Meine Frau ist Alkoholikerin....

  • Hallo Thomas,
    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
    Chrissyta hat eigentlich schon alles gesagt. Deine Frau hat es doch schon eingesehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Oder ist sie nur auf Dein Drängen zur Beratungsstelle und zur Entgiftung ins Krankenhaus gegangen?

    Wie Chrissyta schon geschrieben hat, Ihr müsst noch einmal ganz von vorne anfangen.
    Rede mit ihr wenn sie nüchtern ist. Du sagst, dass sie dann alles bereut.
    Aber keine Vorhaltungen! Sprich liebevoll mit ihr. Sage ihr, wie es Dir und den Kindern geht, dass Ihr so nicht mehr weiter leben könnt. Sage ihr aber auch, dass Du über eine Scheidung nachdenkst. Kurz, führe das Gespräch in der Ich-Form, also nicht: Du hast gesoffen, Du vernachlässigst uns...
    Mache ihr verständlich, mit welchen Konsequenzen sie zu rechnen hat, wenn sie weiter trinkt.
    Rede auch mit den Kindern. Mache ihnen begreiflich, dass Deine Frau krank ist, denn Alkoholismus ist eine Krankheit.
    Vielleicht unternimmst Du mit der ganzen Familie ( natürlich nüchtern ) einen Ausflug, macht Euch einen schönen Tag, ganz ohne Alkohol, und ihr führt das Gespräch dann hinterher, befreit von dem Alltagsstress, dann redet es sich lockerer.
    Deine Frau muss einsehen, dass es so nicht weiter geht. Sie muss sich ändern wollen. Dann könnt Ihr nochmal eine Entgiftung und eine anschließende stationäre Therapie anstreben.
    Aber, wie schon gesagt, Du solltest für Deine Frau nun auch auf Dein Bier verzichten. Oder ist das ein Problem?

    Vielleicht hilft es auch, wenn Du Deiner Frau dieses Forum zeigst. Hier sind Betroffene, die sich in das Problem eines Alkoholikers besser reindenken können und vielleicht eher helfen können, denn Deine Frau wird sich sagen, dass Du sie sowieso nicht verstehst.

    Ich wünsche Dir viel Glück,

    Rainer

  • Hallo Thomas
    Leider ist es meistens so,das die mitbetroffenen schlimmer von dem alkoholismus des partners betroffen sind, weil sie es nüchtern und nicht benebelt sehen. Alkoholismus ist auch eine FAMILIENKRANKHEIT man spricht dann von CO- ABHÄNGIGKEIT. Schau dich hier im forum um, vielleicht findest DU dich hier wieder, es gibt aber auch selbsthilfegruppen in jeder stadt für angehörige. Du warst mit deiner frau bei einem psychologen, ich denke er hat den punkt bei deiner frau genau getroffen, das wird ihr angst gemacht haben. Der weg der trockenheit ist nicht einfach, wer ihn geht wird merken das es sich lohnt.
    wünsch euch alles gute und viel glück

  • Hallo thomas,

    Deine Frau ist alkoholabhängig. Sie gehört zur Gruppe der Absturz-Trinker. (Die andere, zweite Trinkerform ist der Pegel-Trinker.) Das anfallartige Trinkverhalten, und die dann konsumierten hohen Dosen ("bis zur Bewußtlosigkeit", Blackoutsyndrome) sind charakteristisch. Der relativ kurze Intervall (2-3 Wochen) zwischen den Trink-Anfällen zeigt ein fortgeschrittenes Stadium der Alkohol-Abhängigkeit. (Langfristig nähern sich die Trinkmuster der Pegler und Abstürzer an, am Ende trinken beide Typen dauerhaft und tendenziell geringere Dosen. Die Leber ist dann mit nicht rückgängig zu machenden Schädigungen belastet, der Alkoholiher "verträgt" dann einfach nicht mehr ganz so viel. Aber immer noch genug um ständig zu trinken.)

    Warum der Arzt die eindeutige Diagnose Absturz-Trinkerin nicht stellen wollte, führe ich einzig auf seine mangelnden Kenntnisse zum Alkoholismus zurück. (Die Meinung Trinker sei nur wer täglich Alkohol konsumiere, ist schlichtweg falsch aber immer noch anzutreffen. Es gibt eben die zwei Alkoholiker-formen Pegeltrinker und Absturztrinker.)

    Herzlichen Gruß, Martin

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!