Beiträge von Astoria

    hallo ihr lieben,


    lang, lang ist's schon wieder her. ich wollte nur mal kurz ein kleine feedback geben, was g. betrifft. wie ihr ja wisst, ist sie aus dem haus meines vaters ausgezogen und im grunde genommen gibt es keine neuigkeiten. sie wohnt alleine, säuft fleißig weiter und gott sei dank kriegen wir das ausmaß dieser eskapaden nicht mehr mit. mich regen trotzdem einige dinge tierisch auf. ihre sachen wie möbel, klamotten, haushaltsutensilien hat sie immer noch nicht abgeholt, sprich von acht zimmern sind immer noch vier mit ihren dingen bis unter die decke belegt. man kann in diesen räumen nichts machen, da sie wie gesagt vollgestellt sind. wenn man die räumlichkeiten öffnet, kommt einen ein ganz ekelerregender gestank entgegen (rührt vom bett und teppich her, wo sich urin, kot, kotze und andere untensilien fleißig vermischt haben) sie hat ein paar mal angekündigt (mit terminabsprache meines dads), dass sie an dem und dem datum die sachen holt, aber wenn der tag näher rückte, war sie wieder voll bis oben hin und es endete wieder mal mit krankenhaus.
    nun rief sie vor ein paar tagen an und fragte wann sie ihre sachen abholen könne. der termin ist nun der 11. oktober und ich weiß sowieso dass das wieder nichts wird. sie hat nen job (als zahnärztin) allerdings keine eigene praxis mehr, sondern wird in teilzeit abgestellt. das mag sich jetzt super anhören, aber das hatte sie schon ein paar mal und ist dort dann nicht aufgetaucht weil sie zu voll war. ich hatte ja schon mal erwähnt, dass mein vater auch viel trinkt und jetzt hat er die katze ausm sack gelassen und gestanden, dass er auch alkoholiker ist. das war nicht zu übersehen- er trinkt jeden abend 1-2 flaschen wein. im vergleich zu g. echt mal lächerlich, denn die war am tag ja mit acht flaschen wein am start (plus jägermeister). ich finde es echt nur noch traurig wie kaputt sich die menschen machen und wenns dann noch die eltern sind, dann ist das einfach nur schlimm. ich habe ihn gefragt, ob er nicht mal was ändern will mit seiner sucht, aber er erwiderte nur, dass das sowieso nichts mehr bringt. die paar jahre will er noch so weitermachen. ich hab ganz ehrlich nicht die kraft was dazu zu sagen. ich resigniere auf der ganzen linie. erst dieser ganze terror mit g. und nun auch noch der eigene vater. heftigerweise empfinde ich das als halb so schlimm, da er morgens noch aufstehen kann und seiner arbeit nachgeht und sich nicht vollpisst wie g.. das ist wahrscheinlich ein ziemliches armutszeugnis von mir, aber ich sags einfach wie es ist.
    ach ja, auf anraten meines vaters zu g. sie solle doch mal ne lzt machen, meinte sie nur, dass sie sich dazu noch nicht bereit fühlt. ich kann darüber echt nur lachen, denn ich frage mich wann es bei dieser frau denn soweit sein soll. wahrscheinlich wenn sie zuckend tot am boden liegt. meine worte sind schon wieder sehr hart. verzeiht mir, aber ich resigniere wirklich total. also wir dürfen gespannt sein, ob g. am 11.10. vorbeikommt und ihre sachen abholt.

    ich wünsche euch alles liebe:-)

    bis dahin, liebe grüße,

    astoria

    liebe jamie, lieber insulaner,

    ich danke euch für eure antworten, ihr seid echt lieb :-). mein vater war nicht im krankenhaus, das hat er zumindest gesagt.
    vor etwa einer woche kam ich nach hause und mein vater teilte mir mit, dass das krankenhaus ihn angerufen hätte. er solle g.`s pass vorbeibringen, da sie den anscheinend nicht bei sich trug als sie augefunden wurde. mein vater weigerte sich und wir beide wunderten uns warum das krankenhaus gerade ihn anrief und nicht die tochter. g. hat wohl den namen meines vaters angegeben. das ist echt ne frechheit, denn sie wußte genau, dass ihr perso nicht mehr im haus liegt, sondern bei ihr in der wohnung.

    wie dem auch sei, mein vater hat daraufhin die tochter angerufen und die beiden haben sich ziemlich heftig gestritten. er hat ihr die meinung gesagt (sie solle sich besser um ihre mutter kümmern bzw. wenigstens einmal die woche bei ihr in der bude vorbeischauen) und sie ihm. ich hatte ja erzählt, dass g. auf der straße aufgelesen wurde, aber noch nicht, dass sie da 4,8 promille intus hatte. ohne worte.

    auf jeden fall rief das krankenhaus nochmals an und dieses mal war ich am telefon. ich stellte mich dumm, als ob ich von nichts wüßte und sagte, ich richte meinem vater alles aus. sie wollten, dass er nun endlich den perso bringt. und alle kosten übernimmt! er hat dies nicht getan, denn er fährt ja nicht in ihre bude (er weiß gar nicht wo sie wohnt, will es auch gar nicht wissen, weil er sonst 54 mal am tag da vorbei fahren würde) um dort ihren ausweis zu suchen! heute wurde g. aus dem krankenhaus entlassen, da die krankenkasse die kosten für den weiteren aufenthalt und der weiteren behandlung nicht mehr zahlt. nun hinkt sie mit krüken durch die gegend und soll sich-laut tochter-kaum fortbewegen können. ich sage euch der weg zur tanke geht immer noch und spätestens morgen ist sie wieder breit.

    ihr sagtet, ich solle mich mit der tochter zusammensetzen, aber ich sage euch ganz ehrlich, so innig ist unser verhältnis nicht. und mir würde so ein gespräch auch momentan mehr schaden, als gut tun. so ihr lieben, das wars neues von der front. haltet die ihren steif und bis bald,

    liebe grüße,

    astoria

    hallo jamie und co.,

    lang, lang ist's her, aber ist es doch immer ein gutes zeichen bei mir, wenn ich mich nicht melde, denn dann geht es einigermaßen und ich fröne des schönen lebens ;-). jamie, du hast von der tochter gesprochen. ganz ehrlich, mich nervt diese irgendwie an. sie ist zwar ganz nett, aber sie ruft schon oft an, wenn sie etwas braucht und ansonsten auch nur, wenn sie hilfe benötigt. nun ja, was soll ich dazu sagen. jetzt gestern rief sie meinen vater an und sagte ihm, dass g. auf der straße aufgelesen wurde und im krankenhaus liegt: oberschenkelhalsbruch. ich redete mit meinem dad darüber, dass es ein wunder sei, dass sie sich noch nicht das genick gebrochen habe. dann aus heiterem himmel sagte er mir, dass er g. am daraufliegenden tag besuchen wird, sprich heute. ich fragte ihn wieso, er sagte erneut, er wird sie besuchen. auf mein weiteres "wieso" erwiderte er das gleiche. ich sagte ihm dann nur "ja, ist ok, hau dich mal wieder schön in die abhängigkeit rein." -worauf er hin nichts mehr sagte. ich bin es ganz ehrlich leid. ich meine ihr wisst wieviel zeit vergangen ist und dann sowas. dass ne co-abhängigkeit nicht von heute auf morgen verschwindet, davon redet auch keiner, aber ich denke echt allmählich, dass mein dad das leid auch schon braucht, um "normal" zu ticken.
    was sagt ihr dazu??? sehe ich das so falsch? aus dem termin mit den sachen abholen wird jetzt natürlich auch nichts mehr, denn g. liegt ja im krankenhaus und schon wieder wurde ihr ein weiteres mal das leben gerettet. unglaublich. bin genervt und kotzt mich an! ich wünsche euch alles liebe,

    astoria

    hallo summerdream,

    danke für deine antwort. mit der wut hast du wohl recht. wenn man diese verspürt, dann setzt man in die sache noch enorme emotionen rein. ich weiß auch gar nicht auf wen ich richtig wütend bin. im grunde auf alle, die nur labern, aber nichts tun. ok, man kann auch nicht mehr viel tun, aber ein ultimatum zum möbel, klamotten usw. abholen hätte doch schon längst geschehen können, sodass das haus g.-rein ist, oder? stattdessen wird nur darüber geredet so nachm motto "ja, müssen wir mal tun" und das regt mich tierisch auf.

