Beiträge von jamie1

    Zitat von carnel


    die leute die hier im forum schreiben kommen jedoch von sich aus. hier bist du am zug und versuchts FÜR IHN etwas zu erreichen was nicht geht.

    Könntest Du da evtl. recht haben :?: Ich glaube, Du hast recht :!: . Selbst wenn es jetzt 1 oder 2 Jahre gut geht, dann würde ich mich trotzdem ständig fragen, aus welcher Motivation heraus hat er es geschafft??? Entweder, weil DAS sein Leben ist, das nur so und nicht anders geht, weil er es aus tiefstem Herzen will oder hält er sich einfach nur mit dem ewigen Motiv "Nein, den Gefallen tue ich dir nicht, ich fall nicht hin, du hast kein recht!" über Wasser. Sollte zweitens der motivierende Gedanke sein, wird es ein Kampf bleiben! Wahrscheinlich möchte ich ihm das auch nur alles einfach mal wissen lassen, das es so nicht gehen kann, das es so nicht richtig sein kann, wie er mit der Abstinenz umgeht. Alleine aus dem Grund, damit ich wieder beruhigt bin, er meine Gedanken kennt und ich weiß, ich habe alles versucht und nun ist er am Zug. Entweder er macht so weiter und es geht gut oder nicht oder aber er fängt an, an sich zu arbeiten. Ich meine, da fragt sich doch jeder normale Mensch, der bei jemandem, der nicht mehr trinken will, Alkohol vorfindet, was willst Du damit? Die Frage müsste sich der Nichttrinkende stellen: "Was will ich eigentlich damit?" Verschenken, super und das gibt dann den Kick, macht einen stark und ist Beweis genug, dass man ja WIRKLICH nicht mehr trinken will :shock: ? Verkehrte Welt oder wie? Ich merke gerade, dass ich mich schon wieder "hochbringe". Auszeit.....

    Hey Carnel,

    ich weiß aber, dass er nicht der Typ Mensch ist, dem alles egal ist. Er macht sich auch Sorgen und Gedanken. Ich weiß noch, wie schlecht er sich "damals" immer fühlte, Gewissensbisse, was er "seinen Leuten" antut. Das haben einige nicht mal, denen ist alles egal. Er ist ja nicht total uneinsichtig, das ist doch auch eine wichtige Voraussetzung für das weitere Arbeiten an der Einsicht. Seinen Tiefpunkt, ich denke, dass er es war, den hatte er, sonst hätte er sich nicht entschlossen diesen Weg zu gehen. Der Anfang ist gemacht. Nun muss er "nur" noch irgendwie stark werden für den restlichen Weg. Über Gesagtes macht er sich schon Gedanken. Und wenn man sich immer und immer wieder über etwas Gedanken machen bzw. sich mit einer Sache auseinandersetzen muss, kommt man evlt. auch auf die richtige Bahn. Siehe die Leute hier im Forum: erst uneinsichtig, dann viel gelesen, Gedanken und dann Klick gemacht, dass doch etwas Wahres an dem hier Geschriebenen dran sein könnte. Versteht ihr?

    Fühl mich auf alle Fälle schon nicht mehr so angespannt, irgendwie besser drauf. Nur schade, dass ich ihm das nicht alles erzählen kann und mit EUCH darüber diskutieren muss.

    Werd wohl nachher mal wieder bisschen trainieren, viel zu sehr schleifen lassen, seit ich nicht mehr zum Fitness gehe.

    Danke euch fürs Lesen. Muss es noch irgendwie mal schaffen, mich rüber in den Co-Bereich zu hangeln :roll: .

    Jamie

    Hallo Spedi,

    Zitat von Spedi


    wenn Dein Freund einen Rückfall "bauen" will, dann wird er ihn bauen. Da wirst weder Du noch wir etwas daran ändern.

