Wie habt ihr es geschafft vom Alkohol wegzukommen?

  • Hallo an alle,

    mich würd mal interessieren, wie ihr es geschafft habt, vom Alkohol loszukommen. Was war der springende Punkt, an dem ihr gesagt habt, jetzt muß/will ich was ändern?

    Ich will auch was ändern, aber ich merk, daß der Schalter noch nicht umgelegt ist, ich find ihn noch nicht mal...

    Wäre dankbar für Antworten.

    Lieben Gruß
    Sophie

  • Hallo Sophie,
    ich möchte dir mal sagen das du einen Vortschritt gemacht hast in dem du Eingesehen hast, das es da einen Schalter überhaupt gibt, und es gibt ihn nur zu finden ist er schwer. Du fragst nach beweggründen naja ich kann nur sagen, ich habs erst gesehen, dass ich was tun muss, wo mir meine Frau das Messer auf die Brust gesetzt hat und sagte entweder der Alkohol oder wir(Frau + Tochter). Ab da wusste ich, ich muss was tun nur wie und was? Tja ich ging da erst mal zum Hausarzt, der meinte mach ne Entgiftung. Ich machte die Entgiftung und kam Hochmotiviert raus, die Moral der Geschichte, ich wusste nichts von mir noch vom Alk und warum ich gesoffen habe. Also ging ich zur Suchtberatung und ab da bekam ich das Gefühl hier bin ich richtig, hier wird dir geholfen. Sechs Monate warten auf die Therapie und die vielen Rückfälle in der Zeit und auch noch durch die Rückfälle die Frau in der Psychiatrie mit Nervenzusammenbruch gab mir den Rest. Ich hatte dann noch einen Rückfall und dann war ich auf Therapie. Von da an gings mit mir Bergauf und ich habe an mir gearbeitet das heißt ich erfuhr was über mich was ich bis dahin immer Verdrängt habe und ich erfuhr warum ich gesoffen habe und das ist für mich der Hauptgrund was man wissen sollte um Trocken zu bleiben. Also machte es bei mir erst auf der Therapie Klick und ich bin seither glücklich mit meiner Familie und dadurch immer mehr ein Zufriedener Trockener Alkoholiker. Ich besuche Regelmäßig die Selbshilfegruppe und habe meinen Frundeskreis und mein Leben um 180 Grad gedreht, ich meine der Freudeskreis hat sich selbst verabschiedet und mein Leben hab ich selbst in die Hand genommen.

    Ich geb dir den Tipp, Du solltest Deinen Weg finden und ihn Beibehalten, such dir Hilfe im Professionellen oder in der Selbshilfe und Rede,von Dir, über Dich, und was Dich an Dir Bedrückt und was Du dabei gern Ändern möchtest, rede, rede, rede oder Schreib.

    Ich hoffe Du hast ein bisschen Info von mir Bekommen und ich wünsch Dir was.

    Gruß Charly :lol::lol:

  • Hallo ihr beiden,

    danke für eure Antworten!

    Ich bin nicht sicher, ob ich wirklich an einen Tiefpunkt in meinem Leben kommen muß, um aufzuhören. Ich hab das Gefühl, ich hab jetzt einen Anfang gemacht, indem ich hierhergekommen bin und beginne, darüber zu "reden". Ich will nicht noch mehr trinken und mehr brauch ich zum glück auch nicht.

    Ich denke, ein Mittelweg zwischen professioneller Hilfe und Selbsthilfe wäre für mich das Richtige. Ich hab ja schon geschrieben, daß ich eine Therapie mache wegen des sex. Mißbrauchs, den ich erlebt habe. Im Moment ist mein Ziel, da stabil zu werden und der Thera dann auch zu sagen, daß ich ein Alkoholproblem habe. Vermutlich ahnt sie das auch schon, wartet aber darauf, daß ich es anspreche...

    Karsten, hast du nie nach Gründen gesucht, warum du getrunken hast? Für mich klingt das wie der Schlüssel. Solange die Ursache nicht klar ist für mich, komm ich da auch nicht endgültig raus.

    Wenn ich so darüber nachdenke, kotzt es mich echt an, daß ich abhängig bin von diesem Alkohol. So abhängig, daß ich abends kaum weggehe, daß ich mich immer komisch fühle, wenn ich mit nem Kasten Bier durch unser Haus laufe, immer Angst habe, daß mich jemand sieht und was sagt deswegen usw. usw. usw.

    Wie funktioniert eigentlich eine Entgiftung? Muß man die immer stationär machen? Mit Hilfe von Medikamenten? Ich hab da noch nix drüber gelesen...

    Danke, daß ich hier schreiben darf...

