Beiträge von Harry_54

    hallo opa,
    schreibe so weiter, lass diesen druck raus. deine worte erinnern mich an meine eigenen tage. an meine gedanken die ich hatte als ich meine umwelt ohne durch alkohol benebelt zu sein bewusst wieder wahr nahm. ich war damals sehr unsicher wie ich mich gegenüber meiner frau, meinen kinder meinen freunden verhalten soll.
    entschuldigen über ungerechtigkeiten, demütigen die ich meinen mitmenschen angetan hatte über meine gemütsschwankungen danach als ich das letzte glas auf die seite stellte?
    ich erfuhr damals, und darüber bin ich meiner familie sehr dankbar, keine vorwürfe, ein gewisses mass an rücksichtname und verständnis über die tage als ich wieder in mein normales leben zurückfand. Dies ist nicht immer so selbsverständlich.
    Keine Träne soll vergossen, keine stunde der angst der hofnungslosigkeit soll durch meine alkoholsucht nochmals entstehen. dies war damals mein oberster grundsatz den ich jetzt seit über 1 1/2 jahren treu geblieben bin.
    über den häuslichen familienfrieden könnte ich ich ein kleines büchlein schreiben, naja nach 35 ehejahren wird diese büchlein schon ein bisschen dicker wo halt zwei dickköpfe usammenrauschen ...
    in meiner nassen zeit war bei einem streit der wein mein treuer begleiter. oft habe ich am nächsten tag nicht mehr gewusst warum es überhaupt ging,

    es war ein harter steiniger weg für mich aber ich habe den Verzicht auf alkohol nie bereut

    meine frau und ich haben gerade eben mit unsere tochter und ihrem freund zusammen einen netten abend erlebt. sie haben sich heute verlobt. es wurden hochzeitpläne geschmiedet mal sehen vielleicht werde ich bald richtiger opa (ohne in den spiegel schauen zu müssen). meine enkel sollen einen lieben und nüchternen opa als kamerad haben.

    und dir lieber opa wünsche ich kraft und viel energie für deinen weg.
    wo der wille ist da ist auch der erfolg
    lg harry

    Novembergedanken

    Es ist November geworden. Wieder neigt sich ein Erdenjahr langsam aber sicher dem Ende entgegen.

    Es ist November geworden. Der November ist für mich ein Monat der Besinnung, Dieser Monat gibt mir gerade in diesem Jahr ein Gefühl der Ruhe und der Zufriedenheit. Meine Hände und mein Körper sind still mein Mund ist leise geworden. Mein Garten ist auf die nun folgende kalte Jahreszeit vorbereitet und die in diesem Jahr geernteten Früchte sind im Vorratskeller längst eingelagert. Die Stauden wurden zurückgeschnitten die Zwiebeln der Frühjahrsblüher sind unter der Erde. Sie werden wenn Frost und Schnee die Erde wieder freigibt mit dem Duft und Zauber ihrer Blüten das neue Gartenjahr einstimmen.

    Diese Rückbesinnung im November war nicht immer so in meinem Leben. Oft war diese Zeit eine Zeit der Hektik, der Unrast, der Unruhe und immer mit den Gedanken im Hinterkopf irgend etwas in den vergangenen Monaten versäumt zu haben Anstatt mich seelisch und moralisch auf die Tage der schönen Vorweihnachtszeit einzustimmen und einen Gang herauszunehmen herrschte in meinem Inneren reines Chaos, Angst, Panik und das zusätzliche Wissen meiner fast nicht mehr beherrschenden Alkoholsucht war für mich wie ein sich immer schneller drehender Strudel der mich stetig mehr und mehr nach unten zog.

    Es ist November geworden. Eine Zeit der Besinnung.
    Die Sonne verliert immer mehr an Kraft. Wenn ich morgens auf mein Rad steige und zur Arbeit fahre spüre ich die Kälte der Nacht auf meiner Haut, rieche im Wald die Nässe des Laubes und der Bäume und höre das leise Rauschen des Herbstwindes der die letzen Blätter aus den Baumkronen weht und zur Erde fallen lässt. Auch die Natur bereitet sich auf den nahen Winter vor. Oft sehe ich frühmorgens Eichhörnchen und andere Tiere des Waldes die ohne Respekt beim Auflesen ihrer Wintervorräte meinen Weg kreuzen. Auch im Wald ist Ruhe eingekehrt. Der morgendliche Gesang der Vögel ist erloschen. Längst haben sie den Flug in wärmeren Gefilden angetreten aber sie werden wiederkommen und wenn durch die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr die Flora und Fauna des Waldes zu neuem Leben erwacht, werden sie mit teilhaben bei einem Geschenk das uns Menschen gegeben wird. Dieses Geschenk kostet kein Geld und ist trotzdem nicht zu bezahlen. Das ist das Erwachen des Waldes und der Natur im Frühjahr.
    Für uns Menschen hier zu Lande ist dies alles längst zur Selbstverständlichkeit und zur Gewohnheit geworden. Im Überfluss an Allem ist uns das Bewusstsein verlorengegangen über die Nahrung und das Wasser mit den wir unser Körper täglich versorgen, den Sauerstoff den wir zum Atmen benötigen die Wärme ohne die es kein Leben gibt. Tag ein Tag aus sterben aber auf dieser Welt Menschen denen ist das Stückchen Brot und ein Schluck sauberes Wasser das sie zum Überleben brauchen verwehrt.
    Ohne diesen ständigen Kreislauf der Natur gibt es kein Leben auf Erden. Wir, die sogenannten zivilisierten Menschen treiben förmlich Raubbau zerstören gedankenlos unser Umwelt ohne zu fragen was kommt danach. Mit diesem Raubbau machen wir selbst vor unserem eigenen Körper nicht halt (mich eingeschlossen). In unseren Süchten immer noch mehr zu wollen, zu besitzen und zu haben und dies am besten noch gestern verlieren wir oft das Kostbarstes das wir haben, unsere Gesundheit.
    In unserer Ellenbogengesellschaft sterben unsere Gefühle, unsere Liebe unsere Dankbarkeit und wir merken nicht mehr wie andere Menschen vereinsamen, auf der Strecke bleiben, sterben ohne jemals gelebt zu haben. Unsere Kinder, unsere Jugend die Generation nach uns deren Vorbild wir sind bzw. sein sollten geben wir denen eine reelle Chance? Drogen und Alkoholprobleme spielen in sehr vielen Familien eine große Rolle. Mögen meine Gedanken überspitz klingen aber mich schrecken immer wieder diese Nachrichten auf über Amoklaufenden Schüler, über gewalttätige Jugendliche die grundlos Menschen niederschlagen. Wie jetzt gerade geschehen wird ein 7 jähriges Kind mit über 2 Promille auf einem Spielplatz aufgefunden. Kinder und Jugendliche die freiwillig in den Tod gehen sind keine Seltenheit. Sind dies alles nur Ausnahmen?

