Beiträge von Foxy

    Hallo, vielen Dank für die Aufnahme in das Forum und die ersten Nachrichten. Ich hab hier schon mal ein wenig gelesen und wahrscheinlich haben wir noch nicht den Tiefpunkt erreicht, denn ganz so dramatisch wie einige Geschichten hier, stellt es sich zumindest aus meiner Wahrnehmung noch nicht dar. Sie ist tagsüber klar, geht auch normal zur Arbeit, morgens ist sie zwar fertig und sieht aufgequollen aus, aber sie ist den ganzen Tag mit irgendwelchen Aufgaben beschäftigt, kümmert sich um meine Oma. Das Trinken ist dann eben die Abendroutine. Aber mich beunruhigt daran, dass sie eben wirklich betrunken ist, sich nicht wie nach eins, zwei Gläsern Wein benimmt. Sie behauptet sie trinkt eine halbe Flasche am Abend, aber selbst das kann ich mir mittlerweile eigentlich nicht mehr vorstellen. Sie zittert tagsüber schon stark und ich denke, das sind die ersten sichtbaren physischen Auswirkungen.

    Viele schreiben hier von Kontaktabbruch, ich kann und will das nicht, zumindest nicht aktuell. Ich hab sie schrecklich lieb und ich hatte eine tolle Kindheit, anders als viele hier. Ich habe meinen geliebten Papa verloren, ich kann doch nicht freiwillig meine Mutter aufgeben. Ich hab jetzt schon mehrfach hier gelesen, es gäbe nichts, was man tun kann. Aber damit kann ich mich nicht zufrieden geben. Wir haben schon über viele Dinge gesprochen, mehr soziale Kontakte durch z.B. Sportgruppen, einen Hund, ein Umzug in unsere Nähe.. irgendwas, wodurch es sich für sie überhaupt lohnt, ihr Problem anzugehen. Gibt es da nicht jemanden, der bei noch annähernd kalkulierbarem Suchtverhalten irgendwelche positiven Änderungen bewirken konnte? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

    Hallo zusammen,

    ich habe mich angemeldet, weil sich endlich etwas im Trinkverhalten meiner Mutter ändern muss. Sie trinkt seit ca. 6-7 Jahren würde ich sagen immer abends heimlich Wein.

    Am Anfang noch so halb heimlich in einer Tasse in der Küche, mittlerweile verabschiedet sie sich gegen 9 angeblich schrecklich müde ins Bett und trinkt dort, wenn wir zu Besuch sind. Sie kommt dann oft gegen Mitternacht betrunken aus dem Zimmer und isst noch was, weil sie denkt, alle würden schlafen.

    Wenn wir nicht da sind, startet sie schon früher am Abend, das merke ich am Telefon. Ich habe das Thema schon vor einigen Jahren offen angesprochen und dann aber meist lange Zeit unter den Tisch fallen lassen, weil wir uns nicht so oft sehen und die Besuche nicht davon belastet werden sollten.

    Vor einem Jahr hat mein Vater eine Krebsdiagnose bekommen, was sie noch einmal tiefer hineingetrieben hat. Sie hat in schlimmen Besuchsnächten teilweise geschrien im Schlafzimmer. Jetzt ist mein Papa vor einigen Wochen verstorben und sie ist ganz allein, wir wohnen 3 Stunden entfernt. Natürlich waren wir jetzt oft da, um uns gegenseitig in dieser schweren Zwit zu unterstützen.

    Und ich habe jetzt auch begonnen, immer wieder Klartext mit ihr über das Thema zu sprechen. Immerhin hat sie mittlerweile einen Psychotherapeuten wegen ihrer Depression, aber den besucht sie nur einmal die Woche. So kann man das ja sicherlich nicht überwinden.

    Mein Mann macht mir mittlerweile auch Druck, weil er verständlicherweise unsere 5-Jährige Tochter davor bewahren will, die Oma so zu sehen, falls sie nachts mal wach wird. Ich weiß, man soll Grenzen setzen und Konsequenzen festlegen, aber soll ich meiner Mama, die gerade um ihren Mann trauert und jetzt ganz allein ist, auch noch ihre Enkelin vorenthalten?

    Ich hab Angst, dass sie dann gar keinen Lebensinhalt mehr sieht und ich sie auch noch verliere. Sie weiß, dass das ein Problem ist und sie denkt, sie könne das allein schaffen. Allerdings schafft sie es nicht mal einen Abend abstinent zu bleiben und ja nicht mal wenn ihre Enkelin zwei Nächte zu Besuch ist. Das ist also völlig illusorisch. Sie weigert sich allerdings vehement in eine Klinik zu gehen.

    Ja und jetzt steht Weihnachten an, wir wollen sie mit in den Urlaub nehmen, und wir trinken selbst gern mal, allerdings aus Genuss und verantwortungsvoll. Mein Mann ist so schon immer genervt davon, dass ich möchte, dass wir am Wochenende bei ihr nichts trinken, wie soll das Weihnachten oder im Urlaub funktionieren?

    Das ist einfach alles so ätzend. Eigentlich sind wir immer eine ganz normale Familie gewesen, aber jetzt bricht irgendwie alles ein…

    Ich würde mich freuen, wenn hier jemand Tipps für mich hat.