Bitte um Hilfe bei suche nach Klinik!!!!

  • Hallo Indra,

    willkommen hier im Forum, schön dass Du hergefunden hast. So ganz bin ich aus Deiner Fragestellung nicht schlau geworden. Ich antworte mal so, wie ich Dich verstanden habe.

    Die Ärzte die Dir gesagt haben, dass Deine Mutter erst trocken werden muss bevor ihr weiter geholfen werden kann haben Recht. Sucht beinhaltet auch, dass alles andere verdrängt wird, einfach unwichtig ist, auch die eigene Gesundheit und die Sorge darum. Das Lippödem zu behandeln, dass durch Alkohol verschlimmert wird, in Hinsicht auf dauerhafte Besserung ist relativ sinnlos, wenn Deine Mutter nicht trocken ist.

    Schön, dass sie einer Kur zugestimmt doch ganz so einfach geht das nicht. Erstmal muss Deine Mutter eine qualifizierte Entgiftung unter ärztlicher Aufsicht machen. In der Regel findet die im Krankenhaus statt. Die Überweisung dorthin stellt der Hausarzt aus. Dort wird ihr auch schon Hilfestellung gegeben was sie weiter für sich tun kann. Der nächste Weg geht zur Suchtberatung. Wer bei Euch der Träger ist, kannst Du über das Gesundheitsamt herausfinden. Nach meiner Erfahrung ist es meist die Caritas. Dort wird weiter gesehen, wie Deiner Mutter geholfen werden kann bzw. wie sie sich selbst helfen kann. Denn nur sie kann sich helfen, Du kannst da wenig machen. Ohne Suchtberatung gibt es keine Langzeittherapie. Dort wird auch entschieden was für Deine Mutter am besten in Frage kommt, stationäre oder ambulante Therapie. Ich wüsste nicht, dass es für diesen Weg eine nennenswerte Abkürzung gibt.

    Den Wunsch, den Eltern helfen zu können, Ihnen um fast jeden Preis helfen zu wollen, kennen wir alle hier. Doch wir mussten auch einsehen, dass unsere Möglichkeiten sehr begrenzt bis kaum vorhanden sind. Wenn der Alkoholiker selbst nicht trocken werden will, dann stehen wir auf verlorenem Posten. Ob Deine Mutter wirklich Hilfe will oder nur Deinem Drängen nachgegeben hat um erstmal in Ruhe weiter trinken zu können, wird die Zeit zeigen. Die Initiative trocken werden zu wollen muss von ihr ausgehen, sonst hat das alles keinen Sinn. Entweder sie ist bereit ein Leben ohne Betäubung zu wagen oder es wird sich nichts ändern.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Indra,

    ob Deine Mutter eine Entgiftung benötigt oder nicht sollte ein Arzt entscheiden. Du bist nicht 24 Std. rund um die Uhr bei ihr, also kannst Du auch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob sie getrunken hat oder nicht. Um eine Entgiftung nötig zu machen reicht es getrunken zu haben, man muss nicht betrunken sein. Wobei sich bei einem Alkoholiker immer die Frage stellt, wie viel er schon getrunken hat, bevor man ihn als betrunken wahrnimmt. Meist wesentlich mehr als man denkt. Meine Mutter hat auch noch mit 1,6 Promille einen gut sortierten und relativ klaren Eindruck gemacht.

    Eine Einweisung oder die Beantragung einer Kur geht ebenfalls immer über einen Arzt und zudem noch über einen Kostenträger. Das muss erstmal in Gang gebracht werden. Selbst wenn Du eine Klinik findest, von der Du meinst, dass Deine Mutter dort gut aufgehoben ist, heißt das noch lange nicht, dass Arzt und Kostenträger sich Deiner Meinung anschließen. Ganz zu schweigen davon, was Deine Mutter davon hält, denn um sie geht es ja. Sie muss dann auch noch Deiner Meinung sein. Vielleicht hat Deine Mutter Morbus Dercum, doch auch das ist eine Diagnose die ein Arzt zu stellen hat und er hat weitere Schritte zu bestimmen, in Absprache mit Deiner Mutter nicht mit Dir. Es geht hier nicht um das was Du willst und für richtig hältst, sondern um das was Deine Mutter will und für richtig hält.

    Ich kann verstehen, dass Du Deiner Mutter helfen willst, aber das tust Du nicht wenn Du ihr abnimmst was ihre Sache ist. Sich um ihr Leben zu kümmern. Deine Mutter ist eine erwachsene Frau und kein kleines, hilfloses und unmündiges Kind.

    Es geht hier auch nicht darum Deine Mutter fallen zu lassen, davon habe ich kein Wort geschrieben. Es geht darum, Deine Mutter ihre eigene Entscheidung treffen zu lassen. Sie kann für sich selbst sorgen sie ist erwachsen. Sie ist hier die Mutter und Du das Kind. Im Moment scheint es sich bei Dir jedoch anders herum zu verhalten, Du übernimmst die Mutterrolle für sie. Das ist nicht gut für beide Seiten und das geht auch auf Dauer nicht gut, ich spreche da aus reichhaltiger eigener Erfahrung. Sicher hat man eine gewisse Verantwortung den Eltern gegenüber, sich um sie zu kümmern, wenn sie mal nicht mehr können. Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass Deine Mutter nicht mehr kann. Ich habe den Eindruck sie tut „nur“ nicht das was Du für richtig hältst. Ihr alles abzunehmen, verbessert die Situation nicht. Im Gegenteil, sie hat mehr Zeit zu trinken und noch mehr Zeit sich nutzlos zu fühlen, weil ihr alles abgenommen wird, was die emotionale Lage auch nicht verbessert. Sie wird sich nicht wohl fühlen wenn Du versuchst die Kontrolle über ihr Leben zu erlangen. Das würde Dir auch nicht Gefallen wenn sie das bei Dir versuchen würde. Sorge um eine geliebten Menschen ist eine Sache, sein Leben für ihn in die Hand zu nehmen eine andere.

