Beiträge von hans_klein

    Hallo ihr lieben.

    In einem anderen Beitrag habe ich gesehen das es besser ist sich mehr einzubringen, so können auch andere Menschen evtl. etwas von den Erfahrungen die ich mache mitnehmen oder hilfreich zur Seite stehen. Schliesslich braucht jeder Mensch andere Menschen. Oder? Kurz zu mir, Aber dann zur Sache.

    Ich habe schon vor einiger Zeit aufgehört zu trinken, hier im Forum sehr viel gelernt, dann Therapie gemacht, Ich bin also trockener Alkoholiker .

    Aber gehst mir deshalb gut? Nein, mir gehts derzeit nicht gut. Und trotzdem trinke ich nicht, denn so gehts mir besser. Denn es hat sich einiges geändert im Verhalten meinerseits nach meiner Therapie.

    Meine letzte Beziehung ging im Eimer, letzte Woche ging der Motor meines Fahrzeugs kaputt und ich hatte starken Stress auf der Arbeit. Ich habe eine mittelschwere Depression, so das mich das ganze ganz schön mitnimmt und meine Depression natürlich noch verstärkt.

    Mein bester Freund ist weggezogen, so das mir mein bisheriger Ansprechpartner fehlt. Also auch noch einsam derzeit. Das wären früher "gute Gründe" gewesen wieder anzufangen (obwohl, ich hatte früher nie aufgehört...).

    Heute und derzeit ist das für mich aber kein Grund wieder anzufangen, womit ich aufgehört habe. Es ist nichts im Haus, was ich konsumieren könnte. Aber ich hatte Verlangen, einfach mal ne Flasche Bier zutrinken, zu vergessen, zu schlafen. Die Frage ist, wie geh ich damit um.

    Ich habe angefangen mir meinen Motor vorzunehmen. Er ist kaputt, also sollte er repariert werden. Schon habe ich ein Problem weniger. Zum 2. habe ich damit keine Zeit mich hängenzulassen oder in Depression zu schwelgen, da ich beschäftigt bin und keine Zeit zum Grübeln habe.

    Als mich die Geduld beim reparieren verließ, es ist ein schwerer Motorschaden mit vollem Programm - Kurbelwelle, Zylinder, Zylinderkopf hinüber - bin ich zur Entspannung eine runde spazierengegangen. Außerdem brauchte ich noch Ersatzteile, die ich noch Online bestellt habe - ein Segen der Technik ;)

    Morgen früh werde ich weitermachen indem ich den Motor soweit zerlege, das ich die Teile die ausgetauscht werden müssen austauschen kann und wenn ich nicht mehr weiterkomme erstmal eine Runde Schwimmen gehen. Am späten Nachmittag gehe ich dann wahrscheinlich jemand mit dem Bus besuchen. Es gibt für die meisten Dinge eine Lösung - man muss sie "nur" finden. Ich geb ehrlich zu, es ist nicht einfach.

    Aber auf der anderen Seite erinner ich mich gut an die Zeiten als ich getrunken habe, zu nicht viel in der Lage, mich komplett hängenließ, viele Probleme verursachte und am nächsten Morgen nicht mehr hochkam.

    Und es ist wichtig, das ich das nicht vergesse oder verdränge, damit ich nicht wieder dahingehe. Denn dies war und ist kein guter Weg. Aber auch nach so - für mich - langer Zeit ohne Alkohol hatte ich vorhin trotzdem das Verlangen danach. Ich habe gelernt damit umzugehen, deshalb kann ich auch in schwierigen Situationen bestehen, was früher für mich nicht möglich war.

    Und - was ganz wichtig ist - der eine oder andere hats vielleicht schon gemerkt. Ab- und zu muss ich darüber reden oder schreiben was mich belastet oder ärgert. Einfach mal "auskozen". Das nimmt mir viel Druck weg.

    Liebe Grüße

    hans_k.

    Du hast erkannt, das du ein Problem hast und du gehst das Problem an. Du bist Alkoholkrank und du suchst Hilfe. Das ist der richtige Weg!

