Hallo jule
und Herzlich Willkommen hier im Forum und unserer SHG.
Ja, was Dir da passiert ist, kennen sicher viele hier. Wenn man nicht mehr säuft, holt man sich so nach und nach sein Leben zurück, so war es jedenfalls bei mir. Ich war auf dem Höhepunkt meiner Sauferei so unselbstständig geworden, teils durch Panikattacken, ich wollte kaum noch das Haus verlassen, nur noch zur Arbeit, nach Hause und Saufen.
Als ich trocken wurde, konnte ich bald alles wieder selber. Aber nicht nur das, ich entwickelte mich auch weiter, begann mit Sport, kümmerte mich wieder um meine Hobbys, lernte neue Freunde kennen, die ich dann auch besuchte, er hatte da keine rechte Lust zu. 2 Kollegen und ich begannen regelmäßig zusammen ins Kino zu gehen, auch da kam mein Mann selten mit.
Es ist vielleicht schwer, da immer mitzuziehen, ich erwarte das allerdings auch nicht mehr von ihm, so mache ich halt mein Ding. Aber wir haben noch andere gemeinsame Hobbys und Interessen, das ist ja dann auch okay, aber enttäuscht bin ich trotzdem manchmal darüber.
Bei Streitereien bin ich auch oft im Vorteil, wer kann schon im besoffenen Kopp vernünftig argumentieren? Ich konnte das jedenfalls nicht und so zog ich bei Streiterein und Diskussionen oft den kürzeren. Das ist ja nun nicht mehr so, da muß er jetzt einfach durch, das ich bestimmte Dinge besser kann und auch weiß. Sicher fühlt man sich dann überlegen, aber ich nutze das möglichst nicht aus. Ich habe ihn schliesslich geheiratet, ich kannte ihn ja lange genug und er hat mich im Großen und Ganzen immer unterstützt und mir viel geholfen.
Denkst Du denn an eine Trennung, weil es so anstrengend ist ? Vielleicht braucht er einfach Zeit, da mitzukommen, die würde ich ihm schon geben.
Empfindest Du ihn jetzt plötzlich als dumm oder ignorant, oder ist es nicht sooo schlimm ?
Kannst ja noch einmal mehr darüber schreiben, was Du jetzt genau für Dinge meinst, vielleicht liege ich auch ganz falsch?
LG an Dich
Lilly