Beiträge von Kämpferherz

    Hallo zusammen,

    körperlich geht es mir seit Ende September besser, dieser elende Durchfall ist weg, danach war ich noch einige Mal mit so Erkältungskram krank, weil ich ziemlichen Nährstoffmangel hatte. Ursache für die langen Durchfälle wurde nicht gefunden. Kollegen wollen Diät-Tipps ....

    Zur Therapie, darum gehts ja hier:
    Sie hat zuerst ne Bestandsaufnahme gemacht, angefangen mit meiner ersten Erinnerung aus der frühsten Kindheit, die leider keine gute ist. Dann kam die Ehe meiner Eltern zur Sprache, Trinkverhalten meines Vaters, mein eigenes (ich trinke einfach nix, um nicht in Gefahr zu kommen), Wesen der Mutter, des Vaters, körperliche Gewalt, Gefühle dabei.

    Ich fühle mich jetzt danach leer. Einfach nur leer und ein bisschen aggressiv.

    mir gehts körperlich mehr als schlecht. Blutwerte schlecht, weil ich seit mittlerweile 4,5 Wochen Durchfall habe und NICHTS in mir bleibt. Viren und Bakterien, als jede Art der Infektionen sind ausgeschlossen. Langsam glaube, ich mein Körper will mich zur Ruhe zwingen.

    Trotzdem, ich lasse jetzt alle Untersuchungen über mich ergehen. Ich glaube aber, die letzte Zeit war so oder so zu viel für mich. Ich hab seit mindestens 20 Jahre immer mal wieder in Stressphasen Verdauungsprobleme, aber nicht in diesem Ausmaß. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass eine chronischen Krankheit (Hausarzt vermutet das) durch Stress plötzlich deutlich schlimmer wird.

    Das letzte halbe Jahr war mehr als unschön, 2 Todesfälle im nahen Umfeld, einer davon durch Krankheit, aber sehr plötzlich und unerwartet und ein zweiter, noch schlimmer, von einer jungen Frau, die sich selbst das Leben genommen hat. Dann habe ich mich getrennt und bin umgezogen, was mir große finanzielle Sorgen bereitet. Es ist ja eigentlich kein Wunder, dass mein Körper nach Ruhe schreit und es mir schlecht geht.

    Für mich ist das Schlimme, dass ich 2014 ähnliche Gedanken hatte. Und ich hatte exakt diesen Ort und diese Methode ins Auge gefasst .....

    Als ich davon gehört habe, dachte ich nur warum????? Warum hat sie das getan. Ich verstehe es nicht. Obwohl sie objektiv betrachtet ein härteres Leben hatte als ich. Und ich kenne sicher nur einen ganz kleinen Teil ihrer Probleme, so eng waren wir nicht miteinander. Aber wie schlecht muss es ihr gegangen sein und keiner hat was gemerkt ....

    Seit sie das getan hat, kreisen meine Gedanken ständig drum. Aber ich habe kein Verständnis, es tut mir nur so unendlich leid für sie. Dass sie so alleine war, nur diesen Ausweg sehen konnte. Zumindest ich bin jetzt ganz weit davon weg, es zu tun ...

    Zitat von Aiko

    Hallo Kämpferherz,

    hast Du auch bei Therapeut*innen angerufen, die nicht von der Kasse bezahlt werden? Wenn Du nämlich nachweisen kannst, dass mindestens fünf kontaktierte Therapeut*innen Dich nicht annehmen oder die Wartezeit für Dein Problem zu lang ist, dann kannst Du einen Antrag stellen, dass die Therapie auch übernommen wird wenn sie bei jemandem stattfindet, der kein Kassentherapeut ist.

    So bekommt man manchmal schneller einen Therapieplatz.
    Hab ich das gerade verständlich ausgedrückt? Wenn nicht, frag nach!

    Liebe Grüße, Aiko

    P.S.: Die Antwort auf die Frage vom Träumer interessiert mich auch

    Das ist ein super Hinweis. Das wusste ich nicht, werde bei der Krankenkasse am Montag nachfragen.