    Es ist November geworden. Eine Zeit der Besinnung.
    Mein Weg zur Arbeit führt weiter über eine große Wiese und ich komme zu einem Fluss. Der Fluss bietet mit seinem sauberem und kristallklarem Wasser von der Quelle in den Höhen des Schwarzwaldes beginnend, bis hinunter das durch im benannten idyllischen Tal und in den Auen des Rheines endend für Mensch und Tier Leben, Erholung und Lebensraum. So manchem Müller gab der Strom des Wassers seiner Mühle den Antrieb um sich und seine Familie zu ernähren.
    Ich fahre täglich diesen schönen Weg. Erinnerungen an meine Kindheit werden wach. Als Kinder balgten wir uns nach der Schule auf dieser Wiese, tobten und rannten ohne Angst vor Zecken barfuss über dieses Gras um Blumen für zu Hause zu pflücken. Hoch in den Bäumen am Ufer bauten wir unsere Baumhäuser und hielten Kriegsrat wählten einen Bandenchef und überlegten uns wie wir das Baumhaus der von uns erklärten Feinde überfallen könnten.
    Wo sind die Kinder und Jugendlichen geblieben die wie wir damals im Fluss sehr zum Schrecken der Fische Staudämme bauten, Blutekel sammelten die sich dann auf den Stuhl und Pult unser allzu sehr geschätzten Lehrerin wiederfanden.
    Die Bäume stehen noch aber die Kinder sind weg.
    Wo sehe ich die Kinder die nach der Schule auf dem Bolzplatz Fußball oder Völkerball spielen. Wo sehe ich die Kinder die fröhlich mit einem 10er Stieleis in der Hand die mit Kreide auf der Straße gemalten Kästchen mit einem Bein fröhlich abspringen.
    Kinder die wie wir mit eisernen Rollschuhen und Rollen lautstark über die Gehwege donnerten,
    Kinder die mit Augenleuchten und 5 Pfennig aus den kurzen Lederhosen herausziehend im Tante Emmaladen eine Handvoll Brausestäbchen oder Bärendreck einkauften. Und wenn Tante Emma heute gut drauf war holte sie aus dem Glas was immer neben der alten Kasse stand eine extra Portion Pfenniggutsel als Wegzehrung heraus und gab sie uns.

    Es ist Abend geworden es wurde spät. Ich mache mich auf den Weg nach Hause. Meine Hundedame sitzt bestimmt schon schwanzwedelnd neben meinen Platz im Wohnzimmer wartet sehnsüchtig auf mich.
    Mein Weg führt wieder zurück am Ufer des Flusses Richtung Heimat. Es ist Nacht geworden und der Mond hinterlässt auf dem fließenden Wasser seinen schimmernden Glanz. Die Enten und Gänse die sich heute Morgen noch freudig auf dem Wasser tummelten sind längst zur Ruhe gegangen und stecken schlafend ihren Kopf irgendwo am seichten Ufer des Flusses in die Federn. Nur ein paar Jogger bewaffnet mit einer Stirnlampe drehen ihre Runde und kommen mir entgegen. Im Wald herrscht tiefste Dunkelheit aber die Zusatzleuchte vorne gibt mir genügend Licht um meinen Weg sicher fortzusetzen. Ab und zu höre ich Geräusche von Tieren tief im Wald die jetzt ihre Futtersuche beginnen.
    Es dauert nicht lange da höre ich das immer lauter werdende geschäftige Treiben meiner Stadt. Ich bin jetzt bald Zuhause werde mir aber heute noch in Supermarkt in der Nähe meiner Wohnung zwei neue Farbpatronen für meinen Drucker kaufen.

    Es ist November geworden. Eine Zeit der Besinnung:
    Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Unverkennbar wird meine Tageszeitung immer dicker und immer mehr mit den neuesten Prospekten überladen. Mann verspricht sich auch in diesem Jahr trotz der Weltwirtschafskrise wieder einen Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr.

    Ich gehe in den Markt sehe plötzlich all die Kinder und die Jugendlichen die ich unterwegs vermisst habe. Sie stehen mit ihren Eltern vor den neuesten Computermodellen, Plasma/LCD Bildschirmen je größer die Diagonale und Hochauflösender umso besser. Ein neues Handy müsste auch noch sein weil das Alte zu wenig Auflösung bringt. Computerspiele, je lauter desto besser, viel Action und viel Ballerei muss dabei sein, die Kinder brauchen ja das Jahr über ihre Beschäftigung. Ein Katalog für den nächsten gemeinsamen Mallorcaurlaub mit viel Kinderprogramm und Kinderbetreuung liegt auch abholbereit an der Kasse.
    Es ist Weihnachtszeit, Zeit der Geschenke.
    Ich nehme meine Druckerpatronen und gehe Richtung Kasse. Ich komme an Regale vorbei sehe Spiele wie das „Mensch ärgere dich nicht“, Monopoly, Karl May Bücher die ich in meiner Jugend regelrecht verschlungen habe. Sie liegen hier unnötig rum, keiner will sie haben?

    Es ist November geworden. Eine Zeit der Besinnung.
    Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Ich schalte den Fernseher ein und höre, dass ein Vater in Winnenden der Mittäterschaft angeklagt werden soll.
    Weihnachten steht vor der Tür. Der Gabentisch wird wieder voll sein.

    Eine stille Umarmung, ein stiller Händedruck, ein Zeichen der Versöhnung, ein Zeichen ich bin bei dir ich helfe dir, eine kleines Geschenk das wirklich von Herzen kommt.
    Ist so was nicht viel mehr Wert als das größte Geldgeschenk.
    Materielle Geschenke sind nach ein paar Jahren kaputt und sind veraltet. Zeichen der Liebe, der Freundschaft der menschlichen Wärme, sie halten ewig auch in schweren Zeiten.

    Es ist November geworden,… Novembergedanken,.. meine Gedanken,…Zeit der Ruhe, ….Zeit der Besinnung………..

    hallo fliegender stern,
    ich kann dich sehr gut verstehen wie es dir geht. ich bin selbst alkoholiker und bin seit 18 monaten trocken. meine frau und zuletzt auch meine kinder hatten schwer gelitten unter meiner trinkerrei.
    langsam aber schritt für schritt wurde der alkohol bestandteil meines lebens. es war für mich ein teufelskreis einerseits die liebe zu meiner familie und andererseits das nicht mehr loskommen vom alkohol und gleichseitig das wissen, das nur ich was ändern kann und muss. ich brauche nicht zu schreiben was eine ehefrau alles tut um zu retten was zu retten ist.
    alles umsonst. irgendwann kam aber bei mir der tag der entscheidung, leben oder tod, alkohol oder familie und ich hatte mich entschieden. die ersten wochen und monaten waren grausam für mich. seelische und körperliche schmerzen waren an der tagesordnung aber ich hilt durch und ich muss ganz klar sagen, ohne die unterstützung meiner frau und meiner familie hätte ich es nicht geschafft. die ängste meiner frau sind immer noch da ohne zweifel, aber sie gibt mir trotzdem stück für stück vertrauen zurück.
    ich war gerade am wochende bei einer klassenfeier und sah die frage in ihren augen. wie immer wird dort einiges getrunken und sah gleich zu beginn bei der ersten lage dieses glas vor mir stehen und dachte, was würde jetzt passieren wenn ich diese eine glas trinken würde. gar nichts oder vielleicht doch ?
    ich schob dieses glas zu meinem nachbar der sich herzlichst dafür bedankte. es war eine schöne feier bis spät in die nacht

    ich lebe heute nicht anders wie vor zwei jahren. wir gehen auf feste, machen viele gemeisame unternehmungen mit freunden nur mit einem kleinem unterschied ich trinke keinen alkohol mehr.