    Ich weiss nooch wie ich mich geschämt habe als ich zum Arzt ging um Hilfe zu suchen und zu bekommen. Ich bin fast geflüchtet, ich habe geweint vor Scham die ich gar nicht zu haben brauchte, aber ich habe mir helfen lassen.

    Der Ganz zur Suchtberatung war für mich auch nicht einfach. Zugeben zu dürfen, ich habe ein Problem - Ich bin Suchtkrank... Mensch, fiel mir das schwer.. Oft der Fluchtgedanke im Hinterkopf, Panik. Dabei war das gar nicht nötig. Die anderen Menschen, incl. meinem Arzt, waren verständnisvoll und haben mir Hilfe gegeben. Ich hätte nie so eine Angst haben müssen zu sagen: Ich bin Alkoholkrank. Aber dieses Gefühl haben nach den Erfahrungen die ich bisher mitbekam viele Menschen. Dabei brauchst du dich nicht zu schämen. Alkoholismus ist eine Krankheit und gegen eine Krankheit die man kennt kann man etwas unternehmen ;)

    Viel schlimmer ist es, nichts zu tun, keine Hilfe zu suchen und anzunehmen, Gefühle zu unterdrücken und weiterzumachen wie bisher.

    Du hast jetzt eine Chance etwas in deinem Leben zu verändern. Etwas zu tun, worauf du vielleicht irgendwann Stolz sein kannst und deine Familie auch. Es wird dich vielleicht viel Überwindung und viel Energie kosten, mir hat es am Anfang sehr viel von beidem gekostet - doch du kannst auf diesem Weg zur Trockenheit im Endeffekt nur gewinnen.

    Ich wünsche dir, das du die Kraft findest Hilfe anzunehmen. Du bist ja auf dem besten Weg dazu. Ich würde dir empfehlen, diesen Weg weiterzugehen. Deine Scham zu überwinden die du nicht zu haben brauchst und Hilfe anzunehmen. Du bist nicht alleine und kannst hier im Forum mit starker Unterstüzung rechnen.

    Liebe Grüße

    Hans

    Hallo ihr lieben,

    Ich hebe meinen Thread hier nochmal durchgelesen und festgestellt, das ich am 15.11.2009 1jähriges hatte... Kaum glaublich für mich, aber wahr 8)

    Das hätte ich mir nie vorstellen können. Klar, wenn ich jeden Tag getrunken hatte, beduselt zur Arbeit ging, die Welt unreal und nicht nüchtern betrachtet habe, sich die Wirklichkeiten für mich verschoben hatten...

    Ich habe Arbeit bekommen mit 44, eine Arbeit die mir Freude macht und mich erfüllt. Und ich erfülle sie nüchtern. Dabei kann ich zu Fehlern die ich mache stehen, etwas das ich in meiner aktiven Alkoholikerzeit so nicht getan hätte.

    Der Chef ist zufrieden, der Arbeitsweg beträgt ca. 70 km einstreckig. Und ich fahre die Strecke gerne, bis zur Bahn mit dem KFZ, den Rest mit der Bahn. Das hätte ich in meiner aktiven Zeit so nicht leisten können. So vergeht meine Zeit sinnvoll und wenn ich mich ärgern muss (auch das darf ich) dann schluck ich den Ärger nicht mehr runter sondern spreche an, was mich belastet und lasse erst gar keinen Druck entstehen.

    Das erste 3/4 Jahr war mein ich das schlimmste. Da kamen schonmal Gewohnheiten die surchbrechen wollten, Verlangen nach Alkohol, manchmal der Wunsch verdrängen zu wollen, nicht zu denken . Gerade in der Zeit der Arbeitslosigkeit und Einsamkeit.

    Doch dem habe ich widerstanden un ich wurde belohnt - Eigentlich fürstlich belohnt, mehr als ich verdient habe.

    Ich habe nette Chefs, nette Kollegen. Einen Job den ich leisten kann und in dem ich aufgehe. Kurzum - bis auf eine neue Beziehung geht es mir rundherum gut.

    Viele liebe Grüße

    Hans

    Seit dem 15.11. ist meine letzte Flasche jetzt her. Entschuldigt, dass ich mich nicht vorher schon gemeldet habe, um wenigstens einen Stand durchzugeben. Ihr habt mir schliesslich viel geholfen auf dem Weg zum trockenen Alkoholiker.

