Beiträge von TiN

    Offen und ehrlich war ich Mittwoch Abend …

    Wir wollten Ostern eigentlich meinen Opa besuchen. Gestern kam es dann zur Sprache ob und wann wir fahren. Ich sagte ihm das ich meinen Opa noch nicht angerufen habe. Er fragte warum ? Ich erklärte ihm, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich das meinem Opa zumuten soll, einen mir noch wichtigen Menschen vorzustellen, den er dann vielleicht nie wieder sieht. Weil ich eben halt nicht weiß was die Zukunft bringt, was einmal werden wird.

    So kamen wir dann ins Gespräch, nach langer Zeit wieder und es war ziemlich schwer irgendeinen Nenner zu bekommen. Ich merke wie unterschiedlich wir mittlerweile denken.

    Einige Sachen kamen „er würde sich überhaupt nicht durch den Alkohol verändern“ usw. usw. Es kamen auch Sachen wie „Wenn Du willst hör ich auf zu trinken, ich kann das einfach so“ Schlug dann vor es vier Wochen sein zu lassen, aber erst nach dem Wochenende. Klar dachte ich mir meinen Teil, warum nicht jetzt, nicht gleich ? Wir bekommen ja Besuch.

    Ich sagte ihm auch das er es nicht für MICH tun soll sondern für SICH. Fand er nicht so logisch. Ok. Ich habe versucht es ihm zu erklären, aber er sieht die Dinge eben anders. Auch ok.

    Irgendwann kamen wir dann darauf das ich eine SHG besuche. Man hatte mich ja schon vorgewarnt, das er das Negativ auffassen könnte. Er kam dann auch recht schnell damit raus mit dem Motto … „Prima da wird sich dann über den Sch***kerl zu Hause ausgeweint“ Das verneinte ich. Dann kam das ich dort dann ja prima Psychotricks lernen würde um ihm vom Alkohol wegbringen zu wollen. Ich blieb ruhig. Dann kam noch was und ich sagte dann….

    Es ist eine Selbsthilfegruppe, nicht mit dem Ziel für Dich etwas zu tun, sondern für MICH !

    Selbst helfen eben. Da war er dann still, fragte was das für eine Gruppe sei und ich erklärte es ihm. Er fragte was ich da denn wohl will, weil ich ja kein Problem mit Alkohol habe. Ich erklärte ihm dass ich sehr wohl damit ein Problem habe, auch wenn ich selber nicht so trinke wie er.

    Dann hat er noch ein wenig gewettert von wegen tolle Kommunikation, er weiß von nix, das ich da hingehe. Ich sagte ihm dann, das ich es für mich ganz allein mache, weil ich ihm nicht in keiner Weise helfen kann. Und wenn Veränderungen stattfinden sollen, fange ich bei mir an.

    Er hat dann zwar noch etwas negativ darüber gesprochen, war dann aber sehr still. Nach einer kleinen Weile fragte er dann plötzlich wann der nächste Termin sei. Ich sagte ihm, das am Montag der nächte Termin der Gruppe sei. Dann fragte er mich, ob ich ihn da anmelden könne. Ich sagte ihm jeder kann da hin gehen ohne Anmeldung wenn man es möchte. Dann fragte er mich, ob ich ihn mitnehme (sofern er nicht arbeiten muss). Das bejahte ich mit dem Hinweis, wenn er es selbst will.

    So und nun sitz ich hier, freue mich ein wenig innerlich. Zeige es nicht, weil es noch nicht Montag ist. Es wäre zumindest ein kleiner Schritt. Das Gespräch an sich war etwas holperig, haben lange nicht mehr soooo lange an einem Stück geredet. Durch das, was ich hier lesen konnte und durch die SHG war ich aber ruhig und habe dem widersprochen, was er behauptet hat (wie z.B. das ich nur dahin gehe um zu sagen das er Sch*** ist, oder das ich dort Psychotricks beigebracht bekomme usw.) Ihm klar gemacht das es nicht um IHN geht sondern eben um MICH. Fertig……. Nach dem Gespräch war ich auch ruhig und vor allen ohne Schuld. Das macht Mut !!!!!!!!

    Ich habe mir Gedanken zum Wochenende gemacht. Vielleicht wär es gut den Besuch vorzuwarnen. Kenne Beide gut und verstehe mich auch gut mit ihnen. Vorwarnen insofern, dann muß ich mich nicht verstellen. Keine gute Miene zum Bösen Spiel machen.

    Ich weiß nur nicht ob das Richtig ist :?:

    bevor man einen Beitrag startet. Das hole ich mal schnell nach :oops:

    Hallo zusammen,

    ich bin das Teufelchen_im_Norden.

    Ich lese hier schon seit einem knappen 3/4 Jahr mit. Hab mich vor etwas mehr als einer Woche angemeldet, weil ich indirekt vom Alkohol betroffen bin. Ich selber habe keine Probleme mit Alkohol. Mein Partner trink sehr sehr regelmäßig und wie ich finde deutlich zu viel.

    Bin also schnell im Bereich der Angehörigen gelandet und fühle mich dort sehr gut aufgehoben.

    Danke und liebe Grüße an dieser Stelle

    Teufelchen_im_Norden

    P.S.: Bitte seit ein klein wenig nachsichtig.... ich weiß man sollt nie den 2.ten vor dem 1.ten Schritt tun :)

    Bekomme gerade die große Kriese, grad eine Mail bekommen, worin mir mitgeteilt wird, dass hier wieder alles OK ist. Nicht von IHM sondern von jemandem Außenstehenden !

    Hallo ??? Hab ich was verpasst ?? Bin ich irgendwie im falschen Film ??

    Ich begreife es nicht, wo ist denn hier bitte alles OK. Na ja kann ich wohl nichts daran ändern.

    Ich könnt grad alles hinwerfen…. :(

    So ich melde mich mal aus dem Wochenende zurück. Ich muss sagen Eure Anteilnahme rührt mich ganz dolle und ich musste bei den Beiträgen weinen. Aber keine Sorgen, es waren keine Tränen der Trauer, sondern Tränen der Erleichterung. Erleichterung deswegen, hier auf Leute zu treffen die einen verstehen. Verstehen was man durchmacht, was man denkt, was man fühlt.

