Beiträge von Malika

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    Hallo Helo,


    ich möchte mit respekt behandelt werden.
    er tut es nicht,er lacht mich aus...

    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass andere Menschen einen immer genauso behandeln, wie man sich selbst behandelt.
    Respektierst du dich selber?
    Oder hast du im tiefsten Innern das Gefühl, es nicht anders verdient zu haben?
    Ich kenne dich zwar nicht (und hab gut reden), aber niemand hat sowas verdient, sowas heiß Menschenwürde.


    ich wollte ihm so gerne helfen...eben weil ich ihn so liebe!
    und ich würde es immer noch tun,aber ich weis nicht wie...

    Ich fürchte du kannst ihm nicht helfen. Jeder Mensch ist erst mal für sich selbst verantwortlich und für seine Kinder.


    ich will was ändern...ich habe aber angst!

    Wenn du in so einem Alptraum lebst, wovor hast du dann noch Angst?

    Beschütze deine Kinder und laß dir helfen, ein anderes Leben zu finden!

    Gruß
    Malika

    Hallo,

    ich lese hier seit einigen Tagen mit und möchte mich jetzt auch einmal vorstellen:
    Mein Name ist nicht Malika, aber so werde ich mich einfach mal nennen. Ich bin 42 Jahre alt, Tochter eines Alkoholikers und schon eine ganze Weile damit beschäftigt mich von unten nach oben durchzugraben. Zwischendurch gelingt es mir soviel Schlamm wegzubuddeln, dass ich die Sonne sehen kann, übermütig die Nase rausstrecke und ein Tänzchen wage. - Schön das Leben!

    Leider gelingt es mir meist nicht sehr lange meine Kreise zu drehen, denn überall höre ich es Ächzen und Stöhnen und natürlich verliere ich den Spaß an meinem egoistischen Tun, schlüpfe zurück in den Graben - Deckel drauf. Oder ich klettere hinab in die Schächte anderer Schweißarbeiter, die den Ausblick mit Sonne nicht finden können, grabe, klopfe Steine, blute , heule, derweil sich der andere ein Päuschen gönnt, der Arme.

    Ich möchte mich aber jetzt lieber vorwiegend oberhalb der Erdmassen aufhalten. Gerne mal mit einem kräftigen Hauruck dem einen oder anderen aus der Kuhle helfen, aber nicht mehr da unten ausharren.
    Deshalb habe ich u.a. hierher gefunden.

    Und wenn ich hier so manche Geschichten lese, muß ich sagen, dass es mir vergleichsweise gut ging. Ich bin nie geschlagen worden, und die exzessive Sauferei ging auch erst richtig los, als meine Mutter starb, damals war ich `bereits`15. Außerdem erleichtert mir, dass ich seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meinem, inzwischen an Korsakov erkrankten Vater habe.
    Die meisten Details aus dieser Zeit habe ich vergeßen, geblieben sind mir allerdings, diese überaus hartnäckigen Eigenschaften, die ich bislang der individuellen Eigenleistung meiner kranken Familie zugeschrieben habe. Zufällig bin ich im Rahmen einer Supervision - ich arbeite im sozialen Bereich wie vermutlich einige hier - auf ein Buch gestoßen, das sich mit dem Thema Co-Abhängikeit befaßt. Und hoppla, so kreativ waren meine Eltern beim Erfinden merkwürdiger Verhaltensweisen gar nicht. In nahezu weltumspannender Gleichförmigkeit ist es ihnen in mystischer Kooperation mit all den anderen alkoholkranken Familien gelungen, eine Gruppe von Menschen heranzuziehen, die zwar furchtbar leiden, aber prima einsetzbar sind, um z.B. das Gesundheitssystem mit unterbezahlten Helferchen zu füttern. Ohne unsere fleißig saufenden Eltern, würden vermutlich sämtliche Sozialsysteme zusammenbrechen.
    An dieser Stelle mal ein Danke!

    Jetzt mal zu den Eigenschaften, die mich so quälen:
    -Gnadenlos kritisch zu mir selbst sein und bei anderen jede noch so blöde Ausrede akzeptieren.
    -Auf die Frage "Wie geht`s dir?" nicht antworten können, weil das vorrangige Gefühl, Verwirrung ist.
    -Über das Elend anderer heulen und dem eigenen Schmerz mit einem Witz ausweichen.
    -Die irrige Annahme durch Vermeidung oder Vorwegnahme der Verhaltensweisen anderer, die Kontrolle zu behalten, in Wirklichkeit aber gar nichts zu kontrollieren, weil von einem selbst außer Reaktion nichts übrig bleibt.
    -Eine schmerzhafte Sehnsucht nach Liebe/Familie und das Gefühl soetwas nicht verdient zu haben.
    -Beziehungen zu vermeiden.
    -Oder mit Männern einzugehen, die mir das Gefühl geben nicht gemeint zu sein, nach Beweisen zu suchen und im Schmerz eine eigenartige Befriedigung zu empfinden.
    -Das Gefühl, das beste, was ich Menschen, die ich liebe geben kann, ist - mich ihnen nicht zuzumuten.

    Das ist es, was mir jetzt erst mal dazu einfällt. Diese Gefühle treten nicht permanent auf, momentan befinde ich mich aber in einer Lebenssituation, die das Auftreten sehr begünstigt.
    In diesem Zustand möchte ich aber unter keinen Umständen verharren!

    Gruß
    Malika