Ist mein Partner alkoholkranK?

  • Hallo Elli :o)

    Deine Geschichte ähnelt meiner sehr. Mein Ex-Freund und ich haben 5 Jahre eine Fern- bzw. Wochenendbeziehung geführt.
    Ich habe auch lange Zeit nicht gemerkt, daß er ein Alkoholproblem hat. Wie auch.. haben uns ja nur am Wochenende gesehen.
    Die Ausrede am Telefon, er wäre nur müde, habe ich auch so einige Male gehört und nicht wirklich geglaubt. Oft kam er auch angetrunken mit der Bahn zu mir...
    Vor einem halben Jahr habe ich dann endlich meinen Verdacht geäußert.
    Mittlerweile habe ich mich von ihm getrennt, denn obwohl er es dann doch irgendwann zugegeben hat, war ihm der Alkohol doch wichtiger als ich.

    Ich kann dir nur raten, zöger nicht zu lange. So lange er nicht von selbst drauf kommt, ändert sich auch nichts. Und du wirst dich früher oder später selbst kaputt machen, wenn du versuchst, dich mit der Situatuin zu arrangieren.
    Ich wollts am Anfang auch nicht wahrhaben, aber viele Beiträge hier im Forum haben mir die Augen geöffnet.

    Wünsche Dir alles Gute und viel Kraft, Maren

  • Hallo elli1968,

    ersteinmal herzlich Willkommen hier im Forum.

    Du schreibst Du hast einen Verdacht... und ich denke auch mal das Du da nicht ganz falsch liegst. Schau mal, Du bist 39 jahre alt, kannst also mit Sicherheit auch auf einige Lebenserfahrung zurück blicken. Du wirst doch ganz sicherlich nicht hol aus der Luft ein Gefühl oder Verdacht haben wenn nicht ein Funken Wahrheit dran ist. Wenn dem so ist und er Alkoholiker ist, kann ich nach Deinen Schilderungen nur erahnen das er noch ganz weit weg davon ist, dies zuzugeben.
    Ich kann Dir nur diesen einen Rat geben: Hör in Dich rein, entscheide was für Deinen Sohn und Dich gut ist, das Leben mit einem nassen Alkoholiker ist kein Zuckerschlecken.
    Für die Zukunft alles Gute wünscht Dir
    Lillith

  • Ich denke beim Lesen solcher Beiträge stark an mich, wobei ich immer für mich befand mein Expartner sei alkoholkrank.

    Aber eigentlich stellt sich doch viel mehr eine andere Frage: Wie geht es mir innerhalb der Partnerschaft. Wie geht es mir bei dem Gefühl dass er Alkohol konsumiert?

    Ich für mich habe schon immer befunden, ich mag es nicht wenn er trinkt. Ich finde seine Fahne grässlich und ich mag das nicht. Was mir persönlich fehlte war die Kraft zum Ausstieg, also mein Co-Part.

    Eigentlich ist doch "egal" was ich vermute, oder? Wenn mir das nicht gut tut, was sich um mich herum abspielt, so muss ich meine Rolle in dem "Spiel" neu überdenken. Denn wir haben ja wohl zumeist begriffen, dass wir dem Alk gegenüber machtlos sind. Somit hilft mir meine Erkenntnis ob er nun alkoholkrank oder Alkoholiker ist nicht weiter. In meinem persönlichen Fall ist es so wie bei vielen von Euch - mal Level hoch, dann für Wochen unten - mal Dauerabsturz dann wieder wochenlanger Versuch der Festigung. Ist mir eigentlich Jacke wie Hose, was das nun bei ihm ist - denn ändern kann ich es nicht.

    Ich will das einfach nicht für mich und mein Leben und meinen täglichen Lebensbereich - deshalb freue ich mich auf den Umzug in mein alkfreies Hexenhaus. Da ich selber so gut wie nichts konsumiere, wird es dort ganz einfach nix geben. Bingo ...

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Wenn ich Erdlings Worte lese, dann stellen sich mir eine ganze Portion Fragen "so lange er nicht trinkt" - hm, ich denke, es gibt genügend alkoholkranke, die es schaffen auch mal Monate, vielleicht sogar Jahre, weg zu sein und die es dann doch wieder ereilt.

    Da könnte man ja auch meinen "Sucht bekämpft" und dennoch wieder zurück auf Stufe Anfang. Wie Erdling sagt, sie sind bedacht die Sucht geheim zu halten. Wie also sollten wir sie "überführen" können. Durchs kontrollieren sicher nicht. Und da bin ich wieder auf meiner Lösung für mich: "da wo ich mich schlecht fühle, da wird ein Grund sein und sollte abgeschafft werde.

    Nach allen meinen Begleitungen der Sucht meines Ex ist es einfach so, dass alles recht schwammig ist. Als Nebenstehender sieht man weder die Mengen, noch die Auswirkungen geschweige denn die gefühlsmässigen Veränderungen. Selbst wenn wir es sehen würden, so wäre das kein Garant für Änderungen - selbst nach Therapie.

    Also kann ich mich nicht am suchtkranken Partner orientieren sondern an meinem eigenen Gefühl für meine eigene Sucht, oder? Anfänglich habe ich mir auch die Frage gestellt, Alkoholiker, oder? Aber irgendwie verliert die an Bestand, je mehr ich zu mir selber komme.

    Dieses "ich muss" wovon Erdling spricht ist ja genau der Punkt, der die Möglichkeit normaler Lösungen ausschließt. Die Lösung des Trockenwerdens ist die, auf die nur der Betreffende Einfluss hat. Ich selber habe aber Einfluß auf meine Art zu leben - das muss keine Trennung vom Partner bedeuten (was bei mir jedoch der Fall war), aber ein räumliches distanzieren wird wohl unabdingbar sein um sich gewissen eskalierenden Situationen zu entziehen.

    Lieben Gruß von Dagmar

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