    du hast vollkommen recht, im grunde hätte mein vater diesen zettel anbringen sollen, aber leider gottes ist es so, dass er immer schon- egal bei welcher sache- nen tritt in den hintern braucht damit er denn handelt. und in der sache mit g. ist er einfach unfähig zu handeln, will aber auch zu 100%, dass ihre sachen hier vollkommen verschwinden und will ein NEUES leben anfangen. das weiß ich mit sicherheit.
    mich stört es ja auch, dass ihr kram hier noch rumliegt und ICH habe da ebenfalls keinen bock mehr drauf. die soll die sachen abholen und gut ist. und weil mir es stinkt immer rücksicht auf diese frau zu nehmen, die sowieso nichts mehr rafft, handele ICH eben womit mein dad einverstanden ist weil er es ja auch will. ich habe noch nen älteren bruder zu dem ich ein klasse verhältnis habe. ich rief ihn gestern gleich an und fragte ihn, ob er hilft g. sachen hier an dem und dem tag rauszuschleppen. er war sofort dabei weil er eben auch weiß, dass mein dad immer nen ar***tritt braucht. seitdem ich hier im haus wohne (seit 1 1/2 jahren) hat sich ne menge geändert. ich wette g. würde hier immer noch wohnen, wenn ich nicht hier wäre /-:

    mein dad ist auch einfach froh, dass er unterstützung hat und ein gutes hat die ganze geschichte auch: das verhältnis zu meinem vater ist richtig gut geworden und vorher war es ziemlich schlecht.

    danke, dass du fragst wie es mir eigentlich geht. im grunde geht es so ganz gut. ich rede viel mit meiner mum darüber, aber auch mit freunden. alle meine freunde wissen bescheid, denn warum sollte ich was verheimlichen. wenn es wahre freunde sind, dann kann man so etwas schreckliches auch erzählen und sie hören auch zu- und das tun sie auch. ich habe gott sei dank gute freunde, nur will ich sie nicht immer mit g. zulabern, auch aus angst sie könnten genervt davon sein. trotzdem wissen sie bescheid.
    ich weiß aber auch, dass es mich tierisch mitnehmen würde, wenn g. dann doch sterben sollte. weiß aber auch gleichzeitig, das es das beste für sie ist- so hart es auch klingen mag.
    mein dad wartet eigentlich nur darauf. er hat gesagt, dass er dann damit endlich abschließen kann und der ganze horror vorbei wäre. vielleicht macht er es sich auch zu einfach? nachvollziehen kann ich den gedanken in jedem falle und wenn wir mal ehrlich sind wird es doch darauf hinauslaufen, oder?

    ganz liebe grüße,

    astoria

    hallo zusammen,

    oha jamie und dann noch bei tosca- dramatischer abgang würde ich sagen ;-). sowas ist mir gott sei dank noch nicht passiert.
    ich glaube eher, dass den alkis beim saufen das essen irgendwann egal wird. ich glaube nicht, dass es am mangelnden hunger liegt...

    also, meine mum und ich wollten ja gucken, ob g. noch lebt und- sie lebt. schnell haben wir herausgefunden welche hausnummer sie wohnt und relativ schnell haben wir ein lebenszeichen von ihr bekommen. ihre balkontür war sperrangelweit offen und sie versuchte diese irgendwann zu schließen, was ihr offensichtlich schwer zu schaffen machte. da wußten wir schon: sie ist hackevoll. gesehen haben wir sie zu dem zeitpunkt nicht, das kam erst später, als sie sich auf den balkon stellte. ihr ganzes gesicht war komplett blau und zombie lässt grüßen.

    am vergangenen sonntag, also gestern, rief die tochter an und erzählte uns, dass ein trockener alkoholiker bei g. war und dieser vom zustand der wohnung restlos schockiert war. auch erzählte er ihr, dass g. kein geld mehr habe und er ihr dann geld für kippen gegeben hat(frage mich wie man so dumm sein kann, da sie das sowieso wieder versäuft) auch hat er ihr handy wieder auf vordermann gebracht,(sie hat keinen festnetzanschluß und handy war schrott) damit sie im notfall die ambulanz rufen kann. dann rief g. ihre tochter an und fragte sie, ob sie ihr keine kippen bringen könnte, was die tochter aber verneinte.

    heute rief die tochter erneut meinen dad an und sagte g. sei nüchtern, war wohl freiwillig im krankenhaus weil ja ihr ganzes gesicht blau war. kopf wurde untersucht usw. ich weiß aber, dass g. nur kein geld mehr zum saufen hatte und deswegen ins krankenhaus gegangen ist, da sie offenbar große schmerzen hatte. zwangstrocken also. und heute fiel g. dann ein, dass sie ja mal wieder ein paar sachen von ihr hier ausm haus holen könnte. hier sind noch sehr viele möbel, akten, klamotten von ihr, die sie aber nur fuhrenweise abgeholt hatte und dann zu breit war sich darum zu kümmern.
    ihr fiel also wie gesagt im nüchternen zustand ein "ups, meine hose ist ja vollgeschissen und ups das geld für die waschmaschine, die ich kaufen wollte, habe ich ja versoffen, da brauche ich ja klamotten ausm haus" und rief ihre tochter an, die uns das mitteilen sollte. ganz ehrlich, da ist mir der kragen geplatzt. hier immer wieder mal alle halbe jahr auftauchen drei sachen mitnehmen und dann nen halbes jahr später wieder drei sachen mitnehmen, nur weil sie dann zufällig mal nüchtern ist, so geht das nicht! ich habe keinen bock mehr, dass sich mein dad nur nach ihr richtet bzw. darauf, dass sie mal einen tag im jahr nüchtern ist, um dann ein paar sachen hier rauszuholen. wenn sich ein paar trennt ist es normal, dass der partner aus der wohnung/haus seine sachen mitnimmt, wenn er auszieht! und weil ich so wütend darüber war, habe ich zu meinem dad gesagt, dass er ihr jetzt ein ultimatum stellen soll. in vier wochen an dem und dem tag soll sie all ihre sachen abholen sonst fliegt der kram auf die straße.
    menschen, die helfen, die sachen rauszutragen organisieren wir, wenns sein muss auch einen möbeltransporter. das ist alles kein problem, aber die sachen müssen hier endgültig alle raus. mein dad kann sonst gar nichts verarbeiten weil er ja immer wieder erinnert wird. nicht nur, wenn er die sachen sieht (die wir teilweise schon alle in einem raum gestellt haben), sondern auch um ne konfrontation mit der frau zu vermeiden. wenn er die immer wieder sieht und da immer wieder vorwürfe fallen, dann wird er immer wieder um welten zurückgeworfen. das sieht er auch so und nun habe ich einen großen zettel an die wand geklebt "datum- alle sachen raus!!!". dann hat sie jetzt nen monat zeit sich zu überlegen wohin mit ihrem kram und ich finde das ist nur fair. dieses ewige stagnieren geht mir aufn geist! alle welt richtet sich nach ner säuferin, die gar keine hilfe will!!!

    ich glaube, das war heute echt ganz gut, dass es wieder ein wenig ausarten musste, denn nun gibt es diesen ultimatumstag, der einiges ändern wird. das haus wird dann g.-frei sein und wir können ALLES komplett wieder schön machen und nicht nur ein paar räume. verzeiht meine wut in den worten, aber ich bin stinkewütend auf diese frau!!!

    die tochter hat ihr übrigens heute wieder geld gegeben (sie verwaltet ihre kohle). war sie am nachmittag noch nüchtern, so wird sie jetzt schon wieder breit sein. sie ist nur zwangsnüchtern, wenn sie kein geld mehr in den taschen hat. dann fällt ihr auch wieder ein, dass sie ne tochter hat...

    das wars erstmal wieder von der front. alles liebe,

    astoria

    hey jamie,

    ups, ging ja schnell deine antwort :-). ja, also, dass mit der polizei werden wir wohl auch noch machen, aber erstmal will ich sehen, ob wir g. morgen so sehen. sie muss ja ihre wohnung irgendwann verlassen, um sich alk zu besorgen und das wird so alle zwei, drei stunden geschehen, ich kenne ja ihren rhythmus ;) allerdings ist sie ja jetzt schon richtig fertig, da sie wohl seit zwei wochen auch nichts mehr gegessen hat und außerdem braucht sie gar nicht mehr sooooviel, um fertig zu sein. ich habe gelesen, dass dies normal sein soll, wenn man im endstadium ist. stimmt das? also, dass ein alkoholsüchtiger dann wirklich nicht mehr viel braucht, um restlos besoffen zu sein...