    Zitat von luzider Träumer

    Hallo Kämpferherz,

    welche Art von Therapie wolltest du machen?

    Was meinst Du mit "über die Sauferei sprechen"? Trinkst Du selbst auch Alkohol?

    Zu deiner Frage. Es kann nie schaden, sich mit Literatur zu einem Thema zu befassen, mit dem man Probleme hat.

    Beste Grüße
    lT

    Welche Art von Therapie weiß ich nicht. ich hab ein Kennenlerngespräch, werde dort sagen, was derzeit meine Probleme sind und was früher bei uns zu Hause los war. Denke das sollte die "Fachfrau" entscheiden. Oder gibt es etwas, was besonders gute Ergebnisse erzielt.

    Ich meinte die Sauferei meines Vaters. Ich selbst trinke zwar Alkohol, aber äußerst selten und dann nur geringe Mengen. Seltener als einmal im Monat, nur zu sozialen Anlässen und dann maximal ein Glas. Ich kann hier nicht abschätzen, welcher Konsum noch normal ist und ab wann nicht mehr, daher meide ich Alkohol weitestgehend. Ich mag allerdings das Gefühl auch nicht, angeheitert oder gar betrunken zu sein.

    Literatur habe ich bisschen was. Werde dann lesen.

    Hallo zusammen,

    ich wollte nun endlich ne Therapie starten. Ich stehe nun bei exakt einer Therapeutin auf der Warteliste, die aber auch schon gesagt hatte EIGENTLICH nimmt sie gar keine mehr auf die Warteliste, weil die Warteliste so überfüllt ist.

    Alle andere nehmen auch nicht mal auf die Warteliste auf. Wow. Das hätte ich nicht gedacht. Ich werde mir nun schon mal vorab eine Selbsthilfegruppe in der Region suchen und hoffen, dass die zu Zeiten stattfindet, wo meine Tochter nicht bei mir ist.

    Hallo zusammen,

    mich treibt es zum 3. Mal ins Forum, hoffentlich bleibe ich jetzt, hoffentlich schaffe ich es diemal, mich meiner Vergangenheit zu stellen. Alle paar Jahre holt sie mich doch immer wieder ein.

    Mein Vater ist Alkoholiker, schon vor meiner Geburt gewesen, also eigentlich schon immer. Im Suff und auch nüchtern hat er uns (nur uns Kinder) geschlagen. Meine Mutter nie, die hat er bei seinen cholerischen Anfällen immer nur angeschrieen.

    Ich bin jetzt 32, Mutter einer Tochter und trenne mich endlich wirklich von meinem Freund, wo ich das 2011 und 2013 schon vor hatte. Diesmal habe ich aber schon eine Wohnung gemietet und bin gerade dabei, dort einzuziehen. Zweifel und Schuldgefühle habe ich trotzdem hin und wieder, also dass ich schuld bin, dass die Beziehung so schlecht läuft. Es gibt aber immer mal wieder Leute, die mich dann anhand Beispielen erinnern, wieso ich gehe.

    Ansonsten will ich endlich auch mal in der Therapie über die Sauferei sprechen. Habe ich bisher nicht, da wurde nur die Depression bearbeitet. Auch habe ich zum ersten Mal einer Freundin davon erzählt. Auch kann ich vor Freunden jetzt weinen. Also ich öffne mich.

    Trotzdem, es wird noch ein weiter Weg sein. Auf die Therapie darf ich noch paar Monate warten. Ist es sinnvoll, sich schon vorab mit Literatur zum Thema zu befassen? Oder es besser sein lassen?

    Zitat von Zimttee

    Hallo Kämpferherz,

    nach allem, was du seit 2011 über die Beziehung geschrieben hast, habe ich nun gehofft, dass du nun über die Trennung berichtest.

    Würdest du ihn als Alkoholiker bezeichnen?

    Wie geht es dir nun?