    Da recht gutes Wetter war, habe ich am Samstag den Teich und einen kleinen Teil des Gartens aus dem Winterschlaf geholt (die können ja nix für die Situation). Sonne war am scheinen und dann den ganzen Tag draußen. Inklusive Bratwurst grillen. Sonntag dann noch den Baumschnitt zerkleinert. Iss aber noch nicht fertig, hab ich die nächsten Tage noch etwas zu tun.

    Hier ist es soweit ruhig und eben merkwürdig. Er schläft weiterhin im Gästezimmer wodurch ich am Samstag nach getaner Arbeit im Garten endlich mal durchschlafen konnte, ohne aufzuwachen. Am Sonntag war ich dann zwar recht früh wach, aber ausgeruht. Ich lag dann da hörte dem Vogelgezwitscher zu, das war richtig entspannend.

    Es kam von ihm die Frage nach Frühstück. Hab dann ne Kleinigkeit gegessen und er sagte dann er würde mit dem Motorrad ne Runde drehen wollen, ob er meine Maschine auch rausstellen soll (bekomme sie allein nicht aus dem Schuppen – platztechnisch). Ich antwortete NEIN – Ich wäre zwar gern unterwegs mit dem Motorrad, aber da ich im Kopf nicht frei bin, lass ich das Fahren. Er schaute etwas komisch und bot mir dann an, als Sozius mitzufahren.

    Er hat mich dann mitgenommen und während der Fahrt ist mir einiges klar geworden. Eigentlich hab ich es immer sehr genossen mit ihm zusammen zu fahren. Er konnte auch tun und lassen was er wollte, also fahrtechnisch. Hab hinten drauf gesessen und genossen. Gestern war es anders, ich konnte die Fahrt nicht wirklich genießen. Ich war froh das es nur eine ganz kleine Runde war, Tankstopp und zu einem Bekannten fahren inklusive. Zurück zu Hause habe ich meine Tätigkeit im Garten wieder aufgenommen. Und so saß ich da in der Schubkarre und Baumschnitt zerkleinern und tief in meinen Gedanken versunken. Ich fragte mich natürlich, was das für Gefühle waren und kam dann, auf eine für mich logische Lösung. Früher war es so wenn wir mal zusammen fuhren das dort ein grenzenloses Vertrauen war. So nah aneinander, waren wir eins.

    Das ist jetzt nicht mehr so, wir sind nicht mehr eins. Nicht einmal mehr beim Motorrad fahren. Es fehlt einfach am Grundvertrauen. Ich habe gemerkt wie selbst da, eine Distanz ist, ob er es gemerkt hat beim Fahren, ich weiß es nicht. Es interessiert mich auch gar nicht im Moment. Die letzten Tage zeigen mir sehr deutlich dass seinerseits kein Interesse besteht. Weder auf 14 Seiten Text, noch auf meine Mail warum er ins Gästezimmer musste habe ich bis Heute eine Reaktion. Er lebt eben halt so weiter, trinkt weiter und denkt ich tue es auch.

    Als ich schon im Bett war, kam er noch einmal kurz zu mir, um mir mitzuteilen, dass es in einem Prospekt Sträucher, Blumen und Rankhilfen für den Garten gäbe. Ich wollt in dem Moment echt loswettern so nach dem Motto „was interessiert mich das?“. Ich hab es sein lassen und gut. Er macht Planungen, die ich nicht mehr sehen kann, also mehr für die Zukunft, er glaubt tatsächlich, dass ich soooo weitermache. Das ich das Leben so wie es jetzt ist weiterlebe.

    Nein so nicht mehr, das wird mir jeden Tag bewusster, so will ich das nicht. Und mit jedem Tag der so verstreicht, verlasse ich ihn Stück für Stück mehr. Es ist wohl nicht mehr aufzuhalten, außer …... NEIN NEIN NEIN Feen gibt es nicht.

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    @ Speedy53

    Ich hab’s begriffen das ich nicht Schuld bin Einsicht ist der erste Weg zu Besserung!

    @ pott

    Bier habe ich schon lange keines mehr gekauft. Er musste dann immer allein in den Getränkemarkt um seinen „Nachschub“ zu kaufen. Und wenn er mich gefragt hätte, bringst Du mir mit (hat er aber nie gemacht), hätte ich eh NEIN gesagt und ich glaube das weiß er auch.

    @ klaro

    ja so ist das wenn man Hoffnung im Herzen hat. Aber ich bin dabei dies Stück für Stück aus dem Herzen zu verbannen, so weh das auch tut, es kann nur besser werden.

    @ kaltblut

    Dem Wahnsinn näher, als er … wie recht Du doch hast. Eine Freundin sagte
    heute: „Das kann er doch nicht als normal empfinden im Gästezimmer zu schlafen !“ Scheinbar ja, sonst würde er sich ja in irgendeiner Art und Weise äußern. Auch das Planen von Aktivitäten seinerseits, so als wenn nichts wäre. Er plant eben als gäbe so eine Zukunft für uns. Es ist einfach paradox.

    Danke für das Angebot der breiten Schultern und ich hoffe, dass es soweit nicht kommen wird. Du hast selbst einen großen Kampf hinter Dir (Deine Geschichte gelesen hab, aber bisher noch nichts geschrieben hab dazu) und noch einen Weg vor Dir. Dennoch großes Danke fürs Angebot.

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    Zum Thema Urlaub:

    Klar hab ich mir zu diesem Thema Gedanken gemacht. Ich musste einiges in Bewegung setzten um den zu bekommen. Seinen Chef überzeugen, meiner war nicht das Problem. Dann den Flug buchen. Das war die Katastrophe, musste quasi die Dame beim Buchen bestechen damit wir so fliegen können wie ich es wollte. War alles nicht leicht. Das hinzubekommen.

    Der Flug ist deswegen nicht so einfach und wenn, nur mit sehr hohen Verlusten zu stornieren. Aber die Unterkunft hat wohl zwei große Betten und zwei Bäder (weil theoretisch für 4 Personen gedacht). So kann er seinen und ich meinen Urlaub machen.

    Auf alle Fälle hab ich ein paar Bücher im Gepäck, gute Musik und ich werde mich mal in Kite-Surfen probieren. Damit bin ich allein eine Woche beschäftigt. Wenn er dann lieber in eine Strandbar geht, ist das sein Plan von Urlaub, nicht meiner.

