Beiträge von Fritzchen

    Ich hab nun einige Tage immer wieder Beiträge gelesen und mich bzw. meine Eltern in einigen Erzählungen wieder gefunden.

    Es geht um meinen Papa, der immer schon gerne ein Bierchen abends nach der Arbeit getrunken hat und um meine Mama, die eigentlich Alkohol immer abgelehnt hat…eigentlich denn wie wir jetzt erfahren haben ist auch sie Alkoholikerin.

    Mein Vater hatte vor einigen Jahren eine große OP am Gehirn. Seit dieser OP ist er arbeitsunfähig. Dies und auch die kognitiven Einschränkungen durch die OP haben wohl dazu geführt dass er seine Medikamente nicht mehr genommen und stattdessen ein Bierchen mehr getrunken hat. Bei Bier ist es leider nicht geblieben und ich hab griff zu härteren Sachen.

    Leider wurde er handgreiflich gegenüber meiner Mama, wenn es zwischen ihnen zum Streit kam und er was intus hatte. Sie hat es immer heruntergespielt oder sogar vertuscht. Dies war zum Schluss nicht mehr möglich, da die Verletzungen immer deutlicher wurden.

    Irgendwann in dieser Zeit muss wohl auch meine Mama zur Flasche gegriffen haben, um den Schmerz zu betäuben. Wir haben nie gemerkt wie schlimm es wirklich war. Sie hat es wirklich gut geheim gehalten. Oder war ich so blind und habe es nicht bemerkt bzw. wahr haben wollen?

    Ich mache mir große Vorwürfe. Wäre es mir nur früher ausgefallen, dann hätte man vielleicht noch was machen.

    Meine Mutter ist vor einigen Wochen im alkoholisierten Zustand die Treppe gestürzt. So schlimm, dass sie einen Schädelbasisbruch mit Hirnblutung erlitten hat und eine Not-OP folgte.

    Aufgrund der schweren Verletzung und dem kalten Entzug nach der OP auf der Intensivstation ist sie leider im Delir aufgewacht. So schlimm, dass sie nicht mal ihre Kinder erkannt hat und wird wohl auf Hilfe angewiesen sein.

    Nicht mal dieser schwere Unfall hat meinen Vater dazu bewegen können, einen Entzug zu machen. Er bleibt stur und will sich nicht helfen lassen.
    Bei ihm hat wohl ein Leberversagen begonnen. Ich kann es schwer ertragen nichts zu tun und dabei zusehen wie er stirbt. Wie kann ich das nur akzeptieren?