    Das muss von ihm kommen...


    ich weiss. Aber es hat doch jeder mal angefangen hier. Und wusste von nichts Bescheid. Es gilt doch hier auch zu lernen. Mein Freund muss eben noch lernen. Und wenn er es nicht von alleine tut, aus Unwissenheit wie es nun mal am Anfang ist, kann ihn doch mal jemand (ich) zumindest versuchen den richtigen Weg zu zeigen und sagen so geht es nicht, Denkanstöße geben. Und das funktioniert am Besten mit guten Argumenten. Ich gehe immer von mir aus. Wenn meine Argumente für meinen Standpunkt zur Neige gehen, dann kann meine Ansicht nicht so korrekt sein wie ich immer dachte und fange dann mal an zu überlegen. Ich glaub nicht, dass er vorhat wieder zu trinken. Er möchte das sicherlich auf keinen Fall. Aber warum tut er dann nicht alles dafür? Kann es nicht wirklich nur die Unwissenheit sein, weil man denkt, es reicht nicht zu trinken? Es sind hier sicher viele, die so dachten und erst den Kopf gewaschen bekommen mussten, damit sie "richtig klar" denken können. So wie ich ihn kenne, macht er sich aber schon Gedanken, zeigt es nur nicht. Mimt den Coolen. Es ist doch auch für ihn allles neu (nehm ich ihn gerade schon wieder in Schutz :? ?). Wenn ich natürlich merke, alles Reden hat keinen Zweck, dann muss ich mal schauen, was ich mache, aber ich muss es erst einmal versuchen. Leider bin ich ein Stier.

    Ich hoffe, ihr versteht mich ein wenig :( .

    Jamie

    Guten Morgen liebe Leute,

    bin gestern Abend um 0:00 nach langem Lesen hier ins Bett gefallen. Werde erstmal gleich mit dem Hund raus und frühstücken.

    carnel

    Zitat

    im übrigen, alkohol sollte meines erachtens einem süchtigen NIEMALS gleichgültig sein im alltäglichen leben. ein wachsammes "auge" ist äusserst wichtig.

    Du hast Recht. Solche Argumente suche ich, darum bin ich hier.

    Um beim eigentlichen Thema zu bleiben: Hoffentlich gilt ihr nicht nur der Leitspruch „Trennen“ oder „Bleiben“. Er trinkt ja nun nicht mehr, ist also nicht mehr ganz am Anfang. Das Problem ist halt, dass er NUR nicht trinkt und das muss ich ihm irgendwie beibiegen. Seid ihr auch für derartige Unterstützung für einen da? Oder kommen hier nur Co´s, die weg wollen vom Partner so wie die Betroffenen weg wollen und bleiben wollen von der Flasche? Dies ist doch kein Forum, wo es nur darum geht von etwas wegzukommen :(?

    Man schreibt doch hier auch, wenn man sich einfach nur unwohl fühlt in seiner Situation und einfach mal Rat braucht oder habe ich das falsch verstanden? Gehöre ich nicht hierher, weil mein Freund nicht mehr trinkt und mich nicht fertig macht? Das braucht er nicht, denn das tue ich ja im Prinzip höchstens selber.

    Ich denke, ich werde wie Spedi sagt, mal rüber zu den Co´s schlendern und mich dort niederlassen. Kommt ihr mit 8) ?

    Ich habe hier nur geschrieben, da ich mir Antworten von Trockenen erhoffte, die mir bestätigen, dass sie es früher in einer „Pause“ gemacht haben wie mein Freund. Ich suche im Prinzip Bestätigung dafür, dass es so nicht gehen kann, damit ich meinem Freund dann mal den Beweis liefern kann. Er versucht leider immer Gegenargumente zu finden. Und ich suche halt aus dem wahren Leben welche dafür. Darum wollte ich auch wissen, wie lange das denn gut gehen kann so, wie er es handhabt, falls das Argument kommt „Guck mal, ich trink schon so und so lange nicht mehr und kann damit umgehen (Feiern, direkte Konfrontation etc.). Was machst Du Dir denn Sorgen?“. Ich möchte keine Zusprüche von Euch. Es klingt alles, als wenn ich total gegen meinen Freund bin. Nein, ich bin für ihn, sonst würde ich mir nicht solche Gedanken machen.

    So, der Hund muss raus.

    Bis dann

    Hallo Karmadorje,

    ich bin wie Du Co. Da ich auch noch neu bin, bitte ich Dich, meine Worte nicht als richtungweisend anzusehen, sondern als einen Vorschlag.

    Warte ab, ob sie morgen wirklich geht. Sie hat Dir von alleine erzählt (hat sie doch oder?), dass sie zur Beratungsstelle möchte, dann erzählt sie Dir vielleicht auch von alleine, wie es war und wie es gelaufen ist. Alleine aus dem Grund, weil sie Dir beweisen wollen wird, dass sie es ernst meint, wenn sie es denn ernst meint. Meldet sie sich nicht, dann war wohl nix mit Beratungsstelle. Ich würde sie lassen, wenn ich schon merke, dass der Abstand mir gut tut und dass ich ihn brauche und auch klarkomme damit. Sorgen tut man sich trotzdem, ist klar, man möchte natürlich auch wissen, ob sie´s wirklich "getan" hat.

