Er kaputt, ich mittlerweile auch. Was tun?

  • Hallo Nebie,

    erst mal herzlich willkommen. In dem was Du schreibst werden sich hier sicher viele wiedererkennen.
    In einem habe ich mich besonders wiedererkannt. Mir hat sich mein Exfreund auch als Alkoholiker geoutet und versteckt getrunken hat er auch nie. Daher habe ich wohl auch erst zu spät erkannt, dass er wirklich ein Problem bzw. eine Krankheit hat. Aber selbst sein Outing mir gegenüber, hat nicht dazu geführt, dass er sein Leben geändert hat, sondern eher als Entschuldigung. So nach dem Motto "Ich habe eine Krankheit und die ist an allem schuld". Für mich gab es dann keinen Weg mehr zusammen. Denn ich wäre auf die Dauer daran kaputt gegangen.
    Ich kann verstehen, dass Du Dich nicht trennen willst. Aber Du solltest Dich in einer ruhigen Minute mal sebst fragen, ob Du mit ihm auch zufrieden sein kannst, wenn er nichts ändert. Du musst für Dich an erster Stelle stehen und nicht er. Es ist Dein Leben und Dein Leben ist nicht das seinige.
    Ich weiß nicht wirklich, ob Dir das hilft.....aber zumindest sagen wollte ich das dazu.

    Gruss, Lin

  • Hallo Nebie....

    Mir fiel die Vorstellung an ein Leben allein auch sehr schwer bzw. das ist auch heute noch so. Bei mir hat nur glücklicher Weise der Verstand die Überhand gewonnen, der mir immer wieder sagt, es geht nicht mehr. Aber auch jetzt ist es jeden Tag ein Kampf, zumal meine Trennung erst ein paar Wochen her ist. Also würde ich bei mir auch eher von einer Trennung nach außen treffen. Bis ich mich innerlich wirklich getrennt habe, wird wohl noch lange Zeit dauern. Denn Gefühle wie Liebe lassen sich auch mit dem Verstand niemals abstellen.
    Dass ich mich endgültig getrennt habe, liegt daran, dass ich schwanger bin und für mich immer klar war, dass ich keine Familie mit einem nassen Alkoholiker gründen kann. Mich hat die Schwangerschaft erst wirklich zum Nachdenken gebracht. Sonst hätte ich das wahrscheinlich auch noch Jahre mitgemacht und wäre eine richtig "gute" Co-Abhängige geworden.

    Heute habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm und wie es ihm geht weiß ich auch nicht....aber zumindest weiß ich, dass es scheinbar zumindest bis jetzt bei ihm nicht zur Einsicht geführt hat.

    Wenn Du ein bischen von meiner Geschichte lesen willst, kannst Du hier schauen: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic3042.html

    Zitat

    hast Du nicht in Erwägung gezogen, unter allen Umständen bei ihm zu bleiben und zu versuchen, ihn irgendwie zu "heilen"?

    Ich wollte nicht unter allen Umständen bei ihm bleiben. Ich bin zum Glück sehr zeitig auf dieses Forum aufmerksam geworden. Die Beiträge hier haben mir gezeigt, dass ich ihn nicht heilen kann. Fraglich ist, inwiefern man überhaupt von Heilung sprechen kann. Denn es handelt sich um eine Krankheit, die ein Leben lang bleibt. Ein Alkoholiker kann nur den Weg in ein trockenes Leben finden. Aber das kann nur der Abhängige selbst. Wenn er nicht etwas dafür tut und sich Hilfe holt und eine Entgiftung/Therapie macht, dann hast Du keine Chance. Diese Erkenntnis war und ist für mich schwer aber es ist so. Ich weiß nicht, ob ich das für mich allein geschafft hätte, aber für den Kleinen Zwerg in meinem Bauch schaffe ich das.

    Ich hoffe das auch Dir das Forum dabei helfen kann, für Dich zu erkennen, was für Dich wichtig ist und dann auch dementsprechend zu handeln bzw. Dir die Kraft dafür zu geben. Der erste Schritt sich hier auszutauschen ist bestimmt schon mal der wichtigste dahin.

    Gruss, Lin

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