Beiträge von Sturmtief Bella

    Hallo Herzenswärme,

    ich habe mich jetzt durch die ganzen 8 Seiten gewuselt... .
    Ich bin echt platt! Ich ziehe den Hut vor Dir und Deiner Standfestigkeit. Großartig!
    Bleib Deiner Linie treu.

    Eine Frage habe ich an Dich. Ich habe selbst 2 Kinder, die große (5) ist sehr feinfühlig und hat die Lage glaube ich richtig eingeschätzt. Das Sprichwort: "Kinder und Besoffene sagen immer die Wahrheit" trifft wohl wieder einmal zu! Hast Du außer der "Familientherapie" mit Kinder noch mehr Hilfe für die Kinder benötigt oder in Anspruch genommen? Wenn ja, was kommt da auf mich zu?

    Deine Schwiegerfamilie könnte mit meiner zusammen zum bowling gehen! Die nehmen sich echt nichts. Vor Problemen machen sie die Augen zu, Hilfe ???? Fehlanzeige!!! Aber am bitteren Ende wird auf der Engeheirateten rumgehackt!!! Bietet sich als Sündenbock ja auch an, da muß man sich als Mutter, Bruder, Schwägerin usw usw usw nicht selbst fragen, warum man de Augen zu gemacht hat. --> die ist an allem Schuld!!!! It doch Klasse!!! Tja, Blut ist eben dicker als Wasser!

    Bleib so tapfer und standfest! Du bist ein echtes "Musterbeispiel" hier und gibst ganz, ganz vielen Mut!!!!

    Liebe Grüße

    Bella

    Liebe Smilla,

    vielen Dank für Deine Worte. Mir fällt es immer noch sehr schwer, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und zu befriedigen. Obgleich ich natürlich bemerke, wie gut mir die Wohnung tut.

    gestern abend gab es dann wieder eine dieser Endlosdiskussionen, über ds Thema: "Ich will wissen, ob wir eine Chance haben!" Was soll ich denn nur darauf sagen????

    Ich habe ihm ehrlich gesagt was Sache ist, wass meine Seele schreit: "Ich weiß es nicht, gott verdammt noch mal, lass mich doch endlich in Frieden!" Ich kann ihm doch nicht wirklich eine Garantie geben, oder??? Trockener Alkooliker werden und bleiben ist doch nicht wie eine Waschmaschine kaufen und einen Garantiebeleg zu bekommen!

    Die Schuldgefühle habe ich nun mal und damit muß ich lernen umzugehen, ich werde mir wohl Rat holen müssen, bei einem Therapeuten, bzw. ich möchte mir Hilfe holen, ich will mir Hilfe holen. Das Forum hier hilft mir sehr, weil ich nun nicht mehr vorrangig das Gefühl habe egoistisch zu sein und meinem Mann im Stich zu lassen. Und es gibt noch so viele Mensche hier, denen es deutlich dreckiger geht als mir und alle haben ähnliche Sorgen. Es tut gut, nicht mehr alleine zu sein.

    Vielen Dank Smilla.

    Liebe Grüße

    Bella

    Hallo Dixi,

    ich lese mit Schrecken Deinen Bericht und sehe mich selbst vor ca 6 Jahren, vor meinem jetztigen Mann stehend, schwer verliebt, das Problem Alkohol zwar wahrnehmend aber verharmlosend. Ich zog zu ihm.

    Das Problem wurde wirklicher, ich hatte Angst und das erste Kind war unterwegs. Ganz in weiß, am schönsten Tag meines Lebens (der es sein sollte), wollte ich nein sagen, ich hatte Panik. 250 Gäste hätten es nicht verstanden.

    Ich hoffte das sich mit der Geburt des Kindes alles ändern würde. Alles Quatsch! Er hatte eine bessere Ausrede -> ein Einkommen fehlt, ein Mäulchen mehr zum stopfen -> er muß mehr arbeiten -< er brauch mehr stoff zum runterfahren.