    Ich hab so viel dafür getan (Urlaub) den lass ich mir nicht schlecht machen.

    NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN

    So und das nächste „Problem“ was kommen wird, was macht er nächstes Wochenende ???? Bekommen Besuch von seinem Arbeitskollegen und Familie, die schlafen dann im Gästezimmer. Da wo er jetzt eigentlich „einquartiert“ ist. Vor allem bin ich gespannt, wie er die defekte Wohnzimmertür erklären will. Kommt ja bestimmt die Frage. Aber das sind Sachen, da kann ich mir jetzt keinen Kopf machen.

    So, das war ein weiterer Teil meines Romans.

    @ elle

    na ein wenig hab ich dann doch noch geschlafen, mit Unterbrechungen, aber immerhin ein wenig geschlafen. Meine Ruhe werde ich wohl jetzt haben, denn außer ein guten Morgen ist kein Ton gefallen. Als ich letzte Nacht wach geworden bin schrieb ich ihm den Grund warum er ins Gästezimmer sollte. Er hat ja ohne Kommentar zugestimmt. Mir war es aber wichtig das er weiß wie ich mich fühle. Da er aber in seiner „Welt“ lebt, interessiert es ihn nicht, jedenfalls kam keine Reaktion, aber ok so ist das eben.

    @ lavendel

    natürlich bin ich hier um mich damit auseinanderzusetzen, keine Frage. Darum bin ich ja auch bei der SHG. Im Moment habe ich einfach das Gefühl auf dünnem Eis zu stehen und egal in welche Richtung ich laufen will, es wird brechen. So könnte man meinen Momentanen Zustand beschreiben. Gut ich sollte mir vielleicht noch ein klein wenig Zeit geben, ein klein wenig Geduld, denn im Moment stürzt viel auf mich ein. Ich rede ja erst eine Woche quasi mit Außenstehenden darüber. Mir ist klar das ich nicht schnipp schnapp alles ändern kann.

    Ich weiß wo ich hin will und das es auch ein schwieriger Weg werden wird, aber um meiner selbst Willen möchte ich es tun. Ich weiß das ich auf diesem Weg einige Niederlagen einstecken muss, aber am Ende kann ich nur gewinnen.

    @ baggerschen

    oh ja wie recht Du hast, meine Gedanken drehen sich im Kreis. Verpasse auch des Öfteren die Ausfahrt daraus. Ich für meinen Teil werde den Urlaub machen. Notfalls auch allein. Ich bin dabei gute Dinge für mich zu tun, weil ich mich wiederhaben will. So wie ich einst war…. Daran werde ich arbeiten.

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    Ich habe begriffen das er in seiner eigenen kleinen Welt lebt. Einer Welt in der ich keinen Platz habe, solange er einen so mächtigen Freund wie den Alkohol hat. Und da unserer Welten so verschieden sind muss ich mich auf mich konzentrieren. Seine Welt ist mir einfach zu klein. Danke das ihr da sein, danke das ihr mir „zuhört“. Ich bin eben nicht allein und auch nicht Schuld an allem.

    Dat Teufelchen

    eigentlich sollt ich um die Zeit schlafen, hatte ich auch bis vor einer 1/4 Stunde. Ich hab IHn ins Gästezimmer gebeten dort schläft er jetzt. Ich wollte einfach mal wieder ohne "Kneipengeruuch" und ohne Angst schlafen. Habe die letzten wochen schlecht geschlafen weil es nur ein leichter Schlaf und da hab ich dann seine Atemaussetzter mitbekommen oder wie er nachts das Zittern anfängt.

    Was mich geweckt hat war ein Schei***traum. Klaschnass und sehr verdreht im Bett gelegen. Von ihm geträumt.

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    @ lavendel

    der urlaub war vor dem Ganzen hier gebucht. Einige Postings vorher schrieb ich ja schon meine Bedenken. Darum ist das die Vorstellung von Urlaub und Wohnung ziemlich verdreht. Bezüglich der Wohnung schrieb ich auch das mit das ziemlich komisch vorkam. Naja das ist das Ding mit den Gefühlen. Die kann man nicht schlagartig ausknipsen.

    So und nun versuch ich wieder zu schlafen.

    Dat Teufelchen

    Gesten habe ich es nicht mehr geschafft zu berichten. War nun gestern bei der SHG. Da es mein erster Besuch war eine sehr nette Psychologin da. Wir haben ziemlich lang und ausführlich gesprochen. Größenteils auch jenes was ich hier schrieb, die Antworten waren ähnlich wie hier. Im Großen und Ganzen war es aber ein gutes Gespräch. Das nächste mal werden wir noch einmal allein reden, bevor ich dann mit in die Gruppe gehe. Zu Hause versuche ich weitestgehend ihn zu meiden. Er merkt das nicht einmal. Er ist so mit sich selber beschäftigt. Aber das ist dann halt so. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, was mir aber eben schwer fällt. Aber ich denke das wird sich auch noch legen. Irgendwann …… Falle rad in ein Loch, weil es irgendwie viel auf einmal ist…. Wenn ich hier so auch andere Geschichten lese und ich mir überlege das IHM das auch passieren könnte.

    Danke Heinrich für Deine Worte.

    So ich fasse mal kurz zusammen:

    Das Teufelchen macht und tut so ziemlich alles.

    Versucht die Problem die bei ihm sind, nach und nach zu lösen.

    Des Weiteren versucht das Teufelchen ihm jeden Tag, das Leben so leicht wie möglich zu machen, mit den Dingen die so tut.

    Das Teufelchen vergisst bei den ganzen Aktionen auch mal an ihre Bedürfnisse zu denken, Schluck dafür Tag täglich den Frust runter, weil sich so gar nichts ändert.

    Bucht dann noch nen gemeinsamen Urlaub in der Hoffnung, das alles gut wird, wenn man mal ein paar Tage raus ist.

    Sie ebnet ihm quasi den Weg, damit er in Ruhe so weitermachen kann wie bisher.

