Hallo, vielen Dank für die Aufnahme in das Forum und die ersten Nachrichten. Ich hab hier schon mal ein wenig gelesen und wahrscheinlich haben wir noch nicht den Tiefpunkt erreicht, denn ganz so dramatisch wie einige Geschichten hier, stellt es sich zumindest aus meiner Wahrnehmung noch nicht dar. Sie ist tagsüber klar, geht auch normal zur Arbeit, morgens ist sie zwar fertig und sieht aufgequollen aus, aber sie ist den ganzen Tag mit irgendwelchen Aufgaben beschäftigt, kümmert sich um meine Oma. Das Trinken ist dann eben die Abendroutine. Aber mich beunruhigt daran, dass sie eben wirklich betrunken ist, sich nicht wie nach eins, zwei Gläsern Wein benimmt. Sie behauptet sie trinkt eine halbe Flasche am Abend, aber selbst das kann ich mir mittlerweile eigentlich nicht mehr vorstellen. Sie zittert tagsüber schon stark und ich denke, das sind die ersten sichtbaren physischen Auswirkungen.
Viele schreiben hier von Kontaktabbruch, ich kann und will das nicht, zumindest nicht aktuell. Ich hab sie schrecklich lieb und ich hatte eine tolle Kindheit, anders als viele hier. Ich habe meinen geliebten Papa verloren, ich kann doch nicht freiwillig meine Mutter aufgeben. Ich hab jetzt schon mehrfach hier gelesen, es gäbe nichts, was man tun kann. Aber damit kann ich mich nicht zufrieden geben. Wir haben schon über viele Dinge gesprochen, mehr soziale Kontakte durch z.B. Sportgruppen, einen Hund, ein Umzug in unsere Nähe.. irgendwas, wodurch es sich für sie überhaupt lohnt, ihr Problem anzugehen. Gibt es da nicht jemanden, der bei noch annähernd kalkulierbarem Suchtverhalten irgendwelche positiven Änderungen bewirken konnte? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.