Beiträge von djupy

    ich sitze hier im büro und meine gedanken kreisen nur noch um das chaos zuhause. ich lebe nur noch in der angst, dass ER, wenn ich nach hause komme, tot im bett liegt. keine konzentration mehr auf etwas anderes... totales durcheinander der gefühle, gedanken...

    Danke für Eure lieben Ratschläge :)

    Es ist immer schon meine Wohnung gewesen. Zum Hindtergrund sollte ich schreiben, dass wir seit fast 30 Jahren die besten Freunde waren, daraus dann die Liebe entstanden ist und er dann vor knapp 3 Jahren zu meinem Sohn und mir gezogen ist. Ich wußte bereits von seiner Alkoholabhängigkeit und dachte, ich würde es mit ihm schaffen, ihn davon zu lösen. Bei mir gibt es nie Alkohol, weil ich selber es nicht trinken mag. Auch mein Freundeskreis - der leider im Laufe der Zeit aufgrund der Problematik Zuhause geschrumpft ist - trinkt lieber mal nen Kaffee oder ne Cola als was alkoholisches. Somit dachte ich, dass dies ja die optimalen Voraussetzungen wären. Dachte ich :(

    Kurz nachdem er bei uns wohnte, habe ich lange und intensiv mit ihm über sein Trinkverhalten gesprochen. Er trank zu der Zeit etwa einen Kasten Bier pro Tag. Also hat er die erste Entgiftung gemacht, es folgten viele weitere Entgiftungen, eine Therapie wurde abgebrochen, die zweite Therapie im letzten Jahr über 16 Wochen. Danach hat er mit dem Wodka angefangen, weil ich ihm sagte, dass ich kein Bier mehr im Haus haben wolle. Ich meinte natürlich überhaupt keine Art von Alkohol und er drehte es so, dass ich ja über Bier geredet hätte und er nun zwangsweise Wodka trinken müsse, damit nicht immer die leeren Kästen herumständen. Diese Logik habe ich nie nachvollziehen können. Mit dem Wodka kamen dann auch die verbalen Attacken aufs Übelste. So kannte ich das Ganze bis dahin nicht. Manchmal wünschte ich mir, er solle wieder Bier trinken, damit die Aggressionen nicht mehr da sind. Aber soll ich ihm das anbieten?

    Ich selber bin eine zeitlang in eine SHG gegangen, hat mir auch gutgetan, mitzubekommen, dass es anderen Angehörigen ebenso geht wie mir. Dort wurde mir auch geraten, ihn mit der Polizei rausholen zu lassen, wenn és mal wieder zu aggressiv wird. Habe ich dann auch gemacht. Es folgten Anschuldigungen und Aggressionen per Telefon, dann ne weitere Entgiftung und da war er dann wieder, mein liebenswerter Partner, der einst auch mal mein bester Freund war. Also stand die Türe wieder offen für ihn. Nach spätestens zwei Wochen war der Saufdruck wieder da. Und immer wieder habe ich mir geschworen, mit der nächsten Entgiftung packst Du seine Sachen, stellst sie vor die Klinik und das wars. Es blieb bisher aber leider immer nur bei dem Gedanken. Sobald er wieder ausgenüchtert war, hat auch mein Sohn für meinen Partner plädiert und ich wurde weich.

    Ich weiß, dass ich ihm damit immer wieder gezeigt habe, wie instabil ich in meiner Meinung bin.

    Wenn ich hier so lesen, weiß ich, dass sich dies in fast jeder Eurer Geschichten liest. Das man glaubt, es wird irgendwann besser. Nichts würde ich mir mehr wünschen, als wieder dieses Glück zu empfinden, IHN mal wiederzufinden. IHN, der er mal war...

    als ich heute abend nach hause kam, saß er im garten, vor sich die flasche wodka und war kaum noch in der lage gerade zu sitzen. ich habe dann erst mal kind und hund versorgt und mich dann auch in den garten gesetzt, weil er eine freundin anrief. sie weiß nichts über die problematik - klar, weil ich keinem mehr von meinem stress erzähle und auch keinen mehr herkommen lasse -. also haben wir uns über unsere hunde unterhalten und wer wie was beim tier behandelt. urplötzlich hat er angefangen mich anzuschreien - während ich telefonierte - und mit dem schlimmsten vokabular zu beschimpfen. meine freundin fragte im hintergrund, was da denn da bei mir los sei. was sollte ich sagen, machen? ich habe mich also bei ihr entschuldigt, dass ich keine zeit mehr zum telefonieren hätte und wir uns morgen unterhalten. wahrscheinlich wieder eine freundschaft, die in die brüche geht wegen dem zustand hier. am liebsten würde ich nach der arbeit nicht mehr nach hause fahren. aber das geht ja nicht wegen meinem sohn, er ist erst 10. am wochenende, wenn mein kleiner bei seinem papa ist, fahre ich manchmal stundenlang mit dem auto durch die gegend, nur um nicht hier zu sein. ich drehe langsam aber sicher durch. das alles frißt mich auf.... es tut gut, hier wenigstens schreiben zu können....

    hallo matthias,

    ich sage es ihm ganz klar. wir haben diesen kampf schon einige jahre. ich habe den fehler gemacht, dass ich ihm immer alle versprechungen geglaubt habe. also habe ich ihm nach jeder entgiftung und auch nach der letzten therapie und den danach wieder folgenden entgiftungen immer wieder geglaubt, dass es nun alles besser wird. somit nimmt er mich wahrscheinlich nicht mehr ernst, wenn ich ihm sage, dass ich möchte, dass er sich ne andere bleibe sucht.

    lg, djupy

    hallo daniel,

    danke für deine antwort.

    leider ist das mit dem rausschmeißen nicht so einfach. freiwillig geht er nicht und welche handhabe habe ich schon? wenn ich ihm sage, er soll sich eine eigene wohnung suchen, lacht er mich aus. er nimmt mich nicht ernst!

    ich weiß, dass ich mit ihm untergehe, wenn ich mich jetzt nicht lösen werde. das ganze geht schon viel zu lange! leider kann ich ihn nicht am hosenbund packen und vor die türe setzen.

    lg, djupy

    hallo ihr da draußen,

    ich nehme allen mut zusammen und schreibe jetzt mal hier.

    leider weiß ich nicht mehr, wie ich das leben von meinem sohn und mir weiter meistern soll. mein partner ist alkoholkrank und 2 wochen nach seinem letzten entzug schon wieder drauf. er beschimpft uns beiden aufs übelste, so dass ich mittlerweile nur noch angst habe. wir wohnen zusammen in meiner wohnung. ich habe ihm schon oft nahegelegt, sich eine eigene wohnung zu suchen. doch da stoße ich auf granit. welche möglichkeiten habe ich?

    bitte antwortet mir. danke, djupy