    wenn wir sie morgen nicht antreffen, dann rufe ich nochmal zwei krankenhäuser an, ob sie da aufgenommen wurde. wenn dies nicht der fall ist, dann schicke ich da mal die polizei rum... hört sich jetzt gemein an, aber ich hoffe sie hat erlösung gefunden... hab letztens hier beim renovieren im haus ein paar sachen von ihr gefunden. irgendwelche akten weil sie zweimal ihren führerschein verloren hat, da sie auf alk heftige unfälle verursacht hatte. nen brief an meinen vater, da sie seinen geburtstag versoffen hatte und sich in diesem nun entschuldigte. "verzeih mir und fühl dich von der alten g. umarmt"-echt mal heftig. und dann noch ein paar fotos. man, die frau war superhübsch! am liebsten würde ich hier auch "vorher-nachher" bilder reinstellen, die zur abschreckung dienen sollten! aber das geht ja nicht, weiß ich ja ;) danke jamie, bist ne liebe :) ganz liebe grüsse,

    astoria

    hallo jamie,


    ja, das machen wir auch sofort! wenn sie hier nochmal auftaucht, dann sofort die polizei. haben wir ja auch schon zigmal gemacht. dann bringt es kurzfristig was, weil sie abgeholt wird, aber leider wird sich da in ihrem bewußtsein nichts mehr ändern. ihr schicksal ist besiegelt, davon bin ich überzeugt. traurig, aber wahr. danke jamie :)

    liebe grüsse,

    astoria

    hallo zusammen,

    wollte nur kurz sagen, dass keiner mehr was seit etwa zehn tagen von g. gehört hat. vorherige woche hat erneut die vermieterin g.`s die tochter angerufen und g. eine abmahnung erteilt, da es nachts immer poltert und die flaschen mittlerweile im treppenhus stehen...

    die tochter hat angst nach ihrer mutter zu gucken, da die vermutung, sie läge schon tot in ihrer bude, nicht so abwegig ist. mein dad lasse ich da auf gar keinen fall hin, zumal er auch die adresse nicht wirklich weiß. (ich kenne die straße, aber nicht die hausnummer)
    ich werde mich also morgen mal mit meiner mum auf die lauer legen und gucken, ob ich sie sehe. da klingeln werde ich auf gar keinen fall, aber halt mal gucken, ob man sie beim alkfang sieht. dann weiß man wenigstens, ob die tragödie endlich vorbei ist oder sie noch lebt- auch wenn sich das hart anhört. wollte euch das nur kurz berichten :) . alles liebe,

    astoria

    hallo ivi,

    eben gerade habe ich deine geschichte gelesen. du darst dir auf gar keinen fall die schuld geben wie auch meine vorredner dir sagen. es ist genau richtig, dass du ausgezogen bist, denn du hast nur aus reinem selbstschutz gehandelt. ich kann verstehen, dass du dir vorwürfe bezüglich deiner mum gemacht hast, sprich das gefühl hattest sie im stich zu lassen, aber das hast du nicht. du sagst, deine mum und du ihr seid dicke freundinnen, aber manchmal muss ne mutter auch einfach mal mutter sein. und die aufgabe der mutter ist es, das kind zu schützen.
    sie fühlte sich ebenfalls alleine und deswegen schüttet sie dir auch ihr herz aus, aber im grunde darf dies nicht so sein. jetzt scheint sie wieder kontakt zu freunden und familie aufgebaut zu haben und das ist toll so!

    du hast angst, dass dein vater wieder mit trinken anfängt und du dich in ner riesigen enttäuschung wiederfindest. das kann ich mehr als nur genug verstehen. die lebensgefährtin meines dads hat auch zig millionen versprechen gemacht endlich mit der sauferei aufzuhören, aber immer wieder wurde er (und auch ich) bitter enttäuscht. trotzdem darfste die hoffnung nicht aufgeben und das gespräch mit deinem dad zeigt auch, dass nur er alleine schuld ist, schließlich hat er sich ja auch bei dir entschuldigt.
    schreib einfach weiter, mir hat das hier auch sehr geholfen und ich werde es auch weiterhin tun, obgleich ich noch nicht lange dabei bin. viel kraft weiterhin!

    liebe grüße,

    astoria

    hallo insulaner,

    um zuerst deine frage bezüglich der texte zu beantworten. ja, ich habe die texte kopiert. ich hatte beim vorstellungsgespräch schon viel geschrieben, da ich nicht so auf die freischaltung warten konnte weil mir diese dinge auf der seele brannten. ich weiß, ist viel lesestoff auf einmal, aber ich hoffe es wird nicht zu langweilig ;) verzeih der ironie ;)

    mein vater und ich haben kontakt zu der tochter. es ist auch ein herzliches verhältnis, aber ich würde sagen, dass meine person sie nicht oft hört oder spricht. ich erfahre die news meistens von meinem dad, der dann mit der tochter telefoniert hat. im großen und ganzen halten wir auch zusammen, nur darf man ja nicht vergessen, dass es immer noch ihre mutter ist. nach dem auszug g.'s hatte sich die tochter weniger bei uns gemeldet, was ich persönlich auch gut verstehen kann. ich würde sagen, dass sie am besten mit der "sache" umgehen kann. sie ist auch diejenige, die sagt: "top oder flop", entweder kriegt sie die kurve oder sie stirbt eben. natürlich ist sie auch fertig, gar keine frage. sie macht seit jahren ne therapie und die erfolge sind absolut sichtbar, aber das macht natürlich nicht frei von schlimmen gefühlen, wenn sie ihre mutter so kaputt sieht oder hört, dass noch ein weiterer schritt nach unten gegeben wurde: das betteln vorm supermarkt. das tut ihr verdammt weh, wie uns allen.

    wegfahren können wir leider nicht, da wir ja auch arbeiten.

    g. war jetzt nicht nochmal hier, was auch sehr gut ist, aber du hast recht insulaner, vom ding her könnte sie hier jederzeit wieder auftauchen. man weiß es nicht. ich hoffe es nicht, denn der nächtliche besuch letzte woche hat alle vollkommen aus der bahn geworfen. das ist es ja auch: wir hören monate nichts, bzw. sehen sie nicht (ab und zu von der tochter dann doch was gehört) und dann zack steht sie des nachts völlig trunken vor der tür und will ins haus.
    für mich trifft der ausdruck "aus den augen, aus dem sinn" vollkommen zu. nicht, dass ich nicht an g. in den letzten monaten gedachte habe, das schon, aber durch das nicht-sehen gings der seele definitiv besser. jetzt wurde halt sehr viel wieder aufgerissen und das kotzt mich ja so an. entschuldige die wortwahl, aber es ist einfach so.

    ich finde es total traurig, dass der staat bei so einem fall nicht eingreift. ich meine wesentlich schlimmer kanns doch gar nicht mehr werden. nur kann g. die menschen echt gut täuschen, was ihre psychische verfassung angeht. ich glaube aber, dass dem auch nicht mehr sooo ist, denn der alk hat meines erachtens schon super viel vom hirn zerstört.

    als ich noch nicht hier im hause wohnte und g. geburtstag hatte, ich anrief, um zu gratulieren und wir dann in etwa ne woche später wieder telefonierten, fragte sie mich, ob wir überhaupt an ihrem geburtstag gesprochen hätten...
    als ich dann hier wohnte, hat sie mir dinge teilweise viermal erzählt, weil sie einfach nicht mehr wußte, dass sie sie mir erzählt hatte. echt ganz schön traurig...

    insulaner- ich danke dir für deine anteilnahme. du kannst das ja nachvollziehen wie man sich fühlt- einfach nur beschissen. es heißt jetzt wieder nach vorne blicken und das positive denken nicht verlieren. wenn es neuigkeiten gibt oder es auf der seele brennt, melde ich mich wieder. bis dahin alles liebe,

