Es wird spannend

  • Hallo doggy,

    ich heiße Dich nun auch nochmal im offenen Bereich willkommen :lol: .


    Zitat

    Ich kenne mich selbst und man kann leicht auf mich einreden und mir Schuldgefühle einreden und ich bete nur, dass ich am Montag die Kraft habe, sie wirklich raus zu schmeißen. Es sei denn, sie tut mir den Gefallen und geht in die Klinik, aber daran glaube ich nicht mehr...


    Solche Ankündigungen solltest Du wirklich nur machen, wenn Du sie auch durchsetzen kannst. Denn ein Alkoholiker weiß sehr schnell deine *Schwachstellen* zu benutzen.

    Warum solltest Du Schuldgefühle haben Ihr gegenüber? Trinkst Du oder Sie?

    Und zu dem Gefallen, den sie Dir tun solle.....

    Wenn sie in die Klinik gehen sollte, dann nur für sich!
    Und Du kannst nicht erwarten, daß alles gut wird, wenn sie wegen Dir in die Klinik geht. Der Entzug ist nur die körperliche Entgiftung. Die psychische Entwöhnung dauert viel viel länger und ist das Schwierigste.
    Der Beweggrund sollte sein, daß Sie es nur für sich tut!

    Was ist mit Deiner *Entwöhnung*? Du schreibst:

    Zitat

    Sie hat dann wieder angefangen und ich hab im Prinzip dann auch wieder angefangen, Co-Abhängig zu sein

    Die Co-Abhängigkeit läßt sich genauso wenig *abschalten*, wie sich auch Alkoholismus nicht einfach so abschalten läßt.
    Was willst Du nun tun, um Deiner Ankündigung Taten folgen zu lassen? Was willst Du tun, um etwas für Dich zu tun? Denn Ihr kannst Du nicht mehr helfen, als Ihr zu sagen, daß sie in die Klinik gehen sollte.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hallo doggycw

    Käferchen hat eigentlich schon alles geschrieben, aber vielleicht kann ich noch was als Alkoholikerin dazu schreiben, von der anderen Seite sozusagen.

    Dieser Entzug da auf dem Lande war natürlich Schwachsinn, sorry, und vor allem sind kalte Entzüge lebensgefährlich. Sie hat damit ihr Leben aufs Spiel gesetzt, wahrscheinlich, weil sie sich zu sehr schämt, zum Arzt zu gehen, die Karten offen auf den Tisch zu legen und um Hilfe zu bitten? So war es jedenfalls bei mir. Ich habe wohl hunderte von Malen versucht, allein aufzuhören, würde aber innerhalb von 2-3 Tagen wieder rückfällig. Von der Gefährlichkeit von kalten Entzügen wußte ich nichts, ich hab sie „glücklicherweise“ nie lange durchgehalten.
    Dann bekam ich endlich professionelle Hilfe, erst dann konnte ich trocken werden.

    Und Doggy, ganz ehrlich, ich kenne viele Alkies, natürlich auch trockene, keiner von den Trockenen hat es allein geschafft.
    Hilfe suchen und sie auch annehmen, das ist der Weg in die Trockenheit. Und vor allem muß man es für SICH SELBST so wollen, sonst hat meine keine Chance. Käferchen hat es auch schon so geschrieben, ich kann mich da ihren Worten nur anschließen.

    Ich mußt eben direkt grinsen, wäre es nicht so ernst… is eher son sarkastisches, bitteres Grinsen…
    Sie fuhr aufs Land, weils da kein Alk gibt :shock: ?? Sorry, aber dort wird genauso gesoffen wie anderswo :wink: wir Alkies im nassen Stadium finden immer Mittel und Wege, um an Stoff zu kommen !!
    Und wenn wir dafür n ganzes Kornfeld abmähen, selbst mit zittrigen Fingern n Destillierapperat bauen müßten aus alten Ravioli-Büchsen und Bremsschläuchen, und selbst Korn brennen müßten, egal. Oder n Kartoffelfeld roden, um Wodka zu brennen. :wink:
    Wenn ich es mir so überlege, is es „auffem Land“ das direkte Paradies für n nassen Alkie, inmitten seiner „Grundsaufmittel“ :lol: . Ich bin grad erstaunt, warum ich nicht aufs Land ziehen wollte, als ich noch soff… :shock: wahrscheinlich, weil es aufwendiger is, n Destilliergerät zu verstecken und die Ernte auch nich unauffällig geblieben wäre :roll: …. ich entschied mich also, die Pullen überall im Haus zu verstecken, weniger Aufwand…verstehst schon… :?:(

