch schon Tage, an denen sie nicht nüchtern war, als die Kinder bei ihr waren. Ich kann ihr in dieser Hinsicht auch nicht mehr vertrauen, sie denkt ich würde es nicht merken, wenn sie nur ein Glas Wein hat. Man merkt es. Sie nimmt starke Antidepressiva und man merkt jeden Schluck, den sie trinkt.

    Ich fühle mich wie gelähmt - ich will meine Mama nicht verlieren, will aber auch nicht nur angelogen werden und wenn sie weiter trinkt auch eigentlich keinen Kontakt zu ihr haben. Sie sagt, sie will es schaffen - es kommt mir nicht so vor. Ich weiß, dass man sie nicht dazu drängen kann - wenn sie an diesem Punkt noch nicht ist, ehrliche Hilfe anzunehmen, dann muss ich es akzeptieren. Aber es fällt mir so schwer :(

    Hallo zusammen,


    Ich bin 34 Jahre alt und meine Mutter trinkt seit 10 Jahren.
    Im Laufe der Jahre wurde es immer schlimmer und ich dachte dieses Jahr bereits zwei Mal, dass sie einsieht, dass sie Hilfe braucht - leider trat dies noch nicht wirklich ein.
    Unser Alltag besteht hauptsächlich aus Lügen und ich selbst schwanke zwischen Wut und Mitleid ihr gegenüber.


    Ich hoffe hier auf Austausch mit anderen Angehörigen und dass ich lerne besser mit der Situation umzugehen.

    Viele Grüße

    Lila Wolke