    Sorry, wenn ich hier jetzt schon mit oberschlauen Texten daher komme, aber so würde ich denken.

    Gruß
    Jamie

    @ all:
    ich merke ja selber, dass ich mir viel zu viele Gedanken um ihn mache. Aber tue ich das nicht, habe ich auch ein schlechtes Gewissen, da es den Anschein haben könnte, er sei mir egal. Ich denke auch, wenn ich mich damit beschäftige, bin ich im Falle eines Falles drauf vorbereitet, als dass es unvorbereitet aus heiterem Himmel „passiert“ und ich immer denke, alles ist gut. So beim Schreiben merke ich, dass ich irgendwie total auf der „Es-passiert-ja-eh-Schiene“ fahre :roll: . Das macht mir schon wieder Angst. Aber leider gibt es momentan nichts, was dagegen spricht. Ich weiß das selbst. Verlange auch nicht von euch, dass ihr mir helft, es schön zu reden. Das bringt nischt. Schrieb ich schon im ersten Post.

    Oh oh, wenn mein Schatz wüsste, auf welcher Schiene ich fahre… vielleicht sollte ich ihm das einfach mal sagen, was ich denke. Aber dann kommt bestimmt wieder ein Satz à la „Ja, sicher werd ich rückfällig, ich geh gleich los und kauf mir was.“ Trotzreaktion? Soll ich dann sagen: "Mach doch!" ?

    @ Spedi: Ich weiß, ihr meint es gut. Ihr lest jeden Tag Geschichten von nicht wahrhaben wollenden Co-Abhängigen (klingt irgendwie komisch der Satz). Ihr könnt es irgendwann nicht mehr lesen, verstehe ich. Aber ihr wisst sicher auch aus eigener Erfahrung, dass alleine nur einmal alles aufzuschreiben schon hilft. Ich kann es natürlich auch zu Hause auf einem Blatt Papier machen, aber das antwortet nicht. Ich weiß ja, dass ich abhängig bin.

    Zitat von Spedi

    Aber vielleicht magst Du Dich ja über Deine Probleme (und nicht über sein Verhalten) im Co-Abhängigen-Bereich Erfahrungen austauschen?

    Sein Verhalten ist mein Problem. Wieder falsch, ich weiß, ich mache es zu meinem Problem. Verdammte Kiste aber auch. Alles sehr schwierig. Ansonsten hab ich ja keine Probleme….oder doch?

    Ich mach mir erstmal nen Tee. Den ganzen Tag nur eine Tasse getrunken, nur hier gelesen, mich angemeldet und geschrieben. Ist ja jetzt auch Fernsehzeit.

    Jamie

    Ok, ich gebe zu, die die letzten 2 Wochen nach dem "Geschenke-Kaufen-Vorfall" waren extrem zerrend. Die wirren Gedanken, diese Angst, dass er rückfällig wird, es nicht merkt, aber ich und vor allem, dass ich nicht mit IHM darüber reden kann haben bei mir den Gedanken aufkommen lassen: "Dann mach lieber Schluss, bevor Du ihn ständig mit dem Thema und Deinen Sorgen und Gedanken diesbezüglich nervst". Aber na ja, was soll ich sagen, nun hab ich endlich das, was ich vor Jahren wollte, nämlich IHN und das soll ich wieder aufgeben??"

    Auf alle Fälle werde ich so lange es geht einen gemeinsamen Weg mit ihm versuchen zu gehen. Jetzt fragt ihr euch, was will ich dann hier?! Lasst mich einfach ein bisschen hier bei Euch meine Gedanken aufschreiben, eine Art Tagebuch, es hilft mir denke ich schon sehr.

