Ich weiss nicht mehr weiter....

  • Hallo,

    da hast Du ja einiges von Dir erzählt. Wo anfangen? Du hast schon einiges in Deinem Leben mitgemacht. Doch eines lese ich aus Deinen Zeilen, Du bist aus allem immer wieder heraus gekommen. Gut, über das Wie brauchen wir nicht zu reden, dass war sicherlich nicht immer ein Zuckerschlecken, aber Du hast es geschafft. Du weißt, dass Du Dich auf Dich verlassen kannst. Das ist sehr viel wert. Auf diese Fähigkeiten und Stärke solltest Du Dich auch jetzt vertrauen und Dich um Dein Leben kümmern.

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    Ich habe keine Kraft mehr zu reden, ich hab den Eindruck, dass er zwar zu der Beratung geht, damit alle beruhigt sind, doch dass es im im Grunde genommen *** ist, was ihm da erzählt wird.

    Du hast es erkannt. So wie Du es schreibst ist es ihm egal. Er will trinken und jeder der versucht ihm seinen „Freund“ den Alkohol zu nehmen ist sein Feind. Du, sein Arbeitgeber, der Amtsarzt, egal jeder der den Alkohol bedroht ist ein Feind. Zu den Terminen geht er nach meiner Meinung nur, um sagen zu können: "Ich tu' doch was" In meinen Augen sind die Termine nur ein Alibi zum weiter saufen, vorallem vor dem Hintergrund, dass er einen stationären Aufenthalt grundsätzlich ablehnt.

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    Nun ja, wie schon geschrieben, er hat mir ein finanziell sorgenfreies Leben versprochen, doch nun, wo sein Job bereits nur noch an einem halben seidenen Faden hängt, nicht mal da kommt er zur Besinnung. Er macht einfach alles kaputt!

    Das liegt daran, dass leider der Alkohol das wichtigste in seinem Leben geworden ist.
    Das ist traurig, aber leider der Lauf der Dinge bei dieser Sucht. Der eine wird früher wach bevor alles in Scherben liegt, der andere später. Der einzige Mensch der etwas dagegen tun kann, ist er selbst. Da hilft kein Hoffen und kein Flehen. Selbst der drohende Arbeitsplatzverlust, das Ultimatum des Amtsarztes sind nicht genug Druck. Solange er nicht will, wird sich nichts ändern und geht es wohl weiter nach unten

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    Ich kann einfach nicht mehr. Mir geht es schon seit Wochen schlecht, gestern morgen hab ich mich zwei Mal übergeben müssen, ich hab Fieber.

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    Ich hab keine Kraft und auch keine Lust mehr, irgendetwas für ihn zu tun, er tut ja auch nichts.

    Es wird Zeit, dass Du nicht nur nichts mehr für ihn tust, sondern dass Du ganz gezielt etwas für Dich tust.

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    Was soll ich jetzt tun?
    Ich würde gern ausziehen, doch so viel Geld verdient er nun auch nicht, dass wir noch sparen konnten. Gut, wir haben bisher gut gelebt, zwei Mal im Jahr Urlaub.

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    Für einen sofortigen Umzug wäre also kein Geld da.

    Wo ein Wille ist, ist auch immer ein Weg, man muss ihn nur gehen.

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    Am 02. August hab ich nun einen Einzeltermin bei der Alk-Beratungstslle. Anfangs wollt ich ihn haben, um zu erfahren, wie ich meinem Mann helfen kann, doch nun geh ich nur noch wegen mir dahin.

    Das ist der einzig richtige Ansatz, Dir selbst zu helfen. Deinem Mann kannst Du nicht helfen, dass kann nur er selbst. Wenn er bereit ist etwas zu tun, dann kannst Du ihn unterstützen, nicht mehr, nicht weniger. Das auch nur wenn Du willst. Informiere Dich bei dem Termin über Deine Möglichkeiten.

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    Auch wenn wir jetzt beide irgendwo das gleiche Problem haben: er seine Alkentwöhnung und ich meine Raucherentwöhnung und dies beides uns gegenseitig Kraft geben müsste, so hab ich aber keine Hoffnung, dass dadurch meine Liebe zu ihm wieder kommt.

    Die Sucht nach Nikotin ist nicht zu vergleichen mit der Sucht nach Alkohol. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wie Du selbst festgestellt hast, verändert sich Dein Mann wenn er trinkt und Du nicht wenn Du rauchst. Alkohol ist eine bewusstseinsverändernde Droge und deshalb wesentlich heimtückischer als Nikotin. Es sollte Dir zu denken geben, dass es Kliniken zur Alkoholentwöhnung gibt, jedoch keine zur Nikotinentwöhnung. Der Entzug von Alkohol sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, mit Nikotin wirst Du allein fertig. Alkohol ist ein ganz anderes Kaliber als Nikotin, vergiss den Vergleich mal ganz schnell wieder, ist besser für Dich.

    Glaube nicht, dass Du ein leuchtendes Beispiel für ihn bist, ein Ansporn. Dieser Spruch Du würdest schließlich Rauchen war nur ein Ablenkungsmanöver, nicht mehr nicht weniger. Wenn das nicht wäre, hätte er was anderes gefunden. Alkoholiker sind Meister im erfinden von Ausreden für sich selbst und vor anderen. Wenn Du aufhörst zu rauchen, was ich grundsätzlich begrüße, wird er deswegen nicht aufhören zu trinken.


    Ich glaube nicht, dass Dein Mann die nächste Zeit zur Einsicht gelangt. Verschwende nicht weiter Deine Kraft in sinnlosen Versuchen Deinen Mann zu retten, sondern rette Dich, bevor es Dir noch schlechter geht und auch Deine Gesundheit leidet.

    Gruß
    Skye

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