    Die Langzeit habe ich hinter mich gebracht und am 09.03. beendet.

    Es ist viel passiert in der Zeit und ich bin dank Hilfe ohne Alkohol zurechtgekommen, wobei ich in der Therapie sehr viel über mich gelernt habe, mein Verhalten und das ich nicht schuld bin an verschiedenen Dingen.

    Die Zeit in der ich Alkohol getrunken hatte hatte viele Spuren hinterlassen. Wesensveränderungen, die ich erst wieder bewusst mitbekommen habe, als ich mich in der Therapie damit beschäftigen durfte.

    Mein Ziehvater starb während der Therapiezeit, meine Schwester hatte Gesundheitliche Probleme schwerster Art, aber ich habe wieder gelernt mit meinen Gefühlen zurechtzukommen, sie zuzulassen und auch auszuleben.

    Dabei kann ich heute gerne zugeben, dass manche Träne geflossen ist, aber nicht mehr weil ich alkoholisiert vor falschem Selbstmitleid und anderer Dinge verfloss sondern weil ich meine Gefühle die ich hatte endlich verarbeiten durfte. Es war eine sehr lehrreiche Zeit, die mir aufgezeigt hat, dass nur ein Leben ohne Alkohol oder andere Drogen zu einem zufriedenen Leben führen kann.

    Mit Alkohol habe ich vieles verdrängt, mich betäubt, vieles nicht bewusst erlebt und Gefühle und auch Geschehenes nicht wirklich verarbeitet. Ich war erblindet.

    Jetzt, wo ich alle Dinge des Lebens nüchtern durchlebe geht es mir erst wieder richtig gut. Ich habe viele Entscheidungen treffen können, die ich sonst immer vor mich hergeschoben habe. Ich habe Dinge erledigt, die ich "verschlunzt" hatte. Ich habe vieles verarbeitet - statt verdrängt. Es ist ein viel besseres und zufriedeneres Leben geworden. Die Depressionen sind wesentlich besser geworden, der Schlaf erholsamer.

    Dazu ist mir klargeworden, wieviel Zeit ich in meinem Leben durch den Alkohol verschenkt habe, die ich hätte sinnvoller nutzen können als alkoholisiert, verbittert oder depressiv mich hängen zu lassen, anderen seelischen Schmerz zuzufügen etc.

    Diese Zeit habe ich zwar verloren, aber es liegt noch genügend Zeit vor mir, in der ich Trocken wunderbare Dinge erledigen und auch bewusst erleben kann und zufrieden leben.

    Ich nehme noch an einem Nachsorgeprogramm teil, das auch nötig war um mich erstmal aufzufangen, als ich von der Langzeit wieder zurück in das sogenannte "normale Leben" gehen durfte.

    Ich wünsche allen die es noch nicht geschafft haben, dass sie es schaffen sich für ein trockenes Leben und eine trockene, neue Zukunft zu entscheiden und gegebenenfalls auch die Chancen nutzen, die als Hilfe auf diesem schweren Weg dazu geboten werden.

    Viele liebe Grüße und vielen Dank

    Hans

    und verabschiede mich jetzt erstmal in die Langzeit.

    Es war zuviel was aufeinmal auf mich zukam. Ich musste heute noch die Dinge erledigen, die vorher nicht gehen (Zahlschein vom Arzt ausfüllen lassen, in die Stadt fahren zur KK Bescheinigung für die zuständige Stelle ausfüllen lassen) und noch ein paar Sachen besorgen, die ich vergessen hatte.

    Die restlichen Flaschen hab ich entsorgt und nicht getrunken, wenigstens etwas. Mir fiel der Abschied vom Ziehvater recht schwer, helfen kann ich ihm aber auch nicht mehr, er hatte bereits seine Patientenverfügung getroffen die ich noch nicht kannte und ist auch oki so wenn er entschieden hat nicht mehr an Apparate angeschlossen zu werden, die würden sein Leben auch nicht mehr verbessern können.

