Vorstellung

  • Hallo LiZZ,

    herzlich Willkommen im Forum.

    Die Einsicht, dass Du ein Alkoholproblem hast ist ja ein erster Schritt.
    Bist Du sicher, dass dein Umfeld es nicht mitbekommt ?? Ist oftmals eine trügerische Annahme !!

    Wenn Du wirklich vom Alkohol weg willst, können wir Dich hier sicher unterstützen, denn Du wirst einiges in Deinem Leben verändern müssen.
    Nur nicht mehr zu trinken, wird nicht ausreichen.

    Übrigens "kontrolliertes Trinken" gibt es nicht.

    Wenn Du Fragen hast, stell sie gerne. Für ganz konkrete Themen nutze doch bitte auch die entsprechenden Unterforen.

    Gruss Joachim

  • Zitat von Joachim

    Hallo LiZZ,

    Die Einsicht, dass Du ein Alkoholproblem hast ist ja ein erster Schritt.
    Bist Du sicher, dass dein Umfeld es nicht mitbekommt ?? Ist oftmals eine trügerische Annahme !!

    Gruss Joachim

    Ich muss Joachim vollkommen Recht geben! Es IST eine trügerische Annahme! Den Leuten ist es meist peinlich jemanden auf seinen Zustand/Anblick hinzuweisen! Und der Alkoholkranke denkt nur dass es niemand auffällt!!!!!

    Lizzz..... schaue dir mal deine Pupillen an, wenn du etwas getrunken hast, und wenn du nüchtern bist. Sei ehrlich zu dir selbst, dann wirst du es auch erkennen!!!!

  • Hallo Lizz,
    Du schriebst: "Mein Umfeld registriert das nicht wirklich:...Ich schaffe es zu allermeist, am Morgen zeitgerecht und in entsprechendem Zustand im Büro zu sein. Ich denke mal, dass ich ein Beispiel bin für "kontrolliertes Trinken" - ein Zustand, der zunehmend anstrengend wird. "

    Das hab ich auch mal gedacht, das es die anderen nicht merken. Sie haben es aber gemerkt, ich bin auch immer pünktlich dagewesen, wenn auch auf den letzten Drücker...
    Es war ihnen peinlich, mich drauf anzusprechen, weil sie mich relativ gern haben, sie wollten mich nicht kränken. Nach meinem Absturz wußten es dann die meisten, sie haben mir dann gebeichtet, das sie es zumindest ahnten. Mein Chef hat nach meiner Entgiftung einen Termin bei unserer Suchtberatung gemacht, es gibt so etwas in meiner Firma. Da könnte ich auch immer während der Arbeitszeit hingehen, das ist natürlich eine gute Einrichtung, haben aber wohl nur wenige Firmen. Meine Kollegen halten immer zu mir und sind wohl auch ein bisschen stolz auf mich, auch wenn sie es nicht sagen. Viele befürchten neagtive Auswirkungen, wenn es die Kollegen wissen, das man Alkoholiker ist. Bei mir war das nie der Fall.

    Ein "kontrolliertes Trinken" gibt es für uns Alkoholiker nicht, das ist eine Illusion, andere können es vielleicht, wir nicht.

    Du trinkst schon realtiv viel, zwar keine so harten Sachen wie ich,aber das ist meist nur eine Frage der Zeit...der Körper wird immer mehr verlangen, Du wirst es nicht mehr "kontrollieren" können, Du glaubst es im Moment nur noch....

    Mach jetzt den Ausstieg, warte nicht länger, Du verlierst sonst das wertvollste, was Du hast: Deine Lebenszeit. Mit Alkohol hat man kein wirkliches Leben mehr, am Ende vegetiert man nur noch vor sich hin, warten auf den nächsten Schluck...
    Von den möglichen gsundheitlichen Schäden fang ich hier gar nicht erst an.
    Ich will Dir hiermit keine Angst einjagen, ich hab es nur selber erlebt, Du kannst Dir diesen Weg noch ersparen. Denk drüber nach.

    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg

    Gruß von der Lilly

  • Hallo Lizz,

    willkommen im Forum.

