Ich bin so verzweifelt

  • Hallo!
    Ich weis überhaupt nicht wie ich anfangen soll, in meinem Kopf tobt gerade ein absolutes Chaos!
    Und zwar ist das so: ich bin momentan 19 Jahre at, habe einen 16 jährigen behinderten Bruder und eine alkoholkranke Mutter.
    Mein Vater sehr oft weg, da wir ein eigenes Unternehmen haben.
    Während dieser Zeit(wenn mein Vater mehrere Tage weg ist) beginnt meine Mutter zu trinken.
    Trinken wäre in diesem Falle etwas untertrieben. Ja, sie säuft sich geradezu in die Ohnmacht! Früher kam dies eher gelegentlich mal vor. Heute häuft such das alles und wird immer schlimmer! Ich bin psychisch echt am Ende und weis nicht mehr was ich tun soll! Meine Mutter ist dann ein ganz anderer Mensch, der mich beschimpft und verletzende Sachen zu mir sagt.

    Mein Bruder, welcher behindert ist kapiert das so langsam auch, was in unserer Familie vor sich geht. Seine psychische Verfassung leidet hier auch sehr darunter, da er nicht darüber sprechen kann.

    Mein Vater- nunja das ist eine andere Sache! Mein Vater ist ein absolut liebenswürdiger Mensch, der jedoch sehr schnell an die Decke gehen kann, wenn etwas nicht so läuft wie es soll. Nunja verstehen kann ich ihn ja, denn er hat hier ständig nur Ärger mit uns.
    Doch er versucht meiner Mum so gut es geht zu helfen, mit Gesprächen, Therapien oder anderen Sachen.
    Nur meine Mutter geht darauf nicht wirklich ein. Sie macht eine Therapie , allerdings nur, damit sie was gemacht hat und sich dann wieder für kurze Zeit zur Ruhe setzen kann.
    Oder oft ist es auch so, dass sie dann die Therapie oder jegliches aufschiebt und sagt so schlimm wäre es ja nicht und so...!


    Vor fünf Tagen ist mein Vater auf Arbeitsreise gegangen.
    Die ersten zwei Tage war meine Mutter ganz normal-sie hat nichts getrunken.
    Dies lag vermutlich allerdings daran, dass Wochenende- und ich somit zu hause war.
    Gleich dann am dritten Tag war meine Mutter wieder sowas von besoffen, dass sie kaum aufrecht stehen konnte.
    Am vierten Tag das gleiche.
    Und heute, am fünften Tag bin ich extra nicht zur Schule gegangen.
    Und schon morgens um 9 Uhr ist meine Mutter total dicht!

    Ich weis einfach nicht was ich machen soll! Ich bin so hilflos!
    Ich liebe meine Mutter über alles, sie war immer für mich da und hat mir geholfen wo sie nur konnte, doch wenn meine Mutter trinkt dann ist sie ein anderer Mensch, ein Mensch den ich hasse!

    Spreche ich sie darauf an, ob sie was getrunken hat (obwohl ich das eigentlich schon ganz genau weiss) streitet sie es vollkommen ab und wird aggressiv, selbst wenn irgendwelche Bierflaschen oder so (versteckt aber trotz allem offensichtlich) in einer Ecke stehen.

    Ist meine Mutter wieder nüchtern, was meist erst dann der Fall ist wenn mein Vater zu hause eintrifft, so erzählt sie ständig wie leid es ihr täte, dass sie es nie wieder tun wird, wie sehr sie mich braucht, usw.

