Völlig am Ende

  • Ich weis nicht wie ich jetzt weiter machen soll, ich bin absolut am Ende.
    Ich lebe in einer " Familie " die absolutes Chaos verspricht und nur Probleme hat/macht.
    Meine Eltern sind beide Alkoholiker.Es gab immer wieder Stress und Probleme wegen Miete und anderen Rechnungen usw. Jetzt ist mein Vater im April ausgezogen und hat mich mit meiner Mutter sitzen gelassen.Er hat die Scheidung eingereicht und will auch noch Unterhalt von meiner Mutter haben. Sie hat aber selber fast kein Geld, wir können die Miete gerade bezahlen, weil ich noch Geld bekommen habe (ALGII).Jetzt ist das Problem aber mit meiner Mutter so groß, das sie sich um nichts mehr kümmert. Die Wohnung ist der reinste Horror (Ich bin sehr oft bei meinem Freund, mitlerweile fast immer). Überall stehen Bierdosen und Weintüten rum. Alles ist voller Müll und die Wände sind schon fast braun wegen der vielen Raucherei meiner Mutter. Sie lässt sich und alles total hängen und ich hab den Ärger am Hals. Der Vermieter kam auf mich zu, das ich mich um meine Mutter kümmern soll und die Wohnung in Ordnung bringen soll (bin leider im Mietvertrag mit drin). Ich muss jetzt alles Renouviren und habe NULL KOHLE. Ich weis nicht wohin mit dem ganzen Kram, der Keller ist bis zum Rand gefüllt mit den Sachen meines Vaters die er einfach nicht abholt. Ich habe meiner Mutter gesagt das sie das alles wieder sauber machen soll, weil der Vermieter bald die Wohnung sehen will. Aber sie hat nichts getan und macht nur weiter mit ihere Sauferei. Ich weis nicht mehr was ich machen soll. Es ist so schon alles schlimm genug, und dann kommt auch noch sowas. Ich hab nicht das Geld dazu , ich gehe ja noch zur Schule. Meinem vater ist alles scheiss egal. Der hat sich Prima daraus geschlichen und nun heng ich da....
    Ich weis einfach nicht mehr was ich tun soll. Ich stehe mitlerweile so unter Stress das ich nicht mehr richtig schlafen kann.....
    Chi

  • Na ja, die finanzielle Sache betrifft mich insoweit, das ich den
    Mietvertrag mit unterschrieben habe.Sonst hätten wir die Wohnung vermutlich sofort verloren.
    Ich sehe sie eigentlich sehr selten nüchtern, mitlerweile.
    Was meinen Vater betrifft: Ich kann ja verstehen wieso er gegangen ist,
    aber deswegen kann er mich nicht wie Dreck behandeln, als sei ich ein Hund oder so. Als ich etwas getan habe, was ihm nicht passte, wollte er mich
    schlagen und er meinte das er das könnte wann er wolle, denn ich bin immer
    noch sein Kind. Er glaubt er könnte mich rumkommandieren wie er will.

    Meine Mutter wird sich glaube ich nicht wirklich selbst helfen.
    Ich habe ihr mal vor kurzem ein Buch gekauft über Alkoholismus, damit sie sieht das es eine Krankheit ist und man was dagegen machen kann. Ich hatte mir selbst auch ein Buch geholt für Angehörige.
    Sie hat das Buch nichtmal angesehen. Sie ist auch schon abhängig seit ich denken kann.

  • Hallo Chi,

    das Problem mit Deiner Mutter hat Karsten Dir ja schon erklärt. Solange sie nicht selber vom Alkohol wegkommen will, kannst Du nicht helfen, Du kannst nur mit ihr in einem klaren Moment reden. Du solltest ihr dann aber keine Vorhaltungen machen, sondern ruhig, sachlich und liebevoll sein. Sie muss einsehen, dass sie sich ändern muss. Du kannst sie nicht ändern.

