Mein Partner

  • Hallo! :)
    Ich brauche Euren Rat. Ich lese schon seit einiger Zeit in Eurem Forum, habe aber immer gehofft, dass ich es schaffe unser Problem zu lösen und nicht schreiben muss. Leider gelingt mir das aber nicht.
    Ich denke, es ist am besten wenn ich ganz von vorne anfange....
    Ich war in einer Beziehung, in der ich nicht glücklich war und habe meinen Traummann kennen gelernt. Da dieser aber verheiratet war, habe ich an nichts weiter gedacht und wir waren einfach gute Freunde. Nach einem dreiviertel Jahr hat mir Daniel dann gestanden, dass er in mich verliebt ist und es hat sich eine sehr innige Beziehung entwickelt.
    Daniel hat nie was getrunken, mit der Begründung, dass er Alkohol nicht vertragen würde und ab einem gewissen Zeitpunkt dann nicht mehr wisse was er tue und unkontrolliert trinke. Zum damaligen Zeitpunkt habe ich nicht weiter darüber nachgedacht, denn alles war perfekt, bis auf die Tatsache, dass Daniel verheiratet war. Ich hatte meine eigene Beziehung schon vorher beendet.
    Nach ein paar Monaten des Verheimlichens der Beziehung hat Daniel dann seiner Frau die Wahrheit gesagt und ist zu mir gezogen. Er hat viel aufgegeben, er kommt aus einem kleinen Dorf in dem viel geredet wird und hatte dort ein Haus in bester Lage, zusammen mit seiner Frau und seiner fast erwachsenen Tochter.
    Natürlich hat seine Frau nach der Trennung Stress gemacht und Daniel hat damals mit den Trinken begonnen.
    Zu Anfang hat sich niemand mehr dabei gedacht. Im ersten Monat trank er sich mehrmals fast bis zur Besinnungslosigkeit.
    Danach trank er zwei Wochen nichts und hat dann wieder mir ein paar Bier zum Einschlafen begonnen.
    Das ganze ist jetzt ein halbes Jahr her und hat sich nicht sehr gebessert. Es gibt zwischendurch ein paar Tage in denen er nichts trinkt, aber mehr gegenteilige. Er ist sehr unangenehm wenn er trinkt.
    Ich muss noch dazu sagen, dass Daniel früher (vor 6 Jahren) ein Extrem Sportler war und sich dann bei einem Skiunfall schwer verletzt hat und nun seinen Beruf nicht mehr ausüben kann und einige Schmerzmittel nehmen muss, schlecht schläft,... Er hat auch diesen Unfall psychisch noch nicht verkraftet und hat ein sehr schlechtes Selbstbewusstsein dadurch, was nur Leute merken, die ihn gut kennen. Auch sollte er mit seinen ganzen Medikamenten und Behandlungen keinen Alkohol zu sich nehmen.
    Normalerweise können wir sehr gut miteinander reden und wir haben schon über sein Alkoholproblem gesprochen.
    Jedes mal sagt er, dass er aufhören wird, schafft es aber nicht. Ich bin den ganzen Tag berufstätig, habe schon meinen ganzen Urlaub für ihn verbraucht und kann mich unter Tags nicht um ihn kümmern wenn es ihm schlecht geht. Meine Arbeit leidet darunter und ich kann mich kaum konzentrieren. Wenn ich abens nach Hause komme, herrscht dort das Chaos und meistens ist nichts getan. Wenn Daniel aber was daheim arbeitet, schafft er so viel, wie 3 Leute normalerweise nicht schaffen.
    Ich habe ihn als fleissigen und extrem ordentlichen Mann kennen gelernt. Vor 3 Monaten wurde ihm dann auch noch der Führerschein entzogen weil er alkoholisiert gefahren ist. Neben meiner Arbeit gehe ich jetzt auch noch einkaufen, erledige alles wo man fahren muss, versuche jeden abend den Saustall daheim zu beseitigen, spiele Psychologin,...und fühle mich selbst sehr schlecht und müde.
    Ich kann und will auch niemandem davon erzählen weil es mir peinlich ist. Ich versuche Daniel in alkoholisiertem Zustand vor allen zu verstecken und den Schaden wenn möglich zu minimieren.
    Wir waren einmal gemeinsam bei Arzt und der hat im Antidepressiva verschrieben (die aber zu keiner Besserung führen) und eine Therapie verschrieben. Daniel meint aber, dass er es alleine schafft.
    Einmal war er im Krankenhaus um einen Entzug zu machen. Er hat einen Termin bekommen, sich bis dahin selbst ausgenüchtert und dann gemeint er hätte jetzt eh alles im Griff und brauche die Therapie nicht mehr. Nach zwei Wochen begann dann das ganze Drama von Neuem.
    Ich weiss von seiner Familie, dass er nach seinem Unfall schon einmal ein Problem mit Alkohol hatte, dieses aber nach einer 2 wöchigen Therapie im Griff hatte, mit zwei-drei kurzen „Ausrutschern“, wo er dann im Schnitt 3 Tage durch gesoffen hat und dann aber wieder allein aufgehört hat.
    Seine Scheidung bekommt er aber nicht auch die Reihe, dabei wäre es gerade da wichtig klar denken zu können.
    Ich habe ihn auch oft gefragt, ob er sich sicher ist mit mir und mit dem Leben für das er sich entschieden hat und er meint, dass er noch nie eine Frau so gemocht hat und total glücklich ist mit mir ?!?
    Mir ist klar, dass ich ihn nicht verlassen werde und mit ihm alles durchstehe, nur bin ich zur Zeit mit meinem Latein am Ende und einfach nur müde.
    Jetzt habe ich Euch einen Roman geschrieben und habe doch das Gefühl, dass ich die Hälfte vergessen habe.
    Könnt ihr mir in meiner Situation irgend etwas raten?
    Tina