    Viele Grüße,
    Zimttee (auch EKA)

    Hallo Zimttee,

    ich bin dabei mich zu trennen, aber ist nicht so einfach, müssen noch ein paar Rahmenbedingungen (Wohnung, Arbeit, Kindergartenplatz, etc. pp.) geklärt werden. Das geht also nicht von heute auf morgen. Entscheidung ist aber gefallen.

    Alkoholiker ist der nicht, der ist einfach nur ein blödes Arschloch. Netter kann man es nicht ausdrücken, sorry. Er trinkt vielleicht 4 x im Jahr, dann übelst viel und kotzt hier alles voll. Trotzdem würde ich das noch nicht als Abhängigkeit bezeichnen. Eher ist er kindisch und egoistisch und macht solche Sachen, um mir eine reinzuwürgen, weil er weiß, dass ich es nicht mag. Geht fremd. Nicht nur mit Frauen, auch mit Männern.

    Mir gehts gut. Also gut, das ist übertrieben. Aber ich fühle mich wesentlich stärker als je in meinem Leben. Ich bin geduldiger geworden und überstürze nicht mehr alles. Ich bereue die Zeit nicht, obwohl sie echt richtig richtig schlimm war. Ich habe das gebraucht, um eigene Fehler zu erkennen und um aufzuwachen. Es ist okay so wie es ist.

    Das letzte anderhalbe Jahr.

    Ich war seit März 2012 auf dem Weg der Besserung, dank meiner Therapeutin. Ja.

    Mittlerweile muss ich mir eingestehen, dass die Beziehung der letzte Müll ist. Man kann sich echt lange was vor machen. Ein Treffen hat mich aufgeweckt.
    Ausgenutzt trifft es wohl am besten. Sex gibt es nach wie vor erst nach langem betteln meinerseits.

    Habe ich damals geschrieben, dass ich nicht fremdgehe? Da lach ich mich heute drüber kaputt.

    Mir ist es mittlerweile gelungen, Freundschaften aufzubauen und mich Freunden anzuvertrauen, statt immer die heile Welt vorzuspielen. Das ist schön!!! Auch damals hatte ich schon jemand, mit dem ich offen reden kann, aber manchmal vergisst man das. Wir hatten zwischendurch keinen Kontakt, jetzt aber wieder und die alte Vertrautheit ist noch da.

    Momentan bereite ich die Trennung vor. Suche Wohnung und Job in einer anderen Gegend.

    Auch wenn die letzten 3,5 Jahre echt scheiße waren, ich bereue sie nicht. Ich habe das wohl gebraucht, um aufzuwachen. Und es hat mich stärker gemacht.

    Jetzt gehe ich den nächsten Schritt.

    Hallo zusammen,

    mir geht es viel, viel besser, cih bin jetzt in Therapie und das gibt mir Selbstbewusstsein, was ich vorher kaum hatte.

    Zu der Schwiegermutter noch kurz: ich habe den Kontakt eingeschränkt, sie darf aber unsere Tochter sehen, so oft sie will.
    Ich weiß nicht, was diese Frau gegen mich hat, ist mir auch egal, aber helfen wollte sie nicht. Dieser Anruf, über den ich mich so aufrege, ist fast 2 Monate nachdem es mir so schlecht ging, erfolgt. Da brauchte ich keine Hilfe mehr, sondern hatte mir selbst welche gesucht. Außerdem hat sie nicht nur meine Eltern angerufen, sondern jeden informiert, den sie kennt ...

    Zu mir:

    Was mich so schlimm in die Depression getrieben hat, waren viele Sachen. Fing an, dass mein Freund nicht mehr arbeiten gehen konnte/wollte, wie auch immer, er stand kurz vorm Burn-Out und hat sich kündigen lassen. Dann war er in der Prüfungsphase unausstehlich, hat getrunken, mich beschimpft etc.

    Weiteres Problem: Wohnsituation. Wir haben kein Kinderzimmer, wollten während der Schwangerschaft noch umziehen, was aus diversen Gründen nicht geklappt hat.