    Das 2. Kind kam. Ich dachte, es könne nicht noch mehr bergab gehen. Es geht immer noch tiefer ins Tal als man denkt. Er trank regelmäßig, während der Arbgeit, vor der Arbeit, nach der Arbeit am Wochenende. Aber NIE zu hause vor mir, aber umso mehr heimlich im Keller. Wie jeder Co hier hatte ich meine strategien entwickelt: Flaschen verstecken, entsorgen, ausschütten, abzählen, mit Edding Markierungen anbringen, nummeriieren usw, usw, usw. Ganz abgesehen von Taschenkontrolle, Autokontrolle, Verstecken des Autoschlüssels usw.

    Ich habe ihn geheiratet und ich habe geliebt und gehofft, so wie Du! Das Jammertal kam, gewaltig und hat mich volles Ballett erwischt. Die Einsicht ihm NICHT helfen zu können schmerzte mehr, als all das was er die Jahre zuvor mir und den Kindern angetan hat, und nich zu vergessen sich selbst.

    Ich war soweit, egal, was die zukunft so bringt. Mein Kind soll nie wieder zu seinem Vater sagen: "Du stinkst, fass mich nicht an!" Das Kind war erst 4! Und es sollte doch noch eine Weile dauern.

    Alle Drohungen, zurechtweisungen, und was weiß ich nicht alles... . Alles sinnlos. Ich mußte für mich und die Kinder sorgen, den der einzigste auf wen ich mich verlassen konnte war ICH SELBST!!!!! Und ich hatte keine Kraft mehr, 2 Kinder zu erziehen, arbeiten zu gehen, das Haus zu pflegen und einen saufenden Ehemann zu verharmlosen und vor sich selbst zu schützen.

    Er hat es begriffen! Wie durch ein Wunder. Er geht zur therapie und mit vorgehaltener Hand: ich würde sagen, er lebt langsam wieder. Leider ist in den letzten jahren viel, sehr viel zerbrochen und ich habe lange mir nichts sehnlicher gewünscht als veränderung. Jetzt, wo sie endlich einsetzt bin ich weiter weg von ihm als je zuvor. Dennoch ich unterstütze ihn und beobachte seine veränderung, ja und ich bin stolz auf ihn.

    Ich weiß nicht was die Zukunft bringt, und das ist auch gut so. Ist es nicht die Hoffnung, die uns Co´s alle hier zusammenbringt? Wenn wir die nícht hätten, wozu dann diskutieren?

    Ich selbst bin mittlerweile wankemütig, ob die Wohnung die richtige Entscheidung, war, es war aber die gesündeste für mich und die Kinder. Vielleich finden wir wieder zueinander, das wäre ein schönes Ziel. Aber bis dahin liegt noch viel Arbeit vor uns. und vorallem vor IHM.

    Ich wünschte Dir von herzen, dass dein Mann aufwacht. Aber genauso wünsche ich Dir, dass DU aufwachst und die rosa-rote Brille abnimmst. Wenn es sich zu kämpfen lohnt, dann kämpfe! Aber zu jedem Kampf gehören Niederlagen, und Alkohol ist ein erbitterter Feind, der keine Gnade kennt.

    Ich drück Dich ganz fest und wünsch Dir ganz viel Kraft!

    Bella

    Hallo Herzenswärme,

    Danke für Deine Antwort.

    Ich habe es meinem Mann versucht begreiflich zu machen, ohne ihn dabei anzugreifen, oder zu verletzen. Er kann meine Entscheidung im großén und ganzen nachvollziehen, daher kommt wohl auch seine Unterstützung?!

    Er ist aber auch sehr ungeduldig und fragt mich regelmäßig wie es nun weiter gehen soll. Er will Hoffnung von mir haben, er will ein Ziel vor Augen sehen. Das Ziel welches er definieren sollte, sollte eigentlich heißen: "Ich will trocken sein/ und bleiben!" Sein Ziel ist aber: "Ich will méine Familie zurück und ein normales Familienleben!" berspringt er da nicht einen entscheidenen Schritt???

    Fakt ist aber, dass ich nicht weiß was die Zukunft bringt. Ich habe ihm gesagt, dass ich Abstand will und brauche, und ds ist ehrlich.

