Beiträge von Insulaner

    Hey Aira,

    Erstmal auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns Kindern.

    Ich stell Dir jetzt erstmal eine Frage. Was erhoffst Du Dir von der Betreuung? Dass Dein Vater den Alltag besser geregelt bekommt oder, dass er das Saufen aufhört??
    Letzteres wirst Du nicht erreichen, niemand kann einen Alki von aussen "trockenlegen". Aber ich meine bei Dir gelesen zu haben, dass Dir das klar ist.

    Ich kann zum Thema Betreuung nur meine eigenen Erfahrungen zum Besten geben (meine Mutter hat eine Betreuerin). "Auskennen" würd ich das nicht nennen, und für eine solche Beratung ist dieses Forum auch nicht da. Für rechtsverbinbliche Auskünfte wendest Du Dich am besten entweder direkt ans Gericht oder an die Betreuungsstelle der Stadt/Landkreis oder aber an eine Suchtberatung.

    Jetzt aber mal zu Deinen Fragen: Zunächst mal muss man unterscheiden zwischen Betreuung und Haushaltshilfe. Ein Betreuer, der vom Gericht bestellt wurde wird sicher keinen Lappen in die Hand nehmen. Der kümmert sich um so Dinge wie Finanzen, Aufenthalt, ärztliche Dinge usw., je nach Betreuungsart auch nur eines der Themen.
    Aber er kann natürlich ggf über die Krankenkasse/Pflegekasse ein Haushaltshilfe engagieren, wenn denn der Betreute in seinen vier Wänden bleiben soll.
    Das Gericht wird sich sicher über kurz oder lang ein Bild machen wollen davon, wie die Situation bei Deinem Vater so ist, was er noch kann, was nicht, usw. Auch einen Arzt werden sie sicher zu Rate ziehen. Wie gesagt, am besten die o.g. Möglichkeiten mal abklappert. Die können Dir sicher auch sagen, was passiert/passieren kann, wenn Dein Vater nicht will.

    Es ist gut und richtig, dass du die Betreuung nicht übernehmen willst. Ich hab's genauso gemacht. 1. Hab ich's nicht eingesehen, dass ich nach allem, was so vorgefallen ist, plötzlich etwas FÜR meine Mutter tun soll, 2. wäre der Manipulation ihrerseits Tür und Tor geöffnet (ich sag nur "der Arzt hat gesagt,..."). und 3. wie 1. ich hatte einfach keine Lust..!! (Jaa, das darf man als Kind so sagen..!! ) und 4. Schlussendlich wäre eh alles, was ich entschieden hätte, aus ihrer Sicht falsch gewesen bzw sie hätte die Schuld an allem und jedem mir gegeben, weil ich das ja so entschieden hab, auch darauf hatte ich keine Lust.
    Hat sich im Nachhinein als gut herausgestellt, denn meine Mutter hat der Betreuerin den Kontakt zu mir untersagt, und das sagt ja alles, oder?? Da ich aber die Betreuerin angerufen hab konnten wir diese Nachrichtensperre unterlaufen..! ;)

    LG vom Insulaner

    Hey Kekskrümel,

    Na, das ist doch schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

    Aber jetzt kommt auch schon wieder der mahnende Finger:
    Erhofft Euch nicht zuviel von der ganzen Sache, es wird wahrscheinlich nicht "Klick" machen. Und seid bereit, dass, was Ihr ankündigt, auch durchzuziehen. Und zwar in EUREM Interesse.

    Hier vielleicht noch ein paar Tips und Randbedingungen für ein solches Gespräch:
    1. Dein Vater sollte dabei nüchtern sein, sonst ist's völlig für'n A****. Am besten setzt Ihr ihn gleich wieder vor die Tür, wenn er besoffen ankommt.
    2. Redet in der Ich bzw wir Form, schildert Eure Eindrücke und Eure Wahrnehmungen und Eure Gefühle dabei. KEINE Anschuldigungen.
    3. Lasst einander ausreden, wenn Dein Vater da nicht mitmachen will/kann, abbrechen.
    4. HAtte ich eigentlich schon gesagt, aber trotzdem nochmal: Kündigt nichts an, was Ihr nicht bereit seid auch durchzuziehen.
    5. Wenn Ihr wollt könnt Ihr ihm Hilfe anbieten, WENN ER BEREIT IST SICH PROFESSIONELLE HILFE ZU HOLEN und dies auch tut. Erster Schritt muss von ihm kommen.

    Und wie gesagt, macht Euch nicht zu viele Hoffnungen. Es wird wahrscheinlich nicht klick machen und Ihr könnt eher froh sein, wenn er einigermassen nüchtern bei Euch erscheint. Klingt Böse, is aber so. Wenn's ans Eingemachte geht bringen unsere Pappenheimer halt gern mal "einen Freund" mit..!

    Erzähl doch auch mal ein bißchen von Dir/Euch. Wohnt Ihr z.B. noch mit Deinem Vater unter einem Dach, im gleichen Ort, weit auseinander...?

    Übrigens kannst Du davon ausgehen, dass Eure Kinder wahrsch. schon mehr mitkriegen als Du glaubst.