    Ich bin auch grade erst mit allem fertig geworden, Putzen, Kühlschrankinhalt entsorgen etc. weil man da nunmal in der Zeit der Abwesenheit besser nix rumliegen haben sollte was man später bereut. Kommt bestimmt gut wenn man nach evtl. 4-6 Wochen mal nach Hause kommt und es "richt ein bisschen".

    Naja, es ist alles erledigt. Noch ein bisschen ruhen und um 07.00 gehts mit dem Zug los, ca. 11.00 werd ich da sein und in ca. 4 Monaten denk ich mal zurück.

    Ich wünsche allen das beste und schöne trockene Zeiten

    Viele liebe Grüße

    Hans Jürgen

    erstellen. Ich möchte dazu sagen, das ich die ganze Zeit hier mitlese und mir das schon viel geholfen hat. Leider hatte ich heute einen Rückfall, kurz vor der genehmigten Langzeitteraphie. Ich berichte kurz, aber es kann keine Entschuldigung für mein Fehlverhalten sein.

    Ich bin seit dem 09. Sept. trocken geblieben. Da hate ich die qualifizierte Entgiftung durchgeführt. Bis jetzt hatte ich durchgehalten. Am Dienstag diese Woche wurde mein Antrag auf die Langzeit bewilligt. Ich war Happy.

    Am selben Abend treffen in der Gruppe, ich bekam die Nachricht dass ich kurzfristig schon am 18.11.08 in die Langzeit komm.

    Am Mittwoch erfuhr ich dass mein Ziehvater einen Schlaganfall im Heim erlitt und rechtsseitig gelähmt ist, künstlich ernährt wird. Er liegt nat. im KH. Bis dahin bin ich trocken geblieben. Zahnarzt erledigt und andere wichtige Sachen.

    Heute hab ich die Koffer gepackt und alles eingekauft was man für lange Zeit der Abwesenheit benötigt. Muss am Montag noch die Finanzielle Seite klären, Letzten Wisch für die Krankenkasse ausfüllen lassen vom Arzt dann zur Krankenkasse fahren dort eine Bescheinigung für die zuständige Kasse ausfüllen lassen, Fahrkarte besorgen. Irgendwie hats mich erwischt, ich hab mir ein 6-Pack geholt und 3 Flaschen getrunken. Dafür gibt`s keine Entschuldigung, das weiss ich und Grund dazu gabs auch nicht, ich hab nichts damit verbessert sondern mich hängenlassen weils mir irgendwie zuviel wurde und ich wohl mit der Situation nicht umgehen kann.

    Ich denke dass ich jetzt wieder klar komme aber ich weiss auch ich hab nen Fehler gemacht und weiss nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Und das so kurz vor der Langzeit. Ich hoffe ich belaste keinen mit meinem Beitrag, ich bin immer für Ehrllichkeit.

    Im Moment hab ich das Gefühl versagt zu haben. Naja ändern kann ich es nicht mehr. Den Rest des Abends gehört der Tee.

    das ist die richtige Einstellung :)

    Zitat

    Trotz des ganzen Kummers in dieser schweren Zeit bin ich nach wie vor stabil und das gibt mir Mut .....

    Zitat

    Aber ich bete dafür, dass ich auch die Möglichkeit bekomme, Dinge wieder gut zu machen, die nun mal in der Vergangenheit passiert sind .....

    Ich persönlich denke dass es für mich nicht die Gelegenheit geben wird, Dinge wieder gut zu machen, die in der Vergangenheit passiert sind denn ich kann sie nicht rückgängig machen.

    Was ich aber machen kann und wo ich bestimmt auch die Möglichkeit zu bekommen werde, das ist dass ich in der Zukunft die Dinge besser handhaben kann und damit dazu beitragen kann dass mein zukünftiges positiveres Handeln das vergangene Negative zum Teil wieder wettmacht btw. die Erinnerung daran verblassen lässt. Ich hoffe dass ich einigermassen verständlich schreibe was ich meine und ich denke auch das ist ein wenig egoistisch. Ich denke auch in der Zukunft werden mir Fehler passieren, aber ich denke dass ich damit trocken wesentlich besser und verantwortungsvoller umgehen kann.

    Viele liebe Grüße

    Hans

    du hast einen guten Anfang gemacht indem du mit dem Trinken aufgehört hast. Im Moment musst du zwar finanzielle Einbussen hinnehmen, aber das wird sich geben wenn du wieder trocken im Berufsleben stehst.

