Alkohol und Heimunterbringung

  • Hallo,
    eine Nah-Stehende im Alter von 68 Jahren, welche ich seit über 10 Jahren kenne ist in einem, quasi Altersheim, untergebracht.
    In Wirklichkeit sind hier zu 95 % geistig behinderte Menschen, mit denen sie - ich nenne sie hier im Forum Susanne - keinen Kontakt hat. Die meisten Menschen hier können nicht sprechen, teilweise nur Laute von sich geben und sind schwer verwirrt mit Desorientierung usw., zusammenhanglose Sätze.

    Die einzig "normalen" Menschen sind das Pflegepersonal "mit 5 Minuten Zeit". Meine Mutter und ich besuchen Susanne wann immer wir die Zeit hierzu finden, und eine relativ gute Stimmung haben um die "siechenden Zustände" dort nicht immer so zu sehen, wie sie sind. Sie freut sich jedesmal über jede Art von Zuwendung.
    Susanne hat ihre Wohnung, ihre Möbel, ihre 2 Hunde verloren.
    Nach dem Tod ihres Mannes war sie Partnerin meines Vaters.
    Diesem fiel auf, dass sie des öfteren trank und trennte sich von ihr.
    Sie hatte einen täglichen Konsum von genau 1 Flasche Weinbrand zuzügl.
    Dunkelziffermenge. Sie ist in der Wohnung gestürzt und hatte längere Zeit Gedächtnislücken usw. Die Auflösung der Wohnung wurde von der Nichte veranlasst. Susanne schmeisst die ihr verordneten Medikamente weg, (welche ich nicht kenne).
    Wie sie vom Alkohol wegkam weiss ich nicht. Sie hat auf einem Spaziergang vor 2 Jahren mal geäussert, das Vanilleeis würde ihr mit Eierlikör noch besser schmecken. Selbstverständlich haben wir das abgelehnt.
    Susanne ist wieder "klar im Kopf". D.h. sie gibt Datum Uhrzeit genau wieder, kann sich an alles wieder erinnern. Sie begreift allerdings auch, dass sie nicht erst seit 4 Wochen im Heim ist sondern seit Jahren.
    Vor ihrer Verlegung ins Erdgeschoss äusserte sie Suizidgedanken, die
    sie vorher nie hatte.

    Susanne ist es gewohnt alleine zu leben und möchte aus dem Heim heraus. Kosten und Wohnungssuche wären das kleinste Problem.
    Täte ich Susanne wirklich einen "Gefallen", sie herauszuholen ?
    Das Thema Alkohol habe ich direkt angesprochen. Sie antwortete,
    sie wäre hier wegen des Sturzes und dieser hätte auch ohne Alkohol passieren können. Menschenwürdigeres Leben oder Rückfall, da keine Aufsicht ?
    in der ganzen Zeit hatte sie ungehindert Ausgang mit einfacher Abmeldung.
    Trotz Rollator (Gehhilfe) hätte sie an Alkohol kommen können.
    Medizinisch, körperlich und geistig gesehen ist sie o.k. - so wie immer, halt ohne Alkohol.
    Soll diese Person jetzt lebenslänglich in dem Loch bleiben ?
    Wie steht ihr dazu anhand dieser Informationen ?

  • Ich hatte noch kein Gespräch mit der Heimleitung.
    Hier hat es schon einmal Wochen gedauert um allein eine Lesebrille zu organisieren / zu finanzieren.

    Ich denke mal, dass Susanne Leistungen des Sozialamtes, ein Anwalt zustehen.

  • ich habe beim Entzug sogar erlebt, dass eine Psychaiterin einen knapp 30-jährigen in eine solche Anstalt stecken wollte. Sie hat mir sogar später erklärt, dass hierzu verschiedene Tests gemacht werden, wie fit das Gehirn noch ist und anschliessend bliebe bei negativem Untersuchungsergebnis häufig nur noch ein "Altersheim" als Unterbringungsort übrig.

    Glaub mir, wenn Du den Mann auf der Strasse getroffen hättest wärst Du nicht auf die Idee gekommen.

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