Professioneller Entzug, oder Alleingang?

  • Hallo Turby,

    herzlich willkommen bei uns im Forum. Wenn Du ernsthaft mit dem Trinken aufhören willst und in Zukunft ein trockenes zufriedenes Leben führen möchtest, dann bist Du bei uns genau richtig!

    Zu Deiner Frage, ich würde es auf gar keinen Fall ohne professionelle Hilfe versuchen. Der Weg in die Abstinenz führt nicht nur über eine Blumenwiese sondern sehr oft an steilen Hängen vorbei. An diesen Stellen dann muß man sich gut festhalten, um nicht abzustürzen.

    Meine Halteseile waren und sind teilweise noch zuerst mein Hausarzt (denn Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit und wenn man krank ist geht man zum Arzt), war die Entzugsklinik (denn ein Entzug kann durchaus lebensgefährlich sein), die Suchtberatungsstelle, eine Reha-Einrichtung (habe dort eine 12wöchtige stationäre Langzeittherapie gemacht), meine jetzige Therapeutin und Selbsthilfegruppen und natürlich meine Freunde hier im Forum.

    Jeder der ernsthaft aufhören will sich mit Alkohol selbst zu zerstören, kann es schaffen, wenn er alle sich bietenden helfenden Möglichkeiten nutzt.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg und viel Mut, um die richtigen Hilfen in Anspruch zu nehmen.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Turby,

    und herzlich Willkommen im Forum.
    Schön, dass Du hier her gefunden hast.

    Wenn Du Dich für ein abstinentes Leben entscheidest können wir Dich natürlich auf Deinem Weg unterstützen. Ein zu Weilen harter, aber sehr lohnenswerter Weg.

    Ob man immer eine Therapie braucht, lässt sich so pauschal natürlich nicht sagen. Es gibt hier Beispiele, die es auch ohne geschafft haben.
    Ich stehe aber auf dem Standpunkt jede Hilfe anzunehmen, die man bekommen kann.

    Ich bin über die Suchtberatung erst in eine stationäre und anschliessend in eine ambulante Therapie gegangen. Alles in allem 8 Monate. War sehr hilfreich für mich, und ich denke, ich hätte es ohne nicht geschafft.

    Zunächst einmal würde ich Dir aber schon dringend empfehlen Dich Deinem Arzt anzuvertrauen, um mit ihm gemeinsam mal zu schauen, ob und wie eine mögliche Entgiftung aussehen könnte, denn mit Entzugserscheinungen ist wirklich nicht zu spassen.

    Viel Kraft für Deinen Weg, und bleib am Ball !!

    Gruss Joachim

    P.S. Für konkrete Fragen kannst Du gerne die Themenbereiche nutzen.

  • Hallo AllBeOn,

    was ist denn Deine Alternative?
    Alles zu verschweigen und sich langsam aber sicher tottrinken? Tolle Idee..

    Mein Arbeítgeber hat mir zum Beispiel nach meiner Entgiftung zur Auflage gemacht, eine Suchtberatung bei uns in Firma aufzusuchen. Das habe ich getan und ich bin ihm heute dankbar dafür, obwohl ich mich erst überfahren und bevormundet fühle.
    Ich weiß, es gibt sowas nicht überall, aber man kann nicht alle Chefs über einen Kamm scheren.

    Turbys Chef hat ihm lediglich eine Art Abmahnung erteilt. Jetzt liegt es an Turby, zu handeln. Und das hat er ja offenbar vor. Wenn er das tut, kann er nochmals mit seinem Chef darüber reden und ihm sagen, das er jetzt was dagegen tut. Dann sieht nämlich die ganze Sache schon anders aus....

    Die Lilly

  • Hallo turby,
    ich würde Dir raten, Dich Deinem Arzt anzuvertrauen, um mit ihm zu besprechen, was Du am besten machst. Ich glaube nicht, das Du es allein schaffst, denn Du trinkst ja schon ziemlich lange. Vielleicht rät er Dir zu einer Entgiftung, die dauert aber nicht 3 Monate, sondern bei mir dauerte das so ca. 1 Woche, ich war allerdings insgesamt 3 Wochen im Krankenhaus, was allerdings andere Gründe hatte, ich hatte zusätzlich noch ein blutendes Magengeschwür (verursacht durch Alkohol) das behandelt werden mußte.

    Noch mal zu Deinem Chef. Ja, der weiß das nun also...hat er Dir so eine Art Abmahnung erteilt, hat er mit Kündigung gedroht oder was hat er sonst gesagt? Oder hat er erstmal nur mit Dir gesprochen?
    Ich würde, wenn ich beim Arzt gewesen wäre und eine Therapie mit ihm besprochen hätte, zu Deinem Chef gehen und sagen, das Du nun was gegen Deine Alkoholkrankheit unternimmst. Somit weiß er, das Du seine Worte ernst genommen hast und sie nicht einfach so verdampft sind.

    Eine andere Hilfe hast Du ja schon, nämlich Deine Freundin. Sie hat Dir empfohlen, Dir jetzt Hilfe zu suchen und wenn Du das ernsthaft tust, wird sie Dir sicher zur Seite stehen. Über Deine Tochter will ich Dir nur so viel sagen, es ist sehr schlimm für ein Kind, zu wissen, das der Vater ein Trinker ist. Sie schämen sich dafür und werden teilweise zu Co-Alkoholikern in dem Sinne, das sie Freunde nicht mehr mit nach Hause bringen, weil sie sich zu sehr schämen. In ganz schlimmen Fällen wenden sich Kinder irgendwann für immer ab, es ist manchmal ihre einzige Möglichkeit, sich selbst vor noch schwereren psychischen Schäden zu schützen. Ich denk mir das nicht aus, sondern weiß es von betroffenen Kindern. Ich kenn aber auch Kinder von trockenen Alkoholikern, die unendlich stolz auf das betroffene Elterteil sind, wenn sie es geschafft haben, trocken zu werden. Mehr will ich dazu nicht sagen, ich will Dir hier kein schlechtes Gewissen einreden,aber denk mal drüber nach...

    Und das mit dem Kampfsport-Training halte ich für eine sehr gute Idee. Allerdings nimm erst mal Dein anderes Problem in Angriff, das muß erstmal an erster Stelle stehen. Wenn Du das geschafft hast, kannst Du den nächsten Schritt machen und wieder mit Deinem Training anfangen, weil Du dann dazu Zeit haben wirst, nämlich die Zeit, die Du früher mit Trinken verbracht hast. Denn Du wirst danach Dein Leben anders gestalten müssen, hab aber davor keine Angst, denn es wird nur besser, datt kannste mit glauben !!!

    Also, mach einen Schritt nach dem anderen, dann schaffst Du es auch, wenn Du es wirklich willst !

    Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles Gute und hoffe, wir hören hier von Dir, wie Du Dich entschieden hast.

    Gruß von der Lilly

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