    ich will damit ganz einfach sagen es muss nicht immer alles gleich scheitern sondern wenn man gemeinsam und vertrauensvoll das problem anpackt gibt es oft einen weg aus dieser krise.

    ich wünsche eich beiden viel kraft dazu
    LG
    Harry

    Damit es für alle übersichtlicher wird .

    hier geht es weiter. :wink:

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic19430.html

    Hallo lieber Schattenspringer,

    schön von dir zu hören ich habe mich sehr gefreut darüber. ich dachte meine beiträge liest eh fast keiner also habe ich es bleiben lassen.

    ja mir geht es gut, ich treibe viel sport, arbeite viel im garten gehe meine hobbys nach wie wandern, fotografieren, radfahren, kochen, tanzen also mein tag könnte 48 stunden haben und nebenher muss ich auch noch ein bischen geld verdienen.

    Aber jetzt kommt die zeit da sitze ich wieder öfters in meinem schaukelstuhl am fenster mit einem schönen buch in der hand. mein vierbeiniger freund liegt wie immer vor dem kamin und lässt sich sein pelz genussvoll vom feuer erwärmen.
    ich schaue dann oft aus dem fenster und lass meine gedanken und gefühlen freien lauf.
    früher mochte ich diese zeit nicht, die zeit die mein herbst nennt. die zeit wo die nächte länger werden, nebel, sturm und kühle die natur zwingt sich auf den nahen winter vorzubereiten.
    Heute sehe ich das anders. in mir kehrt in dieser jahreszeit ein gefühl der ruhe und der stille ein.

    darum habe ich auch wieder mehr zeit lieber schattenspringer ein paar zeilen zum nachdenken zu schreiben.
    Stoff dafür liefert mir dieses forum zu genüge.
    oft stimmen mich hier viele beiträge traurig und machmal überkommt mich ein gefühl der ohnmacht wenn man lesen muss wie die verdammte alkoholholsucht abhängige und deren familienangehörige immer wieder an den abgrund und zur verzweiflung bringt.

    mein bett ruft und werde jetzt mein gerät zuklappen aber mit dem verspechen zukünftig wieder stoff zum nachdenken zu liefern-
    oft lese ich auch in deinem tread die beiträge denn sie sind ebenfalls eine lebenshilfe für mich.

    der weg in die sucht hinein schafft man immer allein und ohne fremde hilfe.
    der weg aus der sucht ist leider ein anderer.

    Liebe Grüße
    Harry

    hallo uwe,
    welche sicherheit fehlt dir um dich u öffnen ? Was suchst du ? warum bist du noch nicht soweit ? ist es angst ooder ist es dein gewissen das dich in deinen inneren nicht zu ruhe kommen läßt ? du hast einen wichtigen satz geschrieben - ich will leben. leben bedeutet aber auch ich muss aus meinen schneckenhaus heraus denn ich will mein leben leben und zwar trocken, denn das bin ich mir wert. leben heist aber auch von anderen menschen akzepiert zu werden mit all meinen problemen und fehlern. mein alkoholsucht einzugestehen und dagegen anzugehen ist der erste wichtige schritt was du getan hast aber es ist erst ein kleiner schritt eines langen steinigen weges. es sind sehr viele andere menschen auf diesem weg die mit dir in die gleiche richtung gehen. manche gehen vor dir und manche sind noch hinter dir. ohne eigene kommunikation zu den anderen auf dieser strecke läuft wenig, zu schell fällt man dabei auf die nase.
    also nur mut was sollte denn passieren
    m.f.G.
    Harry

    Hallo Uwe,
    ich kann dir nachfühlen wie es dir jetzt zumutete ist. Wie du erging es mir auch nicht anders da musst du durch. Diese Nachwehen, immer der Frage nach dem Warum, nach dem Wieso ließ mein Gewissen nie in Ruhe. Irgendwann merkte ich das ich in einem tiefen seelischen Loch war und ich tat damals alles daran das dieses Loch immer tiefer wurde. Aber es kam diese Umkehr als ich mich fragte warum und wieso mache ich mich zu meinem Gefangenen meiner eigenen Vergangenheit.

    Ich lebe jetzt und ich werde und will weiterleben und ich bin stark genug nein zu sagen nie wieder Alkohol anzurühren ist eine wichtige Erkenntnis. Auch deine Psyche wird es irgendwann mit jedem Schritt deiner Trockenheit dafür danken.
    LG Harry

    DIE ZEIT DES LEBENS oder DAS LEBEN UND DIE ZEIT
    Diese Worte, sie vielen mir heute nach einem schönen und erlebnisreichen Urlaubstag spontan wieder ein. Diese Worte las ich vor ein paar Monaten in einer Zeitschrift. Sie stimmten mich schon damals nachdenklich über meine eigene Zeit hier auf Erden.

    Worte, deren trefflicher nicht sein konnte als meine Frau und ich auf unserer heutigen Fahrradetappe einem Kind begegneten. Einem Mädchen mit Augen sie leuchteten vor Lebensglück und Freude obwohl wie wir beide später erfahren mussten ein schweres Schicksalsschlag vor nicht langer Zeit ihr Vater und Mutter nahm.

    Diese Worte, sie umschlingen mein Herz wie ein Gebet und stimmen mich trotz dem herrlichen Blick auf den schönen Chiemsee und den nahen Berge der Alpen die heute Abend in der untergehenden Sonne ein Bild von nicht beschreibender Schönheit ergeben traurig.

    Sollte ich heute Abend beten für die Zeit was war, für den heute erlebten Tag, für die Zeit von Morgen, für meine Zukunft? Beten hat was mit Demut und Dank zu tun. Muss ich danke sagen für diese Zeit was war? Für meine Süchte für alles was ich mir in dieser Zeit alles angetan habe? Muss ich Danke sagen dass ich Dieses alles überlebt habe und beten für meine Zukunft?

    Es gibt Menschen die können oder wollen nicht beten. Sie glauben an nichts oder sie glauben nur an sich? Aber auch sie beten, nur sie merken es nicht.
    Sie haben leider noch nie die wahre Schönheit der Welt und die Kräfte der Natur auf Erden erlebt.