    Also wie gesagt, versteift Euch nicht so sehr darauf, dass es bei Deinem Vater vielleicht Klick machen könnte, wenn Ihr ihm den Kontaktabbruch androht. Es wird eher nicht passieren. Vermutlich wird er Euch zwar versprechen, zum Arzt oder zur Suchtberatung zu gehen, aber wenn Ihr dann nachfragt gab's keine Termine oder es war keiner da oder oder oder...!
    Nutzt Eure Kraft FÜR EUCH..!!

    Ich drück Euch die Daumen..

    LG und bis bald

    Der Insulaner

    Hallo Kekskrümel,

    erstmal ganz herzlich willkommen hier bei uns Kindern.

    Zitat

    Ich möchte den Kontakt eigentlich nicht gänzlich einstellen, aber ich befürchte, dass ich daran zerbreche, wenn ich diesem Absturz weiter zusehen muss und NICHTS dagegen tun kann. Und das meine kleine Familie daran zugrunde geht...


    Genau hier liegt im weitesten Sinne der Ansatz, will sagen DU kannst bestimmen, welcher Umgang Dir gut tut bzw am wenigsten schlecht. Und wenn das heisst, den Kontakt komplett abzubrechen, dann ist das so und auch völlig OK.

    Es ist auch eine Frage der Einstellung dem Alki aber auch sich selbst gegenüber bzw Euch als Familie. Du kannst davon ausgehen, dass der Alki immer saufen wird, solange er will bzw solange bis er seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht hat. Dein Dad hat offenbar schon den einen oder anderen Tiefschlag bekommen und es hat noch nicht Klick gemacht. Es ist also nicht zu erwarten, dass sich ein Kontaktabbruch Eurerseits irgendwie positiv oder negativ auf sein Saufverhalten auswirken wird. Sprich, Du wirst Deinen Vater nicht retten können, das kann nur er allein, wenn er will!!
    Zudem solltet Ihr versuchen, Deinen Vater als Individuum wahrzunehmen, das für sich selbst verantwortlich ist und für sich selbst Entscheidungen treffen darf und muss, genau wie Ihr für Euch selbst entscheiden dürft, was Euch gut tut und was nicht. Und zwar unabhängig davon, was Ihr meint was Dein Vater zu dieser Entscheidung sagen würde.

    Ich wünsch Dir erstmal einen erfolgreichen Austausch hier, und wenn Dir Fragen kommen, einfach losschreiben, irgendwer "hört" hier immer zu und antwortet Dir...

    Ganz liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner

    P.S.: Das Schreiben selbst hilft auch schon..

    Ich hätte vielleicht ein Zitat aus meinem Threat mitbringen sollen. Bei mir schriebst Du, dass Du mal auf die Suche nach Deinem Threat gehen wolltest. Da Du ihn offenbar gefunden und nach vorne geholt hast dacht ich mir, lass ich Dir ein kleines Lob da... ;)
    mehr nicht...

    nothing for ungood...

    Liebe Grüße vom Insulaner

    Eben, es ist 30° warm, die Sonne scheint, also, raus mit Dir, Iss ein Eis (so wie ich gerade) oder mach sonst was schönes..!!
    Mal im Ernst: Ich habe mich irgendwann gefragt, was es MIR denn bringt, wenn ich weiss, ob meine Mutter wieder betrunken ist oder nicht, wieviel sie getrunken hat oder eben auch nicht und welche Konsequenz das für MICH hat, wenn ich es nicht wüsste. Fazit: Wenn ich's weiss geht's mir schlecht, wenn ich's nicht weiss geht's mir besser (vielleicht noch nicht gut, aber besser) UND meine Mutter ist in beiden Fällen gleich betrunken. Fällt Dir was auf?? Es ist für den Füllstand meiner Mutter wurscht, ob ich mir Gedanken drum mache oder nicht, ausser, dass ich mir im einen Falle die Rübe zermarter und schlecht drauf bin und im anderen Falle ein lekker entspanntes Eis geschleckt hab...

    Was noch wichtig ist: Nimm Deinen Vater als Individium wahr. Er ist kein kleines Kind, auf das man aufpassen muss, damit es nicht von der Schaukel fällt. Er ist erwachsen, er kann auf sich selbst aufpassen, und noch mehr, Du bist SEIN Kind, er müsste dafür Sorgen, dass es Dir gut geht, stattdessen flüchtet er in "seine Welt, in der alles venebelt und betäubt ist".

    Zum Thema Bücher gibt es ein eigenes Forum, schau mal hier https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic2169.html
    Über "Familienkrankheit Alkoholismus" und "Um die Kindheit betrogen" hab ich schon viel Gutes gehört und gelesen.