    Nun die Sache mit Eurem Vermieter:
    Du schreibst, Du stehst mit im Mietvertrag. Also ich sehe das mal so: Deine Eltern haben mit dem Vermieter einen Vertrag abgeschlossen.
    Du stehst unter der Rubrik: "Folgende Personen wohnen mit im Haushalt".
    Da bist Du namentlich aufgeführt. Das heißt aber nicht, dass Du Vertragspartner bist, Du hast den Vertrag ja auch nicht mit unterschrieben, oder? Der Ansprechpartner Eures Vermieters bist nicht Du, das sind die Vertragspartner, also Deine Eltern. Du hast mit Renovierungsarbeiten nicht das geringste zu tun. Sag das dem Vermieter und fertig.
    Du schreibst, Du bist Schülerin und bekommst Geld vom Arbeitsamt.
    Ihr bezieht also ArbeitslosengeldII ( Hartz IV ), Ihr seid eine Bedarfsgemeinschaft und für Dich bezahlt das Arbeitsamt den Dir zustehenden Teil Unterhalt, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich denke, für Dich wäre es das beste, wenn Du zunächst dauerhaft bei Deinem Freund wohnen könntest.
    Du darfst die Schule natürlich dabei nicht vernachlässigen.

    So, und nun erst mal Kopf hoch. :)
    Schreib doch mal ein bisschen mehr von Dir, wie alt bist Du, hat Dein Freund eine eigene Wohnung oder wohnt er noch bei seinen Eltern, wie sieht das denn nun mit dem Mietvertrag und dem Arbeitslosengeld genauer aus, wovon lebt Deine Mutter, was besuchst Du für eine Schule?
    Dann sehen wir weiter, wie wir Dir helfen können. Okey? :wink:

    liebe Grüße,

    Rainer

    lieben Gruß,

    Rainer

  • Hi Chi

    ich bin Simone,darf ich dich fragen wie alt du bist?
    Chi weist du wo dein Vater ist? Wenn ja fahre zu ihm und versuche mit ihm zu sprechen,sag ihm er soll seine Sachen abholen!! Sonst würdest du seine Sachen wegschmeissen,mach dass mal,und hilf deiner Mutter bevor der Vermieter kommt die Wohnung auf vordermann zu bringen.Ich kann mir vorstellen das du da kein Bock drauf hast

    Vielleicht hilft dir dein Freund dabei :wink:

    Ja deine Mutter muss selber wollen,vom Alk loskommen,Vielleicht wenn du mit ihr sprichst,macht sie eine Entgiftung und Therapie

    Ich denke auch du hast Angst,wenn mit deinen Freund nichts mehr läuft
    wo du dann wohnen sollst,ja so denke ich
    Da gibt es aber immer Lösungen
    bist du alleine? Hast du keine Geschwister oder Tanten Onkel die dir
    helfen könnten
    wegen dem Geld da brauchst dir keine Sorgen machen,hat Ja Karsten erklärt,nur weil du im Mietvertrag stehst

    Kopf hoch Chi es findet sich bestimmt eine Lösung so hoffe ich doch!!!

    schreib einfach wenn dir danach ist,hier kannst du immer schreiben

    liebe grüsse Simone

  • Hallo Chi,

    nicht, dass Du das jetzt falsch verstanden hast, ich hab mich da ein bisschen blöd ausgedrückt:

    Zitat von Rainer

    Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich denke, für Dich wäre es das beste, wenn Du zunächst dauerhaft bei Deinem Freund wohnen könntest.
    Du darfst die Schule natürlich dabei nicht vernachlässigen

    Ich meine jetzt nicht, dass Du Deine Mutter im Stich lassen sollst. Du solltest ihr schon helfen, die Wohnung aufzuräumen. Das kann sie nicht alleine schaffen. Du solltest aber erst einmal Deine Freizeit bei Deinem Freund verbringen und ein bisschen abschalten.

    Gruß,

    Rainer

  • Zitat

    Schreib doch mal ein bisschen mehr von Dir, wie alt bist Du, hat Dein Freund eine eigene Wohnung oder wohnt er noch bei seinen Eltern, wie sieht das denn nun mit dem Mietvertrag und dem Arbeitslosengeld genauer aus, wovon lebt Deine Mutter, was besuchst Du für eine Schule?

