Vater Alkoholabhängig

  • Hallo Sebastian,

    ich begrüße Dich recht herzlich in unserem Forum!

    Schön, daß Du her gefunden hast.

    Tja, die Beratungsstelle Deiner Mutter hat leider recht!

    Ihr könnt Eurem Vater nicht helfen, wenn er diese Hilfe nicht will.

    Dazu müsste er aber erstmal einsehen, daß er ein Problem hat.

    Natürlich könnt Ihr versuchen, mit ihm zu reden, aber nur wenn er nüchtern ist. Sonst bringt das nichts!

    Ob es aber etwas bringt? Wohl eher nicht!

    Der Austausch hier im "Kinder-Bereich" kann Euch dabei helfen, Euer Verhalten zu überdenken und was Ihr für Euch tun könnt in dieser Situation.

    Hier gibt es viele Schicksale, wie Eures.

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Sebastian,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Wie Dir die Speedy schon geschrieben hat, man kann leider wiklich nicht viel machen und Ihr könnt Eurem Vater nicht helfen wenn er es nicht selber will.
    Du hast geschrieben das Du und Deine Freundin der Meinung seit, dass man doch was machen könne??? Darf ich Dich fragen welche Idee Ihr da habt

    Du kannst mal mit ihm reden wenn er nüchtern ist und ihm Deine Sorgen und Ängste erklären aber wahrscheinlich wird es nicht viel bringen. Aber ein Versuch wäre es Wert. Oder einen Brief schreiben das wäre auch noch ne Möglichkeit.
    Welches Verhältnis hast Du sonst zu Deinem Vater?

    Meine Mum war auch nie aggressiv oder ausfallend wo sie getrunken hat aber sie war besoffen und das hat schon gereicht...

    Wie alt bist Du eigentlich wenn ich fragen darf?

    Liebe Grü0e, Mandy

  • Hallo Sebastian,

    herzlich willkommen im Forum, schön das Du hier bist. Es ist so wie die anderen schon sagten, die Beratungsstelle hat Recht, Du bzw. Ihr könnt Deinem Vater nicht helfen und tun kann man auch nichts. Der einzige Mensch der etwas ändern kann ist Dein Vater und der muss wollen, will er nicht, stehen alle um ihn herum auf verlorenem Posten.

    Sicherlich ist es einen Versuch wert mit ihm zu reden, allerdings nur wenn er nüchtern ist und zuviel versprechen solltet ihr Euch auch nicht davon. Wenn ihr mit ihm sprecht, sagt wie ihr die Sache seht, wie es Euch dabei geht, wenn ihr dabei zuseht wie er sein Leben ruiniert und seine Gesundheit. Ihm zu sagen was er zu tun und zu lassen hat keinen Sinn, ihn bloßzustellen ist respektlos, Dein Vater ist krank und macht das nicht um Euch das Leben schwer zu machen.

    Ich weiß, dass Du nur helfen willst. Ich weiß wie das ist, der eigenen Hilflosigkeit ausgeliefert zu sein. Etwas tun zu wollen und nichts machen zu können, alles was man macht geht daneben und bringt nichts. Das einzige was Du erreichst wenn Du ihn bloßstellst ist, dass Du ihn verletzt und dann wirst Du Dich schlecht fühlen. Ich spreche da aus Erfahrung, ich habe auch immer gedacht, wenn ich meiner Mutter nur drastisch genug deutlich mache, was ich sehe, wenn sie trinkt, dann muss sie doch sehen, dass sie so nicht weitermachen kann und aufhören muss. Das war ein Trugschluss. Das einzige was ich damit erreicht habe, war mich schlecht zu fühlen, weil ich wusste das ich sie verletzt habe und dabei wollte ich doch nur helfen.

    Deinem Vater den Alkohol wegzunehmen und den Geldhahn abzudrehen geht in die gleiche Richtung und ist ohnehin sinnlos. Dein Vater ist mündig. Ein Alkoholiker der trinken will findet immer einen Weg. Wobei das Alkohol wegnehmen auch gefährlich werden kann, weil er dann u. U. in einen kalten Entzug kommt und der kann lebensgefährlich sein.

    Dein Vater ist ein erwachsener Mann, für sich selbst und sein Handeln verantwortlich und in der Lage für sich selbst zu sorgen. Wenn er trinken will, wird nichts und niemand ihn davon abhalten. Er ist süchtig und Sucht folgt ihren eigenen Regeln und nicht dem Verstand.

    Die beste Hilfe ist nicht zu helfen. Aus Sicht Deines Vaters hat er Vorteile wenn er trinkt. Auch wenn man das als Nichtabhängiger nicht versteht, der Alkohol gibt Deinem Vater etwas. Solange das so ist, wird er nicht auf den Gedanken kommen aufzuhören. Erst wenn die Nachteile für ihn zu groß werden, wird ihm der Gedanke kommen. Je weniger ihm geholfen wird, desto größer die Chance, dass er von allein drauf kommt, dass das Leben ohne Rausch schöner ist als mit. Er muss erst in der einen oder anderen Art auf die Schnauze fallen bevor sich etwas ändert. Das wird auch persönlicher Tiefpunkt genannt und der liegt bei jedem wo anders, auch bei den Angehörigen.

    Ließ Dich mal ein bisschen durchs Forum und schau wie es anderen Kindern geht und was sie für sich tun. Mir hat es sehr geholfen zu sehen, dass ich nicht allein bin mit meinen Problemen. Vielleicht liest Du auch mal bei den Betroffenen. Wenn man weiß wie die andere Seite "tickt", kann man manches Verhalten des Alkoholikers für sich besser einordnen und seine Motivation nachvollziehen.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Sebastian,

    unsere Sky hat Dir jetzt schon genau das geschrieben was mir auch so durch den Kopf ging.

    Einem Alkoholiker kann man nur helfen wenn er das selber möchte, alles andere hat wirklich keinen Sinn.

    Bevor ich in dieses Forum kam, hab ich mir auch gedacht, es muß doch irgendwas geben wie ich meiner Mum helfen kann, es kann doch nicht sein, dass ich nichts für sie tun kann...

    Doch es ist leider tatsächlich so.

    Versucht doch alle mal mit ihm zu reden wenn er nüchtern ist, vielleicht bringt es was.

    Alles andere, wie Bloßstellen, hat wirklich keinen Sinn und Ihr werdet nur das Gegenteil erreichen.

    Mag sein, dass meine Worte jetzt so bei Dir ankommen, als ob ich Dich nicht verstehen kann, aber das täuscht.
    Ich weiß wie schwer es ist einem geliebten Menschen nicht helfen zu können und deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen wie es Dir und Deinen Geschwistern geht.

    Wie geht eigentlich Deine Freundin damit um? So wie ich das raushöre kannst Du mit ihr darüber reden, oder? Das finde ich sehr gut und das ist auch wichtig das Du jemand hast mit dem Du darüber reden kannst...

    Du kannst hier jederzeit schreiben und ich hoffe wie können Dir weiter helfen.

    Lieben Gruss Mandy

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