    Es ist schön und richtig, dass Du Deinem Vater helfen willst in dem Moment, wo er sich entscheiden sollte, sich professionell helfen zu lassen. Wann der richtige Moment ist ihm das so zu sagen musst Du leider selbst herausfinden. Ich sage immer gern, der richtige Moment ist JETZT. Sonst verschiebst Du's bis Pflaumenpfingsten (Prokrastination, oder wie das heisst). Ein Tip dazu vielleicht noch: Wenn Du mit ihm darüber sprechen willst, stelle sicher, dass er nüchtern ist, sonst bringt es GAR NIX. Und schraube Deine Erwartungen gaaaanz nach unten. Er wird höchstwahrscheinlich sogar abstreiten, ein Alk Problem zu haben ("Ich hab's im Griff, ich kann's kontrollieren, ich trinke ja gar nicht jeden Tag, Alkoholiker wohnen unter der Brücke,..."). Andere Variante wäre, ihm einen Brief zu schreiben. Aber wie das Gespräch auch sachlich und in der ICH Form. Keine Anschuldigungen, keine Ultimaten. Schildere Deine Perpektive, Deine Empfindungen, Deine Konsequenzen daraus, mehr nicht.
    Was Deinen Bruder und die "Freundin" Deines Vaters angeht: Du kannst ihnen sagen, was Du zu tun gedenkst und warum, mehr nicht, denn bedenke auch hier: Es sind erwachsene Menschen, sie dürfen selbst entscheiden, was sie tun und was sie lassen. Wenn einer von ihnen Deinen Weg mitgehen will ist das OK, wenn nicht ist das auch OK.

    Bei dem Strohhalm musste ich grinsen. Stell Dir einfach vor, durch den Strohhalm fliesst Alk...! Stell Dir vor, der Strohhalm ist Dein "kümmern", das Polster zwischen Deinem Vater und "dem Tiefpunkt".

    Tausend Fragen sind gut, immer her damit. Wer fragt hat nicht resigniert..!!! ;-)))

    Alles Gute und bis bald

    Der Insulaner

    Hey MyDad,

    Erstmal ganz herzlich willkommen hier bei uns Kindern.

    DEIN Teufelskreis hört genau dann auf, wenn Du anfängst, ihn zu unterbrechen, Dich auf Dich (und Deine eigene Familie) zu konzentrieren.

    Und nein, für Deinen Vater kannst Du tatsächlich nichts tun, es gilt in diesem Falle "Hilfe durch Nichthilfe". Jeder Alki muss seinen persönlichen Tiefpunkt erreichen, an dem es dann u.U. "Klick" macht. Dieser Tiefpunkt kann vieles sein. Job weg wegen Saufen, Frau weg, Führerschein weg, o.ä.. Es gibt aber nicht wenige, bei denen liegt dieser Tiefpunkt ca 2m unter der Grasnarbe, wenn Du verstehst, was ich meine.

    Was ich damit sagen will: Du kannst Deinen Vater nicht von aussen "trockenlegen", wenn er es nicht selbst will. Was auch bedeutet, dass Du durch "kümmern" evtl sogar das erreichen des Tiefpunktes verzögerst. Also, habe kein schlechtes Gewissen, wenn Du nix tust.

    Ach so, eines noch: Bitte gib der Polizei einen Tip, dass Dein Vater besoffen Auto fährt, damit sie ihm den Führerschein wegnehmen können. Es ist kein Spass, besoffen zu fahren, er gefährdet sich und ANDERE. Und Du würdest Deines Lebens nicht mehr froh, wenn er eines unschönen Tages im besoffenen Kopp Kinder über den Haufen gefahren hat und Du müsstest Dir selbst sagen "Das hab ich kommen sehen". OK??

    Zitat

    um mich geht es hier nicht


    Oh doch, und zwar ausschliesslich, denn Du bist die einzige Person, der Du selbst helfen kannst. Deinem Vater (s.o.) nicht.
    Und wenn Dich die Situation so wenig mitnehmen würde, wie Du schreibst, ich denke, dann wärest Du nicht hier, stimmt's??
    Ich will Dir jetzt kein "Problem" andichten oder aufschwatzen, sondern Dich einfach nur zum Nachdenken, zum Selbstreflektieren anregen und einladen, mehr nicht, aber auch nicht weniger.

    Ich wünsch Dir einen erfolgreichen Austausch hier bei uns..

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner

    P.S.: Zu Deinem zweiten Eintrag: Meiner Meinung nach ein Fall für den Notarzt..!!!

    Hey Ihr Lieben,

    uiuiui, jetzt musste ich mich schon von Seite 5 wieder nach vorne kramen. Na ja, viel zu tun in letzter Zeit..

    Also, was gibt's Neues??
    Von mir?? Viel..
    Von meiner Mutter?? Nix (jedenfalls weiss ich von nix..)

    Tja, also erzähl ich nur was von mir (mach ich eh am liebsten!!).

    Diejenigen, die mich hier ein bisschen verfolgt haben erinnern sich vielleicht noch an Projekte, die ich in absehbarer Zeit voranbringen wollte. Nun ja, absehbare Zeit ist ein dehnbarer Begriff...! ;)

    Wie auch immer, ein Projekt ist abgehakt, meine Süsse und ich haben vor knapp 4 Wochen geheiratet, und die Sonne hat mit uns und allen Gästen um die Wette gestrahlt...!! Und alles hat genau so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben...Incl schöner Fotos.!!! Ich bin begeistert!!! Es war eine total entspannte Veranstaltung, alle gut drauf, fröhlich, aber auch kein Wunder, die Gäste (8 an der Zahl) waren ja auch handverlesen..!! Und meine Mutter war nicht dabei, die hat einfach nur die gleiche Rundumschlagskarte bekommen, die alle anderen Verwandten auch bekommen haben. :twisted: Reaktion von ihr bisher?? Keine..
    Danach sind wir dann direkt auf Flitterwochen in Richtung Norden, auch das war seeeeeehr schön. Bin ich schon Cruise Junkie?? Ja, wahrscheinlich schon...!!!!
    Aber egal, Kreuzfahren ist nur schlecht für's Portemonnaie (und evtl für die Hüften), aber gut für's allgemeine Wohlfühlen und die Entspannung. DIE "Droge" ist OK, denk ich...!! ;)

    Jo, das war's erstmal soweit von mir, ich gelobe auch, wieder öfter zu schreiben (Seite 5, peinlich)..