    Irgendwann wird es dem Teufelchen zuviel. Sie öffnet sich andern und bemerkt, dass sie eigentlich nichts dafür kann. Es wird sich nichts ändern, wenn er keine Grenzen aufgezeigt bekommt.

    Mannomann wie verdreht ist das Teufelchen eigentlich, nicht zu merken was mit ihr passiert. Das ist ein gutes Thema für die SHG und deren Psychologin.
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    Nachdem sich heute eine der SHG´s bei mir gemeldet hat und sehr sehr nett war, fahre ich da gleich hin. Die Dame war echt klasse und möchte sich mit mir erst einmal ganz allein unterhalten. Damit wir mal einiges auseinander nehmen können. Nun bin ich doch schneller da, als ich dachte. Aber es ist eine gute Entscheidung. Wenn ich wieder zurück bin, werde ich mal schauen ob ich dann noch berichten kann.

    Gruß vom Teufelchen

    Step by Step..... hmmmm was ich mir nicht vorstellen konnte habe ich nun doch getan. Nun noch nicht ganz, ich habe heute zwei Selbsthilfegruppen angeschrieben. Mal schauen wie es da jetzt weitergeht.

    Bis ich Nachricht von denen habe gehe ich soweit vor das ich eben in mein Buch schreibe, hier die Zeilen hinterlasse. Ich versuche mich möglichst wenig bis gar nicht mit IHM zu beschäftigen. Es ist zwar schwer aber es geht irgendwie. Normalerweise wenn er abends in seinem Arbeitszimmer vom PC sitzt, geh ich dann und wann mal zu ihm.

    Die letzten zwei Tage gar nicht ... Stopp ... Montag wollt ich einmal ... hab dann aber nachdem er grad am trinken war, kehrt gemacht.... und gestern nur einmal bei ihm, als er mir was zeigen wollte. Ich versuche ihn im Moment nur als "Mitbewohner" zu sehen und auch so zu behandeln. Irgendwie schon ziemlich schräg, mit dem "Mitbewohner" in einem Bett zu schlafen. Es ist eben nicht einfach eine Distanz aufzubauen um sich letztendlich zu lösen. Aber die kleinen Schritte machen auch den Weg.

    Ich lass ihn jetzt tun und machen, versuche nicht auf seine Trinkerei zu reagieren. Und wenn er wieder raus geht um sich seinen Nachschub zu holen, denke ich an Sonne, Sand und Meer. Leicht ist das nicht und das ist dann der Moment wo ich dann wütend in mein Buch schreibe. Das was ich ihm am liebsten an den Kopf hauen würde.

    Die zwei Wohnungen hab ich mir auch angesehen, was für ein schei*** Gefühl. Damit komme ich noch nicht wirklich klar. Ich sitze hier und frage mich ist es richtig ?????

    @ Lilly

    Habe mir gestern noch lange Gedanken über das veränderte Wesen bei ihm und die damit verbundenen Auswirkungen auf mich gemacht. Allein wenn ich die ersten beiden Sätze von Dir lese „Der Alk verändert uns dermaßen, das wir wirklich unausstehlich werden. Wir fühlen uns noch im Recht dabei, sind selber die armen, denen so böse mitgespielt wurde.“ Wenn ich das lese grusele ich mich.

    Kennen gelernt haben wir uns im Internet, durch ein gemeinsames Hobby, das Motorrad fahren .Er hat mich in einer Phase des Lebens kennen gelernt, in der ich eigentlich mit dem Rest so ziemlich abgeschlossen hatte, aufgeräumt und sortiert. Nicht mit dem Leben an sich, aber mit dem, wie es sich so gestaltet. Soll heißen ich hatte beschlossen für mich allein, meinen Weg zu gehen ohne dass ich auf andere Rücksicht nehmen muss. Ohne jegliches Gefühl jemanden gegenüber (mehr Männer betreffend) lebte ich, sicher hinter einer Mauer, die so hart und so kalt war, das sich keiner mehr traute diese einzureißen oder den Mut hatte diese überwinden zu wollen. Ok, ich gebe zu, sobald es einer auch nur versuchte war ich schneller weg als man schauen konnte. Hielt eben immer eine gewisse Distanz. Frei nach dem Motto „lass keine Gefühle zu, dann kann man diese auch nicht verletzen“ Ich wollte eben nie mehr jemanden so nah an mich ranlassen das er mich verletzen kann. So lebte ich drei Jahre. Ich muss sagen es war kein schlechtes Leben an sich, es war halt einfach anders.

    Bei ihm war alles anders, er war der erste, der diese Mauer durchbrach und das verdammt schnell. Wieso das so war. Das erste Treffen so spontan, danach die endlos langen Telefonate (wohnten knapp 120 km auseinander). Nach drei Tagen Dauertelefonaten sagte ich ihm dann, dass er bald mehr über mich wissen würde, als ich über mich. Worüber ich oft geschwiegen habe, sprudelte bei ihm einfach raus, das war schon verrückt. Seine Ganze Art eben und wie es sich eben entwickelte. Die Gespräche mir ihm, das einschlafen und aufwachen mit ihm (so wie wir „eingeknotet“ abends einschliefen, so wachten wir oft morgens auf). Manchmal fanden wir einfach kein Ende mit reden. Zwei, drei Stunden Schlaf die Nacht mussten reichen. Morgens wollt man nicht aufstehen, nicht wegen Müdigkeit, nein wegen dem Gefühl … und dem Kaffee. Wurde richtig zum Ritual das wir oft den Wecker mindestens ne halbe Stunde früher klingeln lassen haben um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Und da gibt es noch so viele andere Kleinigkeiten, aber das würde jetzt hier zuviel werden.