    astoria

    hallo ihr lieben,


    vaan hatte mich gefragt, ob wir die möglichkeit einer zwangseinweisung bzw. einer entmündigung schon in kauf genommen haben. ja, das haben wir und das mehr als genug. immer wenn sie komasaufen veranstaltet hat, haben wir den sozialpsychiatrischen dienst (spd) benachrichtigt, der dann auch ein paar mal vorbeigekommen ist, um sich g. anzuschauen. g. war immer restlos fertig, es ging wirklich nichts mehr und wenn wir glück hatten, wurde sie für ne woche in die klinik zwangseingewiesen, aber eben immer nur für ne woche oder weniger.
    wir haben denen gesagt, dass g. überhaupt nicht mehr in der lage ist entscheidungen für sich selbst zu treffen und auch eine große gefahr für sich selbst und auch für andere (für uns im haus) wäre, da sie, wie schon mal erwähnt, kettenraucherin ist und die kippen überall im haus einfach fallen lässt. es gibt hier im haus soviele brandlöcher, das geht auf keine kuhhaut mehr. es ist ein wunder, dass das haus noch nicht abgebrannt ist. der spd meinte daraufhin, dass das kein grund für ne entmündigung (und auch kein grund für ne zwangseinweisung!) wäre, da sie nicht expilzit angekündigt hat sich umzubringen und keine waffe oder ähnliches auf sich oder andere gerichtet hat. als wir dann erneut erwähnten, dass g. aber eine gefahr für uns darstelle, bekamen wir zur antwort, dass dies einfach kein grund wäre, da wir ja schließlich aus dem haus ausziehen oder eben g. aus dem haus rauswerfen könnten. ich muss dazu sagen, dass das haus meinem dad gehört und er bestimmt nicht aus seinem eigenen haus auszieht!
    auf unser drängen hin (auch mit anwalt) das aber unbedingt was gemacht werden müsse weil sie sonst stirbt, ging ein psychiologischer gutachter in die klinik, besuchte g. und sprach mit ihr mit dem ergebnis, das g. keinen gesetzlichen betreuer benötige. ich hatte ja schon erwähnt, dass g. eine hochintelligente frau war, die wenn sie nicht trinkt voll, auf zack ist und wie eine komplett normale frau wirkt. sie kann andere sehr gut täuschen und nur ein arzt meinte mal, dass er bei g. nicht nur eine starke alkoholsucht sähe, sondern auch eine schlimme psychische erkrankung. bestätigt wurde das aber nie.
    es ist in deutschland unheimlich schwer einen gesetzlichen betreuer zu bekommen, was ja auch einerseits sehr gut ist, denn mit ner entmündigung darf man ja nicht mal mehr einen bonbon kaufen, weil man dann im grunde den status eines 6 jährigen inne hat, der keinerlei rechtsgeschäfte mehr abschließen darf, aber in so einem fall wie g. wäre es absolut berechtigt.

    g. war die letzten monate in einer klinik, hat an diversen gruppentherapien und anderen intensiven therapien teilgenommen und hat die zeit über auch nichts getrunken. sie hat also klare momente gehabt, aber sobald sie auch nur einen tag auf freien fuß ist und entlassen wird, ist ihr erster gang in den supermarkt alk kaufen. sie sieht, dass sie ein heftiges problem hat, das schon, aber wenn man sie zum beispiel darauf anspricht, ob sie denn jetzt trocken sei, dann dreht sie sich einfach um und geht. sie macht vollkommen zu und man hat da auch keinerlei chancen an sie ranzukommen.
    mein dad hat- so pervers es sich jetzt auch anhört- einige fotos von ihr geschossen, wenn sie restlos dicht und nackig irgendwo lag, um ihr die dann mal in einem klaren moment zu zeigen. schocktherapie oder was weiß ich, aber g. sah diese fotos nur und ist dann sofort wieder los, um sich alk zu kaufen. also gleich wieder auf den schock saufen, bloß vergessen.
    ich habe das gefühl, dass sie überhaupt nicht therapierbar ist, denn dafür müsste sie sich etwas öffnen und das macht sie einfach nicht. sie gibt sogar meinem dad die schuld, dass sie so stark abhängig ist, was ihn natürlich total mitnimmt. er hat ein so schlechtes gewissen, denn er sagte mal zu mir, dass sie ne zeitlang- wo noch überhaupt nicht absehbar war, dass sie abhängig ist- beide immer ne flasche wein abends mit nach hause brachten und diese dann auch getrunken wurden. irgendwann brachte jeder zwei flaschen wein mit, die dann auch gesoffen wurden. aber mein vater merkte irgendwann, dass das zu heftig ist und er das nicht mehr will. also hat er damit aufgehört, g. aber nicht. somit macht er sich furchtbare vorwürfe weil er denkt, dass er mitschuldig ist, denn schließlich hat er ja mit ihr mitgesoffen.

    spanijoggel fragte, ob unser hausarzt da nichts machen könne, aber der macht wirklich gar nichts. im äußersten notfall hat er sie einmal eingewiesen, aber auch nur weil sie sich da die unterarme aufgeritzt hatte. und der spd kommt auch schon gar nicht mehr, wenn man sie anruft, weil die keine hoffnung mehr für g. sehen. das war original ihre antwort.

    g.weiß bescheid über ihr elend und auch wie sehr sie abgerutscht ist. als sie einmal wieder 4,8 promille intus hatte, in die klinik kam, weil nichts mehr ging, sie dort aber nach zwei stunden entlassen wurde weil sie anfing zu randalieren und zu brüllen, kam sie nach hause getorkelt. mein vater hatte sie nach oben in ihr schlafzimmer gebracht, saß dann wieder unten im wohnzimmer und hörte nach einiger zeit ein "klicken". er ging nachgucken, g. stand vorm waffenschrank (mein vater ist jäger) und versuchte die kombi einzutippen. auf die frage meines dads, was sie denn da mache und ob sie an die waffen wolle, sagte sie lallend "ja, will mich totschießen". daraufhin hat mein dad sofort die kombi geändert, sodass sie nicht mehr rankam. mir hat das einen totalen schock versetzt, denn bei g. weiß man nie, was als nächstes kommt. gott sei dank war sie zu breit, um die kombi richtig einzutippen oder eben doch nicht gott sei dank? ich weiß manchmal nicht, ob es nicht besser ist, wenn sie endlich stirbt, weils echt ne erlösung wäre, aber die gedanken darf man ja eigentlich gar nicht aussprechen weil sie so furchtbar sind. ich tue es trotzdem weil ich sie habe und wissen möchte, ob solche gedanken normal sind oder einfach nur pervers. ich mag g. sehr, aber eben nur wenn sie sie ist und nicht als alkmonster. leider gibt es "sie" schon lange nicht mehr, glaube ich. ich habe keine ahnung, aber mir kommt es so vor.

    vorletzte woche rief ein mann aus holland an, der g. aus einer therapie kannte. sie war mal drei monate in oberberg, einer institution extra für ärzte, die alkoholiker sind und da war dieser mensch auch. er erzählte meinem dad, dass g. ihm 6-8 mal angerufen habe, restlos fertig und ihm sagte, dass sie sich jetzt umbringt, tabletten schmeißt. der mann war vollkommen fertig mit den nerven, wußte gar nicht wie ihm geschah, denn er hatte jahre nichts von g. gehört, konnte sich aber noch erinnern und hatte auch unsere telefonnnumer. aus lauter verzweiflung rief er nun meinen dad an und schilderte ihm das. sie wollte, dass er zu ihr käme und ihr helfe, aber er kann ja nicht in einer halben stunde aus holland nach deutschland kommen und rief somit die polizei, die auch bei g. vorbeifuhr, sie aber nicht mitnahm. erst stunden später riefen nachbarn erneut die polizei, weil sie überall klingelte, und um alk bettelte. dann wurde ein krankenwagen gerufen und sie kam wieder für ein paar tage in die klinik.

    desöfteren kamen hier auch noch anrufe von den guttemplern, die sich sorgen um g. machten, weil sie nicht zur shg erschienen war. einmal war eine frau dabei, die sowas von breit war- ich konnte sie kaum am telefon verstehen- und wollte g. sprechen. ich sagte ihr, dass g. hier nicht mehr wohne und in der klinik sei. "wieso? ihr ging es doch so gut und sie hatte doch in der klinik alles im griff" erwiderte sie. da sieht man mal wie sehr g. andere täuschen kann. sie hat tausendmal irgendwelche sachen gefragt, aber nichts kapiert aufgrund ihres besoffenen zustandes. ich habe innerlich wut bekommen und wurde total unfreundlich bis sie dann auflegte.

    ich weiß auch nicht mehr, was man noch machen kann. einerseits will man sie nicht verrecken lassen (das ist genau der richtige ausdruck), aber andererseits können wir nichts machen. hilfe!!! was kann man noch tun jetzt. habt ihr vielleicht tipps bezüglich eines gesetzlichen betreuers? gesetzeslücken oder sonst was? kennt ihr irgendwelche institutionen für solche harten fälle? verzweiflung macht sich breit und ich hoffe auf reaktionen... bis dahin alles liebe für euch,

    astoria

    hallo zusammen,

    nun schreibe ich wieder mitten in der nacht, aber ich kann mal wieder nicht schlafen. heute war ein sehr schlimmer tag. schon am frühen morgen traf mich eine hiobsbotschaft bis ins mark. ein alter schuldfreund von mir rief mich an und wollte die telefonnummer meiner ma haben. auf die von mir etwas verwundert gestellte frage warum, sagte er, dass seine mutter vor ein paar stunden gestorben sei. die mutter ist eine gute freundin meiner mutter und ich war sehr schockiert. sie ist knapp 50 jahre alt geworden und an einem blutgerinsel im kopf verstorben. vielleicht fragt ihr euch jetzt warum ich das erzähle und fragt euch ebenfalls, ob das hier was zu suchen hat, aber ich finde schon, denn es kamen gedanken auf, die im grunde nicht mehr schön waren...
    wieso musste diese frau sterben und nicht g. , die ihr leben wie ein stück dreck wegwirft. ich finde es irgendwie ungerecht und habe gleichzeitig auch schreckliche gewissensbisse weil ich so denke. ich bin kein schlechter mensch und wünsche wirklich niemanden den tod, das auf gar keinen fall, aber ich frage mich das trotzdem.