    Er kam vorhin gerade nach Hause mit Einkaufstüte. Das ist so herrlich, wenn man die Tüte auspacken kann ohne Angst etwas zu finden, was da nicht reingehört. Sehr schönes Gefühl :lol:

    @ Jürgen: Jedenfalls, da bin ich mir sicher, bin ich weiter als er. Bin ja schließlich bereits seit über 1 Jahr stiller Mitleser hier :D . Ich habe ihn durch dieses Forum ein wenig verstehen gelernt. Aber was nützt es IHM, dass ich hier lese. Er weiß, dass ich hier lese, aber nicht, dass ich jetzt hier auch schreibe.
    SHG ist gar nicht sein Ding, reden, reden, reden. Mag er nicht. Kann er nicht. Leider. Ich glaube, man merkt es auch an dem, was ich schreibe, dass ich nicht mit ihm reden kann so richtig, weil er ein Problem damit hat. Wie kann man jemanden dazu bringen, auch mal Probleme offen anzusprechen und nicht nur zu schlucken? Denn das tut er glaub ich oft. Auch was mich betrifft denke ich, dass er nicht sagt, wenn ihn was stört. Hmmm… :?

    PS: Kann es wirklich so sein, dass einem der Alk plötzlich nichts mehr ausmacht und ganz egal ist? Obwohl er doch ständiger Wegbegleiter und Seelentröster war? Vielleicht ist man wirklich so froh darüber, nicht mehr trinken zu müssen, dass man ihn nicht vermisst... Vorerst :? ???

    Vielleicht kann ja einer von den Moderatoren den Thread, wenn nötig oder sinnvoller, einfach mal in den richtigen Bereich verschieben?

    Mist, schon wieder so viel geworden, sorry...

    Hallo Carnel,

    das ging ja fix mit der Antwort. Danke dafür. Dieser Gedanke, dass er wieder trinken könnte, macht mich fertig. Normal. Und der Gedanke, dass er sich ständig mit Alk konfrontiert und nicht einsieht, dass es falsch ist, ebenfalls. Er meint, er müsse sich doch damit konfrontieren. Na ja, Du kennst sicher das Gerede bzw. die Ausreden. Ich meine, er war schon ziemlich weit unten und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er dahin wieder zurück will. Dafür ist er zu clever. Aber wahrscheinlich macht der Alk auch vor Cleverness nicht halt. Ich weiß.

    So, er kümmt gleich von der Arbeit, schreibe dann wieder, wenn Zeit ist.

    Danke euch. Ich denke, ich werde mich hier wohlfühlen und etwas Kraft schöpfen können.

    Hallo,

    vorgestellt hab ich mich nun und jetzt habe ich ein paar Fragen an die Langzeittrockenen oder auch Leute, die die gleichen Erfahrung gemacht haben oder machen wie ich. Es geht um meinen Freund, der mir ein wenig Sorgen bereitet. Er ist seit fast 7 Monaten nüchtern. Trocken will ich nicht behaupten, denn er hat meiner Ansicht nach noch nasses Denken. Aber so nass, dass man drin baden könnte. Ich frage mich, wie man bei dieser Einstellung (so lange) nüchtern bleiben kann?

    Folgende Vorfälle:

    1. Weihnachtsfeier. Wird natürlich hingegangen. Ok, es sind bereits 6 Monate vergangen. Trotzdem. Dann auch noch ganz STOLZ die Getränke für die anderen bestellen. Weil ja die arme Bedienung eh schon überfordert war und selbstverständlich nicht die Bestellung jeden einzelnen aufnehmen kann, wird erst mal pauschal 10x davon und 10x davon bestellt. Als „alter Hase“ kennt man sich ja aus und weiß was geht. Man, die Bedienung bekommt Geld für das was sie tut. Ok, er war zwar nur 3 Stunden da, aber die reichen auch, um einen ins Wanken bringen zu können, denke ich.

    2. Am liebsten möchte er gar nicht auf das Thema Alkohol angesprochen werden, hab ich das Gefühl. Ignorieren und verdrängen, aber das geht nicht, es gehört zu seinem Leben. Wie kann man denn sein Leben ignorieren?!

    3. Auf den Weihnachtsmarkt wäre er auch gegangen, wenn ich gewollte hätte. Wollte ich aber nicht. Es war ihm mehr oder weniger egal, ob wir hingehen, aber er hätte es getan. Ich habe ihn gefragt, was denn mit dem Geruch wäre von Glühwein, ob er mal daran denkt. „Oh ja, dann werd ich gleich wieder rückfällig!“ seine ironische Antwort wie so oft. Es riecht dort seiner Meinung nach mehr nach verbranntem Fett und Essen als nach Alk.

