ehemalige arbeitskollegin alkoholkerin

  • hallo, ich verbringe den ganzen tag heute schon in einem schockähnlichen zustand. hab erfahren, daß meine ehemalige arbeitskollegin schon seit anfang november auf entziehungskur ist. das kam wirklich überraschend, weil es vorher für mich keinen anhaltspunkt gab. wir sind keine richtigen freundinnen, haben aber losen kontakt und mögen uns. da ich weiß, daß sie kaum freunde hat, möchte ich sie gern wissen lassen, daß sie mit mir reden kann. wollen alkoholkranke das überhaupt? kann man das verallgemeinern? kann ich überhaupt kontakt mit ihr während der entziehungskur aufnehmen? ich kenne ihre eltern ganz gut, habe überlegt, zu ihnen zu gehen. auf der anderen seite, weiß ich gar nicht, ob sie überhaupt wissen, was mit ihrer tochter los ist. da kann man sich dann doch nicht einmischen??? für antworten bin ich dankbar

  • Zitat von mili

    .....haben aber losen kontakt und mögen uns.
    da ich weiß, daß sie kaum freunde hat, möchte ich sie gern wissen lassen, daß sie mit mir reden kann.

    hallo "mili",
    bei meiner klinik-"selbsteinlieferung" zur entgiftung und in der entgiftung war mir meine damalige direkte vorgesetzte eine große hilfe und ist jetzt meine "beste freundin". wir mögen uns auch sehr!
    in meiner entwöhnungstherapie hätte ich mich gefreut, wenn noch andere menschen über klinikleitung oder therapeuten für die zeit danach gespräche angeboten hätten.
    über eine kontaktaufnahme zu meiner familie wäre ich allerdings sehr zornig gewesen. wer weiß bei einer solchen einmischung schon, inwieweit der kranke schon seine familie über sich unterrichten konnte?

    viele grüße
    max

  • Zitat von honda-daddy


    Folge doch einfach deinem gefühl und rufe sie an.

    hallo honda-daddy,
    hier liegt ein mißvertändnis vor.
    bei meiner antwort an "mili" habe ich von meinen erbnissen anläßlich der entgiftung/entwöhnung vor 4 jahren berichtet.
    mit meiner freundin stehe ich in regem kontakt mit telefonieren und besuchen.

    max

  • Hallo mili
    Folge doch einfach deinem gefühl und rufe sie an.

    @ ariesbin bitte um entschuldigung

  • hallo mili,
    in "meiner" klinik entschieden die einzeltherapeuten, wann, wie und zu welcher person kontakt für die therapie förderlich war und fragten bei kontaktversuchen dritter immer den patienten, ob er diesen kontakt wünschte.
    max

  • Liebe mili,

    hoffentlich bist Du nicht mehr im Schockzustand.

    Ruf sie an, wenn Du möchtest. Doch bitte nimm keinen Kontakt zu ihren Eltern auf. Ich wäre empört gewesen.

    Noch etwas persönliches. Meine Kollegen hatten auch keine Ahnung, dass ich Alkoholikerin bin. Ich wollte es so. Habe viel Engergie dafür aufgebracht, dass sie es nicht merkten. War eine sehr gute Schauspielerin.

    Verschwende bloß keine Gedanken darüber, ob Du nicht etwas hättest merken müssen, oder dass Du nicht helfen konntest. Es wäre Dir unmöglich gewesen.

    Versuch jetzt ganz unbefangen auf sie zu zugehen. Das hätte mir geholfen. Ich weiß ja nicht, wie weit sie ist. Vielleicht schämt sie sich noch und hat Schuldgefühle oder sie geht ganz selbstbewußt mit ihrer Krankheit um. Das merkst Du dann schon. Folge einfach Deinem Gefühl.


    Viel Glück!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!