    nachdem g. heute mittag verschwunden war, hat sich die tochter erneut zur polizei begeben und wollte, dass diese g. suchen. da es sich aber "nur" (laut polizei) um einen alkoholiker handelte, wollte die polizei nichts unternehmen, also sagte die tochter g. sei extrem geistig verwirrt und schon wurde nachgeforscht.
    es kam heraus, dass sie aus einer klinik entlassen wurde, in der sich unter anderem räume befinden, die nur aus kacheln, einem silo in der mitte des raumes und einer matratze bestehen. dort steckt man ganz schwierige fälle rein, die sich selbst anpischern oder vollkoten, sodass man zur reinigung des raumes nur noch mit einem großen schlauch schnell alles wegspülen kann. dort war sie und wurde dann entlassen.
    laut polizei hat sie sich dann ein taxi richtung wohnung genommen. die tochter fuhr bei ihr rum, aber g. war nicht in ihrer wohnung vorzufinden. es kann aber gut sein, dass sie gerade wieder auf alkfang war.

    das nächtliche auftreten g.'s vor nun vier tagen, hat meinen vater völlig aus der bahn geworfen. ich habe das schon bemerkt wie er wieder vor gedankenmacherei ganz verrückt wurde und heute ist der zusammenbruch erfolgt. ich saß oben bei mir im zimmer, las ein wenig, er kam rein und fragte mich, ob ihr im forum einen tipp habt wie man loslassen kann. (ich habe meinem dad erzählt, dass ich angefangen habe hier alles zu schildern) daraufhin fing er schrecklich an zu weinen und meinte, dass er nicht mehr könne. er muss immer an g. denken, wie sie da in ihrer wohnung liegt und krepiert. er findet das so schrecklich, hatte ja auch gute zeiten mit ihr und er habe absolut keine kraft mehr. er verspürt eine leere in sich wie noch nie, ist mutlos geworden. er sackte zusammen und lag gekrümmt auf meinem schoß, wie ein kleines baby und hat auch ebenso stark geweint. ich kann euch nicht sagen wie es ist, wenn man ein elternteil so verzweifelt sieht. ich fing dann auch noch zu heulen an und sagte ihm erstmal wie stark er doch sei, dass er g. ein paar tage zuvor nicht reingelassen habe. ich habe versucht ihm mut zu machen und auch versucht ihn aufzubauen, aber ich bin da ja im grunde gar nicht so fähig zu. ich machte den vorschlag ihn nächste woche zu einer shg zu schleppen und egal was passiert wir dahin gehen, denn ich habe keinen bock, dass er wegen g. drauf geht. mein vater hat die totale angst zu ner shg für co-abhängige zu gehen. angst vor nem seelenstriptease, aber ich sagte ihm, dass die ihm dort ja nichts böses wollen und es anfangs vielleicht nicht so leicht, dann aber immer besser werden würde.
    "ich will unbedingt von ihr weg", das sagte er mir heute mehrmals und mir ist egal, was er nächste woche sagt, ich gehe da auf jeden fall mit ihm hin.
    mein vater braucht auch immer einen tritt in den hintern weil er einfach unfähig ist in dieser sache zu handeln.

    ich weiß nicht wie ich meine gefühle beschreiben soll. ich verspüre wut auf g. dass sie so viele menschen mit ins verderben zieht und ihr leben so wegwirft. wirkliche wut. mich kotzt das einfach nur noch an, denn alle welt macht sich gedanken um einen menschen, der überhaupt nicht gewillt ist mit dem saufen aufzuhören. ich bin emotional auch sehr betroffen, nur habe ich irgendwie (fragt mich nicht wie) eine gewisse distanz zu g. gefunden und das gott sei dank. nur sehe ich halt wie sehr mein vater leidet, sich selbst dann abends wein reinschüttet um schlafen zu können und das bringt mich einfach schon wieder zum heulen. ich möchte einfach nur noch, dass alles aufhört, denn das ist ein leid, das unvorstellbar ist.
    ich denke immer, dass ich noch ganz gut reagiere und relativ standhaft bin, aber heute zum beispiel habe ich bemerkt, dass ich oft stark sein muss-gerade für meinen vater- und ich schaffe das irgendwie nicht. ich weiß, ich bin diejenige, die jetzt auch einen gewissen einfluß auf meinen dad hat und ich weiß auch, dass er mit mir zu ner shg gehen wird und gerade deswegen bleibe ich auch stark.
    ich habe den ganzen alkmist von g. erst 1 1/2 jahre miterlebt, mein vater und ihre tochter jahrelang. aber was ich erlebt habe, habe ich euch schon berichtet und das langt mir. ich bin ja auch quasi im endstadium dazu gestoßen, in die krasseste phase g.'s überhaupt. es geht um leben und tod.
    ich möchte einfach nur, dass mein vater wieder lebensfreude verspürt und sich endgültig geistig von g. lösen kann. er geht sonst ebenso drauf und kaputt, er ist jetzt einfach nur noch fertig. meine ma ist dazu auch fertig weil ja ihre freundin gestorben ist und ich frage mich echt in was ich da nur reingeraten bin, aber sowas kann man ja leider nicht beeinflussen.

    ich hoffe so sehr, dass mein vater ein anderes bewußtsein in der shg bekommt. aber wie geschieht das? wie macht man ihm dort klar, dass er loslassen muss und vor allem so, dass er es auch tut? ich kann ihm da keine antworten geben weil ich noch in keiner shg war. ich gehe aber auf jeden fall ein paar mal mit damit er die termine auch wirklich einhält. ich verkrafte g.'s geschichte auf jeden fall besser und kann noch klar durchblicken. ich bin auch echt froh, dass ich nie gemacht habe, was g. wollte, sprich ihr alk zu besorgen. ich habe auch nie nach flaschen gesucht oder den inhalt derer weggekippt. auch wenn g. mal völlig besoffen auf mich zukam und fragte, ob ich sie zur tanke begleite oder auch alleine gehe, um ne buddel zu kaufen, ich das verneinte und sie dann mit einem fiesen unterton sagte:"ich habe dir schon so oft geholfen!" bin ich nie auf sie eingegangen. meine antwort war ganz klipp und klar:"nein, ich besorge dir keinen alk, ich habe keine lust an deinem untergang beteiligt zu sein. wenn du alk willst, hol ihn dir selbst, aber frag mich nie wieder, da beißte dir die zähne aus!" das mag sich jetzt vielleicht cool anhören, aber innerlich war mir ganz schlecht, mein herz raste, weil sie manchmal einen blick drauf hat, der durch mark und knochen geht. als wenn sie dir gleich an die gurgel springt.

    im grunde habe und hatte ich auch angst vor ihr. das ist ganz schwer zu beschreiben. ich hatte keinen schiß weil sie besonders aggro war oder so, nee, das ist was anderes und ich überlege gerade, was genau das ist.
    ich habe auch keine angst vor ihren forderungen, denn die schmettere ich ohne probleme ab. ich glaube mir macht diese heftige wesensänderung so ne angst. von einer agilen frau zu einem zombie. dieses rumgeschleiche nachts im haus, die damit verbundenen ekelhaften geräusche, das poltern tag und nacht...ich bin zum beispiel nachts, wenn sie dann auf war und komasaufen veranstaltet hat, nicht mehr auf toilette gegangen weil ich schiß hatte ihr zu begegnen weil sie auch so gruselig aussah. hämatome überall, aufgeschlagene nase usw..