    Also ich bin mitlerweile 20. Mein Freund lebt seit Frühjahr in seiner eigenen Wohnung und da verbringe ich auch fast meine ganze Zeit mitlerweile.
    Was den Mietvertrag angeht, ja ich und meine Mutter haben unterschrieben
    ist halt ein üblicher Vertrag wie man ihn kennt (wüsste sonst nicht was es dazu zu schrieben gäbe o_O). Ich bekomme ALGII (hoffe das die das jetzt weiter genehmigen hab immer noch nichts gehört -_-)und meine Mutter bekommt es auch. Wie viel sie bekommt weis ich jetzt nicht, ich den Mindestsatz , is ja logisch weil ich noch nie gearbeitet hab (ausser mal eine Aushilfsarbeit in den Ferien). Ich gehe auf eine Gesamtschule und fange jetzt nach den Ferien mit der 13 an und steuer geradewegs aufs Abi zu.

    Mir ging es in der letzten Zeit eigentlich gut, weil ich sehr viel bei meinem Freund bin und mit anderen Freunden unterwegs bin. Da konnte ich das mit zu Hause mal vergessen, aber jetzt wo ich diesen Stress mit der Wohnung habe ist das erstmal vorbei.

  • Zitat von Rainer


    Ich meine jetzt nicht, dass Du Deine Mutter im Stich lassen sollst. Du solltest ihr schon helfen, die Wohnung aufzuräumen. Das kann sie nicht alleine schaffen. Du solltest aber erst einmal Deine Freizeit bei Deinem Freund verbringen und ein bisschen abschalten.

    Gruß,

    Rainer

    Na ja, also ich hatte mir das eigentlich so gedacht, dass sie ihren Dreck schon selbst wegmacht, sonst sieht sie ja nicht, was es für ausmaße hat und denkt ich würde es jetzt immer tun :/
    Das Renouvieren ist was anderes. Das sie das nicht allein kann ist mir klar.

  • Sorry Chi,

    ich hatte vorhin nur Deinen ersten Beitrag lesen können, als ich anfing zu schreiben, stand Dein zweiter Beitrag noch nicht. Jetzt ist alles klarer.

    Jetzt muss ich mir aber erst mal Gedanken machen...

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Chi,

    ich möchte nochmal auf das Helfen beim Saubermachen zurückkommen und Dir meine Geschichte erzählen:
    Meine Mutter ist auch Alkoholikerin und alleine.
    Als meine Frau und ich anfang des Jahres bei ihr waren, hatte sie mal wieder ihre Saufphase. Die ganze Wohnung sah aus wie eine Müllkippe. In der Küche stand alles voll Geschirr, Töpfe, natürlich dreckig und schimmelig. Die Spülmaschine war voll, auf der Arbeitsplatte war kein bisschen Platz, um auch nur irgendetwas abstellen zu können. die Spüle quoll über. Auf dem Herd ( unter einer dicken Fettschicht konnte man das Ceranfeld erahnen ) standen halbvolle stinkende Töpfe. Das vergammelte Obst hatte sämtliche Fliegen der Stadt angezogen, der Fußboden klebte.
    Der Kühlschrank war voll mit alten ungenießbaren Lebensmitteln.
    Meine Mutter saß seelenruhig auf der Couch, ein schmieriges Glas Wein in der Hand, auf der Sitzgruppe lag zwischen alten Zeitungen ein Berg ungebügelter Wäsche, es war nur ein kleiner Fleck frei, auf dem sie sitzen konnte. Auf dem Tisch stand natürlich der Wein. Die anderen Zimmer näher zu beschreiben erübrigt sich, glaube ich.

    So. Was sollten wir nun machen? Ich sagte zu meiner Frau, komm, wir gehen wieder. Meine Frau sagte, nee, das können wir nicht machen.
    Wir haben schließlich mit meiner Mutter gesprochen und haben gemeinsam die ganze Bude sauber gemacht. 3 Tage! Meine Mutter hat, so gut es ging, geholfen, trank aber ständig ihren Wein dabei und meckerte über jede Kleinigkeit.
    Als wir endlich fertig waren, und meine Mutter nüchtern war, fing sie an zu weinen. Sie sagte, sie hätte das nie alleine geschafft. Sie hatte einfach keine Kraft und wußte auch gar nicht, wo sie überhaupt anfangen sollte, aufzuräumen. So hat sie das von einem Tag auf den anderen geschoben. Hat sich über den Dreck geärgert und sich einen getrunken.