    Zitat

    dass ich ein Beispiel bin für "kontrolliertes Trinken"

    Stimmt nicht, denn es gibt kein kontrolliertes Trinken!

    Auch ein nicht alkoholabhängiger Mensch kontrolliert sein Trinkverhalten nicht. Der hört einfach auf, wenn es ihm nicht mehr gut tut! Der nimmt sich selbst wichtiger, als den Alkohol.

    Das ist der wesentliche Unterschied zur Sucht. Wir Süchtige können nicht einfach damit aufhören. Uns ist nichts wichtiger als der Alkohol und ordnen ihm alles unter. Nebenbei können wir uns dann sogar immer noch einreden, dass niemand in unserer Umgebung etwas bemerkt.

    Das schöne ist, das muss nicht immer so sein und wir sind durchaus in der Lage, den Alkohol nicht mehr in unserem Leben zu brauchen. Mit der Selbstzerstörung aufzuhören und uns selbst zum wichtigsten in unserem Leben zu machen.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Lizz,

    Zitat

    Eigentlich finde ich es schade, dass du schreibst dass es "sicher nichts werden wird". Mal sehen! Ich habe noch nie einen bewußten Entschluss gefasst, nichts mehr zu trinken; das geschieht jetzt zum ersten Mal

    Zutrauen zu sich selber ist natürlich wichtig und auch schön!

    Als wir aufgehört haben alles in frage zu stellen, was uns die Menschen, die genau wissen, wie man trocken wird, geraten haben, wurden wir trocken.

    Viele hier haben eine sehr, sehr leidvolle Geschichte hinter sich. Haben mehr als einmal den ganz festen und sehr ernsthaften Willen gehabt mit dem Trinken aufzuhören, doch sie haben es nicht allein geschafft.

    Versuch doch einfach mal zuzuhören und zu verarbeiten, was Dir langjährige trockene zufriedene alkoholkranke Menschen zu sagen haben, die ihre Krankheit endlich in den Griff bekommen haben, ohne zu denken, mal sehen und schade!
    Du weisst doch nur aus der Theorie, wie man als Alkoholabhängiger trocken wird. Das wußten wir alle mehr oder weniger gut. Es ist aber die Erfahrung der anderen, die uns endlich auf den richtigen Weg gebracht hat. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das steckt hinter dem Erfolg von Selbsthilfegruppen oder diesem Forum.

    Doch eine Voraussetzung muss man schon mitbringen. Offen und ehrlich zu sich und anderen sein. Außerdem zu vertrauen und einfach mal auf andere hören und verarbeiten, was sie einem zu sagen haben.

    Du musst übringens weder Dir noch uns irgendetwas beweisen. Nur akzeptieren, dass Du krank bist und Deine alten Denk- und Verhaltensmuster gerade mal ausreichend sind, um Deine Sucht am Leben zu erhalten. Zum trocken werden brauchst Du ein ganz neues und anderes Denken als bisher. Nun ja, wer kann schon so denken und fühlen wie ein genau von der gleichen Krankheit betroffener Mensch wie Du?
    Natürlich niemand.

    Lass mal sacken und denk einfach mal darüber nach!

    Lg
    Teufelchen

  • Hallo Lizz, Teufelchen und Karsten,

    Ich möchte auch noch mal was in Sachen Offenheit beisteuern.
    Offenheit ist viel einfacher als Verschweigen. Teufelchen und Karsten wissen das schon...ich auch.

    Verschweigen ist viel schwerer, nicht nur in nassen Zeiten, auch in trockenen. Mal zu den trockenen Zeiten:
    Rumdrucksen, wenn jemand fragt: Warum trinkst Du denn nichts mit? Eventuell Feiern nicht zu besuchen, im nicht in "peinliche" Situationen zu kommen. Immer so ein rumlavieren, ich hab das doch auch mal anfangs versucht, als ich noch nicht so sicher war, wie soll ich das jetzt alles regeln, wem soll ich es sagen. Ach, am besten niemanden, ich bin ja nun trocken. Das reicht aber nicht. Ich mußte das erst lernen, das ist schwer, aber wenn man es ein paarmal gesagt hat, wird es normal.
    Ja, gut, ich bin Alkoholiker, und weiter? Wenn mir jemand blöd kommt, sag ich einfach: Ja gut, ich bin Alkoholiker, aber Du bist dumm, und dagegen gibt es nicht mal ne Therapie...SO !!