    Der Alkoholkonsum hat ihn ganz gewaltig verändert. Nicht von jetzt auf gleich, sondern Stück für Stück. Im laufe der Zeit war da immer mehr. Immer mehr ist mir aufgefallen. War er vorher ein liebevoller, zärtlicher Partner, Freund, Vertrauter, kommt er mir heute oftmals kalt, berechnend und abgeklärt vor. Manchmal aber dann auch wieder wie ein kleines Kind, der Mutti alles fragen muss. Wenn ich einst in seine strahlenden Augen sah, wusste ich alles ist gut. Heute sehe ich nur noch trübe Augen, zu sehen ist nichts mehr. So richtig persönliche Dinge besprechen wir fast gar nicht mehr. Eben halt das was man für den Tag braucht. Guten Morgen, Tschüss, Was möchtest essen, Gute Nacht, bis morgen. Vielleicht noch etwas aus dem Tagesgeschehen und dann .war es das fast schon. Ich habe das Gefühl das da eine gewaltige Mauer zwischen uns steht. Denn klar, durch den Alkohol habe auch ich mein Wesen geändert. Ich habe mich immer weiter zurück gezogen, meinen Frust, meine Wut über die Veränderungen einfach geschluckt. Lange habe ich gewartet um ihm zu sagen dass mir das nicht gefällt. Zuerst versuchte ich es mit kleinen Andeutungen, wie z.B. seine verfärbten Augen. Da hab ich es über den Weg versucht das er sich mal checken lassen sollte ob alles in Ordnung ist wegen der Leber. Ich hab ihm NICHT gesagt, was ich zu dem Zeitpunkt bereits ahnte. So entfernten wir uns immer mehr, bzw. ich mich von ihm. Ich habe also wieder angefangen meine eisige Mauer wieder aufzubauen damit man mir nicht mehr wehtun kann, bzw. alles davon abprallt. Und so staut sich sicher von jeder Seite einiges auf. Nicht nur auf meiner, sondern sicherlich auch einiges auf seiner. Jeder hat eben eine andere Sichtweise der Dinge.


    @ klaro

    auch Dir einen lieben Dank für Deine Worte. Erschreckend sitzt Du etwa bei uns im Haus ? So wie Du schreibst könntest Du ein stiller Zuseher sein, quasi ein Spion. Das was Du geschrieben hast trifft 100%ig zu. Erschreckend einfach und da sieht man einfach man ist doch nicht allein. Frage mich grad, warum war ich soooo lang still ? Na ja ist jetzt auch irgendwie egal. Worüber ich schmunzeln musste war die „Geliebte“. Nun in einem Gespräch nannte ich es „dein großer starker Freund“.


    @ elle

    so und bei Dir bedanke ich mich auch für Deine Wortmeldung.

    Vermeidungsstrategie…. Ja die Vermutung hab ich auch. Ich sagte ihm einmal das ich nicht mehr mit ihm reden werde wenn er trinkt, also ist es doch ein einfaches. Flasche auf und ich hab meine Ruhe. Ja so in etwa kann ich es mir gut vorstellen, das der Gedankengang so ist.

    Wahrnehmungs- und Gefühlwelten …. Auch hier bin ich der Meinung dass wir in völlig verschiedenen Welten leben und die zurzeit nicht kompatibel sind. Reden können wir momentan nicht weil ja immer das Bier Begleiter sind.

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    Ich für meinen Teil werde hier wohl noch eine Weile bleiben. Es tut gut hier zu sein und das nach nur so kurzer Zeit. Nach allem was ich gelesen habe werde ich ziemlich radikal einiges ändern müsse. Nun gut dann soll es so sein. Mir fällt grad ein Lied ein, bzw. eine sehr sehr zutreffend Zeile:

    „Ich erinner mich gern an diese Zeit,
    eine Zeit die man nie vergisst,
    doch ich muss mein Leben leben,
    meinen Weg alleine gehen,
    mach’s gut Du schöne Zeit,
    auf Wiedersehen“

    Fakt ist ich muss mein Leben ein klein wenig auf Kopf stellen. Gut das das Frühjahr schon recht nah ist, dann ist Motorrad fahren angesagt, macht unheimlich den kopf frei. Jedenfalls kann man sich sehr ablenken.

    Nachdem ich hier oft etwas unsortiert schreibe, habe ich gestern angefangen so eine Art Tagebuch zu schreiben. Dort die wirren Gedanken zu verfassen. Erstaunlich wie schnell sich Seiten füllen können. ER ist dort indirekt mein Ansprechpartner. Und egal was einmal passieren wird, sollte ich irgendwann gehen, bekommt er es und wenn es doch gut gehen sollte, dann bekommt er es auch. Irgendwann eben. So habe ich erst einmal eine Art mich ihm mitzuteilen und mich doch von ihm fernzuhalten.

    Des Weiteren habe ich einen kleinen Teil von klaro´s Rat befolgt, ich habe mir Selbsthilfegruppen hier in der näheren Umgebung rausgesucht. Für den Anfang rausgesucht, weil im Moment kann ich dort nicht hin. So weit bin ich nicht. Lieber Step by Step. Nicht alles auf einmal. Werde jetzt einfach Stück für Stück mein eigenes Leben wieder leben. Denn auf ihn bauen kann ich jetzt nicht wirklich. Gestern z.B. habe ich ihm einen sehr langen Brief gegeben. Den schrieb ich vor drei Wochen, nachdem er mich mit Vorwürfen bombardiert hat ins Gästezimmer “ausgewandert“ ist. Es waren Erinnerungen an alte Zeiten, wie er einmal war. 14 Seiten lang, nur eine halbe Seite die die bösen Erinnerungen. Es kam eine Mail dann von ihm, genau ein Satz: Deine Zeilen…. Gelesen hab, aber nicht antworten kann.“ Das wars, das war alles was er zu 14 Seiten Text sagen, bzw. schreiben konnte. Aber ich hab´s begriffen, Er ist derjenige der in einer anderen Welt lebt, ich werde nie gut genug sein, weil ER krank ist. Ich muss meinen Weg gehen und er den seinigen und vielleicht, aber auch nur vielleicht finden wir dann einen gemeinsamen Weg.

    Ob es mir gelingen wird mich an meine eigenen Regeln zu halten wird die Zeit zeigen. Bin Realist genug, das es auch schwere Moment geben wird. Sicher auch Schwache. Weiß noch nicht einmal wie ich es im Urlaub machen soll, der da in 3 ½ Wochen ansteht. Eigentlich wollte ich allein fliegen, eine Bekanntschaft aus dem Netz lebt dort hatte anhand meines Schreibens gemerkt das ich nicht gut drauf war und meinte ich solle ab auf die Insel, Kraft tanken. Ok gesagt getan Termin rausgesucht, wo´s klappen könnte. Des Nachts lange wach gelegen und mir überlegt IHN mitzunehmen. Einfach das wir beide gemeinsam mal raus kommen. Eine andere Umgebung, Sonne, Sand und blaues Wasser und 18.000 km weit weg vom Alltagstrott. Zeit einfach mal zu reden, denn auf der kleinen Insel kann er nicht weglaufen.