    Zitat

    Wenn ich aber den finanziellen Aspekt betrachte, ist es erschräckend.
    Ich habe keine überstunden und spesen (Fernfahrer) erwirtschaftet während meines Klinikaufenthaltes und habe nun so einen geringen Verdienst. Um alle Unkosten zu decken musste ich Hartz IV beantragen mit dem Resultat das ich mit meinen 3 Kindern und meiner Frau nach abzug der Miete, Strom und Gas so gut wie garnichts haben. Sicher ich weiss, es wird schon weiter gehen, aber wie.

    Ich kann jetzt nur von mir ausgehen, aber wie oft habe ich "Glück" gehabt dass ich nicht bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen bin und den Führerschein verloren habe und mir nie ein Unfall passiert ist. Mir ist das als "funktionierender Alkoholiker" auch erst bewusst geworden, als ich eine ganze Zeit trocken war. Ich kam mir selbst erschreckenderweise immer nüchtern vor, obwohl ich mir heute sicher bin, dass ich öfter noch Restalkohol in mir hatte.

    In meiner Nachbarschaft war ein Fernfahrer der erst aufgefallen ist als er einen schweren Unfall mit schrecklichen Folgen für die Beteiligten im Suff hatte. Seinen Job ist er los, den Führerschein und für die Kosten die angefallen sind wird er nie aufkommen können.

    Von daher würde ich das trockene Leben als neue Chance betrachten. Die Durststrecke wird vorübergehen, deinen Job hast du sogar noch und deinen Führerschein. Also die besten Karten für einen supertollen Neuanfang.

    Das deine Kinder gerade jetzt Geburtstag haben ist nat. nicht einfach, wenn man finanziell enger ist und gewohnt ist in einem bestimmten finanziellen Rahmen zu feiern. Aber vielleicht fällt dir ein, wie du die Geburtstage kostengünstig im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten gestalten kannst, mit gemeinsamen Spielen, Wanderungen etc. Ich pers. kann trocken jetzt Sachen machen, an die ich vorher nicht denken durfte. Statt Geschenke die Geld kosten könntest du dir überlegen, was man gemeinsam mit den Kindern machen kann ohne große Geldausgaben und was ihnen trotzdem Freude machen würde, wenn du dich da selbst einbringst. Da bin ich leider kein Profi drin aber es gibt bestimmt Möglichkeiten, an die man da noch nicht gedacht hat.

    Viele Grüße

    Hans

    ich bin noch nicht lange trocken, erst seit fast 2 Monaten.

    Der Alkohol"genuss" hat dafür gesorgt dass ich meine Arbeit verlor, zuletzt meine Freundin. Vor meinem Entzug hätte ich wieder zur Flasche gegriffen weil ich mit der Situation - besser gesagt mit stressigen Situationen - nicht gelernt habe anders umzugehen. Ich persönlich musste ganz unten sein, um mich zum Alkoholiker zu bekennen und daran zu arbeiten trocken zu bleiben.

    Ich konnte es mir Anfangs kaum vorstellen, doch mit der Zeit baut man sich ein anderes Leben auf - Schritt für Schritt. Ein neuer Bekanntschaftskreis, alte Hobby`s die man wieder neu anfängt.

    Ich habe nicht verwunden, dass ich jetzt alleine bin aber ich weiss jetzt dass ich es selber verursacht habe und kann verstehen und aktzeptieren, dass ich den Menschen den ich als wertvollste Stütze empfand verlor. Schliesslich habe ich oft Enttäuschungen verursacht und in mich gesetztes Vertrauen enttäuscht.

    Um die Fehler aus der Vergangenheit nicht zu widerholen arbeite ich daran, diese nicht nocheinmal zu begehen. Keine Flucht mehr in den Alkohol den ich wohl oft missbraucht habe wenn ich mich "nicht verstanden" fühlte oder als "Freund" wenn etwas in meinem Leben schiefging und ich mich von allen verlassen und verraten fühlte.