    Lieben Gruß
    Sophie

  • Hallo,

    so in etwa wie Karsten es geschrieben hat, läuft es auch heute noch ab.
    Die Zeiten werden leider immer mehr gekürzt und daher ist wirklich nur der körperliche Entzug möglich.
    Bei einem ambulanten kannst Du zu Hause bleiben und Medikamente vom Arzt bekommen.
    Es gibt aber auch noch die Tagesklinik, wo Du dann tagsüber bist und zum schlafen nach Hause gehst.
    Was Du machst, bleibt Dir überlassen, aber über Dich reden lernen, solltest Du bei allen diesen Möglichkeiten.

    Susanne

  • Hallo Susanne,

    und was passiert da? Wie ist der Entzug? Entzugserscheinungen - was sind das? Wie äußern sich die?

    Ich frag mich auch, wenn ich einen Entzug gemacht habe, egal wo, ob ich dann wirklich körperlich keine "Lust" mehr auf Alkohol habe und es "nur" noch psychischer Natur ist...

    Und ich weiß, daß ich reden lernen muß. Ich platze bald, ich muß darüber reden, um es selbst zu verstehen. Aber es ist soo schwer, wenn man jahrelang geschwiegen hat...Und die Scham ist so groß! Dabei hab ich ne Freundin, die bald nen Job in einer Drogenberatung beginnt...

    Gruß
    Sophie

  • Was sind Entzugserscheinungen? Wie äußern die sich? So wie ich hier gelesen habe, ist es nicht gut, einfach von einem Tag auf den andern aufzuhören - ohne Hilfe.

    Gruß
    Sophie

  • Ohje, das klingt ja nicht gerade aufbauend! Hm, ich hoffe, ich muß nicht ins Krankenhaus und hoffe vor allem, daß sich mein Entzug in Grenzen hält. Aber noch bin ich nicht soweit...
    Ich hab dich in nem anderen Thread schon gefragt, wieviel du so getrunken hast und wie viele Jahre?

    Lieben Gruß
    Sophie

  • hallo sophie

    mich hat damals mein betriebsrat am arbeitsplatz zu sich geholt und mir klar gemacht das ich ein ernsthaftes problem hab-das ich ein alkoholproblem hab und das ich mit arbeitsrechtlichen schwierigkeiten zu rechnen habe.
    ich konnte noch soeben die kurve kriegen und bin freiwillig ins krankenhaus gegangen (entzug mit medikam. unter ärztlicher aufsicht)
    natürlich hatte ich angst wegen entzugserscheinungen und so, aber im nachhinein alles halb so wild.
    nun bin ich mitlerweile 10 jahre trocken und bereue keinen tag.

    schöne grüße aus duisburg
    detlef

  • hallo detlef,

    und wie hast du das gemacht nach dem Entzug? Hast du plötzlich dein Leben verändern können? Plötzlich keine Lust mehr auf Alkohol? Hast du ne Therapie gemacht? Ich frag mich immer noch nach dem Wie? Was passiert dann?

    Gruß
    Sophie

  • Hallo Karsten,

    danke für deine Antwort. Du hast recht, keiner kann mir sagen, wohin mein Weg gehen wird. Und auch den ersten Schritt, den muß ich gehen. Keiner nimmt mir die Entscheidung ab!

    Ich verstehe nicht, warum ich diesen Schritt nicht gehe, es nicht einfach mal ohne probiere. Ich verstehe es nicht!

  • hallo sophie

    ich habe mich dann an die sozialabteilung in meiner firma gehalten und die haben sich um ein platz im krankenhaus gekümmert. vorher sollte ich zum arzt um mich krank schreiben zu lassen. dann hab ich den krankenhausaufenthalt auch wahrgenommen (14 tage entzug mit medikament).
    zwei monate später hab ich eine sechsmonatige therapie angetreten.
    zwischen entzug und therapie fühlte ich mich irgendwie etwas unsicher, ich besuchte auch eine gruppe.
    in der therapiezeit entwickelte ich das gefühl, ich brauch ne eigene wohnung (mit 29 wohnte ich noch mit meiner mutter in einem haushalt, vater war nicht mehr da)
    therapie hatte ich etwa drei wochen vorher abgebrochen, das spielt aber keine rolle für mich, denn ich bin bis jetzt ununterbrochen 10 jahre trocken.
    das mit der eigenen wohnung hat prima und schnell geklappt.
    sorgen, ängste und nöte habe ich immer noch-brauche kein alk.
    stress und ärger hab auch noch (dafür bin ich manchmal selber für verantwortlich, lach)-brauch trotzdem kein alk.
    es gibt dinge, die trau ich mir zu-es gibt aber auch dinge, das schaff ich nicht.
    ich sage meine meinung, wenn mir was nicht passt und versuch das auch durchzusetzen.
    manchmal leg ich ein agressives verhalten an den tag und ich glaub auch woran das liegt.
    das soll erstmal reichen.

    schöne grüße aus duisburg
    detlef

  • hallo vanillivi,

    oh, dahin möchte ich auch kommen! selbstbewußtsein zu haben, mich gut zu fühlen, mich nicht schämen zu müssen! das wäre klasse!

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