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner

    Hey Kana,

    Meinst Du wirklich, dass sich soviel ändert?? Sieh mal, sie hat es auch in der beschützten Unterbringung nicht ohne "ihren Freund" ausgehalten. Ich glaube, es wird sich nicht viel ändern. Sie geht "raus", kommt besoffen zurück, fertig..
    Tu Dir selbst einen Gefallen und betrachte Deine alkoholkranke Mutter nicht als kleines Kind. Das ist sie nicht. Sie ist erwachsen und kann/muss für sich selbst Verantwortung übernehmen. Wenn sie das nur im Tran kann, dann ist das so, akzeptiere es (akzeptieren, das heisst nicht, dass Du es gutheissen musst! Kleiner Unterschied...!!).

    Und tu Dir noch einen Gefallen. Gib die Betreuung ab, Du bist nicht gezwungen, es zu machen und Du kannst es (soweit ich weiss) jederzeit abgeben, ich denke, das würde Dir helfen, Dich nicht mehr ganz so verantwortlich zu fühlen, Du bist es nämlich nicht. Ich hab die Betreuung für meine Mutter mal ein paar Wochen sozusagen kommissarisch gemacht und das hat mir schon gereicht. Man macht es eh nie richtig und wird zusätzlich mit allen möglichen Manipulationsversuchen auf Trab gehalten. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es gewesen wäre, wenn ich eine unpopuläre Entscheidung hätte treffen müssen, wie z.B. das Auflösen der eigenen Wohnung und der Umzug in ein Heim.

    Ich schick Dir ganz viel Kraft

    Bis bald

    Der Insulaner

    Hey Ni...,

    Hat aber vielleicht auch mit Deiner Erwartungshaltung zu tun...!
    Da dies ein Selbsthilfeforum ist muss man sich vom Prinzip vor jeder Äusserung die von Dir monierten einleitenden Worte vorstellen. Die stehen sozusagen oben drüber. Und Sinn des Ganzen ist, dass sich jeder aus den Erfahrungen der Anderen das rauszieht, was er/sie denkt, was passt. Wahrheiten werden diese dann eher in Deiner Wahrnehmung. Keiner muss es genau so machen. Du solltest uns aber schon gestatten, die Fallgruben, die fast überall lauern, schonmal zu kennzeichnen, auch wenn Du dann mit Anlauf reinspringst...
    Ausserdem hat jeder der hier schreibt auch Gefühle und seine (daraus resultierende) Art und Weise zu schreiben. Der eine kann mit der einen Art besser umgehen und der andere mit einer andere. Will sagen, der eine versteht's besser, wenn er dabei "gestreichelt" wird und der andere muss in den Ar**** getreten werden, damit was ankommt.
    Und wenn Du aus dem, was Dir geschrieben/geraten wird, nichts heraus ziehen kannst... Wie gesagt, keiner muss.
    Vielleicht ist dann eine reale SHG für Dich besser (gibt's bestimmt auch für Waldorf-Schüler ;) ).

    In diesem Sinne, einen nachdenklichen Mittwoch..

    LG und bis bald,

    Der Insulaner

    Hey Ni..,

    Es ist vollkommen klar, dass Deine Freunde Dir wenig oder keinen Rat geben können. Sie sind nicht in der Situation wie Du, sie haben damit keinerlei Erfahrungen und gehen (wer würde es ihnen verdenken) oft recht naiv damit um (und halten teilweise Alkoholismus für eine Willensschwäche..).
    Was mir aber widerfahren ist, als beim Gespräch mit Freunden irgendwie das Thema auf meine mutter und den Alkoholismus kam war, dass mir plötzlich mehrere Leute erzählten, dass sie auch Alkis in der Familie oder im Betrieb o.ä. hatten/haben. Auch das hat mich weitergebracht.

    Vielen Dank übrigens für das "junge Erwachsene".. ;)
    Die "harcore Einstellung" wie Du es nennst, hat sich bei vielen als der einzig gangbare Weg erwiesen. Nicht als der Weisheit letzter Schluss, sondern eben nur als die einzig machbare Variante. Es steht jedem frei, es anders zu machen bzw zu versuchen.
    Ein Gespräch mit dem Alki kann etwas bewirken, BEI DIR, beim Alki, eher nicht..!! Es ist also ein Gespräch für Dich, einzig und allein FÜR DICH.