    Ich weiss auch, dass ich verlorengegangenes Vertrauen nur zurückgewinnen kann wenn ich trocken lebe. Was ich bisher in meinem Leben falsch gemacht habe kann ich leider nicht rückgängig machen.

    Ich glaube ich will dir einfach sagen, lebe nicht in der Vergangenheit - die liegt hinter dir. Lebe für deine Zukunft - die liegt vor uns und kann besser werden. Ich persönlich werde dazu die Hilfe der Langzeitteraphie in Anspruch nehmen und die meiner Gruppe sowie dieses Forums weil ich denke dass ich es alleine nicht schaffen kann.

    Viele liebe Grüße

    Hans

    Hallo ihr Lieben,

    ich bin am 29.09. trocken aus dem Qualifizierten Entzug/giftung entlassen worden! Ich danke euch für die lieben Nachrichten seit meinem letzten Post.

    Ich muss schon zugeben, es war nach 20 Tagen ein komisches Gefühl die Gruppe zu verlassen und wieder alleine auf sich gestellt nach Hause zu fahren. Während meiner BE bekam ich meine Kündigung, besser gesagt fand ich sie im Briefkasten. Ich habs aber gut überstanden, da ich mich darüber noch in der Entzugstheraphie auseinander setzen konnte und mir der Sozialberater hilfreich zur Seite stand. Auch Gespräche in der Gruppe halfen mir weiter, nicht umzukippen und keinen Alkohol zu trinken, der nunmal keine Lösung darstellt sondern mich nur vor der Realität flüchten lassen würde.

    Auf dem Nachhauseweg kam ich an die Grossen Märkte vorbei. Die Biermischgetränke waren im Preis runtergesetzt(immerhin 42 cent/-Pack), was ich jetzt nicht mehr als gut empfinde im Gegensatz zu vorher, da es eher verführt zu Alkoholischen Getränken zu greifen als wenn der Preis höher ist. Vor dem Entzug hätte ich zugegriffen, jetzt kann ich es bleiben lassen. Ein kleiner Schritt und ein grosses Erfolgserlebnis für mich.

    Der Suchtdruck war und ist weiter da, obwohl ich ihn während der Therapie als nicht/kaum mehr gegeben ansah. Da schlägt die "Macht der Gewohnheit" wohl erstmal zu. Sonst bin ich gegen Abend losgefahren, einkaufen. Der Gedanke war auch da, aber ich dachte an die Zeit der Entgiftung, die Menschen die ich erlebt habe und konnte es bleibenlassen loszufahren um etwas Alkoholisches zum Trinken zu kaufen. Stattdessen machte ich mir eine Kanne Früchtetee, den gabs jeden Abend im KK und schmeckt lecker. Damit versuche ich erstmal die Gewohnheit auszutauschen gegen die Gewohnheit die erste Flasche Bier zu trinken. Das scheint auch ganz gut zu klappen. Ich bin ja heute den 3. Tag zuhause und immer noch trocken, es gibt gerade Kirchtee ;) Prost :wink:

    Morgen früh geht's wieder zur Suchtberatung, den Weg zur LGZ fertig vorbereiten und hoffentlich auch schnell dareinkommen. Ich habe schon etwas Angst davor umzukippen und wieder zu trinken, es ist schon etwas anderes, als wenn man "geschützt" in einer Gruppe gleichgesinnter ist. Ich denke ich muss mir da eine Sinnvolle Abendbeschäftigung suchen, damit ich köperlich ausgelasteter bin und auch müder. Ich schlafe im mom schlecht was aber nichts mehr mit dem Entzug zu tan haben dürfte, ich bin ja trocken und hoffe es geht zugig weiter damit ich in die LGZ gehe und lerne mit jeder Situation korrekt umzugehen und auch wieder einen Arbeitsplatz finden kann, der zu mir passt.

    Viele liebe "Trockene" Grüße

    Hans Jürgen

    es war nicht einfach, der Gang in die Entgiftung, die Gewöhnung an die neue Umgebung, der körperliche Entzug.

    Dank der Medis hat es aber Super geklappt, ich hatte zwar die ersten Tage starken Suchtdruck und auch Händezittern, stand aber erst mal unter Beoabachtung so dass nichts passieren konnte, 3 Tage Kontaktsperre.