    Ich habe in der Zeit meines Lebens mit den Kräften der Natur gespielt. War es in den Bergen, im Wildwasser, im Sport, mit meinem Körper, immer am Limit und an der Grenze des Machbaren. Ich hatte damals so manchen Schutzengel der mich vor dem Schlimmsten bewahrte. Doch das Spiel mit dem Alkohol es war kein Spiel es war wie russisches Roulette nur mit dem Unterschied das alle Kammern geladen waren. In dieser Zeit meines Lebens habe ich als ich am Boden war erkennen müssen, dass sich die Natur nicht besiegen lässt. Sie holt sich das zurück und was ihr gehört und wenn es mein Leben ist.

    Immer wieder lese ich in diesem Forum wie gedankenlos und sorglos Betroffene mit ihrem Leben umgehen. Sie erkennen zwar mit jedem Glas welches sie weiter trinken rückt die Zeit des Todes immer näher. Sie hören aber nicht auf die warnenden Worte der Erfahrenden einem Arzt vor dem Entzug aufzusuchen und glauben an ihre Stärke und merken dabei nicht, dass sie mit dem Tod spielen. Dieser Tod ist stärker, stärker als der menschliche Wille. Der Friedhof ist voll von ihnen die an Entzug oder an den Spätfolgen des Alkohols gestorben sind. Wie ein Kind langen sie trotz Warnung an das heiße Ofenrohr und wundern sich wenn sie dabei die Hände verbrennen.

    Was ist für mich sie Zeit was bedeutet sie mir? Ist es gerade dieser Augenblick in der ich auf dem Balkon meiner Pension sitze und das Spiel meiner Gedanken auf Papier bringe? Dieser Augenblick wird schon morgen wieder der Vergangenheit angehören.
    Die Zeit ist fortgeschritten und die Sonne hat den Mond Platz gemacht. Die Sterne spiegeln sich in dieser schönen und klaren Nacht auf der Wasseroberfläche des Chiemsees um die Wette. Wenn ich den Blick nach oben richte, schaue ich in ein Meer der Unendlichkeit. Ich sehe Sterne leuchten, deren Licht vor unendlich langer Zeit ausgestrahlt wurde. Was ist dieses Licht der Sterne gegen das Licht dieser Kerze die vor mir auf dem Tisch steht. Dieses Licht ist endlich. Die Zeit wird dieser Kerze irgendwann das Licht nehmen. Genauso wird die Zeit das Licht meines Lebens nehmen und Dunkelheit wird bei mir einkehren.
    Wenn ich den Blick auf meine Uhr werfe sehe ich wie der Sekunden- und Minutenzeiger stetig und unaufhaltsam sich immer wieder zur vollen Stunde bewegen. So vergehen Stunden, Tage Monate und die Jahre. Ist dies Grund genug öfters mal sich Zeit zu nehmen und Danke zu sagen für eine schöne Stunde, für eine schöne Zeit.

    Wie das kleine Mädchen das jeden Morgen beim Aufstehen sich bedankt für diesen schönen Tag einen Tag den sie erleben darf.

    allo weibi,
    schön das du dich wieder gemeldet hast, ich habe machmal an euch gedacht und gehofft für dich das alles gut geht. Ja, der liebe Alkohol. Oft liest man in der Zeitung gekämpft, gehofft und doch verloren. Wie oft stand ich schon in meinem Leben am Grabe und musste von liebe Menschen Abschied nehmen. Wie oft habe ich diesen Teufel Alkohol zu Grabe getragen und Abschied genommen. Er ist immer wieder aus seinem Loch herauskommen und hat immer wieder meinen Weg versperrt.
    Den Kampf um den Alkohol hatte ich schon verloren als ich in meiner frühen Jugend den ersten Schluck nahm. Ja gekämpft und verloren das habe ich aber eins habe ich nie die Hoffnung aufgegeben.
    So hoffe ich jetzt für deinen Mann das er diesen Rückschlag als Herausforderung nimmt seinem Weg zur Trockenheit weiter fortzuführen. Es bleibt ihm so wie so nicht anderes übrig denn er bleibt in diesem Grab das er gerade sich selber schaufelt drin und dies weis er sehr genau.
    Also liebes weibi
    wie sag man so schön auf Regen kommt Sonneschein
    bis bald Harry

    Wie oft habe ich in meinem Leben schon über Zufriedenheit, über Selbstvertrauen, Glück Geborgenheit, Liebe, Erfolg und all die weiteren Bedürfnisse nach der jeder Mensch strebt nachgedacht. Mein Hungerbedürfnis kann ich durch ein Stückchen Brot stillen. Wie oft werden aber die anderen Bedürfnisse von uns Menschen durch das Einnehmen von Drogen und wenn es nur für Stunden anhält befriedigt. Dabei werden doch so viele Dinge übersehen
    Ist es denn einfach so selbstverständlich den Wasserhahn aufzudrehen und sauberes Trinkwasser zu bekommen. Ist es einfach so selbstverständlich morgens gesund aufzuwachen, aufzustehen und zum Bäcker zu gehen. Ist es so einfach selbstverständlich in der Morgensonne im Garten oder auf dem Balkon zu sitzen, und in Frieden und Freiheit sein Frühstück einzunehmen. Ist es so selbstverständlich ins Auto zu sitzen das Auto anzulassen und zur Arbeit zu fahren. Es gibt bestimmt noch viele solcher Fragen.
    Viele Menschen auf der Erde leiden unter Hunger und Durst, haben kein Dach über den Kopf, haben Angst um ihr Leben leiden unter Gewalt und Krieg, sind krank, haben keine Arbeit.
    Hallo Rosita
    Du hast so manche offenen Fragen zu diesem Thema an mich gestellt so auch die Frage die auch ich mir immer wieder stelle
    WARUM ?
    Ob ich dir mit meinen Erfahrungen meinen Beitrag weiterhelfen kann?? Ich probier‘s