    Wir haben ihr gesagt, dass das das erste und letzte Mal war, dass wir ihre Wohnung sauber gemacht haben. wenn das nochmal so aussieht, soll sie meinetwegen in ihrem eigenen Dreck ersticken und wir fahren sofort wieder nach Hause. Das hat sie sich wohl zu Herzen genommen.
    Die aufgeräumte Wohnung konnte sie dann auch wieder sauber halten, aber die Grundreinigung hätte sie nie alleine geschafft.
    Wenn wir heute zu ihr kommen, schämt sie sich manchmal, wenn sie mal auf dem Wohnzimmerschrank noch keinen Staub weggewischt hat.
    Das Trinken hat sie jedoch dabei noch nicht aufgegeben.


    lieben Gruß,

    Rainer

  • Zitat

    Die ganze Wohnung sah aus wie eine Müllkippe. In der Küche stand alles voll Geschirr, Töpfe, natürlich dreckig und schimmelig. Die Spülmaschine war voll, auf der Arbeitsplatte war kein bisschen Platz, um auch nur irgendetwas abstellen zu können. die Spüle quoll über. Auf dem Herd ( unter einer dicken Fettschicht konnte man das Ceranfeld erahnen ) standen halbvolle stinkende Töpfe. Das vergammelte Obst hatte sämtliche Fliegen der Stadt angezogen, der Fußboden klebte.
    Der Kühlschrank war voll mit alten ungenießbaren Lebensmitteln.
    Meine Mutter saß seelenruhig auf der Couch, ein schmieriges Glas Wein in der Hand, auf der Sitzgruppe lag zwischen alten Zeitungen ein Berg ungebügelter Wäsche, es war nur ein kleiner Fleck frei, auf dem sie sitzen konnte.


    Jaaaa genauso ist es bei mir auch -.-
    Nebenbei sind die Wände im Wohnzimmer schon fast braun, weil sie so viel raucht (und vorher auch mein vater).
    Du meinst jetzt, das ich meine Mutter animieren muss mit mir zusammen sauber zu machen. Das Problem ist nur, das sie schon immer solch eine Unordnung hatte. Manchmal hat sie es geschafft zu spülen und ein bisschen zu putzen, aber im Grunde ändert sich nichts, da sie immer wieder von vorn anfängt, und jetzt hat sie eben diese starke Durchhängphase. Ich nehme wirklich an das es daran liegt, das mein Vater sich scheiden lässt.
    Er hat schon sehr lange eine andere Frau und das weis sie. Sie vernachlässigt sogar sich selbst.Ich weis auch nicht was ich tun soll.
    Egal wann ich was zu ihr sage, es interessiert sie nicht.Oder sie nimmt es nur mit einem "Ja ja, wir schaffen das schon." auf. Wenn sie nüchtern ist, dann ist sie meistens genervt, wenn ich mit ihr über etwas reden will.

  • Ich würde ihr ein mal richtig die Bude aufräumen und dann klipp und klar sagen:
    "so, das ist jetzt alles sauber. Wenn Du das jetzt wieder vernachlässigst, kannst Du Deinen Mist alleine weg machen, ich ziehe jetzt zu meinem Freund"
    Und dann würde ich sie auch mindestens eine Woche lang alleine lassen.
    Wenn es dann wieder so aussieht, mußt Du wieder abhauen. jetzt geht erst mal Dein Abi vor. Du musst was aus Deinem Leben machen.