    Ich habe ihm aber nicht gesagt, dass meine Gefühle zu ihm derzeit gleich Null sind. Nichtsdestotrotz bedeutet er mir sehr viel. Aber ein Leben als Ehepaar kannich mir zur Zeit nicht vorstellen. Wenn ich ihm das so sage, resigniert er dann nicht????

    Was soll ich denn nur machen???

    Er treibt mich mit dieser Fragerei in die Enge und ich weiß nicht wie ich reagieren solol??? Diplomatisch oder so wie es ist? Und wenn doch alles gut wird, habe ich dann nicht vorzeitig die Flinte ins Korn geworfen???

    Ich möchte nur noch heulen, schreinen und davonlaufen!

    Liebe Grüße

    Bella

    Hallo,

    nachdem ich mich bereits richtig vorgestellt habe, nun hier meine Frage.

    Mein Mann ist alkoholiker und isch habe den Zustand einfach nicht mehr ertragen, bin körperlich und vorleem seelisch am Ende. Deshalb habe ich selbst den Cut gemacht und m ir eine Wohnung gesucht.

    Diese Wohnung richte ich zur Zeit noch ein, das ist mühseelig und zeitintensiv. Da ich in Vollzeitarbeite und auch noch zwei kleine Kinder habe, bleibt oft nur das Wochenende. Meine Kollegen auf Arbeit bieten mir Hilfe immer an, ich tue mich nur so schwer beim annehmen. Ich schäme mich immer noch so sehr. Selbst meiner besten Freundin, deren Eltern selbst Alkoholiker waren und zeitig verstorben sind, habe ich micherst vergagene Woche anvertraut. Dabei konnte sie mich von allen am allerbesten verstehen! Aber ich schäme mich so sehr.

    Da mein Mann nach Unterzeichnung des Mietvertrages die Augen endlich AUFGEMACHT hat, und den Weg zur Therapie gefunden hat, hat sich zwischenzeitlich so einiges getan. Er trinkt nichts mehr seit 3 Monaten, er geht regelmäßig zur Therapie und ist sichtlich bemüht um Besserung, seiner selbst Willen!

    Er unterstützt!!!!! mich sogar bei meinem Wohnungsvorhaben und hilft mir bei zwei - drei kleineren Dingen aus. Ist das normal? Das Resultat ist, das ich einen Schritt zurück gegangen bin, vielleicht auch einen Schritt vorwärts? Ich weiß es nicht.

    Statt ganz auszuziehen habe ich nun beschlossen, während der Woche mit den Kindern "zu Hause" zu bleiben, da sich auch die Kita so einfacher gestaltet und er die Kinder früh weiterhin zur Kita bringen kann. Am Wochenende bin ich dnn mit den Kindern in meiner Wohnung. Die Kinder sagen Ferienwohnung dazu, und können das gut akzeptieren.

    Ich habe noch nie ein Quasi-Lösung getroffen. Es gab für mich immer nur Entweder- Oder!

    Meine Frage an Euch. Ist dann nun ein Schritt vorwärts oder ein Schritt zurück? Meine Idee bei der Sache war: gehe ich ganz, fällt er um. Bleibe ich, dann gehts von vorne los, wie schon hunderte Male zuvor. Also habe ich mich die Wohnung entschlossen. In der Woche bleibe ich bei ihm, damit er nicht den Mut verliert. aber mir elbst geht es nicht gut dabei.
    Am Wochenende kann ich atmen und mir fehlt gar nichts. Ich möchte seinen Willen gern honorieren, aber ich habe kein Vertrauen dazu, und die Angst was in der Zukunft passieren wird, lähmt mich.

    Ich bin noch keine 30, meine Kinder sind noch ehr klein und ich will endlich wieder lachen können und ein normales Leben führen können, dass geht aber nicht, da mci die Schuldgefühle ihm nicht beigestanden zu haben und nicht wirklich alles versucht zu haben, auffressen. Das kann es doch nicht gewesen sein?

    Sorry, das der Text so lang geworden ist, aber nach den vielen Jahren des "Bei mir ist alles in Ordnung Lügens" wird es Zeit platz zu schaffen.

    Vielen Dank für´s Lesen!

    Liebe Grüße

    Bella