    Weitere Ursache, was mich so tief runtergezogen hat: mein Job ist auch weg, da mein Arbeitgeber zu gemacht hat.

    Alles in allem sah ich uns als totale Versager: kein Geld und kein Platz für ein Kind. Mir hat mein Kind leid getan, dass es in solchen Verhältnissen aufwachsen muss. Dann ist für mich das allerschlimmste passiert: mir ist sie aus dem Bett gefallen. Nichts passiert, kurz geweint. Für mich ist ganz viel passiert. Ich fühlte mich eh schon als Versager, aber jetzt noch als ganz, ganz schlechte Mutter.

    In der Therapie habe ich gelernt, offener so etwas auszusprechen. Ich weiß, dass ich keine schlechte Mutter bin. Ich habe das auch im Babytreff angesprochen, es ist dort ALLEN Müttern schon passiert, dass ihre Babys irgendwo runtergefallen sind, sich gestoßen haben etc. etc. Vorher dachte ich, das passiert nur mir.

    Meine Beziehung ist auch besser. Er ist wieder ganz der alte, hilfsbereite, einfühlsame Freund. Hat auch eine neue Arbeit gefunden, die ihm gut gefällt.

    Dadurch wird sich in zwei Monaten auch unsere Wohnsituation verbessern, die absehbare Zeit macht diese Wohnung (totales Loch) erträglich. Ich zähle schon die Tage, bis wir hier endlich raus sind :).

    Wir haben auch geredet. Er schlief währender der Schwangerschaft nicht mit mir, weil er das einfach nicht kann, er fand das komisch, weiß zwar biologisch kann dem BAby nichts passieren, es bekommt nichts davon mit, aber trotzdem hatte er da Hemmungen. Und er ist, wie ich mittlerweile weiß, nicht der einzige Mann, der so denkt.

    Mit meiner Schwiegermutter ist es ein anderes Thema, sie versucht sich überall einzumischen, bezeichnet ihr Enkel immer als ihre Tochter, macht mich damit wahnsinnig, sie wollte immer ne Tochter, bekam aber halt keine. Aber der Abstand und wenige Kontakt tut mir gut.

    Für mich habe ich ein Studium angefangen und ich muss jetzt, nach 6 Monaten Vorlesungen, Prüfungsstress etc. sagen, das war die beste Idee, die ich jemals hatte. Das tut mir so gut, rauskommen, mich viel jünger fühlen. Früher war Studium Stress für mich, jetzt GENIEßE ich es.

    Alles in allem gibt es noch viel zu tun, bis ich richtig glücklich bin, aber ich denke, ich bin auf einem guten Weg.

    Hallo Laura,

    ich rege mich so auf, weil sie scheinbar so helfen will, wie sie denkt es sei richtig, was aber gar nichts bringt.

    Als es mir ganz schlecht ging habe ich drum gebeten, dass sie hier ist und einfach nur dasitzt, damit ich nicht allein bin. Das wollte sie aber nicht, mir ein paar Pflichten wie Haushalt oder einkaufen abnehmen wollte sie erst Recht nicht.

    Sie weiß, dass das Verhältnis zu meinen Eltern nicht gut ist. Wir (mein Freund auch) haben ihr deshalb regelrecht untersagt dort anzurufen. Sie macht es trotzdem. Meine Eltern interessierts nicht (war mir vorher klar) und der Rest der Verwandtschaft zerreißt sich das Maul.

    Wenn sie mir wirklich helfen wollte, wieso tut sie es dann nicht? Sie hat ein Auto, ich nicht. Für mich ist das ein langer Fußweg zum Bäcker, warum kann sie mir kein Brot mitbringen, wenn sie eh einkaufen geht? Mit solchen Kleinigkeiten hätte sie mir damals schon geholfen.