    Gruß,

    Rainer

  • Ich werd schauen ob es klappt. Ein Anfang ist ja schon gestartet. Weil meine Eltern während meiner Abwesendheit in meinem Zimmer Wäsche getrocknet haben, hatte ich Schimmel an den Wänden -_- (genau dann ist mein Vater auch abgehauen und da fing ich an nur noch bei meinem Freund zu bleiben)
    Jetzt muss ich da erstmal neu Tapezieren und dann arbeite ich mich einfach vor. Ich hoffe dann macht meine Mutter auch was im Wohnzimmer. Ich hatte ihr schon eine Liste gegeben was gemacht werden sollte, weil ich das ja recht schnell erledigt haben will mit dem Vermieter. Morgen fahre ich wieder hin um weiter zu tapezieren und hoffe das inzwischen was passiert ist.
    ---------------------------------------------------------------------------------------
    @Rainer
    Entschuldige die persönliche Frage, du musst auch nicht Antworten, wenn du nicht möchtest. Aber mich interessiert (weil du in der Signatur stehen hast das du Alkoholiker bist), weswegen du süchtig geworden bist? War es wegen deiner Mutter, weil sie es ist? Ich hab in einem Buch gelesen das auch oft Angehörige deswegen süchtig werden. Seit ich klein war hab ich irgendwie eine Abneigung gegen alles was meine Eltern quasie falsch machen (rauchen, trinken, nicht mit geld umgehen können). Manche meinen sogar es sei ein Wunder das ich noch so normal und vernünftig bin :lol:

    Wie gesagt, du musst nicht antworten, wenn du nicht willst. :wink:

  • Hallo Chi,

    wenn Deine Mutter sieht, dass Du tapezierst und aufräumst, fängt sie hoffentlich auch an. Gut wäre, wenn Du schon früh morgens anfangen würdest, wenn sie noch nüchtern ist. Ich kann mir vorstellen, dass sie dann ein schlechtes Gewissen bekommt, weil Du was tust und sie nicht.
    Und dann rede mit ihr, sag Du ihr
    "Ich schaffe das nicht alleine.
    Ich würde mich freuen wenn Du hilfst.
    Ich kann doch hier so nicht leben.
    Ich werde doch krank von dem Schimmel.
    Ich leide darunter."
    Erkläre ihr alles in der Ich-Form, auf Dich bezogen. Sie hat Dich doch lieb, und um so eher macht sie sich Gedanken. Und wenn sie anfängt, selber was zu tun, zeige ihr, dass Du Dich freust. Schimpf nicht mit ihr, das bringt nichts.

    Nuin zu Deiner Frage, warum ich Alkohol getrunken habe.
    Den genauen Grund weiß ich eigentlich nicht. Als meine Vater damals an Krabs erkrankte, fing meine Mutter vor lauter Sorgen an, zu saufen. Morgens um 6 Uhr machte der Bäcker auf, morgens um 6 Uhr war meine Mutter da und kaufte Schnaps. Ich war damals genau so alt wie Du und auch in der Klasse 12. Mein Vater lebte noch 6 Jahre, meine Mutter hat fast durchgehend 6 Jahre gesoffen, und immer Schnaps. Ich habe damals mitten im Schuljahr die Schule abgebrochen, bin zu meiner Freundin und schließlich zur Bundeswehr. Mein Vater war nicht stark genug, meine Mutter vom Alkohol abzubringen und trank schließlich mit.
    Normalerweise müsste ich so einen Hass auf das Zeug haben, dass ich gar nichts hätte trinken können.
    Hatte ich auch. Ich hasse Schnaps in jeder Form.- Ich habe "nur" Bier getrunken. Und dann der übliche Werdegang:
    Alkoholgebrauch ( Gesellschaftstrinken, dann zu Hause trinken, dann regelmäßig trinken),
    Alkoholmißbrauch ( nach Stress zu Belohnung trinken; viele trinken auch wegen der Probleme, Konsumsteigerung ),
    Abhängigkeit.
    Aber ich habe ja "nur" Bier getrunken. Ich hätte nie gedacht, dass ich davon alkoholkrank, süchtig, werden könnte.
    Ich bin aber hier eines besseren belehrt worden: Nicht die Form des Alkohols, sondern der regelmäßige Umgang macht krank. Der eine trinkt Schnaps, einen Liter mit viel Prozenten, ich habe Bier getrunken, wenig Prozente, dafür aber um so mehr Liter. Es kommt also im Endeffekt auf das gleiche raus. Leider habe ich das nicht früh genug erkannt.

    lieben Gruß und viel Glück, dass Deine Mutter einsichtig wird!!!

    Rainer

  • Zitat

    wenn Deine Mutter sieht, dass Du tapezierst und aufräumst, fängt sie hoffentlich auch an. Gut wäre, wenn Du schon früh morgens anfangen würdest, wenn sie noch nüchtern ist.