    Habe ich meinen inneren Frieden gefunden wenn die Unzufriedenheit von mir gewichen und ich jetzt und heute zu mir sagen kann ich bin zufrieden mit mir? Habe ich meinen inneren Frieden gefunden wenn ich jetzt diese ewige Frage nach dem –warum- ganz klein schreibe und ich heute weiß was ich nicht weiß und nicht wissen will? Dann habe ich diesen Frieden gefunden.
    Aber einen vollkommenen inneren Frieden will ich nicht finden. Es macht mich träge und faul? Jeden Tag ein kleines Stückchen Zufriedenheit erfahren ist für mich viel mehr Wert. Es spornt mich an und macht das Leben lebenswert.
    Über Zufriedenheit von Menschen das ich in Korsika erleben durfte und das mich tief beeindruckte will ich später noch berichten. Es gab mir was auf den Weg.
    Ich habe mit mir Frieden geschlossen und akzeptieren müssen das ich süchtig war, immer noch bin und bleibe. Ich bin mit braunen Haaren auf die Welt bekommen, ich kann Sie mit allen Farben färben sie werden immer braun bleiben. Du kannst einem Pferd eine Krawatte und Zylinder aufsetzen es bleibt ein Pferd. Ich kann mich in ein Flugzeug setzen und in ferne Länder reisen, mein Leiden meine Wehwehchen werden mich immer begleiten. Ich bin wie ich bin und so werde ich auch bleiben.
    Was sich geändert hat ist mein Denken, denn ich musste mit meinen Süchten leben ich musste Lernen mit ihnen umzugehen um nicht geistig und körperlich zu sterben.
    Akzeptieren zu müssen nie mehr in meinem Leben Alkohol zu trinken, das jedes Glas das ich in die Hand nehme meine Zeit auf Erden begrenzt. Dieses Wissen habe ich tief in mein Unterbewusstsein eingegraben, verwurzelt und steuert so Tag und Nacht mein ganzes Leben. Die Verwirklichung dieses Lernprozesses war der größte Schritt und der größte Erfolg in meinem Leben.
    Aber nicht mit Kampf wie du erkannt hast konnte ich diesen Erfolg erreichen. Nicht mit diesen Worten wie es früher gebräuchlich war - Willst du den Frieden dann greife zum Schwert -. Diese Worte haben nie in der Vergangenheit einen dauerhaften Frieden gebracht höchstens einen Waffenstillstand.
    Ich habe im Gegenteil meine Seele geöffnet. Ich habe Ja gesagt, ja ich werde und will mich ändern. Wenn ich Honig in ein Glas füllen will das mich später mit Kraft und Energie versorgen soll so muss ich dieses Glas auch vorher öffnen. Wenn eine Pflanze bestäubt werden will, so muss sie vorher ihre Blüte öffnen um den Weg für die Bienen frei zu machen.
    Sich zu öffnen bedeutet auch meinen bisherigen Blickwinkelauf auf mich zu ändern. Ich will Leben und nicht an meinen eigenen Tod schuldig werden. Du sollst nicht töten so heißt ein Gebot und so steht es in der Bibel. Wer gibt mir das Recht mich selbst zu richten? Ich habe diesen Hebel über Leben und Tod wieder an den zurückgeben an den der mich erschaffen hat. Er soll über mich richten und soll irgendwann den Hebel umlegen und sagen Junge das war’s ? Ich kenne einige Menschen die haben diesen Hebel zu spät zurückgegeben. Die Frage nach dem Warum konnte nie beantwortet werden der Tod war schneller.
    Die Probleme was Alkoholmissbrauch für Betroffene und deren Angehörige mit sich bringt brauche ich nicht zu schildern. Die Schritte in die richtige Richtung, diesen Ballast abzuwerfen, diesen Knoten zu öffnen war für mich sehr sehr schwer. Ein Mensch der ertrinkt gibt oft allen anderen die Schuld, wird böse und ungerecht weil er genau weiß er kommt aus seinen Fesseln wenn er so weitermacht nie heraus. Es ist wie ein Sog der ihn nach unten zieht und anstatt schwimmen zu lernen ertränkt er sich leider noch in Selbstmitleid.
    Konnte ich Frieden weitergeben wenn in meiner Seele, Unzufriedenheit, Kampf und Angst herrschte.
    Konnte ich Vertrauen und Glück weitergeben wenn ich voller Zweifel, ohne Selbstvertrauen und die Sucht mein Körper und Seele Tag für Tag immer mehr zerstörte.
    Konnte ich Wärme und Liebe weitergeben wenn die Sucht mein Empfinden und alle meine Sinne ruinierten.
    Ich habe dies alles erlebt, durchlebt mich Schritt für Schritt aus dieser Umklammerung befreit. Ich habe das Leben neu erlernen müssen.
    Es ist keine Schande süchtig zu werden und zu sein. Es ist nur eine Schande wenn man nichts dagegen tut.
    Jede Zelle in unserem Körper ist keine tote Masse sie lebt und sie kann lernen. Jeder Muskel, jedes Organ in meinem Körper, mein Geist und mein ganzes Unterbewusstsein wird lernen ohne Drogen zu leben wenn ich es will und wenn ich bereit dazu bin.
    Rosita, ich hoffe und wünsche es dir das dein Partner dies erkennt und den Weg findet der aus diesem Tal herausführt
    LG Harry

    Hallo,
    wieso zurück ? Wie kann ich zurück sein wenn ich nie von euch fort war?
    Gibt es nicht eine Zeit, eine Phase im Leben wo das Hören von Worten viel mehr wert ist als das Sagen? Gibt es nicht eine Zeit, eine Phase im Leben wo das Lesen von Worten viel mehr wert ist als das Schreiben? Gibt es nicht eine Zeit, eine Phase im Leben wo das Sehen von Bildern viel mehr wert als das Malen? Gibt es nicht eine Zeit, eine Phase im Leben wo das Denken viel mehr Wert als das Tun? Hab ich mir nicht als Grundsatz genommen ohne Maske das zu tun, zu sagen, zu malen und zu schreiben was ich fühle und denke ohne mich wieder zu verstecken zu müssen?
    Das Rad der Zeit, das Leben es dreht sich Stunde um Stunde, Minute um Minute, Sekunde um Sekunde. Manchmal kommt es einem vor es dreht sich zu langsam, manchmal schnell manchmal zu schnell. Aber dieses Rad dreht sich nicht auf der Stelle wie ein Mühlrad. Nein, dieses Rad dreht sich unaufhörlich und bewegt sich dabei immer weiter nach vorn. Ist es nicht wichtig des Öfteren nach diesem Rad zu schauen, ob es sich in der richtigen Richtung und ob es sich auch noch auf der richtigen Spur bewegt?
    Einfach einmal die Zeit nehmen sich zu betrachten. Nicht das Spiegelbild, denn mein Gesicht kenne ich mittlerweile. Mein Blick ist klar meine Gesichtszüge sind im Gegensatz zu früher jetzt entspannt die Spuren meiner Sucht sind aus dem Gesicht gewichen.
    Nein, ich meine aus sich heraustreten aus seinem Schatten und ohne sein Tagesablauf zu behindern sich von der Seite betrachtend fragen befindest du dich noch auf deiner Spur ist das noch dein Kurs den du eingeschlagen hattest? Jeder Kapitän überprüft auf hoher See seinen Kurs ständig, denn das Wasser das sein Schiff umgibt ist auf jedem Meer das Gleiche.
    Genau Dieses hab ich in aller Ruhe in den letzten Wochen getan. Ich möchte nicht nochmal auf meinen Kurs anstatt der erhofften Karibikinsel an entgegenkommenden Eisberge Schiffbruch erleiden. In der heutigen schnelllaufenden Zeit ist es sehr wichtig das gewisse Dinge, gute Vorsätze, bewusstes Leben und Achtsamkeit im Alltagstrott nicht so einfach untergehen sondern erhalten bleiben.