    Ich verstehe nicht, wieso sie ständig zu Besuch kommt, wenns mir gut geht, aber nicht kommen will, wenn ich Hilfe brauche. Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich da ausgenutzt, ich hab mir immer ihre Probleme (sie hat auch Depressionen) angehört, zum hundertsten Mal die gleiche Geschichte, aber es kommt nix zurück. So gings mir im Leben oft und ich hab mir fest vorgenommen, mich nicht mehr ausnutzen zu lassen.

    Hallo zusammen,

    ich hab ne Wut auf mein Schwiegermonster, wie ich sie jetzt nenne, das ist kaum zu glauben.

    Ruft die alte Hexe doch tatsächlich wegen meiner Wochenbettdepression meine Eltern, ihren Bruder, ihre Therapeutin, ihre Hausärztin (auch Verwandtschaft von uns) und was weiß ich wen noch alles an, um mit denen darüber zu reden. :twisted:

    Das nicht genug. An dem Verhalten meiner Mutter habe ich gespürt, dass sie Bescheid weiß, habe gefragt, und dann hat die mich und meinen Freund dreist angelogen. Ich dachte in den vergangenen Wochen ich würde verrückt, würde mir Dinge einbilden und könnte mir selbst nicht mehr trauen. DAS IST SCHLIMM; SICH SO ZU FÜHLEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Mein Freund findet meine Reaktion übertrieben, weil seine dämliche Mutter es doch nur gut gemeint hat. Wenn die mir helfen will, wieso spricht sie kein einziges Mal mit mir? Wie will sie die Situation von damals beurteilen, wenn sie die Fakten nicht kennt? Hauptproblem, worüber ich mir Gedanken machte war, dass mein Freund zu der Zeit viel getrunken und rumgeschrien hat und ich dachte, meine Tochter müsse genauso aufwachsen wie ich früher. Davon weiß sie NICHTS!!! Weder dass mein Vater trinkt, noch dass mein Freund zu der Zeit viel getrunken hat.

    Wie will sie da beurteilen, ob das normal ist, wenn ich mich in so ner Situation schlecht und depressiv fühle oder man mich wirklich gegen meinen Willen einweisen muss? Wozu ich auch sagen muss, dass ich mir selbst Hilfe (Hebamme, Frauenarzt, Hausarzt und Psychiater) gesucht habe, diese Leute habe ich alle selbstständig kontaktiert, ich konnte also schon verantwortungsbewusst und realistisch die Situation einschätzen, wie ich finde.

    Vor allem ruft sie Wochen danach, also nach dem ich mir bereits Hilfe gesucht hatte und es mir besser ging, meine Eltern an, damit die kommen und mir helfen sollen. Hat die sie nicht mehr alle oder was???? Wenn man sie fragt, was sie sich dabei gedacht hat, sagt sie nur, sie wollte mir ja nur helfen :roll:.

    Mein Freund versteht nicht, wieso ich so sauer bin und ich weiß nicht, wie ich mich der alten gegenüber verhalten soll. Ich glaube ihr, dass sie es gut gemeint hat, aber ich finde es doch eine Unverschämtheit, sich so einzumischen.

    Am liebsten hätte ich keinen Kontakt mehr zu ihr, will ihr aber auch ihr Enkelkind nicht vorenthalten. Ich weiß aber nicht, ob den Kontakt abzubrechen nicht ein bisschen übertrieben ist. Wie würdet ihr das einschätzen?

    Ich bin grad mal wieder stinksauer und traurig zu gleich.

    Wie schon geschrieben habe ich wohl eine Wochenbettdepression. Trotzdem erwartet mein Freund scheinbar, dass alles so weiter geht wie bisher. Also ich voll einsatzfähig bin. Ich war in meinem Leben noch nicht krank, ehrlich nicht, aber scheinbar hab ich auch nicht das Recht dazu, krank zu sein?

    Momentan wünsche ich mir einfach nur Ruhe und Zeit zum rausfinden, was ich selbst will. Nein, aber er verlangt ja, dass ich liebevoll zu ihm bin, mich um ihn kümmere, etc., etc.