    Na ja, sehr früh morgens ist da nicht wirklich möglich.Sie bleibt meistens bis mitten in der Nacht auf und wenn sie wieder aufwacht ist sie nich nicht wirklich nüchtern, sie kippt sofort nach. Ich sag ja ich sehe sie nur noch
    sehr selten nüchtern. Da muss schon das Geld völlig ausgehen.
    Das gehört zu ihrem Frühstück,Mittagessen, Abendessen und dazwischen auch.

    Danke das du die Frage beantwortet hast ^^
    Also kam es bei dir eher so schleichend. Ich bin für mich selber
    sehr froh, das ich fast keinen Alkohol trinke (ich mag vieles gar nicht).
    Nur selten auf Feiern und dann auch eher wenig.
    Ich wünsche dir viel Glück das du trocken wirst/bleibst :)

  • Hallo^^
    Mein Tag war eigentlich ganz ok, mein Zimmer ist fast fertig tapeziert.
    Eine Freundin hilft mir dabei, war so auch ganz lustig :)
    Meine Nacht hingegen ist gerade nicht so gut. Ich bin um 2Uhr schlafen
    gegangen und habe bis gerade eben wach gelegen. Keine Ahnung warum,
    eigentlich müsste ich schlapp sein vom Ackern o_O
    Was meine Mutter angeht, die habe ich immer noch nicht nüchtern angetroffen -__- Sie hat bis zum frühen Abend geschlafen, war als sie aufwachte auch irgendwie nicht nüchtern und hat sich auch sofort
    Nachschub besorgt.Ich werde ihr jetzt einen Brief schreiben und dort alles ausführlich erklären was ich vor habe. In der Hoffnung das sie es in einem nüchternen Moment liest und versteht. Ich kann den ja vorher hier rein kopieren, dann können wir schauen, was ich vielleicht besser schreiben könnte oder so.
    Wie geht es dir denn, Rainer? ^^

  • So ich habe jetzt den Brief geschrieben:


    Hallo Mama
    Da mir das sehr wichtig ist, ich aber keinen Zeitpunkt finde
    an dem du nüchtern bist und ich mit dir darüber sprechen
    könnte, schreibe ich eben einen Brief an dich.
    Ich habe dir schön öfters mal versucht einen Denkanstoß zu geben,
    damit du einsiehst, das du krank bist. Leider scheint dich das
    gar nicht zu interessieren, das Buch hast du wohl noch nicht
    mal angesehen. Aber gut, das ist dein Leben! Ich werde dich
    nicht daran hindern, aber ich möchte dir klar machen, das ich
    das nicht länger mitmache! Ich habe genug damit zu tun, mein
    eigenes Leben aufzubauen und es hilft mir nicht gerade dabei,
    wenn ich deines noch aufrechterhalten muss, indem ich deine Probleme
    löse. Das mit der Wohnung geht uns beide an, ja. Aber wie gesagt,
    uns BEIDE, also auch DU!!! Du weisst, das wir die Wohnung renouvieren
    müssen, weil der Vermieter sie sehen will. Da ich ja im Mietvertrag
    mit drin stecke, kann ich das leider nicht einfach ignorieren.
    Ich renouviere auch, habe mit meinem Zimmer bereits angefangen
    und wenn du das hier liest, ist es vielleicht schon fertig.Aber ich bin nicht
    bereit, die ganze Wohnung allein zu machen!Ich schaffe das nicht alleine
    und ich glaube nicht, das du das verlangen kannst, oder?
    Denn sie gehört auch DIR und DU musst ebenfalls dafür sorgen,
    das die Wohnung gepflegt wird!!!Davon kann man im Moment aber nichts von sehen,
    wie du vielleicht selbst bemerkt hast.Alles was ich möchte ist, dass du dieses Chaos
    anfängst zu beseitigen. Ich weis es ist viel und schwer einen Anfang zu finden,
    aber ich glaube wenn du erstmal die ganzen Bierdosen und Weintüten wegwirfst,
    die da überall um dich rum stehen, dann ist das doch schonmal ein
    Anfang. Du solltest auch mal wieder Licht in das Zimmer lassen, von Aussen!!!
    Ich ertrage diese Situation jedenfalls nicht mehr, so wie sie ist.
    Ich habe dir doch auch eine Liste gegeben, was gemacht werden muss.
    Es soll ja nicht alles auf einmal passieren. Aber wenn ich das Wohnzimmer
    tapezieren soll, dann muss ich da auch reinkönnen.
    Ich will dir auch gleich sagen, das ich das NUR EINMAL mache!!!!!!
    Ich bin nicht bereit mein Leben noch länger mit dieser Situation zu belasten.
    Wenn die Wohnung also nach der Renouvierung wieder so aussieht, dann gehe ich
    sofort!!! Dann kündige ich den Vertrag und ziehe zu Andy. Mit aller Warscheinlichkeit,
    würde der Vermieter das auch nicht lange mit dir machen, ich weis es nicht genau.
    Wenn ich jetzt bis zum Ende der Woche nichtmal einen Anfang sehe, dann mache
    ich die Hälfte und zwar das, wo ich noch hinkann und dann gehe ich auch zum
    Vermieter und werde ihm sagen, das ich die Hälfte renouviert habe und das er sich
    wegen dem Rest an dich wenden muss. Und dann gehe ich auch weg!
    Mir ist das sehr ernst und ich werde das auch durchziehen.
    Also bitte überlege es dir gut, wie du vorgehen willst. Wie gesagt, ich kann nicht
    über dein Leben bestimmen und das werde ich auch nicht, aber ich habe dir
    gesagt, was ICH tun werde, wenn du mir nicht hilfst.
    Ich hoffe du verstehst mich und hilfst mir.

