Beiträge von Suse1

    Nein, ich habe mich getrennt, es ausgesprochen. Er schläft auf dem Dachboden im Gästezimmer. Er kommt spät nachts nach Hause und ich lieg dann auch schon im Bett bzw die letzte Woche war er eh auf Dienstreise.
    Am Montag vergangene Woche hat er mir eine Nachricht geschrieben, dass er jetzt einsieht, dass er uns als Team zerstört hat (das Wort Team benutzen wir seit Corona, weil wir sehr viel zusammen geschafft haben und auch mussten und nicht wie viele in unserem Freundeskreis nur gegenseitig über ihre Ehepartner zu meckern.) er hat auch eingestanden, dass er mit dem Trinken ein Problem hat und es wirklich ändern möchte, weil es so viel mehr wert ist als „Zitat: der Plopp im Kopp“.

    Auf diese Textnachricht habe ich ihn gebeten mir das mit seiner Stimme zu sagen, ich spürte wie ich sein Eingeständnis hören wollte, nicht lesen. Die Sprachnachricht war noch emotionaler von ihm. Meine Antwort war dennoch schroff, dass er den Weg nun trotzdem allein gehen muss, sich selbst stellen muss, ich kann ihm nicht mehr helfen. Ich denke diese Worte haben ihn geschockt. Er hatte sicher erwartet, dass ich natürlich seine tiefe Entschuldigung annehme. Vielleicht war ich zu schroff aber: ich wollte an mich denken und meinen Plan durchziehen mit der Hoffnung, dass er fällt und vernünftig aufsteht. Erreicht habe ich das, was ihr hier immer wieder schreibt: er trank noch mehr, ist der Krankheit verfallen.
    Allerdings: er hat so viel schon geschafft und erreicht, er hat so viele Traumas überwinden müssen, er ist allein, Waisenkind seit 16 Jahren. Hat vor 4 Jahren 40kg abgenommen mit eisernen Willen. Ich war sein Freund und habe ihn jetzt hängen lassen um an mich zu denken. Es zermürbt mich, ich liebe ihn. Ich hasse ihn. Versteht das jemand? Ich bin selbst so zerrissen. Grausam diese Erkenntnis gestern, dass er mehr trinkt als je zuvor oder habe ich es nur nie gesehen????

    Ich habe mich Heute Nachmittag einer Freundin anvertraut, auch dank euch hier. Es tat gut und ihre liebe und noch unerfahrene Art der Sucht gegenüber machte mir im Erzählen klar, wie sehr ich schon darin stecke und es nicht wahrhaben will.
    Mein ältester Sohn hat mir immer wieder geschrieben und mich gebeten heute Nacht nach Hause zu kommen. Ich wäre so gern bis Montag mal allein gewesen ohne Kinder und Mann. Ich hätte es gebraucht und konnte es aber den Kindern nicht zumuten. Dennoch war ich viele Stunden mal ganz allein und später mit meiner Freundin quatschen. Es tat gut und meine Hoffnung auf einen aufrichtigen Austausch mit meinem Mann wurde zerstört als ich heimkam und die leeren Flaschen fand. Wie sage ich ihm, dass er gehen soll??? Er soll nicht mehr in unserem Haus leben. Aber ich möchte nicht mit 3 Kindern in eine kleine Wohnung ziehen. Er wird die Kinder nicht nehmen können mit seinem Job.

    Ich glaube niemand „straft“ Dich ab. Das ist eine Interpretation, die mir meine Suchtfamilue auch eingebläut hat, um mich (leider damals erfolgreich) zum Schweigen und Vertuschen der desaströsen Verhältnisse hinter der Fassade zu bringen. Ich bekam auch immer auf den Weg, ich würde mir selbst sehr schaden, wenn ich erzähle, was bei uns zu Hause abgeht. (Leider hat es mir sehr geschadet, dass ich mich so nicht getraut habe, mich jd anzuvertrauen.)

    Hallo Lanananana.
    Ich gebe zu, dass ich dies meinen beiden älteren Kindern auch schon sage. WEIL die Realität auch so ist. Wir suchen jemanden jemanden für meine Kinder, der Mit ihnen spricht und nicht am Ende nur ÜBER sie. Ich suche am meisten nach Ehen und Beziehungen, die es auch geschafft haben mit der Krankheit ihre Ehe zu erhalten, der nasse A ein trockener A geworden ist. Beide an sich gearbeitet haben. Ist da wer?

    Ich finde euch jetzt schon großartig!

    Ich war diese Woche in einer Suchtberatung. Es war sehr gut aber eben auch eine andere Realität, ein Aufrütteln. Wachrütteln weiß ich nicht.
    Ich habe mich zweimal Freunden anvertraut. Jedesmal nach einem schönen Abend mit diesen Freunden, der aber mit einem Ausraster meines Mannes endete. Dann rief ich diese Freunde an, sie halfen in diesem Moment und danach haben sie sich still und heimlich distanziert. Es fühlt sich verraten an, mein Sohn hat damit deren Sohn als Kumpel ebenso verloren. ICH wurde abgestraft für meinen Hilfeschrei. Ich überlege hin und her mit wem ich reden kann und möchte. Ich vertrau niemanden, ich kann es nicht mehr. Zu meinen Eltern habe ich seit Jahren keinen guten Kontakt mehr. Vor anderen bin ich der Optimist. Wie habt ihr diese Phase geschafft? Die Woche vergeht, da bin ich getragen von Job und Kinder. Das Wochenende ersehne ich und hasse es jetzt.

    Hallo Matilda. Meine Kinder sind 3, 7 und 10. der älteste jetzt auf der Weiterführenden. Es zermürbt mich. Ich bin so verdammt einsam. Niemand im Freundeskreis hört zwischen den Zeilen zu. Jeder findet seine Probleme am größten und bewundert meinen Mann. Ich weine still und finde doch nie richtig Zeit dazu. Ich denke an Selbstmord aber meine Verantwortung für die Kinder hindert mich daran. Ich steh am Ende und bin einfach allein und überfordert.

    Liebe Grüsse von Nutella, was ich früher geliebt habe und jetzt gar keinen Appetit mehr verspüre.

    Hallo. Mein Mann trinkt und das schon sehr lange, nicht bis zum absoluten Zusammenbruch aber um abzuschalten. Ich habe ihn vor 2 Wochen verlassen, das war eher spontan als überlegt. Zum ersten Mal fühlte ich nur Ekel bei seinem Anblick am Morgen, keine Liebe oder den Drang nach einer Entschuldigung von ihm. Er sollte einfach nicht mehr mein Mann sein. Wir haben 3 Kinder, ich bin jetzt alleine mit ihnen und die Vorstellung, dass dies jetzt mein reales Leben ist, zermürbt mich. Ich möchte ihm helfen, aber weiß nicht wie. Ich lasse ihn fallen, aber nicht um mir zu helfen, sondern in der Hoffnung, dass er seine Sucht erkennt und etwas ändert, langfristig für immer.
    Ich suche den Austausch. Einer Freundin habe ich Südasien erzählt, aber ihre Hilfe war nicht empathisch, nur rational.sie versteht es schlicht nicht und denkt in Schubladen. Ist dies wirklich so trivial?