Meine Vorstellung und mein Wunsch…

  • nach mehrmaligen Blicken in dieses Forum möchte ich mal Hallo sagen und würde mich über eure Meinungen zu Folgendem freuen.
    Mein Wunsch: Nüchtern leben.
    Das war kurz aber sagt wohl alles.
    Seit meinem 13. Lebensjahr habe ich mich auf den Weg gemacht zu dem zu werden was ich jetzt bin. Kurz, depressiv und abhängig.
    Mit 13 war es das kiffen, mit 16 fing das Trinken an. Alles wohl weil ich mich in meiner Familie nicht aufgehoben fühlte. Nach einem Umzug als ich 10 Jahre alt war habe ich in meiner neuen Umgebung keinen rechten Anschluss mehr gefunden, wir kamen aus einfachen Verhältnissen in eine gut bürgerliche Umgebung und passten dort nicht rein. Es begann eine Zeit des Alleinseins, Überforderungen, Unverständnis und Angst. Schule und Lehre waren katastrophal. Nachdem ich mit 18 meinen Führerschein verlor wurde ich nicht schlauer. Mit 19 wohnte ich dann allein, echte Freunde gab es eigentlich nicht und so kam es, dass ich mit 20 meine Ex-Frau kennen lernte und, wie ich heute weiß, nur mit ihr zusammen war um nicht mehr allein zu sein. Eine Liebe entwickelte sich und auch zwei Kinder aber es blieb immer bei einer gewissen Unzufriedenheit und dem damit verbundenem Verlangen diese zu betäuben. 7 Jahre später war die Trennung da, ich hatte wahnsinnige Probleme damit, obwohl ich der Verlassende war, meine Kinder im Stich zu lassen und habe heute, nach weiteren 10 Jahren immer noch ein schlechtes Gewissen. Natürlich ist noch wesentlich mehr in meinem Leben passiert, innerliche Abwendung meines Vaters, Selbstmordversuch und heutige geistige Umnachtung meiner Mutter, etliche Beziehungsversuche, Unterhaltsstreitigkeiten etc. aber es soll ja kein Roman werden.

    Heute sitze ich nach einer wieder verpatzten Beziehung hier und wache langsam aber sicher auf.

    Es stellen sich unendlich viele Fragen und nachdem ich so viel gelernt habe stellt sich raus, dass ich das erste was man zu lernen hat verpasst habe, das Leben.
    Mein Gefühlsleben wird Ende des Jahres mit professioneller Hilfe angegangen aber bis dahin sollte ich trocken sein.
    Dazu zunächst mal ein paar eher rationale Fragen an euch.
    Wie fülle ich die nun sooo lange Zeit nach der Arbeit?
    Gibt es Treffpunkte, keine Meetings, Orte wo man ohne Alk und Sport hingeht?
    Warum ist Smalltalk so uninteressant für mich?
    Was kann ich außer Trinken zur Entspannung tun?
    Wie sieht ein Tag im nüchternen Leben von euch aus?
    Sollte ich mir einen Ablaufplan machen an den man sich halten muss (sinnvoll)?
    Kiffen als Ersatz, zeitweilig?

    Usw., zur Zeit habe ich Frei und noch mehr Zeit, mit dem Schlafen sieht es auch nicht so toll aus. Ich wäre über Ideen, Anregungen oder Beispiele sehr dankbar. Die Vergangenheit, Depri und Alk ist schon ein ganz schöner Berg aber irgendwo muss man ja anfangen.

    Bis dahin,
    ramija

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