    manchmal, meist nach 8-10 tagen komasaufen, also schon im sehr, sehr kritischem zustand, stand auch ihre schlafzimmertür auf (sonst hatte sie die immer geschlossen) da sich die schlafzimmer hier alle im oberen stockwerk befinden und ich an dem ihren vorbei muss, um in meins zu gelangen, habe ich dann öfter mal gesehen, wie sie völlig fertig auf dem bett hockte, den kopf immer so zwischen den beinen und ganz merkwürdige geräusche von sich gab. das waren eigentlich mehr laute, die keiner identifizieren konnte. auf die frage meines vaters, ob sie denn stimmen höre, sagte sie ja. deswegen hatte ich wahrscheinlich angst weil der alk aus ihr auch ne psychisch völlig kranke frau gemacht hat.
    ich hatte ja schon erwähnt, dass sie auch delirien hatte und eins habe ich mal mitbekommen. da kam sie alle zwei minuten in mein zimmer und fragte mich, warum es denn überall im haus so laut ticke, ob ich die bohrer hören würde, warum es draußen schneit etc..alles war natürlich nur einbildung. sie hat dann aufgrund des von ihr wahrgenommenen tickens eine uhr im ganzen haus gesucht... sie hat aber auch schon ihren bruder im haus gesehen, der da angeblich rumlief (natürlich war er gar nicht da) oder ne fee, die übers bett schwebt, einen bissigen hund unter der bettdecke etc.. einfach nur ganz schlimm.
    und weil das ja lebensgefährlich ist, wollten wir sie unbedingt ins krankenhaus bringen, aber das war praktisch ein ding der unmöglichkeit. ich weiß auch gar nicht mehr wie wir das geschafft haben, es ist auch einfach zuviel passiert.

    jetzt gerade hat sie schon seit einer woche nichts mehr gegessen, ist ja nur draußen und keine ahnung wo und sieht aus wie ne kloake. man kann es leider nicht anders sagen. eine woche die unterwäsche und klamotten nicht gewechselt. die hose im schritt voll mit urin und durchfall. das ist einfach nur furchtbar und wenn ich mir vorstelle, das wäre meine lebensgefährtin über jahre gewesen, dann würde ich durchdrehen.

    wißt ihr zufällig, ob es sowas wie trockene alkoholiker wg's oder sowas gibt? die tochter würde das sehr begrüßen, wenn es so etwas gäbe, denn g. hat große probleme mit dem allein sein und kann einfach auch nicht alleine wohnen. auch sprach die tochter von so ner einrichtung, in der die betroffenen regelrecht den ganzen tag vorgeschrieben bekommen, was sie zu tun haben. das ganze ist ne art bauernhof und da muss man sich einbringen. alles mit betreuung. sie wollte das g. nochmal in einem ihrer klaren momente vorschlagen, aber wenn ihr mich fragt bringt das sowieso nichts. ich sehe kein gutes ende mehr und bin da absolut realistisch. sie will nicht. aber wie paolo hier schon schrieb, die hoffnung stirbt zuletzt und das gerade bei der tochter, es ist ja schließlich ihre mama. für mich ist g. leider hoffungslos. vielleicht ist das auch falsch von mir, aber ich will mir nichts vormachen und das tue ich auch nicht. mir tut es einfach nur unendlich weh wie aus einer so intelligenten und lieben frau so ein wrack werden konnte. es ist so unfassbar, ganz schlimm. ich werde jetzt mal versuchen zu schlafen, morgen wird bestimmt wieder ein anstrengender tag. in diesem sinne gute nacht euch und danke,

    astoria

    hallo zusammen,

    erstmal vielen vielen dank für eure anteilnahme. es tut gut zu wissen, dass man irgendwie nicht alleine ist- gerade wenn man sich so alleine fühlt. heute morgen kam ein anruf der tochter, die einen anruf aus einer klinik bekam (die klinik, in der sie immer eingeliefert wird, wenn nichts mehr geht) g. wurde wohl irgendwie gefunden, dort eingeliefert, hat dort randaliert und wurde irgendwo anders hingebracht, um sich auszunüchtern. das problem ist dabei nur, dass sie das nicht kann und überhaupt nicht schläft. so ist sie in der zelle auf und ab gegangen und hat dort ebenfalls randaliert. das krankenhaus hat dann wie gesagt die tochter angerufen, sie solle ihre mutter abholen. das wollte die tochter aber nicht weil sie ja auch gar nicht weiß wohin mit ihr. die tochter ist ebenfalls eine ganz liebe und macht den wahnsinn schon auch ganz lange mit, hat sich aber davon ein wenig distanziert, was ich mehr als nur verstehen kann. sie war irgendwie nie das kind, sondern immer die mama, die sich um ihre eigene mutter kümmern musste. nun wurde g. wieder entlassen- wohl heute morgen- und jetzt weiß wieder keiner wo sie ist. sie kann ja in ihre wohnung nicht rein, da sie ihr portemonnaie und ihren haustürschlüssel verloren hat. es ist wirklich sehr schwer und es ist auch schlimm meinen vater jetzt wieder zu sehen, der sich eigentlich ganz gut erholt hatte und nun durch den nächtlichen vorfall vor zwei tagen und die konfrontation mit g. wieder völlig aus dem gleichgewicht geworfen wurde. er steckt da wieder voll drin und mich kotzt das so an. wir haben im letzten monat angefangen das haus hier zu renovieren, sprich alle spuren von g. zu beseitigen (zig brandlöcher im holzfußboden, ekelhafte urin und kotflecken im teppich usw.) um es hier wieder schön zu machen. ich muss auch dazu sagen, dass mein vater auch trinkt, aber nullst vergleichbar mit g. ist. seitdem ich in diesem haus lebe und wirklich krasse sachen miterlebt habe, habe ich auch mal im bekanntenkreis darauf geachtet wieviel alk überall konsumiert wird und gerade im freundeskreis meines vaters wird super viel gesoffen. ich wette dort gibt es auch alkis, aber gerade weil die alle einen geregelten job nachgehen und gutes geld verdienen, fällt es eben nicht so schnell auf. die sind nicht wie g. und verstecken die flaschen draußen im garten oder verbuddeln sie.
    mich ärgert das jetzt auch irgendwie total, dass wir da wieder so reingezogen werden weil wir echt unser leben weiterleben müssen, was gerade meinem dad furchtbare schwierigkeiten bereitet. nur wenn dann wieder die frau vor dir steht, wie ein monster aussieht (es ist nichts mehr von ihrer schönheit, die sie mal inne hatte, zu sehen) dann ist das schwer neutrale gefühle aufzubringen. das geht ja einfach nicht.
    als ich hier einzog, hatte ich anfangs noch voll das mitleid mit ihr. ich sah sie über den teppich hier kriechen und wenn ich sie nicht sah, dann hörte ich sie. entweder polterte es im haus weil sie mal wieder hinfiel oder es "raschelte" weil sie versuchte über den teppich zu kriechen. ich weiß nicht wie oft sie mich rief, aufm boden lag, nackt, nicht mehr aufstehen konnte, das telefon in der hand hielt und von mir wollte, dass ich die nummer meines vaters wähle weil sie nicht dazu in der lage war.

    anfangs hat sie sich noch mir gegenüber bemüht den schein zu wahren, aber das ging ja gar nicht, die frau war zu heftig drauf. ich arbeite viel am abend und komme dementsprechend nach hause und da war sie immer voll breit- nur konnte man sich da noch mit ihr unterhalten und sie wirkte normal. dann aber der praxisverlust und dann war nur noch exzessiv-saufen angesagt.
    wenn man das so erzählt dann denkt ihr "ja, das ist ja krass alles", aber das zu hören und zu erleben ist wirklich was ganz anderes, aber das wissen ja viele von euch.
    wenn wir jetzt peu a peu das haus renovieren finden wir auch manchmal noch versteckte flaschen. verstecke gab es hier überall im haus. mein dad hat mal in einer "aufräumaktion" 200-250 kleine jägermeisterflaschen hier gefunden. irgendwann ist sie aber umgestiegen auf wein, zumindest hat sie hauptsächlich wein gesoffen und keinen korn mehr. 8 flaschen wein am tag waren normal, wenn nicht mehr und das dann 10 tage durchziehen ohne was zu essen, ohne auch nur zwischendurch ein glas wasser zu trinken.
    eines nachts bin ich mal nach hause gekommen und sah wie ein taxi vor der tür stand, g. vor dem taxi im bademantel. sie ging dann rein, hatte mich gar nicht bemerkt und ich zu dem taxifahrer hin, fragte was er hier mache. es stellte sich heraus, dass es sich um ihren ex-lebensgefährten handelte, den sie anrief und fragte, ob er ihr nicht ne flasche wein bringen könnte. er selbst wußte auch nicht wie schlimm es um sie stand und so hat er das gemacht. man hatte echt keine ruhige minute im haus, ständig ist irgendwas vorgefallen.
    man ist morgens um 9 uhr nach unten gegangen, die haustür stand sperrangelweit offen, die küche war voller glasscherben, sie lag und saß mittendrin, man fragte was hier los sei (auch wenn man das ja gar nicht mehr fragen müsste) und sie guckt einen völlig fertig an und pinkelt erstmal vor einem los. man weiß einfach nicht was man dazu sagen soll. wie das bett von g. aussah, muss ich ja gar nicht erst erwähnen.
    zuerst hat mein dad immer noch die bettwäsche gewechselt, aber später hat er auch resigniert und sie einfach drin liegen gelassen. das mag sich jetzt hart anhören, aber was soll man machen? mein vater hat immer wenn er von der arbeit kam, ihre flaschen gesucht. damit wir nachts mal durchschlafen können, hat er ihr oft fünf euro gegeben damit sie sich für die nacht alk besorgen kann und damit wir nicht gestört werden. ja, das ist alles ganz unglaublich und schockierend.

