Ich stelle mich vor

  • Hallo,
    ich habe vor lauter Aufregung ganz vergessen mich vorzustellen. Das möchte ich gerne nachholen.
    Ich bin 52 Jahre alt und trinke seit 30 Jahren. Richtig losgelegt habe ich, als mich mein Exgatte mit meiner besten Freundin betrogen hat. Ich habe mich dann getrennt und bin mit meinem Kind von Norddeutschland wieder in meine Heimat nach Dachau gezogen. Dort habe ich mir Arbeit und Unterkunft gesucht, denn ich habe auf Unterhalt verzichtet um meinem Ex seine Zukunft nicht zu verbauen. Von da ab habe ich abends gesoffen bis zum Abwinken. Bald darauf bin ich eine neue Beziehung eingegangen, habe wieder alles aufgegeben und mit meinem Partner in seiner Heimat (Manching) eine neue Existenz aufgebaut. Wir haben gemeinsam ein Baugeschäft gegründet, nachdem er seinen Führerschein wegen Alkohol verloren hat. Wir bekamen noch ein 2. Kind und haben ein Haus gebaut. So war ich teilweise auf der Baustelle körperlich tätig, habe Büro und Haushalt mit Garten versorgt und abends gesoffen um abzuschalten. Bis ich vor 8 Jahren nicht mehr konnte und durch die Kreuzbundgruppe 1 Jahr trocken war.
    Ich hatte erkannt, daß ich mein Leben bisher immer nur von anderen bestimmen ließ und wollte meinen eigenen Weg gehen und wieder Dinge tun, die mir wichtig sind. Damals hatte ich das Gefühl ich könne mich auf Dauer ja nicht von der Gruppe abhängig machen, was ein fataler Fehler war. So machte ich eine Heilpraktikerausbildung, habe 4 x die Prüfung verpatzt, weil ich jedesmal vorher gesoffen habe und Angst vor der Verantwortung hatte. Daraufhin machte ich in Köln eine Ausbildung zur Streßbewältigungstrainerin wo ich auch jedesmal auf dem Weg dorthin trank. Das habe ich geschafft und damit war mein Ego befriedigt und ich der Meinung, wenn es keiner schafft, aber ich schaffe es kontrolliert zu trinken. Doch sehr bald war mir klar, daß es nicht funktioniert und seitdem muß ich alle 8-10 Tage 1-2 Flaschen Wein trinken. Der Druck kommt wirklich aus heiterem Himmel, mitten unter einer Beschäftigung und dann hole ich mir 1 Piccollo, haha, weil ich in dem Moment so überzeugt bin, daß ich ja nur den trinke, obwohl ich es besser weiß und dann gehts dahin. Seit Jahren habe ich mit ambulanter Therapie versucht aufzuhören, doch ich schaffe es nicht und gebe jetzt auf, immer alles besser zu wissen und stärker sein zu wollen, als andere. Ich glaube, jetzt bin ich wirklich auf dem richtigen Weg.
    Judith

  • Hallo Judith ...
    und herzlich willkommen im Forum,

    du hast ja schon einige Negativ-Erfahrung und daraus "gelernt".
    Hier heißt es Erfahrungen von Langzeittrockenen anzunehmen, an dir zu reflektieren und umzusetzen, ohne wenn und aber.
    Ich wünsche dir hier eine glückliche Zukunft. Es kommt auf dich an.

    Gruß, Freund.

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