    Mein Blutdruck wurde stabilsiert, Puls, Blut, alles wieder auf Normalwerte. Ich bin stolz, dass ich es bis jetzt geschafft habe und es ist schön, den Tag wieder nüchtern erleben zu dürfen. Es gleicht schon fast einer Entdeckungsreise in ein neues Land.

    Ich habe sehr viele Leute kennengelernt, auch poly... sind hier, also mehrfachabhängige, aber es ist eine gute Gruppe in der ich bin bis auf Ausnahmen auf die man überall treffen wird.

    Ich habe heute meine erste BE, heisst bin nur kurtz zu Hause und geniesse meinen Tee. Der Gedanke an Alkohol ist im Moment absolut verschwunden. Ab Montag bin ich wieder zu Hause, es wird dann allerdings noch ca. 4 Wochen bis zur Langzeit dauern, die ich mit Hilfe des Forums, der Suchtberatung und einer Suchtgruppe denke gut zu überstehen, denn es hat Click in meinen Kopf gemacht.

    Dazu verhalfen viele Gespräche, sowohl in der Therpie als auch mit anderen Suchtkranken. Einige fallen leider wieder zurück und brauchen mehrere Anläufe, aber ich habe auch viele getroffen und gesprochen, die schon Jahrelang trockene Alkoholiker sind.

    Ich kann leider nicht mehr viel schreiben, weil ich heute Abend wieder (trocken nat!) zurück sein darf, und sogar darauf freue ich mich. Mir gibt die Entgiftung mit der Therapie sehr viel.

    Ich hoffe auch viele andere Alkoholiker finden den Mut dazu, eine Entgifung durchführen zu lassen und dann auch eine weitergehende Theraphie durchzuführen. Denn ein Alkokohliker wird man sein Leben lang bleiben, das darf man aktzeptieren.

    Aber das Leben kann trocken und ohne Durcheinander im Kopf, ohne Suchtdruck so schön sein, Probleme löst man ganz anders, mit seinen Freuden geht man anders um, weil man jetzt weiss, was sie die ganze Zeit mit einem Suchtkranken erleben durften und es ist toll, dass ich auch da Unterstützung gefunden habe als ich ihnen offen sagte "Ich bin Alkoholiker und ich binb jetzt in der Entgiftung mit anschliessender Theraphie". Fast alle unterstützten das ganz toll und es ist schon wirklich schade, wenn der eine oder andere die Gruppe verlässt um in die Langzeit oder eine andere Theraphie zu gehen. Viele werden danach auch weiter Kontakt miteinander halten und beim Abschied fließen auch schonmal Tränen und man umarmt und verabschiedet sich auch ganz herzlich von den neugewonnen Freunden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie es auch alle schaffen trocken zu bleiben. Die Entgiftung kann das nur vorbereiten, die weiteren Wege die man dann gehen möchte entscheiden darüber, ob man auch trocken bleibt. Da hat jeder eine Chance.

    Ich verbleibe erstmal so und wünsche euch alles Liebe und ein Trockenes Leben ohne Alkohol der mehr vernichtet als er einem in den Momenten des Rausches geben kann.

    Viele liebe Grüße

    Hans Jürgen

    ich danke euch für eure Unterstützung.

    Die Koffer sind gepackt, ich hoffe ich hab alles notwendige dabei... Ala MP3 Player, Musik,... Kleiner Scherz von mir, ich muss ja fast los. Um 07.40 geht meine Reise los.

    Ich werde mich auf jeden Fall wieder melden, egal wie es ausgegangen ist, ob Positiv oder Negativ, ich denke aber dass ich pers. das schaffen und anderen auch Mut machen kann diese kleinen Schritte zu gehen um einen Großen zu erreichen und wünsche allen hier viel Erfolg auf ihren Wegen.

    Viele liebe Grüße und bis bald...

    Hans Jürgen

    morgen ist es soweit. Da bin ich den ersten Tag in einer Klinik. Da ich mir das Krankenhaus angeschaut hatte habe ich mich für eine andere Klinik entschieden. Kein Vergleich möglich untereinander.