    Kann ich ihr den so geben??? Oder bin ich vielleicht zu hart?
    Ich will ja, das sie es versteht und nicht gleich vor lauter Frust darüber
    sofort wieder zum Glas greift. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein
    paar Tipps geben könntet .
    Jetzt werde ich nochmal versuchen zu schlafen.
    LG Chi

  • Guten Morgen Chi,

    eine fast schlaflose Nacht hatte ich heute auch - Zahnschmerzen, bin erst um 5 Uhr eingeschlafen. Glaich muss ich wieder arbeiten, Gott sei Dank sind die Schmerzen weg. Ich lasse mir gleich erst einmal einen Termin beim Arzt geben.

    Nun zu Deinem Brief:
    Ich finde, er ist nicht zu hart, denn Du beschreibst Deine Gefühle und Deine Verzweiflung. Du lässt Deine Mutter nicht sofort hängen, bist gewillt, ihr zu helfen, unter der Voraussetzung, dass sie aufräumt.
    Das ist vollkommen ok und klingt auch nicht frech.
    Du hast geschrieben:

    "Ich habe dir schön öfters mal versucht einen Denkanstoß zu geben,
    damit du einsiehst, das du krank bist. Leider scheint dich das
    gar nicht zu interessieren, das Buch hast du wohl noch nicht
    mal angesehen."

    Du könntest nach diesem Satz eventuell noch einen Lösungsvorschlag einbringen:
    "Ich möchte wieder eine Mama haben, die mir Liebe und Geborgenheit gibt, und auf die ich stolz sein kann. Ich kann mir vorstellen, dass Dich die jetzige Situation und Dein Trinken aus Verzweiflung selber ärgert. Du kannst es ändern, wenn Du nur willst. Bitte gehe doch mal zum Arzt und erzähle ihm, was los ist. Er kann Dir helfen."
    Und dann eben weiter mit "Aber gut, das ist Dein Leben..."

    Ich finde die Idee mit dem Brief super! Hast Du gut gemacht.

    viel Glück!!!

    Rainer

  • Puh, endlich wieder wach.
    Hab länger geschlafen als ich dachte :shock:
    Na ja, ich hab den Brief jetzt ausgedruckt, werde
    in Ruhe mit meinem Freund einkaufen gehen und
    was essen und dann machen wir Endspurt in meinem
    Zimmer ^^
    Bin mal gespannt wie meine Mutter darauf reagieren wird.
    Ich schau dann heute Abend nochmal vorbei, bis dahin
    wünsch ich allen einen schönen stressfreien und trockenen Tag :)
    LG Chi

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