    Und jetzt nach allem was ich lese, schreibe, weiß ich gar nicht ob das alles richtig bedacht habe. Ich für meinen teil freue mich auf die Reise, schön ist auch das er dabei ist…. Aber wenn ich denke was wenn dann …….

    Und somit schließe ich ein erneutes Kapitel in diesem Roman…..

    …. Dank an alle für die Geduld des lesens

    Dat Teufelchen

    Hallo Lilly,

    danke auch Dir für Deine Worte.

    Ja du hast Recht, manchmal kommt mir der Gedanke an allem Schuld zu sein. Egal was ich auch mache, es ist nie genug. Und dann immer wieder die Beschimpfungen die ich dann um die Ohren bekomme. Da frage ich mich was für ein böser Mensch ich doch bin, ich zweifele schon manchmal an mir selbst. Darum auch der Schritt hierher. Anfangs mit mulmigem Gefühl, aber jetzt wo immer mehr Worte in den PC fließen, erst ein mal ein Stück Erleichterung.

    Spuren hinterlässt es in der Tat. Wie weit ich noch gehen kann, da bin ich mir nicht mehr so sicher. Bin schon ziemlich am Limit. Und über kurz oder lang, wenn sich absolut nichts ändert werde ich meine Konsequenzen daraus ziehen. Bin schon so lang von meinen Gefühlen her gefangen, aber so richtig los komme ich nicht. Im Grunde weiß ich das ich stark bin, hab so einiges schon durchgestanden. Nur jetzt hab ich so meine gewissen Schwierigkeiten. Woran das liegt das versuche ich herauszufinden.

    Glückwunsch das Du es für Dich geschafft hast, ich wünschte mir er könnte es auch (Ja Lavendel …. Feen gibt es nicht, ich weiß) Ich glaube in mir ist noch zu viel Hoffnung das alles gut wird

    Gruß
    Teufelchen aus den hohen Norden

    Hallo Lavendel,

    ich kann einiges vertragen, keine Sorge auch negative Reaktionen. Ich bin schließlich auch ein Mensch der seine Vergangenheit hat, die nicht immer gut war. Und perfekt bin ich auch nicht, hab auch so meine Macken. Wer ist auch schon perfekt. Wie gesagt ich lese schon sehr sehr lange hier mit, ich glaube jetzt ein knappes ¾ Jahr. So lange brauchte es mich anzumelden, um meiner Seele Luft zu machen. So lange habe ich mich gedreht und gewendet. Versucht allein damit klar zu kommen. Da ich jetzt an einem Punkt bin, wo ich nicht mehr weiterkomme habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen.

    Tja leicht war es nicht hier her zu kommen bzw. mich anzumelden. Das Lesen ist eine Sache, aber zu schreiben eine andere. Aber nun bin ich hier und es tut verdammt gut. die Gedanken auszutauschen. Dafür an dieser Stelle schon mal ein Dank loswerden möchte.

    Diesen auf und ab das macht einen echt wahnsinnig. Manchmal frage ich mich ob ich nicht bald auf die Couch muss. Bin ich vielleicht schon verrückt, bilde ich mir alles ein ?? Wie tief muss man eigentlich sinken um zu begreifen. Denn auch ich hatte einen ganz bösen Tiefpunkt. Dank eines Freundes, dem ich da im wirren Kopf eine SOS-Nachricht geschrieben hatte, bin ich noch hier. Aber das war wohl nicht tief genug. Genauso sein Verhalten vom Wochenende, das scheint auch bei mir nicht zu wirken. Und das obwohl ich richtige Panik hatte. Und so kämpfe ich mich von Tag zu Tag und immer wieder ein Fünkchen Hoffnung.

    Mir gefällt es so nicht. Es gab Zeiten da freute ich mich nach Hause zu kommen. Weil egal wie der Tag auch war, egal was für ein Stress, ich brauchte nur in die Augen meines Freundes zu schauen und ich wusste alles wird gut. Und wie ist es jetzt ??? Wenn ich nach Hause fahre, denke ich nur noch was passiert heute ?? darf ich etwas sagen und wenn ja wie muss ich es dann sagen, damit alles ruhig bleibt. Ein trauriger Zustand, ich weiß.

    Da er unterschiedliche Arbeitszeiten hat, er als Monteur viel unterwegs finde ich ihn morgens meist schlafend vor, klar nach der Menge des Alkohols am Vorabend braucht der Körper es irgendwie. Sollte er schon wach sein, sitzt er vorm PC und da kann man nicht reden weil er einem das Gefühl vermittelt ihn zu stören. Es ist einfach schwer an ihn ran zu kommen. Und ich muss auch gestehen das ich Angst davor hab. Warum ?? Angst der Situation nicht mehr gewachsen zu sein. In mir hat sich mittlerweile so viel angestaut, ich glaube wenn ich erst mal loslege ist alles zu spät. Da sind so viele Emotionen die ich einfach geschluckt habe, und die da in mir begraben sind, wenn ich die rauslasse das könnt ein Inferno geben. Leider….

    Ich hab auch eine Zeit angefangen nur für mich etwas zu tun. Das ging sogar soweit das ich mich allein in ein Café gesetzt hab. Am Nachbartisch saßen einige Leute in meinem Alter, kamen ins Gespräch… und ich glaube ich saß 3 Stunden da und nur am reden ohne darauf zu achten was und wie ich etwas sagen muss. Das war völlig verrückt.

    Es ist ja auch nicht das erste mal das ich mit übermäßigem Alkoholkonsum konfrontiert werde, meine Mutter hat dieses Problem auch. ER weiß es auch, warum ich gerade damit ein Problem hab. Aber was sagte er so schön „Mich interessiert deine Vergangenheit nicht“ Und somit dreh ich mich im Kreis

    Und wieder ist es ein Roman geworden……

    Hallo Lavendel,

    Danke für Deine Worte.