    Man sollte sich wirklich vorher anschauen, wo man hingeht. Gut war, dass man in der Klinik für die ich mich entschieden habe auch direkt ein Gespräch bekam mit Besichtigungsmöglichkeit und Aufklärung. Das war im 1. Krankenhaus wo ich mich angemeldet hatte nicht. Dort sollte ich auch täglich anrufen, ob ein Bett frei wäre. In der Klinik hab ich direkt einen Termin bekommen, fertig.

    Jetzt werde ich wohl die nächsten ca. 3 Wochen den körperlichen Entzug machen. Für mich wirds bestimmt hart, solange Weg von allen Gewohnheiten aber ich habe ja mein Ziel trockener Alkoholiker zu werden.

    Dort werden sie auch den nächsten Schritt vorbereiten, den Weg zur Langzeitteraphie, Kostenträger abklären usw.. Wie lange ich dann insgesamt "unterwegs" bin wird sich zeigen.

    Ich wünsche euch erstmal alles gute, ich denke nicht, dass ich von da aus die Möglichkeit habe zu berichten wie es war oder ist. Deshalb werde ich Tagebuch führen um es irgends veröffentlichen zu können.

    Viele Grüße und vielen Dank für eure bisherige Unterstützung auf dem Weg.

    Hans Jürgen

    Ich durfte mich erst im Vorstellungsbereich vorstellen und möchte mich jetzt kurz allen vorstellen.

    Mein Name ist Hans Jürgen und ich bin seit ca. 15 Jahren Alkoholiker. Wie ich gelesen habe bezeichnet man jemand wie mich einen "funktionierenden", also nach Außen nicht Auffälligen Alkoholiker.

    Durch den Druck den ich auf meiner noch derzeitigen Arbeitsstelle bekam bin ich fast zusammengebrochen. Der "Alkohogenuß" als "Problemlöser" und "Schlafmittel" wurde immer heftiger. Köperliche Beschwerden kamen noch hinzu. Dazu bin ich alleinstehend, wenig Freunde, kaum soziale Kontakte teils durch die langjährige Schichtarbeit, teils durch die von mir betriebene heimliche Trinkerei verursacht.

    Ich hatte im Krankenschein die Möglichkeit mir darüber klarzuwerden was ich bin und auch dass es mit Alkohol in meinem Leben nicht weitergehen kann.

    Ich habe den Entschluss gefasst zu Entgiften und es mir einfacher Vorgestellt als es war zum Arzt zu gehen als 1. Schritt und ihm meine Problematik zu schildern. Es war mir furchtbar peinlich mich so zu entblößen und ich wäre am liebsten weggelaufen. Vorher hatte ich mich hier im Forum angemeldet und es war mir eine große Hilfe dabei Entscheidungen für meine Zukunft zu treffen

    Ich hielt aber durch, der Arzt war sehr nett und Verständnisvoll und gab mir den Schritt 2. Er erklärte mir dass er mich nicht hinschicken wollte, ich müsste freiwillig das schaffen zur Suchtberatung zu gehen und dort würde dann weiterentschieden was zu tun wäre.

    Dort war ich heute. Das Ambiente war nicht sehr prickelnd aber die Menschen von der Suchtberatungsstelle sehr nett und kompenent. Mir wurden auch direkt alle Illusionen auf kurzfristige Erfolgsaussichten genommen.

    In meinem Fall soll der körperliche Entzug in einer Klinik stattfinden, 3 hab ich zur Auswahl bekommen, das ganze ca. 4 Wochen. Danach Langzeitteraphie, die Anträge dazu werden erst nach der körperlichen Entgiftung gestellt. Das soll dann ca. 4 Wochen dauern und dann Therapie mi tca. 12-16 Wochen dauer.

    Damit muss ich morgen zu Schritt 3. Termin in der von mir ausgewählten Klinik machen und dann vorbereiten auf das was da kommt.

    Auch wenn ich noch Angst davor habe, bin ich hoffnungsvoll das mir das ganze das Leben wieder etwas Lebenswerter gestalten wird und es mir dann auch psyschich wieder besser geht und ich mal wieder erleben kann, wie ein Tag nüchtern betrachtet aussehen kann, ich weiss nicht mehr wie das mal war.

    Viele liebe Grüße

    Hans Jürgen