    Vielleicht ein paar Tips:
    Beim Gespräch sollte Deine Mutter nüchtern sein.
    Mach Dir ggf einen Spickzettel.
    Sprich mit ihr in der Ich Form.
    Keine Vorwürfe oder Anschuldigungen.
    Vereinbare mit ihr, dass ihr Euch gegenseitig ausreden lasst, geht das nicht, so sucht Euch ggf einen Moderator (Vater, Bruder, Schwester, ggf jmd aus der SHG).
    Formuliere, was Dich stört, was Du fühlst und, was sich in welche Richtung ändern sollte.
    Solltest Du irgendwelche Ultimaten oder Bedingungen stellen wollen achte darauf, dass Du bereit bist, diese im Fall des Falles auch durchzuziehen.
    Und erliege nicht der Illusion, das Gespräch könnte Deine Mutter vom Saufen abbringen..!! :?

    Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen..

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner

    Hey Ni.. ,

    Na, dann frag ich mal ganz naiv: Wie siehst Du es denn??

    Natürlich hast Du per se erstmal Recht, pauschal gilt das so nicht, aber die Aussage sollte auch im Zusammenhang betrachtet werden (Depression<->Alkoholismus). Grundsätzlich gilt vereinfacht gesagt:
    Jemand ist abhängig von einem Suchtmittel, weil er es mit dem Suchtmittel übertrieben hat und der Körper nun seinen Tribut fordert. Rein wissenschaftlich betrachtet.
    Jetzt dreh ich den Spiess aber mal um und sage: Wenn es ein "abhängig, weil (Depression, Liebeskummer,...)" gäbe, dann würde das ja im Umkehrschluss bedeuten, dass man in bestimmten Lebenssituationen ein "Recht auf Suchtmittel/Abhängigkeit" hätte, und das kann jawohl nicht im Sinne des Erfinders sein (Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen/Neurosen mal ausgenommen, denn viele Psychopharmaka machen auf Dauer eingenommen abhängig).

    Was ich mit der These eigentlich aussagen will ist, dass es völlig wurscht ist, weshalb sich jemand in die Abhängigkeit gesoffen hat, denn die Abhängigkeit hat sich längst verselbständigt und wird mitnichten vorbei sein, wenn man den "Grund" wegnimmt. Deswegen ist es wichtig insbesondere für den Angehörigen (aber natürlich auch für den Abhängigen selbst), sich nicht mit den Gründen für die Abhängigkeit auseinander zu setzen, denn es wird ihn/sie nicht vorwärts bringen. Vielmehr ist es wichtig, zu akzeptieren, dass der Vater/die Mutter abhängig IST, Punkt. Das war zumindest für mich der entscheidende Schritt. Alles andere ist rumkramen in der Vergangenheit, anstatt das bisschen Energie, was man nach einer langen "Co-Abhängigen Karriere" noch hat in die Zukunft zu investieren. Natürlich gehört auch das Aufarbeiten der Vergangenheit irgendwie zur Genesung dazu, aber erst später, "wenn die Sonne wieder scheint", man also wieder genug Kraft hat um "im Dreck rumzuwühlen".

    Alle Klarheiten beseitigt??

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner ;)

    Hey Jacky,

    erstmal herzlich willkommen hier bei uns "Kindern".

    Au, Du kriegst ja das volle Programm. Ich könnt immer direkt kotz** wenn ich sowas lese.

    Was Du tun kannst?? Nun ja, für Deine Eltern kannst Du, wie Du Dir sicher selbst denken kannst, nix tun, aber deshalb bist Du wahrscheinlich auch nicht hier, wie ich Deinem letzten Satz entnehme, stimmt's??
    Wenn Du Dir's zutraust könntest Du natürlich dann, wenn Du mal wieder Zeuge einer Prügelattacke wirst, die Polizei rufen, da würde dann behördlich das eine oder andere ins rollen kommen können. Müssen musst Du das aber nicht. Im Zweifel wird Deine Mutter nicht gegen Deinen Vater aussagen und dann geht das ganze eh aus wie's Hornberger Schiessen.

    Wie auch immer..

    Was Du für Dich tun kannst ist erstmal schnell gesagt, aber sicher nicht ganz so schnell umgesetzt.

    Kurz gesagt:

    RAUS DA,

    pack Deine sieben Sachen zusammen und nimm die Beine in die Hand. Kannst Du zu Freunden, Verwandten o.ä, um für einige Zeit verschwinden? Auch ein Besuch bei der Suchtberatung erweist sich meist als gute Möglichkeit, vorübergehend oder auch dauerhaft an eine Unterkunft/eigene Wohnung zu kommen, die haben die entsprechenden Kontakte/Adressen, wo man sich hinwenden kann. Argumente solltest Du ja genug haben. Und bei Gewalt (auch wenn (noch) nicht gegen Dich, oder?) hört der Spass definitiv auf. Bei Diebstahl an der eigenen Tochter übrigens auch..!! :evil:

    Ich schick Dir viel Kraft..!! ;)

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner

    Hey Dani,

    Na ja, so'n Arzt ist ja auch nur'n Mensch. Und nicht jeder Arzt ist automatisch ein Psychologe. Es soll auch immernoch Ärzte geben, die Alkoholismus für ein Willensschwäche halten..! :evil:

    "anonyme Alkoholiker" bzw Selbsthilfegruppen (wir sind übrigens auch eine, nur eben virtuell) im Allgemeinen sind immer gut, egal bei was, um das mal ein wenig zu übertreiben.
    Um nicht wieder die ketzerische Frage zu stellen gehe ich einfach mal davon aus, dass Du für DICH fragst und nicht für Deine Mutter, denn solche SHG's gibt es selbstverständlich auch für Angehörige bzw sogar für EKA's. Aber da kann Dir die Suchtberatung bestimmt weiterhelfen. Die haben sicher auch Adressen usw.