    Naja gestern musste er sich besaufen, weil er einen Beweis gefunden habe, dass ich fremdgehe. Total lächerlich, weil ich nicht fremdgehe und der "Beweis", naja, den hab ich schon vor 3 Wochen entdeckt und mich gewundert, wie dieses Teil in unsere Wohnung kommt, aber mir keine weiteren Gedanken drum gemacht.

    Vielleicht gehört das eher in den Co-Bereich, ich weiß es nicht.

    Mit meinem Vater ist ja alles soweit klar, ich hab akzeptiert, dass ich ihm nicht helfen kann, dass ich ihm auch nicht helfen muss, sondern dass er selbst wissen muss, was er tut. Er ist erwachsen.

    Bei meinem Freund kann ich das leider noch nicht. Mir geht nur dieses: oh, da ist der und der dran schuld und an dem bist du schuld, etc. furchtbar auf die Nerven. Ich kenne im übrigen viele Leute, die für alles nen Schuldigen haben, was in ihrem Leben schief gelaufen hat.

    Will nicht mal einer mein Schuldiger sein? Komischerweise muss ich sagen, dass ich an allem, was mir an meinem Leben nicht gefällt, selbst schuld bin.

    Tja, ich kann ja mal sagen, wie er die Punkte sieht, ich habe sie ja angesprochen.

    1. haben wir deshalb nur in der Zeugungszeit/Kinderwunschphase, weil er ansonsten von der Arbeit zu müde ist. Wir haben damals gesagt, wir machen unser Baby im Urlaub, das waren 2 Wochen und hat auch sofort geklappt, also wir hatten wirklich nur in diesen zwei Wochen regelmäßig.

    2. Er SAGT immer, ich soll mich um Baby kümmern und mich ausruhen, aber wenn er dann heimkommt, motzt er und sagt solche Sätze wie: „Das muss noch gemacht werden und jenes muss noch gemacht werden.“ Angeblich meint er damit nicht das ICH das machen muss, sondern irgendjemand von uns zweien, aber im Prinzip mach doch immer ich es.

    3. Er kümmert sich nicht um Baby (ich nenn sie hier Baby aus Gründen der Anonymität, obwohl mir das total komisch grad vorkommt, normal nenn ich sie beim Namen/Spitznamen), weil er von der Arbeit zu müde ist. Obwohl er sich schon irgendwie kümmert, nur so Zeug wie Windeln wechseln etc. bleibt immer an mir hängen, er übernimmt die „schönen“ Aufgaben.

    4. Seine alte kranke Mutter. Ja, dort putzt er. Hier nie. Weil es ihm hier egal ist, wenn nicht so ordentlich ist. Wobei ich sagen muss, dass seine Mutter schon messie-artige Züge hat und hier bei uns ist es nie dreckig, nur unordentlich manchmal. Trotzdem hätte er mal was machen können, als ich in der Schwangerschaft im Krankenhaus war und danach nur liegen durfte.

    5. ich habe ihm freiwillig geholfen, sagt er. Ja, stimmt. Weil er es allein nicht macht. Nicht weil er nicht kann, er macht es einfach nicht, deshalb sitze ich stundenlang da und schreibe mit ihm Bewerbungen und lerne für Prüfungen. Trotzdem kann ich wohl etwas Dankbarkeit erwarten?

    6. Ich hätte den Käfig unserer Tiere ja immer schon gereinigt, bevor er Zeit dazu hat. Wenn ich sage, er soll es machen, dann kommt von ihm nur, es ist noch nicht nötig, die stinken ja noch nicht. Ich will aber nicht warten, dass der Käfig so vollgepinkelt ist, bis er stinkt.

    7. bei den Finanzen hat das Gespräch bei ihm jetzt wirklich gefruchtet und ich muss nicht mehr den kompletten Betrag für den gemeinsamen Lebensunterhalt zahlen, da unterstützt er mich plötzlich, zumindest hat er es sich so ausgerechnet, ob es nachher wirklich so sein wird, ist die Frage.

