Hallo lieber Nayouk,
vielen Dank für das Herzliche Willkommen. Die Grundbausteine, Notfallkoffer und Forenregeln habe ich studiert.
Ich erzähle mal noch ein wenig von mir. Ich war in meinen jüngeren Jahren (15 LJ - Mitte 30) die totale Partymaus. Überall ein gern gesehener Gast, der Stimmung in die trübste Bude brachte. Meine Stimmungsmacherei funktionierte aber nur, wenn ich schon dementsprechend Sprit intus hatte. Da fand ich den Alkohol noch "lustig". Bzw. das nasse Geschwätz und die dämliche Lacherei. Wenn ich genauer drüber nachdenke, habe ich aber schon da süchtig getrunken; und nicht nur an Spaß an der Freude. Ich habe mit 23 Jahren meinen ersten Sohn geboren. Mit 25 folgte Sohn Nr. 2. Während der Schwangerschaften und Stillzeit habe ich auf Alkohol verzichtet. Aber danach fröhlich weitergesoffen. Ich weiß nicht wie ich die vielen Jahre mit allen Herausforderungen so meistern konnte. Aber irgendwie hat keiner wirklich gemerkt, dass ich Alkoholikerin bin.
Meine Mutter (gestorben 2009) meinte zwar immer: "Kind trink nicht so viel." Aber was brachte sie mir immer zum Geburtstag? Ihre gesammelten Wein- und Sektflaschen, da sie selbst nicht trank. Ich hatte schon mehrere Versuche gestartet um vom Alkohol wegzukommen, aber immer nur halbherzig und ohne die Erkenntnis Alkoholikerin zu sein. Vor 10 Jahren war ich mal ein komplettes Jahr trocken. Aber nur "gezwungener Maßen". Führerschein weg....freiwilliges Urinscreening. Ich dachte von Anfang bis Ende, wenn ich die Pappe wieder habe, saufe ich wieder. Und so war es auch. Noch am selben Tag als ich den Lappen bei der Führerscheinstelle abholte. Ich war dann nur konsequent, nicht zu Saufen wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Das war vermutlich auch der Grund, warum ich mir dann lieber zu Hause alleine die Kante gegeben habe. Jetzt zum Schluss (vor meinem durchdachten Entschluss trocken zu werden), hatte ich mit vielen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Ich hatte mir einen unglaublich riesigen Bierbauch angesoffen und mein Gesicht sah aus, wie ein Hamster mit vollgestopften Backentaschen kurz vorm platzen. Ich konnte mich nicht mal mehr im Spiegel betrachten. Mir war einfach klar, dass muss jetzt sofort aufhören sonst lande ich frühzeitig in der Kiste.
Ich habe in den 111 Tagen die ich nun trocken bin sage und schreibe 6,5 Kilo abgenommen und auch das Hamstergesicht ist weg. Ich habe schon mehrere Komplimente zu meinem erschlankten Aussehen kassiert und das treibt mich weiter an. In erster Linie geht es mir aber um meine Gesundheit und nicht um mein Aussehen.