    4. Aussagen wie: Wenn ich ein Bier trinken will, dann tue ich das. Gibt ihm das ein Gefühl von einer Art Freiraum, dass man sich nicht so eingesperrt fühlt? Damit man sich nicht so unter Druck setzt? Weil er ja weiß, dass es kein „nur ein Glas trinken“ gibt.

    5. Wochenende vor Weihachten wollte ich noch W.-Geschenke kaufen. Wusste auch schon wo und was. Oh Gott, Weltuntergang. Panik. Dass wir Wochenende immer einkaufen, ist ja klar, aber nicht noch Geschenke und in DIESEM überfüllten Kaufhaus kurz vor Weihnachten. Aldi ok, aber nicht dahin! Und dann nicht wissen was man kaufen will, ewig gucken und und und. Da meinte er doch plötzlich: „Ich bin seit einer halben Stunde am kämpfen, nicht in die Kneipe zu gehen.“ Boah, das saß. Ich stand da und mein Herz fing an zu rasen. Kann der Auslöser evtl. auch die W.-Feier eine Woche vorher gewesen sein? Gut, man weiß es nicht. Aber ok, kein Problem, fahr ich alleine Geschenke kaufen. Er mochte das noch nie, in volle Kaufhäuser einkaufen fahren. Hab ich in dem Moment auch nicht dran gedacht :oops: . Ich hab ihn danach noch 2 mal auf diesen Vorfall angesprochen. Das erste Mal sagte er, er hätte gemeint in die Kneipe wegen der Leute nicht wegen Alk und beim zweiten Mal hieß es plötzlich, „War nicht so gemeint, passte gerade so schön, hätte auch sagen können, ich geh mal kurz zu mir nach Hause.“ Hä? Warum kam dann in seinem ursprünglichen Satz das Wort kämpfen vor? Ausreden, wie damals. Er versteckt sich hinter der Wahrheit, richtig?

    6. Schwager trinkt Bier auf Geburtstagsfeier und dann fragt er ihn ganz STOLZ, „Was ist denn das für lecker Bierchen?“ Wen interessiert denn das?

    7. Oder auch auf der Feier STOLZE Fragen wie: „Was für ne Sorte Kümmel ist denn das?“ Wozu das???

    8. Er hatte einen Traum, in dem er kaltes Bier getrunken hat in einer Kneipe. Er war nicht unbedingt erschrocken über diesen Traum, wie die meisten es hier doch wären. Und kaltes Bier war auch überhaupt nicht sein Ding, aber da hat es geschmeckt. Ist das verdächtig? Was bedeutet das? Überhaupt hat er oft Alpträume. Meist von der Arbeit, er schafft seine Arbeit nicht, Zeit ist knapp. Ist das gut, dass er das träumt, damit er es verarbeiten kann? Zumindest scheint es ihn in der Realität zu beschäftigen. Und es ist auch so, dass manchmal mehr Arbeit wie Zeit ist. Er träumt oft von Ruinen, wo sie langfahren müssen mit dem Firmenwagen und wissen nicht wo sie sind. Kann ein derartiger geträumter (Zeit-) Druck gefährlich werden? Er war glaub ich auch „Stresstrinker“.

    9. Der Coolness halber kommt oft der Spruch zu Bekannten unterwegs im Vorbeigehen (wahrscheinlich Leute, die ihn als „guten Kneipenkunden“ kennen), „Ich trink ….“ seine Biermarke halt. Das hat er schon immer so gemacht. Wahrscheinlich, weil sie ihn so kennen. Sollte er das nicht auch lassen jetzt?

    Aber viel bedenklicher finde ich, und das ist auch der Hauptgrund, der mich bewegt hat zu schreiben,