    einmal kam die nachricht sie sei im krankenhaus weil sie sich nen arm gebrochen hat. sie war an der tanke, hatte aber kein geld mehr, hat dann dort geklaut, wurde erwischt, die polizei kam, sie wurde aggro und die polizei hat ihr beim handschellen anlegen den arm gebrochen. sie hatte oft kein geld mehr, mein vater musste ihr das einteilen weil sie sonst immer dafür alk gekauft hätte. wenn es immer hardcore wurde hat sie auch uns bestohlen und ist teilweise mit nem "pfennigglas" (in dem sich ein, zwei cent-stückchen befanden) los zur tanke. dieser anblick wie sie da über den glas hockte, restlos besoffen und da die cent-stücke zusammenkratzte, tat sowas von weh, das kann man sich gar nicht vorstellen. das war mal so eine toughe und tolle frau und gerade das macht es ja so hart.
    wenn sie nach sechs tagen durchsaufen an die tür klopfte mit ihrer obligatorischen frage "kannst du mir mal helfen bitte" dann wußte man sie braucht wieder alk. ich habe immer nur gesagt "ja, ich helfe dir und hole einen arzt, ok?" das wollte sie nie. immer nur dass ich ihr alk besorge. und wenn man die tür dann wieder zugemacht hat, dann kam sie alle zwei sekunden wieder an und fragte dich genau das gleiche.
    wenn sie irgendwo im haus lag und man an ihr vorbeigehen bzw. über sie rübersteigen wollte, dann klammerte sie sich teilweise an dir fest und bettelte dich um alk an. man kam gar nicht von der stelle so eine kraft hat sie da entwickelt.
    wenn ich nachts im bett war und hörte wie ihre schlafzimmertür aufging (sie und mein vater hatten getrennte schlafgemächer) dann habe ich schon herzrasen bekommen und mir wurde übel. man wußte ja nie was als nächstes kam. ich kann einfach nur sagen, dass meine lebensqualität total abnahm weil meine gedanken ständig bei g. waren. anstatt sich mit freunden zu treffen ist man zuhause geblieben aus sorge sie könne die treppe runterstürzen oder sonst was. ich wollte aber nicht in diese co-abhängigkeit und bin irgendwie dagegen angegangen.

    mein vater fuhr einmal in den urlaub für 14 tage und ließ mich mit g. allein. ich dachte, dass ich das schon hinkriege, hatte sie doch vier wochen vorher nichts getrunken. da war sie nicht trocken, das war nur ne trinkpause wie ich immer sage. mein vater war keine stunde aus dem haus, da ist sie los und hat "eingekauft". ich habe das zuerst gar nicht mitbekommen weil ich unterwegs war, aber als ich denn zuhause war, waren alle anzeichen fürs saufen gegeben: die post wurde nicht geöffnet, kein benutzter teller usw.. drei tage später stand sie vor meiner tür, nackt und wollte, dass ich nichts meinem vater sage, wieder restlos besoffen. ich war noch nie mit ihr alleine gewesen und hatte voll die panik. sechs tage habe ich das mitgemacht, dann konnte ich nicht mehr und bin zu meiner mum, zu der ich ein sehr gutes verhältnis habe. ich habe meinen vater angerufen, meinte, dass ich das nicht mehr kann hier, totale angst um mein leben hätte(weil sie ja ständig brennende zigaretten hat fallen lassen und für eine kippe eine schachtel streichhölzer zum anzünden benötigte) und jetzt zu meiner mutter ziehe für die zeit, die er nicht da ist. ich sagte ihm, dass ich nicht wie er die verantwortung übernehmen werde und keine lust habe völlig co-abhängig wie er zu werden. er verstand das sofort, hatte dann aber auch panik, denn g. alleine im haus und mitten im komasaufen geht nicht gut. es fand sich aber wieder wer der sich dann um sie kümmerte, was mich auch ein wenig ärgerte.
    sie wurde ins krankenhaus gebracht und während die sich kümmernde person g.'s personalien angab, haute g. schnell ab, sprang in ein taxi, fuhr zur tanke, kaufte alk und es ging wieder ins haus. das kam oft vor. es ist alles ganz schrecklich und mir kommen auch die tränen, aber was soll man machen. ihr habt alle recht, wenn ihr sagt, man könne ihr nur helfen, wenn sie denn hilfe auch will, aber ansonsten nicht. sie wird es auf gar keinen fall packen und es ist nur eine frage der zeit bis ein anruf kommt, der aussagt, dass sie tot sei. ich wünschte, ich würde mir jetzt nicht so viele gedanken machen, es war doch die letzten monate so gut... mal gucken, was als nächstes so kommt, nun ist sie ja wieder auf freiem fuß, wenngleich auch keiner weiß wo sie steckt. ich halte euch auf dem laufenden. vielen dank für eure reaktionen ihr lieben. macht es gut und nochmals danke! liebe grüße,

    astoria

    hallo zusammen,

    nun wurde ich freigeschaltet und danke nochmals dafür:-) ich werde mein geschriebenes einfach mal kopieren, dann muss ich das nicht erneut schreiben:

    nun bin ich hier gelandet, weil ich mir mal ein wenig was von der seele schreiben möchte und um über meine erfahrungen mit einer schwerst alkoholikern zu berichten. es handelt sich um die mittlerweile ehemalige lebensgefährtin meines vaters. ich selber bin 29 und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, es ist ziemlich viel passiert.
    mein vater lebt(e) seit 14 jahren mit seiner lebensgefährtin zusammen. beide waren anfangs sehr glücklich und alles lief super. mein bruder und ich haben sie als neue frau an der seite meines vaters sofort akzeptiert, war sie doch einfach nur nett. der kontakt zu meinem vater war noch nie sehr gut und so habe ich die entwicklung der lebensgefährtin zur alkoholikerin gar nicht so mitbekommen. wenn man mal zu besuch war, ist einem schon aufgefallen, dass sie "streng" roch, wenn sie am helligten tage aus dem keller kam, aber ansonsten nichts auffälliges weiter. nun ist es so, dass ich aus privaten gründen wieder in mein elternhaus zurückziehen musste- das vor 1 1/2 jahren- und somit mit meinem vater und seiner lebensgefährtin unter einem dach wohnte.
    bevor ich das tat habe ich schon von meinem vater mitbekommen, dass die lebensgefährtin viel trinkt und auch schon desöfteren in die ambulante suchtaufnahme aufgenommen wurde, hatte aber keine ahnung wie schlimm es wirklich um sie stand. eine therapie erfolgte dort auch schon, aber die war nicht von erfolg gekrönt.

