Hallo an alle!
Hier meine Geschichte - eine von vielen: Wir sind seit 20 Jahren zusammen und haben zwei Töchter (11, 10) und bekommen in 5 Wochen noch einen Nachzügler.
Mein Mann hat seit vielen Jahren ein Alkoholproblem (tägl. mind. 4 Bier, am WE 6- 8). Den Schnaps habe ich seit ca. 1 Jahr aus unserem Haus (mehr oder weniger erfogreich) verbannt. Ich habe diese Krankheit anfangs bei ihm nicht realisiert - war wohl blind vor lauter Liebe.
Als unsere Kinder zur Welt kamen ging mir so langsam ein Licht auf. (Vielleicht lag das auch daran, dass wir uns vorher berufsbedingt nicht so oft gesehen haben, vielleicht waren die Probleme auch andere und er trank noch nicht so viel; ist ja auch egal warum, die Tatsache DAS ist das schlimme).
Ich habe mich erst nicht getraut, ihn darauf anzusprechen. Habe eine Weile immer nur die leergetrunkenen Bierflaschen in der Küche aufgestellt, damit er das am nächsten Morgen sieht.
Nachdem er mich eines Abends nicht nur verbal sondern auch körperlich angegriffen hat, dann erst habe ich ihn auf den Alk hingewiesen.
Reaktion: Abstreiten, Schuld auf mich schieben, etc.
Heute, nach 10 Jahren will er es immer noch nicht realisieren, dass er ein Alkoholproblem hat. "Männer trinken halt nun mal Bier".
Ich zeige ihm mittlerweile deutlich, welchen Zustand ich an ihm akzeptiere (=nüchtern) und welchen nicht. Bspw. haben wir nur noch sehr selten sex. Kontakt, da es mich anwiedert, wenn er getrunken hat. Das ist natürlich auch ein Grund (wenn nicht der ausschlaggebende) für sein Trinken - sagt er. Ausserdem: ich habe keine Lust nur deswegen mit ihm ins Bett zu springen, damit er nicht trinkt!
Mittlerweile kann ich bald nicht mehr weiter: Die ständigen Provokationen, Demütigungen und (wenn auch extrem selten) Angriffe halte ich nicht mehr aus. Auch die Kinder bekommen es natürlich mit - entweder sehen sie mich verzweifelt - oder Sie verstehen sein Verhalten nicht (widersinnige Ausagen, unterschiedliche Gemütsverfassungen zwischen tagsüber und abends, etc...)
Das der Alk ihn kaputt macht, will er nicht wahrhaben. Körperlich ist er inzwischen bei weitem nicht mehr so leitstungsfähig wie früher. Das liegt natürlich z.T. am Alter aber zu einem weitaus größeren Teil am Alk. Weil er das nicht wahrhaben will, arbeitet er an manchen Tagen wie ein Wilder (trinkt dazu und steigert sich immer hinein) und ist am kommenden Tag völlig groky.
Vor einigen Tagen habe ich ihm gesagt, dass ich, sobald das Baby da ist und ich so weit bin, ausziehen werde. Daraufhin wollte er mich sofort! aus dem Haus werfen! Das ist doch nicht normal! Irgandwann ist er dann einfach gegangen. Ich glaube, jetzt richtet er seine Sachen zusammen, um zu gehen. Für mich ist das im Augenblick die absolute Katastrophe. Ich weiß, dass ich kosequent bleiben muss, nur dann haben wir eine Chance. Aber er tut mir auch so leid. Ich liebe ihn über alles und er mich und uns alle auch. Er freut sich so sehr auf das Baby - und auf die Geburt - ich weiß nicht mehr wie ich mich verhalten soll.
Seit meiner Auszugsankündigung herrscht übrigens "Funkstille".
Hat denn irgendjemand einen winizigen Rat??