Beiträge von TrollMS

    Hallo Hartmut,


    nein ich diagnostiziere mich nicht selbst. Das macht keinen Sinn. Dafür sind die Experten zuständig. So bin ich seit dem Unfall in psychotherapeutischer Behandlung und seit 2004 in psychiatrischer Behandlung da ich unter rezidivierende Depressionen leide. In den Monaten nach dem Unfall ging es in der Therapie hauptsächlich darum meinen Alltag zu bewältigen und mit den Einschränkungen die ich nun habe leben zu lernen. Erst jetzt geht es darum an die Traumata zu gehen und Skills zu erlernen wie ich mit bestimmten Situationen umgehen kann. Ich habe leider viele Baustellen (eigene Krebserkrankung, Verlust des Ehemanns durch Krebs, der Unfall und vieles mehr) mit denen ich mich auseinander setzen will und werde. Bisher habe ich immer versucht vieles zu verdrängen. Bis zum Unfall habe ich den Alkohol als Instrument mißbraucht das Gedankenkarussel abzuschalten. Das mache ich jetzt nicht. Ich bin mir dessen bewusst dass ein Rückfall möglich ist wenn das Gedankenkarussel zu viel Raum hat.

    Es ist schwer zu erklären aber für mich ist der Alkohol eine Facette meiner Erkrankung. Ein Psychiater hat mir mal gesagt dass ich einen Rucksack aufhabe der sehr voll und schwer ist. Ein Rucksack voller „Problemen“ mit denen ich umgehen muss.

    Ich verbinde übrigens mit Trollen kleine lustige Gestalten. Das ist für mich eine schöne Vorstellung. Deshalb der Name, ich weiß dass viele Menschen damit was anderes assoziieren. Keinenfalls möchte ich mit dem Namen jemanden zu nahe treten. Was das MS bedeutet überlasse ich Eurer Phantasie.


    LG

    TrollMS

    Hallo Nayouk,

    Ja das Thema Alkohol wird in der Therapie immer mal wieder angesprochen aber hauptsächlich geht es dort um das Thema Depressionen und Traumaverarbeitung. Ich bin mir dessen bewusst, dass das alles miteinander verwoben ist. Ich habe diverse Traumata aus der Kindheit und der Erwachsenenzeit an die ich ran muss. Ich denke wenn ich mich denen stelle und Frieden damit schließen kann werde ich hoffentlich ein wenig heilen. Ich habe mal ein Aufnahmegespräch mit einer Psychiatrischen Klinik gehabt da haben die nur mit dem Kopf geschüttelt und gesagt dass ich da einen ganz schön schweren Rucksack aufhabe. Manchmal wundere ich mich dass ich immer noch da bin. Von daher reicht die Zeit einer Therapiestunde die Woche nicht aus um alle Themen zu bearbeiten. So habe ich mir dann auch eine Selbsthilfegruppe für Depressionen gesucht und bin dann letztendlich auch hier gelandet.

    Wichtig ist für mich aber auch dass ich nicht alles auf einmal leisten kann. Ich kann nicht alle „Fässer gleichzeitig aufmachen“. So versuche ich mich nicht nur auf die psychischen Themen zu konzentrieren sondern auch Dinge zu machen die mir gut tun, mir bewusst zu machen was ich geschafft habe.

    LG

    TrollMS

    Hallo Nayouk,

    nein ich hatte nie Entzugserscheinungen, ich glaube bei mir ist die Abhängigkeit überwiegend psychisch. Ich habe seit dem Tag des Unfalls keinen Alkohol mehr getrunken. Wenn ich einen Entzug gemacht habe dann ist der im künstlichen Koma passiert. Das Thema wurde aber im Krankenhaus nie angesprochen. Woran ich mich erinnern kann ist dass ich das künstliche Koma als Horrortrip empfunden habe.

    Suchtdruck kenne ich nicht. Ich habe eher die permanente Angst des Kontrollverlustes. Und Alkohol zu konsumieren wäre für mich gleichbedeutend die Kontrolle zu verlieren und aufzugeben.

    Die letzten Monate waren sehr hart für mich da ich den Unfall fast nicht überlebt hätte und immer noch mit den Folgen zu kämpfen habe. Ich habe mir nach dem Unfall schnell therapeutische Unterstützung gesucht. Dort wird das Thema immer mal wieder angerissen aber das meiste mache ich mit mir selbst aus. Daher bin ich froh hier gelandet zu sein. Auch habe ich einen Partner mit dem ich das Thema Alkohol reflektieren kann. Ich glaube meine Vergangenheit mit vielen traumatischen Erlebnissen hat dazu geführt dass ich Alkohol zum Vergeseen und Verdrängen missbraucht habe. Ich versuche jetzt langsam mich an meine Gefühle ran zu tasten und bewusster damit umzugehen. Es ist ein langer harter Weg und manches Mal möchte ich am liebsten aufgeben.

    Ich sage mir jeden Tag abends dass ich wieder einen Tag nüchtern ins Bett gehe. Ich versuche mir möglichst wenig Druck zu machen.