    Es kann für Dein Gespräch mit Deiner Mutter sicher auch nicht schaden, wenn Du Dir so'ne Art Stichwortzettel machst, damit Du nichts vergisst. Und vereinbare mit ihr, dass jeder den anderen ausreden lässt, damit es nicht in eine endlose Diskussion abdriftet.

    Halt die Ohren steif und schöne Ostertage ;)

    Bis bald,

    Der Insulaner

    Hey Dani,

    darf ich mal fragen, was Du Dir von dem Besuch beim Arzt erhofft hast?? Wenn Du dort Hilfe für Deine Mutter gesucht hast dann warst Du dort eindeutig an der falschen Adresse, und das hast Du ja auch zu spüren bekommen. Besser wäre eine Suchtberatungsstelle. Denn auch der Arzt kann Deiner Mutter nur helfen, wenn sie es will. Auch der Arzt kann sie nicht zwingen, sich behandeln zu lassen. Er ist genauso machtlos wie Du.

    Genauso musst Du Dich auch fragen, mit welchen Erwartungen Du das Gespräch mit Deiner Mutter angehen willst.

    Punkt 1: Wichtig ist, sprich mit ihr, wenn sie nüchtern ist, ansonsten ist's komplett für die Katz.

    Punkt 2: Erwarte nicht, dass das Gespräch sie in irgendeiner Weise von Saufen abbringen würde, das Gespräch ist rein für Dich. Du legst ihr Deinen Standpunkt bzw Deine Sorgen und Nöte dar, mehr nicht, aber auch nicht weniger. Und bleib sachlich, keine Vorwürfe und bleibe in der Ich-Form.

    Ob Deine Mutter nun Alki ist oder nicht ist dabei eigentlich auch unerheblich. Dich stört ihr Umgang mit Alkohol, damit ist es legitim, das zu äußern.

    Ein Ultimatum zu stellen ist OK, aber a. musst Du auch bereit sein, das dann im Fall des Falles auch durchzuziehen und b. auch hier wieder, erwarte nicht , dass Deine mutter das als Grund nehmen könnte, aufzuhören.

    Ich drück Dir die Daumen...

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner ;)

    Suiziddrohungen gehören auch zum theatralischen Repertoire des Alkis. Solltest Du der Meinung sein, sie meint es damit ernst, dann ist das eine Selbstgefährdung, was wiederum ein Grund sein KANN, sie zwangsweise auf die geschlossene Psychiatrie zu verfrachten/verfrachten zu lassen.
    Meine Mutter zum Beispiel hat immer mal ganz gern mit Feuer gespielt (und im Bett geraucht usw), was Arzt und Polizei als Gefährdung dritter gewertet hat, so dass sie sie zwangsweise mit in die Geschlossene genommen haben. Das nur so nebenbei.

    Ja, Du hast Recht, sie säuft sich wahrscheinlich so oder so zu tode, insofern ist es egal, ob Du Dich kümmerst oder nicht. Aber es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied. Entweder, wenn Du unendwegt versuchst, ihr zu helfen und sie zur Therapie zu bewegen, gehst Du mit unter, Oder Du versuchst es mit Distanz und einem eigenen Leben. Denn nicht nur der Alki hat die Wahl, DU AUCH..!! Du musst nicht. Möglicherweise verhinderst Du durch Deine Bemühungen sogar, dass sie ihren sog Tiefpunkt erreicht, weil Du ihr immer wieder den A***llerwerstesten rettest, den Punkt, an dem der Alki fesstellt, dass der Alk sein Problem ist und er diesen lichten Moment der Erkenntnis hat, etwas daran ändern zu wollen. Wann dieser Tiefpunkt erreicht ist ist allerdings von Alki zu Alki unterschiedlich. Bei einem macht's Klick wenn der Führerschein weg ist, oder der Job, oder die Frau/der Mann, und bei anderen liegt der Tiefpunkt ca 2m unter der Grasnarbe, wenn Du verstehst, was ich meine..!!
    Übrigens, einen schönen Vater hast Du da. Der verpi**t sich und Du sollst dann auf Deine Mutter aufpassen, dass sie sich nicht umbringt?? Na schönen Dank auch...!! :evil:

    Ich schick Dir viel Kraft

    Der Insulaner

    Hallo Vergissmeinnicht,

    erstmal ganz herzlich willkommen hier im "Kinderforum"..!!