    Hallo Rosita,
    leider konnte ich auf deine Frage nicht gleich antworten. Ich habe mir ein paar Wunderschöne Tage auf Kosika gegönnt. Eine Insel die wirklich das Wort "Die Schöne" verdient. Eine Insel voller Wiedersprüche voller Gegensätze die sich fast fast in paradoxer Weise meinem bisherigen Leben sehr ähnlich ist. Aber haben diese Tagen mich verändert ? Bin ich jetzt anders geworden ? Hat sich meine Seele verändert, meinen Zorn meinen Ärger und Groll den ich mit mir hege nur weil ich diese Zufriedenheit nie finde und den ich dann auf andere ungerechter Weise auslagere?

    Ein Jahr ist inzwischen für mich vergangen als der Vorhang viel. Ein Schauspiel das zuletzt in ein Drama endete war zu Ende. Die Maskerade die bis dahin mein Leben begleitete, die mein Gesicht meine wahre Seele mein Innerstes verbargen lagen zerstört am Boden. Jetzt gab es für mich kein Schutz und kein Verstecken mehr und das einzige was ich spürte war eine Erleichterung. Erleichterung endlich jeden sagen zu können, dass mein bisheriges Leben eine einzige Sucht war die mich vollkommen beherrschte und die wie tonnenschwerer Ballast an meiner Seele klebte.
    Ich war dankbar und es war für mich auch keine Schande die Bühne des Lebens neu zu betreten und ein neues Drehbuch einzustudieren. Ein Drehbuch das mir mein Leben wieder zurückgab. Es gibt viele Bücher, Ratgeber, Therapeuten sie alle können mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber meine Rolle auf der Bühne muss ich ganz alleine spielen. Bei meiner Geburt habe ich diese Bühne alleine betreten, viele Mitwirkende waren oder sind mit dabei und es wird die Stunde kommen da werde ich diese Bühne wie ich gekommen wieder alleine verlassen.
    Aber ich habe es in der Hand hier und heute und an jedem Tag, dass dieses Stück nicht mehr als Drama endet. Nicht mit dieser Frage die mein Leben immer fest im Griff hatte, die mich immer beschäftigte und die mich oft zweifeln ließ
    Die Frage –WARUM-
    Ab was nützt ein neues gutes Drehbuch wenn es dem Hauptdarsteller sehr schwerfällt diese neue Rolle zu erlernen und auch zu spielen.
    Schritt für Schritt, Seite für Seite, am Anfang mit viel Mühe habe ich mich in diese neue Rolle eingearbeitet. Neue Seiten kamen hinzu und neue Seiten werden Tag für Tag hinzukommen.
    In den letzten Tagen kamen wie das Leben so spielt auch Seiten hinzu. Seiten die man nicht so einfach durchliest, sich schwertut und mehrere Ansätze benötigt um zu kapieren.
    Wenn ich dieses Buch zurückblättere gibt es viele Kapitel in meinem Leben die habe ich heute noch nicht verstanden und nie verstehen werde.
    Gibt es solche Seiten und Kapitel die nicht mit einer Goldfeder geschrieben sind, so habe ich doch dieses Buch lieben gelernt und es macht mir Freude mit daran zu arbeiten.

    liebe jeniqua,
    ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir gerade jetzt zumute ist und ich bin überzeugt, mir würde es jetzt genauso so ergehen wie dir.
    fast das selbe habe ich heute vor einem jahr miterleben müssen, nur mit einem anderen vorzeichen. ich war derjenige wo im krankenhaus lag mit der selben diagnose und mit seinem leben abschloss.
    ich dachte damals über die gedanken meiner frau nach die sie sicher hatte, über die hilflosigkeit, die wut, die machtlosigkeit über die schuldgefühle. dabei konnte sie am allerwenigsten was dafür, ich war derjenige der an allem schuld war.
    diese gedanken gingen mir durch den kopf und hilten mich davon ab sämtliche kabel die meinem körper mit den ganzen geräten verbanden nicht einfach wegzureissen. ich wollte nicht das durch mein fehlverhalten meine familie ihr leben lang mit irgendwelchen schuldgefühlen rumlaufen müssen.

    die zeit ist bestandteil unseres lebens und unser leben ist bestandteil der zeit. es gibt die zeit der geburt, der kindheit, die zeit der jugend des älter werden und es gibt die zeit des sterben.

    jede zeit ist das erkennen und das lernen das man loslassen muss. ich empfinde keine trauer mehr wenn ich loslassen muss sondern ich bin dankbar dafür über die zeit die mir gegebe wurde diese menschen ein stück in meinem leben zu begleiten.
    gerade an ostern habe ich einen geliebten mensch auf seinem letzen weg begleitet und seine hand gehalten.
    das loslassen bringt mir in meiner seele platz für neue gedanken neues glück.
    ich weiss was ich jetzt geschrieben habe sind nur leere worte aber auch worte können balsam für die seele sein wenn die zeit dazu gekommen ist.
    LG Harry

    Lachen ist ein angeborenes Ausdrucksverhalten des Menschen, das nicht nur, aber vor allem in der Gemeinschaft mit anderen seine Wirkung entfaltet. Lachen ist die natürliche Reaktion eines gesunden Menschen auf komische oder erheiternde Situationen, erscheint aber auch als Entlastungsreaktion nach überwundenen Gefahren oder zur Abwendung drohender sozialer Konflikte sowie als Abwehrmechanismus gegen spontane Angstzustände.

    So stand es im Internet geschrieben

    und dies ist mein Beitrag dazu

    Es tut mir leid, dass durch meine Gedanken eine solche Diskussion entstanden ist. Dies wollte ich nicht.
    Aber ich schrieb das ich in meinem neuen Leben mein Gesicht nicht mehr durch eine Maske verstecken werde. Und das tu ich und was ich hier schreibe dazu stehe ich.

    wenn es mir zu heulen zumute ist dann weine ich, wenn ich glücklich bin dann freue ich mich und wenn es mir zum lachen zumute ist dann lache ich.

    ich habe viel schönes aber auch sehr viele schattenseiten in meinem leben gehabt.

    Ohne eine muskel zu bewegen sind tränen in der letzen zeit über mein gesicht gegangen sie waren der ausdruck meiner seele und werden es weiterhin sein.
    Wieviel muskeln muss ich aber aktivieren um zu lächeln oder sogar zu zu lachen? Was ist wenn nur eine muskel nicht will was ich will ? ein lächeln kann dann sehr schnell zu fratzke werden.
    Lese ich heute meine Zeitung stehen oft auf der vorletzten seite witze. witze sind aus dem leben gegriffen, wenn ich sie nicht mag so gehe ich eine seite weiter. neben todesanzeigen stehen hier anzeigen über hochzeiten, geburten und glückwünsche jeder art. eben aus dem leben gegriffen.
    wenn ich diese nicht mag gehe ich wieder zur ersten seite. was ich da lese stimmt mich wirklich traurig.