    Und wenn man noch "nasser" Alkoholiker ist, ist Verschweigen ja noch viel schwieriger, denn solange man schweigt, kann man keine Hilfe bekommen, die man aber ganz dringend braucht.
    Nur Offenheit kann einen trocken machen und auch trocken bleiben lassen, das ist zumindest meine Meinung.

    Lizz ist inder Suchtberatung tätig, ob in der Leitung oder sonstwo, ist hier kac...egal. Lizz, wir sind überall, das ist heut wohl mein Spruch des Tages.
    Ein Bekannter von uns war jahrelang als Kiffer bekannt und hat später in der Suchtberatung lange gearbeitet, das eine schliesst doch das andere nicht aus. Ich bin der Meinung, er kann es sogar besser nachempfinden, weil er abängig war. Bei Karsten ist es ja auch so.

    Gerade als ein in der Suchtberatung tätiger Mensch darf man doch sowas nicht verschweigen, das finde ich geradezu verlogen den anderen gegenüber, tut mir leid.

    Ich glaube, der einzige grund, zu schweigen, ist die Scham, sonst nix. Was denken dann die anderen über mich?Es ist vollkommen egal,was die anderen denken, es muss einem sogar egal sein, wenn man WIRKLICH trocken werden WILL ! Denn unsere Krankheit ist am Ende tödlich, wie Karsten auch schon schrieb. So ist das nun mal.

    Gruß vom Lianchen
    PS: Wer schweigt, kann anderen ja noch nicht mal helfen, das fiel mir grad noch so ein....

  • Hallo LiZZ,
    Klar ist nur, das Du hier bist.
    Wie Du selber mit Deinen Problem umgehst, ist nicht unsere Sache. Eins weiß ich aber recht sicher, ohne Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber sich Selber und seinen Mitmenschen, geht es nicht. Egal, wie Du dein Problem, angehst, das bleibt immer, nur ein Erfahrungsaustausch. Handelten, mußt Du schon alleine.
    Ob Du die Erfahrungen anderer annehmen kannst, ist auch Deine Sache.
    Die Erfahrung lehrt, das es um ein Vielfaches einfacher wird, wenn Du nicht alles allein machen mußt. Das liegt doch auf der Hand.
    Deshalb hat Karsten dieses Forum eingerichtet.
    Mehr nicht, aber auch nicht weniger...

    Sebastian

  • Hallo LiZZ

    Ich sehe im verschweigen meiner krankheit eindeutig fehlende akzeptanz und das berühmte hintertürchen.

    Du magst körperlich noch so lange vom alkohol entfernt sein - mit einer solchen selbstlüge bleibt dein denken nass und der kampf gegen den alkohol ist nicht vorbei.

    Mit nassem denken menschen, die einen weg aus der sucht suchen, beratend zur seite zu stehen ist kranker als krank.

    Sorry harte worte, aber meine meinung .

    Gruß
    Marie

  • Hallo Lizz,

    Du hast in Deinem Eingangsthread geschrieben


    Zitat

    ich habe ein massives Alkoholproblem.

    und weiter hast Du geschrieben

    Zitat

    Ich denke mal, dass ich ein Beispiel bin für "kontrolliertes Trinken" - ein Zustand, der zunehmend anstrengend wird.

    so wird das nicht offene und nicht ehrliche Umgehen damit auch immer anstrengender werden für Dich. Willst Du das Lizz???
    Wo bleibt eigentlich die Glaubwürdigkeit Dir selbst gegenüber, wenn Du Dich mit Deiner Arbeit indentifizierst?

    Ich wünsche Dir baldige Einsicht...denn ich hatte ähnliche Gedanken - lange - zu lange!!!

    Sophia

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