DIE ZEIT DES LEBENS oder DAS LEBEN UND DIE ZEIT
Diese Worte, sie vielen mir heute nach einem schönen und erlebnisreichen Urlaubstag spontan wieder ein. Diese Worte las ich vor ein paar Monaten in einer Zeitschrift. Sie stimmten mich schon damals nachdenklich über meine eigene Zeit hier auf Erden.
Worte, deren trefflicher nicht sein konnte als meine Frau und ich auf unserer heutigen Fahrradetappe einem Kind begegneten. Einem Mädchen mit Augen sie leuchteten vor Lebensglück und Freude obwohl wie wir beide später erfahren mussten ein schweres Schicksalsschlag vor nicht langer Zeit ihr Vater und Mutter nahm.
Diese Worte, sie umschlingen mein Herz wie ein Gebet und stimmen mich trotz dem herrlichen Blick auf den schönen Chiemsee und den nahen Berge der Alpen die heute Abend in der untergehenden Sonne ein Bild von nicht beschreibender Schönheit ergeben traurig.
Sollte ich heute Abend beten für die Zeit was war, für den heute erlebten Tag, für die Zeit von Morgen, für meine Zukunft? Beten hat was mit Demut und Dank zu tun. Muss ich danke sagen für diese Zeit was war? Für meine Süchte für alles was ich mir in dieser Zeit alles angetan habe? Muss ich Danke sagen dass ich Dieses alles überlebt habe und beten für meine Zukunft?
Es gibt Menschen die können oder wollen nicht beten. Sie glauben an nichts oder sie glauben nur an sich? Aber auch sie beten, nur sie merken es nicht.
Sie haben leider noch nie die wahre Schönheit der Welt und die Kräfte der Natur auf Erden erlebt.
Ich habe in der Zeit meines Lebens mit den Kräften der Natur gespielt. War es in den Bergen, im Wildwasser, im Sport, mit meinem Körper, immer am Limit und an der Grenze des Machbaren. Ich hatte damals so manchen Schutzengel der mich vor dem Schlimmsten bewahrte. Doch das Spiel mit dem Alkohol es war kein Spiel es war wie russisches Roulette nur mit dem Unterschied das alle Kammern geladen waren. In dieser Zeit meines Lebens habe ich als ich am Boden war erkennen müssen, dass sich die Natur nicht besiegen lässt. Sie holt sich das zurück und was ihr gehört und wenn es mein Leben ist.
Immer wieder lese ich in diesem Forum wie gedankenlos und sorglos Betroffene mit ihrem Leben umgehen. Sie erkennen zwar mit jedem Glas welches sie weiter trinken rückt die Zeit des Todes immer näher. Sie hören aber nicht auf die warnenden Worte der Erfahrenden einem Arzt vor dem Entzug aufzusuchen und glauben an ihre Stärke und merken dabei nicht, dass sie mit dem Tod spielen. Dieser Tod ist stärker, stärker als der menschliche Wille. Der Friedhof ist voll von ihnen die an Entzug oder an den Spätfolgen des Alkohols gestorben sind. Wie ein Kind langen sie trotz Warnung an das heiße Ofenrohr und wundern sich wenn sie dabei die Hände verbrennen.
Was ist für mich sie Zeit was bedeutet sie mir? Ist es gerade dieser Augenblick in der ich auf dem Balkon meiner Pension sitze und das Spiel meiner Gedanken auf Papier bringe? Dieser Augenblick wird schon morgen wieder der Vergangenheit angehören.
Die Zeit ist fortgeschritten und die Sonne hat den Mond Platz gemacht. Die Sterne spiegeln sich in dieser schönen und klaren Nacht auf der Wasseroberfläche des Chiemsees um die Wette. Wenn ich den Blick nach oben richte, schaue ich in ein Meer der Unendlichkeit. Ich sehe Sterne leuchten, deren Licht vor unendlich langer Zeit ausgestrahlt wurde. Was ist dieses Licht der Sterne gegen das Licht dieser Kerze die vor mir auf dem Tisch steht. Dieses Licht ist endlich. Die Zeit wird dieser Kerze irgendwann das Licht nehmen. Genauso wird die Zeit das Licht meines Lebens nehmen und Dunkelheit wird bei mir einkehren.
Wenn ich den Blick auf meine Uhr werfe sehe ich wie der Sekunden- und Minutenzeiger stetig und unaufhaltsam sich immer wieder zur vollen Stunde bewegen. So vergehen Stunden, Tage Monate und die Jahre. Ist dies Grund genug öfters mal sich Zeit zu nehmen und Danke zu sagen für eine schöne Stunde, für eine schöne Zeit.
Wie das kleine Mädchen das jeden Morgen beim Aufstehen sich bedankt für diesen schönen Tag einen Tag den sie erleben darf.