  • Hallo Tina,

    ich weiß nicht wo ich anfangen sollte... DU BIS CO-ABHÄNGIG, so wie ich. Ist er wirklich dein Traummann, mit der Du die Beziehung angefangen hast? Wohl kaum.
    Bitte hüte Dich! Ende nicht so wie ich jetzt bin!
    Lies mein Tagebuch bitte um Dich wach zu rütteln! Das möchtest Du Dir sicher nicht antun!

    Zitat


    Mir ist klar, dass ich ihn nicht verlassen werde und mit ihm alles durchstehe, nur bin ich zur Zeit mit meinem Latein am Ende und einfach nur müde.


    So hab ich auch am Anfang gedacht! Jetzt bin ich nur noch ein Wrack...

  • hallo tina,

    wenn es dein traummann ist hört er auf zu trinken, er weiß das er alkoholkrank ist. ansonsten ist nix mit traummann.

    ich wünsche dir alles, alles gute, pass auf dich auf.
    dominic hat recht

    gruss schorni67

  • Hallo Tinamaus

    zwar stimme ich den anderen natürlich auch zu, von wegen Co-Abhängigkeit bei dir und dass du arg auf dich aufpassen musst, allerdings bin ich nicht so hart, wie die anderen, die hier geantwortet haben... ich würde mich nun auch nicht gleich von jemandem trennen, den ich liebe und bei dem ich feststelle, er ist Alkoholiker.

    Ich selbst bin nun ja trockene Alkoholikerin, habe aber in einer kurzen Phase auch die andere Seite kennengelernt, weil mein Exfreund- wir haben uns vor 2 Monaten getrennt- nicht mit dem Trinken aufhören konnte. Ich habe gemerkt, wie leicht man in die Schiene rutschen kann, den anderen, weil man ihn nicht verletzen will und weil er noch nicht kann, wie ein rohes Ei zu behandeln...

    Das aber ist grundverkehrt!!!

    Du darfst ihn nicht decken- auch wenn die damit verbundenen Konflikte in der Vorstellung Angst machen. Du musst ihn konfrontieren und er muss etwas ändern. Er muss sich aus seinem Teufelskreis befreien- ansonsten muss ich dir leider auch raten, dich in deinem eigenen Interesse, so fürchterlich ich es auch finde das zu sagen- von ihm trennen. Denn auf Dauer, da du auch noch schilderst, er ist betrunken nicht der ,,netteste" Mensch wirst du mit ihm kaputt gehen...

    Gebe ihm Hilfe zur Selbsthilfe. Dh. offen ansprechen und nix verheimlichen, ihm sagen, er soll eine Therapie machen... Lass ihm seit, aber nicht Monate.

    Auch nicht vor Bekannten und Freunden das Thema verheimlichen.

    Ich wünsche dir, dass er es schafft wieder trocken zu werden. Aber das kann nur er alleine (mit Hilfen natürlich) entscheiden und schaffen... Dann habt ihr ne Chance. Ansonsten....?

    Pass bitte gut auf dich auf

    danny

  • Hallo Tina,

    ich glaub Danny hat meine Worte missverstanden. Keiner hat Dir geraten jetzt sofort deine Beziehung zu beenden. Du sollst nur aufpassen auf dich selbts, dass Du Dich auf dem Weg nicht verlierst! Bleib Du selbst! Man merkt ja fast gar nicht dass man sich verändert...

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