    seit nun 1 1/2 jahren wohne ich wie gesagt in dem haus und habe dinge mitbekommen, die einfach nur schrecklich sind. die lebensgefährtin, nennen wir sie g., war eine äußerst erfolgreiche akademikerin, ärztin, sehr gutaussehend und erfolgreich. von dem ist nun nichts mehr übrig geblieben. seit fünf jahren ist es besonders schlimm. wenn sie trinkt, dann nur noch exzessiv, sprich saufen bis um umfallen. sie isst dann 10-12 tage nichts mehr, ist nur noch am trinken, uriniert überall hin und scheißt sich von oben bis unten voll. als ich einzog waren noch gewisse abstände zwischen dem komasaufen, mittlerweile ist es nur noch exzessiv. ihre praxis hat sie verloren,(sie hat teilweise patienten volltrunken mit vollgeschissenen hosen behandelt) was sie noch tiefer hat stürzen lassen. g. hat zu allen tageszeiten gesoffen und wenn die flasche leer war, dann ist sie los und hat sich neuen alk besorgt- egal welche uhrzeit es war.
    eine angewohnheit von ihr, wenn sie volltrunken war, ist das nackt rumlaufen. sie ist im haus nur noch nackt rumgetorkelt und wenn sie nicht mehr zur tanke gehen konnte, ist sie eben gekrochen oder hat mich oder meinen dad angebettelt ihr alk zu besorgen. ich habe das nie gemacht, mein vater aber schon, denn er ist ganz, ganz stark co-abhängig. sie hat sich ständig was gebrochen, ihr körper war von blauen flecken übersät. ihre betriebstemperatur liegt ungefähr bei 3 promille. da steht sie vor einem und kann noch normal reden. oft hat sie kein geld gehabt, dann ist sie eben klauen gegangen.
    beim einkaufen im supermarkt hat sie sich ne flasche wein mit drehverschluß geschnappt und die auf ex im laden heimlich ausgesoffen. die nachbarn kennen sie hier alle, steht sie doch da des nachts vor der tür, klingelt und bettelt um alk.
    sie hat schon mehrmals versucht aufzuhören, auch selbstentzüge, aber das hat nie was gebracht. wenn sie denn mal aufgehört hat, hat sie epileptische anfälle bekommen und delirien folgten mit allem was dazu gehört, sprich stimmen hören, halluzinationen usw.
    g. wollte nie hilfe annehmen und wenn sie im komasaufen war, dann endete das grundsätzlich mit dem krankenhaus. sie hat sich immer total gewehrt und es kam auch oft vor, dass der krankenwagen ohne sie abgefahren ist weil sie die obligatorische frage der krankenpfleger, ob sie denn mit in die klinik kommen möchte, immer verneinte. wir wußten nicht mehr weiter weil wir auch keine nacht mehr durchschlafen konnten, da sie immer terror gemacht, gegen unsere türen getreten hat, geschrien wir sollten ihr doch bitte helfen. die hilfe bestand dann darin ihr ne flasche zu besorgen.
    wenn man nach hause kam wußte man nie, ob sie noch lebt oder ob sie sich schon totgesoffen hat. sie kann nicht regulieren wieviel sie trinkt, sie säuft wie ein loch bis nichts mehr geht. als beispiel: sie wurde mal mit 5,6 promille bewußtlos aus unserem haus in die klinik gebracht, hat da ein mittel bekommen, war dann auf 4,6 promille, war drei stunden dort, hat dann randaliert, wurde entlassen und hat dann im haus weitergesoffen. und das war keine seltenheit, das kam oft vor. die frau ist absolut fertig, war auch schon desöfteren in der geschlossenen. sie kann keine entscheidungen mehr treffen, gar nichts. aufgrund dessen haben wir den sozialpsychiatrischen dienst (spd)eingeschaltet, der helfen sollte. eine amtsärztin kam mehrmals vorbei, hat sie zwangseingewiesen, sie war mal wieder ne woche in der klinik, kam dann aber raus und hat gleich und sofort exzessiv weitergesoffen. wir wußten nach drei bis fünf tagen ist sie wieder nicht ansprechbar. nackt über den boden kriechen, tagelang mit einem beinbruch rumlaufen, sich die haare abfackeln (sie ist auch noch kettenraucherin), finger aufgrund der kippen bis zum knöchel verbrennen, überall hinmachen, das alles gehörte zum alltag. mir gings psychisch immer schlechter weil ich das alles mitansehen musste und ihr nicht helfen konnte. ich habe meinen paps irgendwann letztes jahr an die hand genommen und zum suchtzentrum geschleppt weil sich irgendwas ändern musste. er selbst hatte gar keine kraft mehr, hat psychosomatische herzprobleme bekommen.
    nachdem wir erzählten was zuhause alles abläuft, meinte der mensch nur, dass es ihm ungeheuer leid täte, aber in deutschland hat jeder das recht sich totzusaufen und wenn wir dabei nicht mit drauf gehen wollen, müssen wir sie rausschmeißen, denn ansonsten sähen wir zu wie sie sich tot säuft. das war ziemlich hart und mein paps konnte diesen schritt zu diesem zeitpunkt noch nicht gehen weil er selbst total tief in dem sumpf drin steckte. sein schlechtes gewissen plagte ihn, er hatte angst sie "im stich" zu lassen, aber nachdem sie dann wieder vollgeschissen irgendwo im haus lag, sie wieder in die klinik kam, war klar, jetzt muss sich was ändern!

    wenn sie mal nen klaren moment hat, dann ist sie wie ausgewechselt und genau in eben so einem hat mein vater ihr gegenüber die trennung ausgesprochen. bis es dann zum endgültigen auszug von g. kam, vergingen monate. (sie war ab november 2007 in ner klinik) nun lebt sie seit februar 2008 in ihrer eigenen wohnung, die ihr ihre tochter (24 jahre) besorgt hat. ich habe schon geahnt, dass sie nicht aufhört mit der sauferei und genauso ist es auch gekommen. nach kurzer zeit rief die vermieterin an und meinte, dass g. aus der wohnung müsse, sie klingelt nachts bei den nachbarn und bettelt um alk. sie selbst schläft da zwischen flaschen aufm boden. sie hat niemanden mehr, der sich um sie kümmert und ihr momentanes leben spielt sich zwischen klinik und wohnung ab. 10 tage dauer-saufen, dann ne woche klinik, wieder exzessiv-saufen, dann wieder klinik usw... wir haben davon wenig mitbekommen, nur ab und zu mal was durch die tochter.

    5 monate ist die trennung jetzt her und vorletzte nacht klingelte es gegen vier uhr morgens sturm an der haustür. es war g., restlos besoffen, blutiges gesicht. sie stand da mit nem taxifahrer, der bezahlt werden wollte und wollte ins haus. mein vater verweigerte das, sie machte wieder terror, trat gegen die tür, schrie, ging zu den nachbarn und terrorisierte diese. wir haben die polizei gerufen, diese kam, verwies sie des platzes, sie ging kurzzeitig weg, die polizei fuhr ab, sie kam wieder und terrorisierte uns weiter. sie sagte sie hätte ihren wohnungschlüssel verloren. wir ignorierten das weil sie sowieso nur alk von uns wollte. am nächsten tag bzw. ein paar stunden später, lag sie immer noch vor der haustür bis ein nachbar wieder die polizei rief weil sie mit steinen die fenster einschlagen wollte. sie wurde abgeführt, kam in eine ausnüchterungszelle und wurde dann gegen mittag entlassen. eine nachbarin teilte uns am abend mit, dass sie g. vor nem einkaufszentrum in unserem stadtteil gesehen hätte, die leute dort anbettelnd. das war wieder ein zusätzlicher schock weil ich es nicht fassen konnte wie sehr sie unten war. ich kannte sie doch als tolle, quicklebendige und super erfolgreiche frau. und nun bettelt sie leute auf der straße an. das geschah gestern. seitdem ist sie verschollen und keiner weiß wo sie ist. die tochter rief uns an und meinte alle polizeiwachen der stadt inklusive der krankenhäuser würden sich sofort bei ihr melden, wenn sie dort eingeliefet wird. die tochter hat ebenfalls alle noch verbliebenen bekannten angerufen (die g. aus shg's kannte), aber auch dort war g. nicht. verschwunden ist sie in ihrer alkikarriere noch nie. nun ist sie es aber und ich habe totale angst, dass sie irgendwo tot rumliegt. das ist leider keine utopie, sondern grausame realität. mein vater hat ihr mindestens 15 mal das leben gerettet. ohne ihn wäre sie schon längst tot. es mag hart klingen, wenn ich das jetzt sage, aber mein dad und auch ich hatten schon mehrmals böse gedanken, dass der tod für sie echt eine erlösung wäre. ganz furchtbar ist das. auch wenn sie alle chancen der welt gehabt hat, alle sie unterstützt hätten, sie aber jegliche hilfe ausgeschlagen hat, ist sie ja doch ein lieber mensch (gewesen) und ihr tod würde mich mehr als nur mitnehmen. wie gesagt, sie ist nun von der bildfläche verschwunden, keiner weiß wo sie ist und wer weiß wann sie wieder auftauchen wird, wenn sie das überhaupt noch lebendig tut. ich wollte das einfach mal loswerden, denn so nen werdegang mitanzusehen ist mehr als nur grausam. andere kämpfen um ihr leben, sie schmeißt es weg... ich werde auf jeden fall weiter berichten, wenns neuigkeiten gibt. ich finde es im übrigen ganz toll, dass es solche foren wie diese gibt und wünsche jedem, der wirklich den willen hat mit der trinkerei aufzuhören, nur das beste und maximale erfolge! in diesem sinne alles gute und bis bald,

    astoria