Beiträge von thomas73

    Hallo zusammen!

    Da ich nun auch in diesem Teil des Forums schreiben kann, hier nochmal meine Vorstellung für alle, die es interessiert ;)

    Ich bin schon seit einiger Zeit in diesem Forum angemeldet und lese hin und wieder interessiert mit und dachte mir nun, dass ich mich auch mal vorstellen sollte.

    Ich bin Mitte 30, Alki und seit fast 2 Jahren (Anfang Mai sind`s zwei Jahre) trocken. Regelmäßig getrunken hab ich seit meiner Jugend (ich würde sagen, seit ich 17 oder 18 bin, viell. auch schon länger). Angefangen hatte alles damit, dass ich Probleme mit dem Einschlafen hatte und – na ja – ein Bierchen hat da schon gut geholfen und als es täglich zwei und später drei „Bierchen“ wurden, hab ich mir da auch keinen Kopf drum gemacht. Alkis – so meine Überzeugung – lassen sich doch nicht an zwei oder drei Bier festmachen. Die spielen doch in einer ganz anderen Liga…………..
    Ich kann beim besten Willen nicht sagen, ab welchen Zeitpunkt ich süchtig war. Ich hab lange drüber nachgedacht. Fest steht allerdings, dass ich den Alk schon ziemlich zeitig „funktionalisiert“ hab. Sicher fand ich Bier immer ganz lecker, aber wenn ich ehrlich bin, im Grunde hat es immer irgendwelchen Zwecken gedient. Besser einschlafen können, weniger gehemmt sein, abschalten können, schlechte Stimmung vertreiben usw…

    Und irgendwann ging das alles nicht mehr ohne, immer öfter aber auch nicht mit Alkohol, die kranke Logik, die sich mir damals nicht erschloss, ließ mich folgern, dass es eben noch ein Bier mehr sein muss, und dann geht das schon und so wurden im Lauf der Jahre aus dem anfänglichen Bierchen ein Minimum von 5/6 Bier am Abend, immer häufiger aber auch mehr (wobei ich dankend jede Legitimation mehr trinken zu können, ohne dass es Anstoß erregt, dankend angenommen habe)

    Der entscheidende Bruch kam dann 2006. Ich stand kurz vor Abschluss meines Studium (ich hab relativ spät noch mal angefangen zu studieren), bin in eine gewalttätige Auseinandersetzung geraten und wurde grundlos zusammengeschlagen. Die Konsequenz: Ich bin immer seltener aus dem Haus (dummerweise hat meine Situation dies auch zugelassen, da ich an meiner Abschlussarbeit saß und relativ selten zur Uni musste) und hab immer mehr getrunken. Mein „Minimum“ hat sich in kürzester Zeit verdoppelt. Immer häufiger hab ich bis zum „Vergessen“ gesoffen.

    Meine Beziehung stand vor dem Aus, im Alltag hab ich nix mehr auf die Reihe bekommen, die Abschlussarbeit mutierte zu einem lästigen Übel und so stand auch ein erfolgreicher Abschluss auf dem Spiel. Nicht zuletzt ging es mir psychisch immer mieser, denn – wie wir alle wissen – der Alk „hilft“ ja auch nur für den Augenblick, um im Anschluss alles nur noch schlimmer zu machen…

    Scheinbar hab ich all das gebraucht, um endlich – und zur Freude meiner Freundin – meinen tatsächlichen Zustand erkennen zu können. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, nicht süchtig zu sein.. Und auch da, war nur ein „Anfangsverdacht“, gespickt mit allerlei Zweifeln vorhanden. Aber es hat gereicht, um einen ersten Schritt zu machen! Also ab zur Suchtberatung, von da aus wenige Wochen später zur Entgiftung und schließlich zur Langzeittherapie….

    Naja, und seit dem bin ich trocken….. wunder mich selber immer wieder drüber!!