    Dein Nick klingt schön, aber auch irgendwie verzweifelt. Aber im Kern sagt er doch vieles aus, was positiv und wichtig ist, nämlich "Vergiss mich nicht", dass heisst in unserem Falle vergiss DICH nicht. Hilf Dir, denn Deiner Mutter wirst Du wahrscheinlich nicht helfen können. Sie kann sich nur selbst helfen und sie wird sich nur dann zu einer Therapie entschliessen, wenn SIE es will. Da kannst Du ihr Therapeuten auf dem Silbertablett servieren, es wird nix bringen, ausser, Dich noch mehr zu frustrieren.

    Hilfe für Dich findest Du u.a. bei Suchtberatungsstellen (z.B. Caritas, o.ä.) , die beraten auch Angehörige von Alkoholkranken.
    Und liess Dich, wenn Du magst, hier ein wenig durch die einzelnen Threads. Du wirst Dich nahezu überall wiederfinden.
    Vielleicht schaust Du auch mal nach Informationen zum Thema Co-Abhängigkeit.

    Das dazu.
    Ich denke nicht, dass eine Psycho Therapie Deine Muter auch nur ein my von ihrer Sucht abgebracht hätte. Es ist leider häufig so, dass bei Alkoholikern auch eine Depression diagnostiziert wird, aber da haben wir das Henne-Ei Problem, was war zuerst da, Depression oder Sucht. Mal davon abgesehen, dass eine Depression nicht zwangsweise ein Sucht auslöst gehe ich persönlich davon aus, dass eher die Sucht/das Suchtmittel der Grund für die Depression ist alswie umgekehrt. Auch wenn das einige Ärzte und natürlich auch unsere Pappenheimer gerne anders sehen.
    Will heissen, es gibt kein:
    Jemand ist abhängig, weil.....!
    Sondern:
    Er ist abhängig, Punkt !!!!
    Und wer der Meinung ist, dass er sein Alk Problem mit einer Depressionsbehandlung in den Griff bekommt, der will eigentlich gar nicht mit dem Saufen aufhören.!!

    Ich wünsch Dir viel Kraft..

    Alles Liebe und bis bald

    Der Insulaner ;)

    P.S.: Versuch mal, mit Deinem Vater Kontakt aufzunehmen. Vielleicht könnt Ihr EUCH gegenseitig helfen/aufbauen...

    Hey Kim,

    Ich würd das mit der Schlüsselübergabe auch lassen. Bedeutet nur Stress, weil Du ja sicher die Schlüssel vor Ort übergeben müsstest. Nur, was geht es Dich an? Hast Du die Wohnung gemietet? Der Vermieter kann Dir gar nichts, Du hast (denk ich jedenfalls) keinen Vertrag mit ihm, oder?? Folglich ergeben sich daraus auch keine Pflichten für Dich. Solltest Du einen Schlüssel für die Wohnung haben, schick sie ihm mit der Post (Einschreiben mit Rückschein natürlich), fertig.

    Könnte es sein, das Du "damals" mit einer anderen Einstellung zur SHG gegangen bist? Ich tippe mal,Du bist dorthin gegangen, weil Du Hilfe für Deine Mutter gesucht hast, stimmt's?

    Wut ist gut, ist schliesslich eine starke kraftvolle Gefühlsregung, aber nun versuche mal, diese Wut in Kraft für Dich umzusetzen. Das geht.
    Und such Dir was, was Dich entspannt, das ist gaaanz wichtig. Ich hab's in der "heissen Phase" versucht so zu handhaben, dass ich wenn mir der Gedanke kam " Du kannst doch in dieser Situation oder unter diesen Umständen nicht (z.B.) in die Sauna gehen", dann hab ich's erst Recht gemacht. Und es hat wirklich was geholfen, man dreht sich nicht mehr im Kreis und stellt fest, dass es auch ein Leben ausserhalb des Alki Dunstkreises gibt. Man sieht wieder, warum es sich lohnt, sich aus dem Teufelskreis herauszuziehen.

    Ich schick Dir viel Kraft

    Alles Liebe und bis bald

    Der Insulaner

    Hey Nalo,

    erstmal ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns "Kindern".

    Zitat

    immer dieses schlechte gewissen, wenn ich ihr die meinung sage und böse werde. sie schafft es immer wider mit ihrer heulerei so schlechte gefühle in mir hervorzurufen, dass ich es jedesmal bereue. das ist doch nicht normal oder?


    Doch, das ist völlig normal. Das ist das gut funktionierende System Alki-Co Abhängiger, zu dem auch Selbstmorddrohungen gehören, die aber nie verwirklicht werden.
    Sagst Du ihr Deine Meinung wenn sie blau ist oder wenn sie nüchtern ist??
    Wenn sie blau ist hat es überhaupt keinen Zweck, da legst Du am besten einfach auf. Setze Grenzen, nutze die 600km zwischen Dir und ihr für Dich.

    Dass Euch die Psychologin nix sagt zeugt für mich nicht davon, dass sich Deine Mutter gut verstellen kann sondern eher davon, dass die Psychologin bescheid weiss, sie auch weiss, dass sie nix machen kann, solange Deine Mutter nicht will.
    Übrigens, Antidepressiva vertragen sich nicht besonders gut mit Alkohol.

