Hallo,
ich gehe ziemlich offen mit meiner Suchterkrankung um, jedoch binde ich es nicht jedem auf die Nase. Warum auch?
Ein Diabetiker oder Allergiker erzählt ja auch nicht gleich jedem von seiner Erkrankung.
Unbedingt erzähle ich es aber sofort, wenn ich mich in einer Situation befinde, die für mich zur Gefahr werden könnte. Z. B. wenn ich auf einer Feier o. ä. Alkohol wiederholt abgelehnt habe und der Gastgeber gibt immer noch keine Ruhe. Meine Freunde und Verwandten wissen es auch alle.
Bin erst 6 Monate trocken, doch ich habe noch niemals schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ich offen und ehrlich darüber geredet habe.
Erst vor einigen Tagen habe ich mir in einem Cafe einen schönen großen Eisbecher bestellt. Sorgfältig habe ich ihn auf der Karte ausgesucht. Trotzdem es gab Eierliköreis. Hab es dem Eis nicht angesehen, doch nachdem ich in den ersten Löffel probiert hatte, rief ich sofort den Kellner, sagte dass ich Alkohlikerin sei und ließ das Eis zurück gehen. Daraufhin brachte mir der Geschäftsführer einen Extra-Großen Eisbecher mit einer Entschuldigung.
Offen und ehrlich, wenn es sein muß! Aus Selbstschutz.
lg
Simone