    Doch 2 Tage später passiert wieder genau das gleiche!
    Es wiederholt sich ständig.
    Nur ich habe nicht mehr die Kraft dazu das alles mit zu erleben!
    Ich kann einfach nicht mehr.
    Ich will meine Mutter helfen, denn ist sie normal, so ist sie der liebste Mensch.
    Doch ich kann ihr nicht helfen, sie lässt sich nicht helfen.
    Sie war vor einiger Zeit in einer Klinik! Der aufenthalt dort war auf 3 Wochen begrenzt!
    Sie sagt selbst, in dieser Klinik wurde allers herunter gespielt.
    Ihr wurde nicht ein mal in den Arsch getreten, sondern darin bestärkt, dass sie gesünder sei als ein "nicht Alkoholiker"
    Dies hat sie anscheinend sehr bestärkt....
    Ich weiss, dass es ihr auch nicht gut geht, vor allem nach ihren Alkoholexzessen.
    Und deswegen kann ich ihr auch oft nicht böse sein.
    Manchmal kommt es soweit, dass ich den Drang habe mich umzubringen, einfach nichts mehr mit zu bekommen. Doch dann denke ich wieder an meinen hilflosen Bruder und meinen Papa und merke dass es sinnlos wäre.
    Aber ich weis einfach nicht mehr was ich tun soll, meine ganzen Gedanken und mein Leben dreht sich um den Alkoholmissbrauch meiner Mutter.
    Meine Ausbildung leidet darunter, meine Beziehungen zu Freunden, die Atmosphäre in unserer Familie, das Leid meines Vaters, und und und.
    Ich könnte nun so viel aufzählen.

    Ich bin einfach nur noch fertig. Während ich hier schreibe laufen mir die Tränen wie ein Wasserfall hinab weil mich alles so sehr beschäftigt.
    Ich habe zwar eine Freundin, dessen Mutter auch trinkt, doch dies kann man mit meiner Mum nicht wirklich vergleichen. Somimt habe ich zwar jemanden zum reden, allerdings fühle ich mich nicht ganz verstanden, da niemand wirklich mitbekommt was bei mir zu hause los ist.

    Nun ja, mich würde es freuen eine hilfreiche Antwort zu bekommen.

    Liebe Grüße Letisha

  • Hallo chrissyta!

    Danke schonmal für deine Antwort!
    Naja es ist eben so, dass die Ärzte meine Mutter nicht als körperlich abhängig ansehen und sie somit nicht in eine richtige Suchtklinik kann.

    Mein Vater weis schon was bei uns los ist, da er dies auch schon öfter mitbekommen haz, als er nach hause kam.
    Ja er versucht es ja auch gemeinsam mit ihr zu besprechen oder ihr zu helfen- nur wie gesagt das hat eben keinen Sinn.
    Sie sieht es ja ein, dass sie etwas tun muss, doch dies ist meist von kurzer Dauer.
    Manchmal trinkt sie ein paar Monate nichts und dann geht es auf einmal wieder los!

    Zu meinem Bruder: Also ich bin selbst im behinderten Bereich tätig und kann ihm etwas helfen, bzw. ich komme näher an ihn heran!
    Und ihm geht es auch nicht schlecht oder so, da sich jeder um ihn kümmert.
    Ich wollte damit eben nur andeuten, dass jeder hier darunter leidet.

    Ich weis nich ich kann das nicht kapieren, dass meine Mutter das tut, vor allem dass sie dann so ein anderer Mensch ist..

    Grüßle Letisha

  • Hallo Letisha,

    die Überschrift deines Beitrages lautete 'Ich bin so verzweifelt'. Auch in deinem Beitrag selbst beschreibst du, wie mies es dir in der momentanen Sitiuation geht. Warum versuchst du nicht ersteinmal etwas für Dich zu tun, bevor du an deine Mutter denkst? Bist du nicht wichtig? Hast du keinen Selbstwert?

    'Ich bin wichtig, ich drehe mich um mich'

    Jeder Alkoholiker bekommt seine Lektionen in Sachen Selbstwert und 'gesundem Egoismus'. Jeder CoAlkoholiker ebenso. Suche deine Ruhe, und sei es auf Kosten anderer. DU bist wichtig. Wenn du das geschafft hast, kannst du darüber nachdenken, ob (bzw. wie) du deiner Mutter helfen kannst.

    Weitere Infos findest Du hier
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…chtpraevention/


    Sieh dich ein wenig im Internet um, 'Google' dich durch's Netz, Stichpunkte 'Alkohol', 'Co-Alkoholismus', 'Abhängigkeit' oder 'Co-Abhängigkeit'; du wirst viel finden, das dir helfen wird.

    Liebe Grüße, Lutz

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