    Ich kann mich da dem Rentenvater nur anschliessen, betrachte Deine Mutter als erwachsenen Menschen, der für sich selbst verantwortlich ist (verantwortlich im Sinne von zuständig). Und behalte im Hinterkopf, dass sie nur dann trocken wird, wenn sie es selber will, bzw sie solange und so viel saufen wird, wie sie es will, egal, ob Du das Telefon auflegst, wenn sie Dich besoffen anruft oder Dein Vater mal wieder zum Schwoof geht oder nicht. Sie ist nicht hilflos, sie kennt (sie war ja schonmal auf Langzeittherapie, wenn ich dich richtig verstanden habe) die Möglichkeiten und Anlaufstellen, und ich nehme an, sie bräuchte nur die vier Worte "ich will trocken werden" gegenüber der Psychologin zu sagen, und schon geht's ab..!!

    Ich wohn übrigens auch gute 600 km von meiner Mutter entfernt und ich habe mir mal "den Spass" gemacht, Ihr den Notarzt und die Polizei ins Haus zu schicken, nachdem sie mal wieder mit Selbstmord gedroht hat. Ergebnis: 14 Tage geschlossene Psychiatrie incl Entgiftung...!! ;)
    Nur mal so als Gedankenanstoss.

    Ich wünsch Dir viel kraft, lies und schreib hier soviel Du willst, auch das hilft..

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner ;)

    Hey Sunlight,

    erstmal auch von mir ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns "Kindern".

    Ich kann mich Skye nur anschliessen, ein zwei kleine Sachen kann ich vielleicht noch ergänzen.

    1. und wichtigstens: Du MUSST überhaupt nix. Es gibt keinen "Knopf" beim Alki, den man nur "drücken" muss und der ihn sofort zum Aufhören bringt. Wär das so, dann hätten wir so ein weit verbreitetes Problem nicht, und dieses Forum wär wahrscheinlich auch überflüssig.

    2. Skye hat Recht, ob Alki oder nicht ist nicht von der Menge abhängig. Zumal es ganz verschiedene Alki Typen gibt. Z.B den Spiegeltrinker, der jeden Tag eine bestimmte Menge braucht um zu funktionieren (das kann auch EIN Glas Sekt am morgen sein), den Quartalstrinker, der viele Monate nicht säuft und dann plötzlich über Tage säuft bis zum Augenstillstand, usw. Zudem sind sog. "Saufpausen" üblich. Und man muss ein wenig unterscheiden zwischen der stofflichen und der psychischen Komponente der Sucht. Sonst wär's auch wieder schön einfach: Suchtmittel weg, körperliche Symptome (Entzugserscheinungen) lindern, 1 Woche warten, Patient gesund und (gerne genommen von der Allgemeinheit) Willen stärken, denn ein Rückfall ist ja nur Willensschwäche. Ich hab das mal kursiv gemacht, damit deutlich wird, dass das IRONISCH gemeint ist.

    Ich hatte neulich eine unerwartete Erkenntnis bezüglich Sucht im Allgemeinen bzw Alkoholismus, und zwar in dem Buch " Irre, wir behandeln die falschen" von Manfred Lütz. Er beschreibt dort u.a., wie er Alkoholismus diagnostiziert, nämlich nicht darüber, wieviel getrunken wird und wie oft, sondern, ob es aufgrund des Alkoholkonsums schonmal Probleme im Alltag gab (z.B. Führerschein weg, Job weg, Frau weg). Ich fand's aufschlussreich.

    Und wie Skye schon schrieb, es ist im Grunde egal, ob Dein Vater nun Alki ist oder nicht (das muss er mit sich selbst ausmachen), sein Alkoholkonsum stört Dich und macht Dir Sorgen. Das ist das, was für Dich wichtig ist und was Du ihm auch mitteilen kannst. Und bitte sachlich, ohne Vorwurfe (was das Präsentieren von Beweisen nämlich wäre).
    Und mach Dir bitte nicht zu grosse Hoffnungen, dass es was bringen könnte, es ist in erster Liinie für Dich.

    Apropos:
    Was ist mit Dir?? Du kontrollierst Flaschen, Du willst ihn aber (irgendwie ja aber irgendwie dann doch nicht) nicht mit Deinen Erkenntnissen konfrontieren, weil Du wahrscheinlich Angst hast, dass genau das Gegenteil passiert, und er dann noch mehr trinkt, stimmt's?
    Das riecht nach sog. Co-Verhalten, denn zu jedem Alki gehören die sog. Co-Abhängigen, die unbewusst und in eigentlich guter Absicht den Alkoholismus des Alkis "am Leben" halten, sprich im Fall des Falles beim Chef anrufen, dass er "krank" ist, Bude aufräumen, Ko*** wegmachen, ggf sogar Alk besorgen usw. usw. Darüber gibt es allerhand Bücher, vielleicht schaust Du mal, ob Dir das eine oder andere zusagt.

    Und schreib und lies hier, soviel Du willst, hier ist immer jemand, der Dir "zuhört".

    Liebe Grüße und bis bald,

    Der Insulaner

    P.S.: Hier fällt niemand irgendwem zur Last. Du brauchst Dich nicht zu rechtfertigen, es ist gut, dass Du hierher gefunden hast..! ;)