    10. dass er sich auf Arbeit mit Alk „zudeckt“. Er bekommt oft Bier und weiß ich was geschenkt (trau mich schon gar nicht zu fragen) und nimmt das dann erstmal mit in seinen Umkleideschrank, um es dann später, innerhalb der nächsten Tage, an Kollegen zu verschenken. Will er dafür gelobt werden? „Toll, wie Du das nur wieder gemacht hast, dem Bier zu widerstehen.“ Ich denke, da es keiner tut, klopft er sich dafür selbst auf die Schulter. Und beweist sich damit, dass er es nicht braucht. Es wird doch eh verschenkt, warum also erst annehmen? Er meint: „Warum soll ich MEINEN ANTEIL nicht annehmen? “ Welchen Anteil :shock: ? Den zum Trinken *kopfkratz*? Alte Denkweise, so viel wie möglich zu mir, alles meins. ER will entscheiden, welcher Kollege es bekommt. Sein Kollege, mit dem er zusammenarbeitet, bekommt es zum Beispiel nicht, weil der ihn immer ärgert. Darum nimmt ER es immer in Empfang. Er sagt ganz STOLZ, er braucht das Bier nicht, es ist für ihn ein Gegenstand wie jeder andere. Wenn er beweisen will, dass er es nicht braucht, warum sagt er dann nicht gleich zum Schenker, ich trinke nicht. Dann kann er sich mal aus gutem Grund auf die Schulter klopfen. Er meint, wenn ich 10 Euro geschenkt bekomme, nehme ich die doch auch an. Klar, die bringen ihn ja im Normalfall auch nicht um. Oh man, ich merk schon selber beim Schreiben, dass er noch total in den Kinderschuhen steckt. Und wenn ich ihn auf dieses Thema, Alk auf Arbeit, anspreche, kommt wieder sein Kommentar: „Oh ja, morgen früh fall ich gleich über die Flaschen im Schrank her. “Ich weiß, dass er anders denkt als er redet und tut. Wovor versteckt er sich? Hat er es für sich selbst noch nicht so alles akzeptiert? Dann wird´s aber Zeit. Warum vertraut er mir nicht, wenn ich sage, dass etwas nicht gut für ihn ist? Warum vertraut er dem Alk mehr als mir? Weil er es nicht anders kennt? Warum hat er keine Angst mehr vor dem Alk? Oder vertraut er nur sich selber, aber kann man das als Alkoholiker bereits nach so kurzer Zeit? Am Anfang hat er selbst noch gesagt, er traut sich selber nicht über den Weg. Und nun doch schon? Ich denke, es ist nicht einfach für ihn das ganze, aber er versucht nach außen hin den Coolen zu mimen und sich nix anmerken zu lassen. Evlt. auch wegen mir?
    Das sind so viele Fragen, die mich bedrücken, was denkt er sich dabei? Seiner Aussage nach gar nichts. Schade! Ich mag ihn auch nicht ständig nerven mit dem Thema, weil ich denke, wenn er sich dann wirklich mal echte Gedanke, wie ihr alle über das Thema macht, merkt plötzlich, dass es doch nicht so einfach ist und bekommt Angst. Nicht dass, ich ihn noch dahin treibe :( , das wollen wir ja nicht.
    Aber ich hab ein schlechtes Gefühl, dass es auf Dauer mit dieser Einstellung gut geht, wenn man sich nicht darum kümmert und alles einfach so laufen lässt. Er hat nen eisernen Willen, nur ob der zeitlebens ausreicht? Wie lange kann man nüchtern bleiben mit nur eisernem Willen? Gibt es Langzeitnüchterne (Trockene mag ich nicht schreiben, da m. E. hierbei auch die Denkweise trockengelegt werden müsste) die mit dieser Einstellung noch keine Rückfall gebaut haben? Ich möchte keine Zusprüche für diesen Weg, falls es so aussieht. Es interessiert mich nur. Er soll den sicheren Weg gehen. Wenn ich ans andere Ufer will und über Eis gehen muss, benutze ich doch auch die Brücke, die die anderen auch genommen haben und sicher ans Ziel gekommen sind. Er meint, er hat mit dem Alk kein Problem (Klar, wie die ganzen anderen Jahre auch nicht, das Problem war kein Alk). Oh doch, er hat ein Problem und das heißt Übermut, Unvorsicht und Leichtsinn, na ja ein kleines bisschen Unwissenheit ist wahrscheinlich auch dabei. Aber wie soll ich ihm das beibringen und glaubend machen, dass es nicht der richtige Weg sein kann, den er geht? Ich trau mich ja schon gar nicht mehr das Thema anzusprechen. Oft wird dann abgeblockt und erstmal eine rauchen gegangen. Hat sich aber auch schon gelegt.

    Ich hoffe, jemand quält sich mal durch meinen Thread und kann mir wenigstens zu ein paar meiner Fragen etwas sagen. Es werden wahrscheinlich die Antworten kommen, die ich mir schon selber gebe. Aber es ist gut, endlich mal das Gehirn zu entrümpeln und es aufgeschrieben zu haben. Ist doch ein ganz schöner Batzen an Gedanken (und Sorgen), der sich mit der Zeit ansammelt.

    Danke schon mal :oops: .

    Jamie