    Hallo zerfreila,
    du hast recht, wenn ich heute darüber nachdenke bin ich mit die einer Meinung.
    Ich schreibe in dem Stiel ich weiss nicht wie ich es ausdrücken soll als wusste ich damals nicht was ich heute weiss. Ich schreibe in einer Chronologie wie wenn ich ich das gerade erlebt hätte.
    Ob du glaubst oder nicht ich bin heute froh über diese Erlebnisse, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Dies kann mir keiner nehmen. Ich kann auch niemanden einen Vorwurf machen weil ich allein schuld bin das ich süchtig wurde.
    Ich habe heute meinen Humor schon lange wieder erlangt. Keine Sorge.
    Es gibt in meinen früheren Leben so viel Schönes zu berichten und werde darüber auch noch schreiben.
    Ich darf aber aus meinen Vergangenen nichts positiv schreiben nach der Devise er stand freudig und mit wehenden Fahnen vor seinen eigenem Grab.
    Diese Lebensgeschichte führt so wie du in einem anderen thread gelesen hast zu einem Mahnmal und muss jeden nachdenklich stimmen.

    Aber das bringt mich gerade auf einen Gedanken.
    Wieso machen wir nicht mal einen thread auf um nur über das Schönne über das Lustige zu schreiben ?
    Schlechte Dinge erleben wir doch tagtäglich


    LG
    Harald

    Mit dem Umzug in die neue Stadt begann auch für mich ein neuer Lebensabschnitt.
    Die bisher erzählten Bruchstücke aus meiner Kindheit prägten im wesentlichem die folgenden Zeiten meiner Schul-, Lehr- und Gesellenjahre. War das Bisherige zwar nicht schon das Fundament meiner schon erwähnten Mauer aber sie bildeten schon die ersten Steine dazu.
    Wenn auch meine Eltern nach außen hin die perfekte Familie spielte, war ich und wurde ich zum typischen Einzelgänger.
    Immerhin konnte ich meinen Dampf in der freien Natur, bei fairen Sportkämpfen und in vielen anderen Dingen ablassen. Heute werden viele Kinder und Jugendliche von ihren Eltern leider an Computer abgeschoben und sind dabei der Meinung den Kindern geht es gut. Gerade vor Tagen haben wir wieder ein trauriges Negativbeispiel erleben müssen.
    Bei jedem Hund ist es bei seiner Erziehung wichtig, das er das Vertrauen und die Liebe zu den Menschen gewinnt und erfährt. Er wächst in diesem Rudel auf und wird sich der Rangordnung entsprechend einordnen. Wichtig ist auch der Kontakt zu seinen Artgenossen gerade im Welpenalter. Erfährt er dort nicht im Spiel den Umgang mit Seinesgleichen ist ein gesundes, soziales Verhalten im späteren Alter fast unmöglich. Ein Hund kommt nie als Bestie oder als Waden, Angst- oder sogar als Todbeißer zur Welt.
    Sorry, mit dem Vergleich Hund und Mensch aber es gibt viele Parallelen dazu.
    Aber leider erfährt mancher Welpe eine bessere Kinderstube als manches Kind und mancher Hund ein besseres Leben wie mancher Mensch. Ich brauche dazu nicht einmal die Zeitung zu lesen sondern ich brauche bei mir nur aus dem Küchenfenster zu schauen.
    Es kommt kein Kind zur Welt und ist ein Krimineller, ein Mörder ein Dieb. Ich kam auch nicht gleich besoffen und mit einer Schnapsflasche zur Welt, aber ich schlitterte immer mehr über die Jahre gesehen hinein.
    Meine frühe Kindheit war nicht gerade das Schlechteste auch nicht das Beste. Was mir fehlte war die Nestwärme.
    Eine Mutter und ein Vater die für mich da waren wenn ich sie brauchte und nicht umgekehrt. Ein Arm die mich hielt als ich Angst hatte, eine Hand die mich streichelte als ich Bauchschmerzen hatte.
    Die ersten Lebensjahre sind die Wichtigsten und prägen den Menschen so lasen wir es oft, damals als unsere Kinder noch klein waren. Ich kann von mir behaupten es stimmt.

    Mein liebster Spielkamerad war und blieb in diesen Kindheitsjahren mein Opa. Er war Kamerad, Freund, Spielgefährte einfach ein Mensch der immer um mich herum war. Was mir aber schon damals auffiel war , das er an manchen Tagen sich eigentümlich verhielt, einfach anders. Wie ich dann später mitbekam hatte er vom ersten Weltkrieg ein Schuss in den Kopf abbekommen und die Kugel ist dort steckenblieben. In den Tagen bei Vollmond und wenn er Alkohol getrunken hatte und das hatte er häufig, war er unberechenbar. Das hatte ich selber einmal mitbekommen als er mich eines Morgens aufweckte und mir sagte alle Hühner sind krank. Das Ende vom Lied bald lebte kein Huhn mehr. Für ihn war das kein Problem er war Metzger von Beruf. Als abends die Familie heimkam war der Schrecken groß und es musste Stangeneis von der nahen Brauerei beschafft werden.
    Außer dem Hausvieh hatte n wir noch einen Schäferhund und eine Katze. Der Hund hieß Ditmar und die Katze hieß Checky. Durch diese beiden Tiere wurde meine Freundschaft zu der Tierwelt geweckt, und diese Liebe zu den Tieren begleiten mich noch bis heute . Mein Vater hatte leider kein Vertrauen zu Tieren er war der Meinung sie wären unberechenbar. Warum er das sagte konnte ich mir nicht erklären . Ich war jeden Tag im Hundestall und konnte mit Ditmar alles tun. Er zeigte mir nie seine Zähne hatte mich nie angeknurrt sondern im Gegenteil er beschützte mich vor Fremden. Der wirklich Unberechenbare war mein eigener Vater.
    Alls ich eines Morgens in den Stall ging war er leer, ebenso war auch die Katze verschwunden. Ich spürte in mir obwohl ich mit dem Tod von Tieren und Menschen noch nichts am Hut hatte, dass irgendwas schreckliches Geschehen war. Ich hatte zwei Freunde verloren für immer. Nie konnte ich diese Tat verzeihen auch wenn es der eigene Vater war.
    Schließlich kam die Zeit als ein Neubau auf dem Plan stand. Unser bisheriges Haus stand wegen einer Straßenverbreiterung auf 4 Fahrspuren die neben unserem alten Haus verlief zum Abriss bereit. Alles drehte sich nun um das neue Haus. Weil keiner Zeit für mich hatte ergab es sich für mich alle Freiheiten zu nutzen , um die alte Heimat voll auszukosten und immer wieder neu zu entdecken. Wälder, Wiesen und Baggerseen lagen ja direkt vor der Haustüre. Selbst ein Armbruch den ich mir vom Sturz eines Balken zuzog, konnte mein Freiheitsdrang nicht stoppen. Der dadurch bedingte Krankenhausaufenthalt war für mich ein Trauma. Vier Wochen wurden Kinder wie ich von der Außenwelt abgeschirmt wie Aussätzige behandelt, und nur weil wir bestimmte Kinderkrankheiten noch nicht hatten. Ich bin überzeugt, dass die damaligen Ärzte nicht wussten, was sie bei den Kinder damit anrichteten.
    Mein Vater erwarb zu dieser Zeit sein erstes Auto, eine Isetta. Vorne ging bei diesem Auto die Türe auf, eine Sitzbank für 2 Personen mit Kind mehr hatte das Auto zu bieten. Aber zu den Zeiten als der VW Käfer vor jeder dritten Haustüre stand eine kleine Errungenschaft.
    In der damaligen Zeit war bestimmt von Promillengrenzen keine Rede. Anders konnte ich mir es nicht erklären, warum man ihm nicht den Schein entzog. Auch beim Neubau spielte der Alkohol nicht nur beim Richtfest eine gr0ße Rolle.

