Hallo Nicole,
Herzlich willkommen hier im Forum.
Ich finde es sehr lieb, das Du Dir Sorgen um Deine Freundin machst. Und ich denke, es ist eine Alkoholabhängigkeit vorhanden bei Deiner Freundin. Sie hat sich Dir anvertraut, wenn auch im angetrunkenen Zustand. Für mich klingt das wie ein Hilfeschrei, wenn auch noch leise. Wir hier im Forum sagen immer, es ist gut, sich jemanden anzuvertrauen, und das hat Deine Freundin getan, sie hat es instinktiv richtig gemacht, alle Achtung, das sie sich das getraut hat. Wir hier raten meist, sich einem Arzt anzuvertrauen, oder einem Familienangehörigen. Ich habe hier auch gelernt, das Alkoholabhängigkeit nicht unbedingt von der Alkoholmenge abhängt, eine zumindest psychische Abhängigkeit kann früh anfangen. Ich denke, Ihren Freund kann sie sich vielleicht nicht anvertrauen, wenn er selber trinkt, wird er es wahrscheinlich verharmlosen. Dann wenn er sich eingesteht, das seine Freundin ein Alkoholproblem hat und er evtl. auch, dann muss sich ja was im Leben ändern, davor haben viele Angst.
Nicole, Du siehst auch nur, was sie in Deiner Anwesenheit trinkt, das kann auch viel mehr sein, Du bekommst das dann nur nicht mit. Alkoholabhängige (ich schreib jetzt hier mal absichtlich nicht Alkoholiker, denn ich kann nicht beurteilen, ob sie das schon ist) hören meist nicht nach 3-4 Gläsern Wein auf. Dann ist aber nur eine Vermutung von mir.
Ich sehe auch, das sie ihr Leben schon aufs Alkoholtrinken ausrichtet, sie plant es regelrecht, das haben viele hier auch gemacht. Irgendwann dreht sich jeder Gedanke nur noch darum, endlich wieder trinken zu können.
Wenn Du Ihre Freundin bist, sprich sie unbedingt darauf an und das Du Dir auch schon Deine Gedanken gemacht hast. Sie soll ruhig merken, das es andere mitbekommen. Das kann sie aufrütteln, was zu tun, eine Entgiftung oder Therapie. Sie müßte dazu auch zum Hausarzt, um abzuchecken, in wiefern eine Abhängigkeit vorliegt. Oder ihr beide könntet gemeinsam zu einem Suchtberater gehen, das wäre auch gut. Ich denke, wenn Du sie lieb hast, dann würdest Du sie auch begleiten, oder?
Es kann aber auch sein, das sie sagt: Ach, das hab ich nur so im besoffenem Kopf gesagt! Und wenn Du weiter bohrst, könnte sie böse werden. Dann hat Sie noch nicht erkannt, wie es um sie steht. Dann ist allerdings noch keine Hilfe möglich, sie muss trocken werden wollen, von sich aus, und bereit sein, Hilfe anzunehmen. Aber sprich sie bitte drauf an, sonst machst Du Dir später noch Vorwürfe, es nicht getan zu haben.
Lieben Gruß von der Lilly