    Ja ich habs vom Kopf her begriffen. Aber was tun wenn Kopf und Herz gegenteiliges sagen. In meinen Gedanken weiß ich was zu tun ist, ab auf den Dachboden, Kartons holen, packen, gehen. Aber in der Realität nicht einfach umzusetzen. Das es die gute Fee nicht gibt, auch aus dem Alter bin ich raus. Immerhin hab ich gestern angefangen mich nach Wohnungen umzusehen. Am Mittwoch zwei Termine wo ich mir welche anschauen kann. Einerseit ein gutes Gefühl, anderseits zerreißt es mich. Mein Gefühlsleben steht völlig auf dem Kopf. Dieses ewige hin und her .... am Rande des Wahnsinns. Es gibt Momente da bin ich so voll Zuversicht und dann kommt der Moment wo ich alles hinwerfen könnte. Es sind immer die Momente wo er so richtig verletzend wird, einem Vorwürfe macht man sei ein böser Mensch der es darauf abgesehen hat ihm allein weh zu tun . Und man steht da und fragt sich warum ??? Warum hilft man immer und immer wieder, warum ist man da wenn er einen braucht ??


    Um Deine Fragen zu beantworten....

    NEIN so will ich nicht weiterleben. Denn das ist kein Leben!

    Ja ich will es anders und ich weiß das nur ich es für MICH und nicht für IHN ändern kann.

    Ansetzen ..... tja der erste Weg wäre mich selbst wiederfinden, mein Bedürfniss mich jemanden mitzuteilen der versteht wie ich mich in etwa fühle, das versuche ich hier. Schwierig weil ich momentan verwirrt, uferlos, haltlos bin. Igerndwie wie ein hilfloses verletzes Tier. So könnte man es beschreiben.

    Das mit dem Tiefpunkt verstehe ich, nur wird es nichts bringen, weil er sieht das Problem nicht bei sich sondern nur bei mir. Wenn ich nur an den letzten Samstag denke, da hatte er seinen letzten "Ausbruch" . Ich sagte ihm da auf seine Frage was wir abends essen wollen, das es mir egal ist was wir essen (sagt er auf meine Frage hin auch immer). Nachdem er dann brummig in die Küche ging, Musik laut und mit Töpfe und Pfanne laut wurde, bin ich hin und verabschiedete mich für den Abend. Nachdem ich auf die Frage was mit ihm los ist keine Antwort bekam, sagte ich ihm das das ich sein Verhalten nicht gut finde und bin dann ins Wohnzimmer gegangen um fern zu sehen ... mich ablenken. Er kam dann und fragte was das soll das ich mich verabschiede für den Aben. Ich sagte ihm dann ruhig das ich zu dem Zeitpunkt keinen Sinn sehe zu reden, weil es nichts bringen würde. Es kam was kommen mußte, er hat dann die Tür so dolle zugeworfen das die Scheibe in Stücke sprang. Hat mich mächtig erschrocken. Dann knallen wieder die Töpfe und Schränke. Ich hatte gewaltig Panik. Er kam dann noch mal rein und sagte "Ich koche dann heute nicht mehr" Sagen konnte ich nichts. Nach einer Weile holte ich dann Besen und Kehrblecht um die Scherben zu beseitigen, er saß in der Küche. Als ich so am zusammenfegen war stand er dann da, mit Besen und half. Er fragte mich ob es mir Spaß macht ihn zu "provozieren" Ich sagte ihm dann nochmal was ich dachte aber kaum eine Reaktion. Als alles fertig war saß ich dann auf dem Sofa, noch geschockt und weinte. Nach einer Weile kam er dann setzte sich zu mir. Bemerkungen wie "Alle Alkoholiker sind scheiße, usw" kamen dann. Er nahm mich in den Arm und entschuldigte sich für das was passierte. Ich sagte ihm das ich Angst habe. Er schaute nur einen Moment und sagte das er mir nie etwas tun würde. Was ich ihm auch glaube. Ich glaube nicht das er mich physisch verletzen wird, aber er versteht nicht das er mich durch seinen Alkoholkonsum psychisch verletzt. Das es mir weh tut, was der Alkohol aus ihm macht und ich spreche nicht nur vom Verhalten. Er meinte dann nur noch ich solle doch mal meine Blockade im Kopf locker machen und das es viele Menschen gibt die mich lieben. Tja und dann sagte er noch "Dummerweise gehöre ich auch dazu" Dann hat er doch noch was zu essen gemacht und ist danach ohne ein Wort ins Bett.

    Gestern haben wir nur ganz wenige Worte gewechselt und das obwohl es sicher nach dem Vorfall einiges zu klären gab. Aber da er Nachmittags schon wieder mit Bier anfing, hat sich das Reden wieder erübrigt. Er ging dann um neun schlafen, länegr konnt er wohl nicht trinken. Auch heute kein Ton von ihm, ok bin auch so gegangen ohne was zu sagen ... er schlief ja noch (normalerweise sag ich aber immer "Tschüss")

    Nun ist halt wieder Funkstille angesagt, wie immer eigentlich. Was es schwer macht den nüchternen Augenblick abzupassen um mit ihm zu reden. Denn bei seinem Tagesablauf, der immer der Gleiche ist, bleibt da kaum ne Möglichkeit zu reden und nach so nem Trouble noch viel weniger. Mit Glück bin ich vor ihm zu Hause und dann besteht zumindestens ein Hauch von einer Chance ihn nüchtern anzutreffen. Wenn ich zu spät zu Hause bin, also nach ihm ist es eben zu spät. Aber es muß bald was passieren.

    Menno und wieder ist es so viel geworden , aber auch daran merke ich das Eile geboten ist, bin kurz vom zerplatzen, mit meinen wirren Gedanken. Aber so sieht es leider in mir raus und ich tue mich schwer daran "aufzuräumen" und zu "sortieren"

    Hallo zusammen,

    eine sehr lange Zeit lese ich hier schon mit. Eigentlich müsste ich nicht schreiben, denn wenn ich die Geschichten hier lese, müsste ich nur die Namen gegen unsere tauschen uns schon ist es irgendwie unsere. Oder vielleicht auch nicht, ich weiß es einfach nicht mehr.

    Momentan bin ich innerlich leer, ein Gefühl von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit macht sich in mir breit. Es ist eine Achterbahn der Gefühle die ich gerade durchlebe.