    LG

    TrollMS

    Hallo an alle die hier mitlesen,

    Ich möchte hier meine Gedanken mit Euch teilen, ich glaube das ist im Moment für mich wichtig. Ich habe mich ja gestern erst hier angemeldet, das war ein erster Schritt. Seitdem beschäftigt das Thema mich mehr bewusst was sicherlich wichtig ist.

    In den letzten Monaten hat alles um die Genesung nach dem Unfall gekreist (das bleibt auch sicherlich weiterhin Thema) aber ich glaube einfach es ist an der Zeit mich mit dem Thema wieso es so weit gekommen ist (ich meine meine Alkoholabhängigkeit) zu beschäftigen und für mich ein stabiles Umfeld zu schaffen. Denn oft kommen bei mir die Gedanken hoch was wäre wenn ich wieder ein Glas trinken würde …

    Nein ich will das nicht und es stört mich in keinster Weise wenn Menschen um mich herum etwas trinken. Das einzige was ich nicht ertrage sind betrunkene Menschen. Ich will das ich lerne zu akzeptieren dass ich lebenslang abstinent sein will und dass es keine Alternative dazu gibt.

    So werde ich diesen Strang erstmal nutzen um meine Gedanken mit Euch zu teilen. Ich habe noch nicht ganz begriffen wie das hier funktioniert, ich würde mir wünschen in Kommunikation zu kommen da mir der Austausch mit anderen Betroffenen wichtig ist. Eine lokale Selbsthilfegruppe kommt für mich nicht in Frage, da ich schon eine SHG zum Thema Depressionen besuche, Das wäre dann zu viel auf einmal.

    LG TrollMS

    Hallo Elly,

    nein das wurde im Krankenhaus nicht thematisiert. Da waren dann andere Dinge wohl vorrangig. Auch ich habe mir damals keine Gedanken darüber gemacht. Meine Verletzungen waren so schwer dass ich Mühe hatte und immer noch habe damit klar zu kommen. Nur bin ich nach 15 Monaten jetzt so weit dass ich mich mit dem Thema intensiver auseinandersetzen möchte. Ich will verstehen was da mit mir passiert ist und wie ich künftig damit umgehen kann.

    Ja ich möchte lebenslang abstinent sein. Mittlerweile macht es mir auch wenig aus mich in Gesellschaft zu befinden wo Alkehol getrunken wird. Ich sage dann meinen Spruch auf dass ich keinen Alkehol möchte und fertig. Rechtfertigen tue ich mich nicht. Auch habe ich selten das Verlangen „mit Alkeholh“ Gedankenkarusselle zu beenden.

    Liebe Grüße

    TrollMS

    Hallo Elly,

    Ich weiß nicht warum ich das in Frage stelle denn es hat eine emotionale Abhängigkeit bestanden. Und ich glaube das bleibt auch so. Ich habe Alkehohl benutzt um mich zu betäuben und um zu funktionieren. Es hat auch von den Depressionen abgelenkt. Das wird mir jetzt endlich bewusst. Der Schritt hier zum Forum ist mir daher so wichtig. Austausch mit anderen Menschen die auch abhängig sind.

    Nach dem Unfall war ich eine Woche im künstlichen Koma. Das war ein traumatisches Erlebnis für mich da ich viele Erinnerungen daran habe. Ich bin in der Zeit vollgepumpt worden mit Psychopharmaka. Daran kann ich mich irgendwie erinnern. Seitdem wehre ich mich gegen Medikamente und alles was mich irgendwie benebeln könnte. Ich habe regelrecht Angst davor. Ich habe mich damit abgefunden dass ich die Medís die ich gegen die Depressionen nehme und meine Blutdrucksenker weiter nehmen muss aber ich wehre mich mit Händen und Füssen gegen alles was noch dazu kommen könnte. Ich habe Angst vor Kontrollverlust.

    LG

    TrollMS

    Hallo,

    ich habe mich heute in dem Forum angemeldet, da ich mich endlich meiner Vergangenheit stellen möchte. Ich denke ich bin trockene Alkeholikerin seid 15 Monaten. Davor habe ich täglich konsumiert und nach einem schweren Verkehrsunfall (nicht im betrunkenen Zustand da ich ausschließlich abends konsumiert habe) von heute auf morgen aufgehört. Seit dem Unfall habe ich keinen Alkehol mehr konsumiert und ich habe eine Abneigung dagegen entwickelt, was mich allerdings nicht davor schützt rückfällig zu werden. Ich denke körperlich war ich eher nicht abhängig umso mehr emotional. Ich leide auch unter rezidivierenden Depressionen die gerade ihr Unwesen treiben so dass ich täglich kämpfen muss. Ich hoffe hier einen Raum zu finden in dem ich mich austauschen kann. Ich habe Unterstützung durch einen sehr liebevollen Partner und befinde mich in einer ambulanten Psychotherapie. Wer mehr von mir wissen möchte gerne nachfragen.

    Liebe Grüße

    TrollMS