    Wenn ich so zurückdenke an meine Kindheit, Einsamkeit und Langweile kannte ich nicht bei uns war immer was los. Aber hatte ich so ein richtiges Elternglück ? War ich nicht damals das typische Einzelkind, kein Kindergarten, so richtige Spielkameraden hatte ich Die ? Ich wurde in eine Welt geboren ohne Fernsehen, ohne Radio, unser Haus hatte nur zwei alte Öfen. Es gab kein Kühlschrank. Wenn was gekühlt werden musste wurde Stangeneis in einer Brauerei geholt. Das WC war eine Bude über dem Hof, wehe es war Winter. Eine Blechbadewanne stand im Garten. Warmwasser wurde in der Küche gemacht und musste für alle reichen. Kaum war es Frühling bekam ich wie damals üblich meine Lederhose. Und wehe man musste mal pinkeln.
    Schuhe bekam ich nur an wenn es in die Stadt ging. So hatte ich ständig Kontakt mit dem Boden spürte die Kälte spürte die Wärme an meinen Füssen. Zu essen gab es täglich entweder Grie0brei, Milchreis, Bananenbrei manch mal eine Mehlsuppe. Aber ich kannte es nichts anders. Mein Vater wenn er zu Hause war nahm mich regelmäßig mit zu der Tankstelle die sich gegenüber von unserem Haus befand. Ich bekam mein Getränk und als Leckerli ein Erdnussriegel, diese Marke gibt es heute noch. Was ich damals nicht verstand war, wie konnte man sich lange Zeit in so einem total verrauchten Raum aufhalten und warum musste man ständig trinken. Oft hatten dann meine Eltern streit was immer in einen Weinkrampf meiner Mutter endete.
    Sehr oft war ich damals mit meinem Cousin zusammen. Wir wurden im selben Jahr geboren und ähnelten uns sehr nicht nur im Aussehen. Entweder spielten wir zusammen bei mir oder bei ihm zu Hause. Unsere Väter hatten zusammen eine Schreinerei , was natürlich unserer Entdeckungslust förderte. Neben der Schreinerei war eine Pferdezuchtanstalt, es war für uns alles geboten. Bei schlechtem Wetter spielten wir in der Werkstatt. Sehr angetan ja sogar berauschend waren auch die Düfte. Ich wusste es natürlich damals nicht aber der Naturdrang wurde bei mir dadurch immer stärker, was auch später in meinem Leben und heute noch eine große Rolle spielt. Der Duft von frischen Holz, Sägemehl und es roch überall nach Wald. Beide angetan waren wir auch von dem Geruch der sich verbreitete wenn Möbelstücke frisch verleimt, gestrichen, lackiert oder mit einer Spritzpistole behandelt wurden. Der Geruch war für uns beide betörend und berauschend.
    So vergingen auch die Kinderjahre mit ihm, wir verloren uns immer mehr aus den Augen und sahen uns meistens bei irgendwelchen Beerdigungen. So trafen wir uns beide im Februar letzen Jahres bei einer Beerdigung wieder und zwar bei seiner Eigenen. Es war keine Aussegnungshalle sondern ein Raum des Abschiedes so stand es in der Eingangstür. Sein Sarg stand mitten im Raum und wir saßen einen Kreis bildend um ihn herum. Erinnerungen wurden in mir wach wir waren ja Blutsbrüder und schwörten uns ewige Treue. Der Pfarrer erzählte von seinem Leben und Wirken, es hätte das Meine sein können. Schauder überfiel mich als ich die Worte hörte über einen Rückzug vor seinem Tod. Mir wurde vieles bewusst mit diesen Worten sprach er zu mir.
    Es waren keine 3 Monate vergangen, hat mich da selbe Schicksal getroffen nur ich überlebte.
    Ich fuhr nach Hause, holte mir aus dem Keller eine Flache Wein und dachte nach. Wieso verstand und reagierte auf diesem Wink nicht ? Fragen, Fragen ..

    Ich wurde vor fast 55 Jahren auf diesem Planeten im Kreise des Löwen geboren. Da mein Vater erst spät von der Gefangenschaft heimkehrte waren beide schon 37 Jahre, als der Klapperstorch bei ihnen anklopfte. War bestimmt nicht das Gesündeste. Der damalige Arzt riet meinen Eltern zu einer Nottaufe, da mein Körpergewicht im Verhältnis zu meiner Körpergröße nicht ganz seiner Vorstellungen entsprach . Heute habe ich immer noch mit diesem Problem zu kämpfen nur das Verhältnis hat sich geändert.
    Seltsamer Weise kann ich an vielen Details meiner Kindheit erinnern , mag es sein durch vielen Bilder die mein Vater damals mit seiner Kamera von mir machte oder auch durch das viele Nachdenken im Zuge meiner Vergangenheitsverarbeitung nach meinem Krankenhausaufenthalts.
    Meine Eltern waren beide berufstätig mein Vater war Schreiner meine Mutter Arbeiterin. Ich fand dies damals nicht als Nachteil, denn ich hatte volle Narrenfreiheit. Meine direkten Bezugspersonen waren damals mein Opa und Oma während meine Oma anfangs auch noch als Krankenschwester tagsüber tätig war. Irgendwie kann ich mich dunkel daran erinnern über Wortfetzen wie besoffen, Suff, betrunken die bei etwas lautstarken Diskussionen vielen. Ich konnte diese Wörter nicht zuordnen aber irgendwie gingen mir diese Wörter nicht mehr aus dem Kopf zu waren wie eingebrannt. War dies bei mir schon der Anfang vom Ende ? Noch nie Alkohol getrunken und schon süchtig ?