    Sorry, mußte grad mal so raus…. :oops::oops::oops::lol:

    Ich wünsche Dir viel Kraft für Montag. Wenn sie Hilfe möchte, kann sie überall welche bekommen, sie muß „nur“ hingehen und darum bitten, das wird erstmal viel in die Wege geleitet. Es gibt in Deutschland wirklich genug Anlaufstellen, man muß es nur wollen.
    Und daran hapert es halt oft noch, dann muß man erst noch tiefer rutschen, seinen absoluten persönlichen Tiefpunkt erreichen, denn mit Vernunft und Verstand ist bei Sucht leider nix zu machen, sie folgt anderen Regeln, is nu ma einfach so.

    LG
    Lilly

  • naja weil sie in Ruhe weitersaufen will. Is doch logisch :wink: Einsicht? eher nicht, vielleicht fängt ja das heimliche Trinken an, oder habt ihr das schon durch?

    Ich wünsche dir viel Kraft für dich. Hey, du musst doch mal an dich denken. Ich hätte auch fast in die Klinik gemusst und wie schlecht ging es mir :cry: wie schlecht muss es dir dann erst gegangen sein. Ich hab mich getrennt weil mein Ex nicht an sich arbeiten wollte und nur immer ich was für die Beziehung gemacht habe.
    Aber ich brauche meine Kraft momentan für mich.
    Du gehst auch zur Uni, wieviel Doppelbelastung geht denn noch bei dir? :( denk an dich.

  • Zitat

    Nun gut, das mit dem Tiefpunkt.
    Ich selbst hatte mal eine Depression und lange nicht Hilfe akzeptiert bis ich versucht hab mich selbst umzubringen. Und dann stellte ich in der Psychiatrie fest, dass ich davor in einer Scheinwelt gelebt habe, in der alles so schrecklich und aussichtslos war. Ich dachte, nachdem ich selbst weiß, wie es ist, einen kompletten Realitätsverlust zu haben, könnte ich besser Menschen helfen, die sich in einer solchen Situation befinden. Aber mal ehrlich:
    Was kann man dann konkret tuen? "Hallo, Schatz, du lebst in einer kompletten Parallelwelt. Das ist aber nicht weiter tragisch, so etwas ist heilbar." Ich glaube das wird nicht den gewünschten Effekt erzielen.
    Naja zurück zum Thema. Ich hab eben selbst meinen persönlichen Tiefpunkt erreicht und irgendwie geglaubt, dass wir uns das alles ersparen können.

    Hallo Doggy,
    ist spannend einmal so eine Geschichte mit "vertauschten Rollen" zu lesen. Oftmals sind es ja die Frauen, die die ewig verständnisvolle Mutter Theresia spielen...
    Aus meiner Erfahrung kann ich Dir nur raten: Lauf weg, bring Dich in Sicherheit! Du vergeudest Deine Zeit, Deine Gesundheit, Dein Leben... Deine Freundin wird, wenn sie den Willen hat, sich selbst aus dem Sumpf ziehen, wenn sie nicht will, kannst Du Dir alle Beine und Arme ausreißen und sonst was machen: ES WIRD NICHTS BRINGEN - außer Deinen eigenen Zusammenbruch.

    Ich kenn das von meinem Freund: Diese Selfmade-Methode ist Quatsch. Wahrscheinlich liegt schon irgendwie ein Wille vor, sich von der Sucht zu befreien, aber eben nur IRGENDWIE, nicht wirklich... Man tut so als ob, so wie das ganze Leben eines Alkoholikers ein "als ob" ist. Die Menschen können nichts dafür, sind zum erbarmen, aber genau so gut kann man sich eines Marsmenschen erbarmen, der auch unerreichbar ist und unser Erbarmen schnürt nur uns die Kehle zu...

    Ich wünsche Dir Erkenntnis, viel Kraft und Liebe zu Dir selbst! Schau auf DICH, sonst kannst Du nichts tun...

    Liebe Grüße
    Nora

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