    Hier ein wenig zu meiner Geschichte:

    Kennen gelernt habe ich ihn vor knapp zwei Jahren, eben ein lustiger Zufall. Irgendwie passte alles zusammen und so zogen wir ein halbes Jahr später zusammen. Bis zu dem Zeitpunkt war eigentlich alles so wie man es sich wünscht. Es war ein sehr schönes miteinander. Oftmals brauchten wir nicht einmal Worte um uns zu verstehen. Alles lief rundum sorglos, glücklich.

    Und dann begann sich irgendwie alles zu ändern. Anfangs dachte ich es läge an der vielen Arbeit (er hatte viel Stress, ich den Stress und dazu unser Heim renovieren, Umzug Stück für Stück). Anfangs merkte ich nicht, dass er mehr als üblich trank.

    Als das schlimmste überstanden war, machte sich anderer Stress bemerkbar. Er 3 Kinder von denen er bei zweien mit dem Jugendamt Stress hat und eine ehemalige Selbständigkeit die lange beendet ist und aus der es auch einiges zu regeln gab. Nach und nach hab ich einige Dinge mit ihm regeln können, aber besser geworden ist es dadurch nicht.

    In der ganzen Phase muss es dann angefangen haben und nach und nach merkte ich es, schwieg aber ne lange Zeit weil ich mir nicht sicher war. Reden in seinem Zustand wurde für mich immer schwieriger, weil ein falsches Wort, eine falsche Betonung und er war entweder sauer, beleidigt oder hat einen dann völlig ignoriert. Ich hab dann innerlich beschlossen nicht mehr mit ihm wichtige Dinge zu bereden, wenn er etwas getrunken hat. Das hatte zur Folge das wir mittlerweile so gut wie gar nicht mehr reden, weil Tag täglich der Alkohol sein Begleiter ist.

    Auf Fragen warum er soviel trinkt, kamen Antworten wie „weil ich Durst hab“, oder „um müde zu werden“ oder „weil es mir dann gut/besser geht“. Alles Antworten die für mich nur schwer zu verstehen sind. Dazu kommen dann ab und wann seine „Ausbrüche“, wo er sehr verletzend wird. Er beschimpft mich dann, dass ich auf seinen Gefühlen rum trete, ihn schlecht behandle, ihn erniedrige, nicht würdige was er tut, ihn demütige usw. usw.

    Versucht man mit ihm zu reden läuft es immer darauf hinaus, das er gar keine Probleme hat und ich sie mache. Ein auf und ab eben. Seinem Reden nach bin ich irgendwie an allem Schuld und die Situation wie sie zurzeit ist, hab vermutlich auch ich zu verantworten.

    Irgendwann kam der große Knall, Weihnachten, da bin ich dann abgehauen weil er völlig die Kontrolle verlor. Da kam dann eine Nachricht von ihm, das er einsieht das was falsch läuft, er professionelle Hilfe braucht und unter welchen Vorraussetzungen ich wieder Heim komme. Ich schrieb ihm dann, wenn er wirklich Hilfe will, dass er das nicht allein durchstehen muss, dass ich für ihn dann da sein werde. Ein paar Stunden später kam dann ne Nachricht, das ich besser da bleiben solle wo ich bin, zu Hause würde ich nur ein besoffenes abgebrannte Wrack vorfinden. Ich fuhr am nächsten Tag aber doch nach Hause und wir haben eine Weile geredet, was man machen kann usw. Ich sagte ihm dass es mir überhaupt nicht gefällt wenn er jeden Tag trinkt. Wir schlossen dann einen „Deal“ Er wollte für den Anfang während der Woche nichts mehr trinken. Das gelang ihm auch einigermaßen gut. Ich merkte schon, dass es ihm schwer fiel. Schweißausbrüche in der Nacht. Am Wochenende fragte er dann ob er ein Bier trinken dürfte, er trank dann zwei bis drei und gut. Ich lobte ihn für die kleinen Erfolge, sagte ihm das ich stolz drauf sei, das er es einigermaßen im Griff hat Dann gab es mal gab es einen leichten Streit, er sagte mir dann, das er nur wegen mir den Alkohol minimiert, weil ihm etwas an mir liegt. Weil die Auseinandersetzung so was von daneben war, sagte ich ihm dann dass er es nicht wegen mir tun solle, sondern für sich selbst. Da war ich dann in seinem Augen gemein und das das wirft er mir jetzt noch vor.

    Ein paar Wochen hatte er sich so unter Kontrolle, doch seit Februar ist es wie es war. Jeden Tag Bier und harte Sachen dazu. Reden können wir kaum noch weil sein Tagesablauf jeden Tag der Gleiche ist. Aufstehen, arbeiten nach Hause kommen, essen, dann ein wenig was tun, PC und dann schlafen. Ab dem Zeitpunkt wo er ein wenig rumwuselt ist Bier im Spiel. Also hab ich ihn pro Tag maximal 30 Minuten wo er nüchtern ist.

    Wie ich mich fühle, was ich denke, das muss ich Tag für Tag in mir begraben, ich kann es nicht mehr loswerden. Also ein tägliches „runterschlucken“ der eigenen Bedürfnisse. Leicht ist es wirklich nicht im Moment und ich fühle mich gefangen. Gefangen deswegen, weil er ohne den Alkohol so ein Herzensguter Mensch ist der so viele gute Dinge tut. Und er tut wirklich einiges und dafür liebe ich ihn. Ich weiß auch, dass er mir nie etwas Böses will oder tut.

    Wenn ich einen Wunsch frei hätte der mir erfüllt werden könnte…. Ich würde mir den Mann wünschen den ich mich einst lieben lernte, dem ich blind vertraute, den ich ohne Worte verstand, der seine Gefühle zeigte oder sie einen spüren ließ.

    Und nun sitze ich hier, mein Verstand sagt GEH, doch mein Herz sagt BLEIB, denn die HOFFNUNG stirbt bekanntlich zuletzt. Ich weiß leider nur nicht wie lange ich die Kraft dafür habe zu hoffen.

    Ist ziemlich viel geworden und ich könnte noch so vieles schreiben, aber ich will mal die Lesebereitschaft nicht überstrapazieren.

    Danke fürs lesen !