    Deine Mutter hat bereits eine Therapie gemacht, sie weiß also wie es geht und wo sie Hilfe bekommt, sofern sie Hilfe möchte. Wenn sie weiter trinkt, dann weil sie trinken will. Sie wird nicht aufhören, nur weil Du das für besser hältst. Im Moment tust Du Euch beiden keinen Gefallen.

    Ich habe meine Mutter auch geliebt, sie hat mich geliebt. Sie hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch alles für mich getan. Ich habe jahrelang versucht ihr zu helfen, habe getan, gemacht, geredet, gewütet, geschrieen, gebeten und gebettelt, hätte ich die Möglichkeit gehabt sie einweisen zu lassen hätte ich auch das getan. Alles was ich getan habe, hat nichts geholfen, die ganze Energie die ich aufgebracht habe ist im Nichts verpufft. Aus einem einzigen Grund, sie wollte nicht aufhören zu trinken.

    Ich musste mit ansehen, wie der Alkohol sie langsam umgebracht hat. Glaub mir hätte es eine Möglichkeit gegeben, ich hätte sie gefunden, die anderen hier hätten sie bei Ihren Eltern gefunden. So musste ich meine Mutter gehen lassen. Nicht weil ich nichts unversucht gelassen habe, sondern weil sie nicht aufhören wollte zu trinken. Ich habe immer auf verlorenem Posten gestanden, genau wie Du, wenn Deine Mutter nicht aufhören will zu trinken.

    Gruß
    Skye

  • Servus Indra,

    auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: ich sehe bei Dir den trotzigen Versuch eines kleinen Kindes, unbequemes "ungeschehen" zu machen ("Aber ich will zumindest ein paar Versuche haben!").

    Das finde ich schade, weil es Deine Kraft raubt ohne Deiner Mutter signifikant zu nutzen.

    Ich kann Dir nur sagen dass ich eine relativ aktuelle Liste von ca. 165 Kliniken in Deutschland habe, die von den Rentenversicherungsträgern und großen Krankenversicherungen für Alkoholentwöhnungstherapien genutzt werden. Es ist keine einzige darunter, die sich spezifisch mit dem Problem Lipödeme/Morbus Dercum als weiteres Fachgebiet ausweisen würde.

    Ich wünsche Dir die Kraft, Dich bald um Dich selbst kümmern zu können und die Dinge so anzunehmen, wie sie nun mal sind. Skye's Ausführungen kann ich mich nur anschließen.

    LG
    Spedi

  • Hallo Indra,

    ich habe schon verstanden, dass Deine Mutter körperlich eingeschränkt ist. Das heißt für mein Verständnis jedoch nicht, dass sie nicht in der Lage ist eigene Entscheidungen zu treffen. Das heißt für mich auch nicht, wenn sie Hilfe möchte, dass sie dann nicht in der Lage ist dafür zu sorgen, dass sie sie auch bekommt. Ich denke Deine Mutter ist durchaus selbst fähig ist, sich auf ihre körperlich eingeschränkte Situation angepasst, Hilfe zu suchen, wenn sie Hilfe möchte. Sie kann telefonieren, also hat sie die Möglichkeit sich Hilfe zu suchen und auch zu finden. Das ist alles eine Frage des Wollens. Das kannst Du ihr nicht abnehmen.

    Ich kann Deine Beweggründe bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Doch es bleibt dabei Du bist bei all Deinen Bemühungen darauf angewiesen, dass Deine Mutter die gleichen Wünsche hat wie Du. Hat sie die nicht, verschwendest Du Deine Kraft ohne ein Ergebnis zu bekommen. Das einzige was dabei mit Sicherheit rauskommen wird sind Kummer und Leid, wohl für Euch beide. Bei Deinen Beiträgen kann ich keine gemeinsamen Wünsche von Euch entdecken.

    Ganz deutlich gesagt, es ist ihr Leben, damit kann sie machen was sie will. So schwer es als Kind fällt das zu akzeptieren, so weh es tut dabei zuzusehen wie es weg geworfen wird, so groß die Angst ist die Mutter zu verlieren und alleine zurück zu bleiben, es ist so.

    Vielleicht wäre es auch für Dich eine gute Lösung selbst einmal zur Suchtberatung zu gehen oder auch in eine SHG wo Du Dich mit trockenen Alkoholikern austauschen kannst. Es könnte Deine Sicht auf manche Dinge verändern. Mir hat der Austausch mit trockenen Alkoholikern sehr geholfen einiges für mich klar zu bekommen, was ich sonst wohl nicht oder nur schwer geschafft hätte.

    Gruß
    Skye

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!