    8. Tja, der verletztende Satz: „meine Ex-Freundinnen habe ich nie so schlecht behandelt wie dich.“ Er sagt, damals wäre es ihm nicht so schlecht gegangen wie jetzt und er hätte nicht so viel Stress gehabt wie damals.

    9. Da ist er jetzt sauer auf seine Mutter, weil die mich angesprochen hat …

    10. Ist eifersüchtig, weil seine Ex fremdgegangen ist. Ich nie. In meinem ganzen Leben noch nicht. Für mich ist fremdgehen unvorstellbar.

    11. Das hat sich auch geändert, da ist er jetzt vorsichtiger. Meint aber, ich wäre überbesorgt. Kann sein, dass das stimmt. Aber meine Tochter ist das Wertvollste, was es für mich auf der Welt gibt.

    12. Die Lügerei hab ich einfach abgestellt und helfe ihm nicht mehr. Er hat seinen neuen Arbeitgeber belogen, was ihn jetzt wohl den Job kosten wird. Aber das ist SEIN Problem. Er sieht die Lügerei als Notlügen an, mir geht das einfach auf den Nerv, weil ich das stressiger finde, als gleich die Wahrheit zu sagen, obwohl man, das weiß jeder, wenn man nie oder nur äußerst selten zu ner Notlüge greift auch öfter mal mit jemand Streit hat.

    Tja, so sieht er die Dinge. Bewerte ich sie über? Mir fällt es momentan extrem schwer zu erkennen, was in einer Beziehung normal ist oder was nicht. Ich weiß, dass es ihm schlecht geht, er fühlt sich als Versager, weil er seinen Job verloren hat und uns finanziell nix bieten kann.

    So mein Arztbesuch war teils erfolgreich, sieht wohl nach ner Wochenbettdepression aus und die Ärztin hatte sehr viel Verständnis, weil sie selbst eine hatte. Wies jetzt weitergeht? Keine Ahnung. Ich würde meine Beziehung gerne retten, ob das möglich ist, keine Ahnung.
    Mein Freund ist jetzt erst mal weg. Ob er wieder kommt, wird sich zeigen. Ich habe dafür kein Verständnis, normal setzt man sich mit Problemen auseinander statt einfach zu gehen. Er sagt, er will zahlen und Baby am Wochenende sehen. Toll, oder?

    Ich hab mit meiner Hebamme gesprochen.

    So wie es aussieht habe ich wohl "nur" eine Wochenbettdepression. Gehe gleich zum Arzt.

    Mein Freund ist stinksauer, wegen den "Vorwürfen" die ich ihm gemacht habe und hat seine sachen gepackt. Es kann durchaus sein (laut meiner Hebi), dass ich vieles überbewerte und falsch verstehe. Aber einfach zu gehen.

    Na gut, was solls. Gleich zum Arzt. Erhoffe mir schnelle Hilfe. Ist halt richtig scheiße, wenn man gerade niemanden hat, der einen versteht und sich total einsam und alleine fühlt.

    Von der Stärke, die ich sonst immer so zeige, ist nix mehr da. Ich fühle mich einfach nur schlecht, ganz schlecht. Als würde ich nie wieder glücklich sein.

    Jetzt hab ich weiter hier gelesen, es gibt noch mehr, mit ähnlichen Gefühlen wie ich, war ja klar.

    Eine bekam den Tipp, sich zu fragen, was sie will. Ich übernehme es für mich. Was will ich?

    Ich weiß, was ich nicht will. Ich will nicht ausgenutzt werden, ich will nicht lügen müssen, ich will nicht angeschrien werden. Aber was will ich eigentlich? Ist ein bisschen schwerer zu beantworten.

    Wir haben eine Familie gegründet. Vielleicht sollte ich dort anfangen, wie ich mir das erträumt habe. Bestimmt nicht so, wie es jetzt ist.
    Also, die Arbeit die so ein Baby macht habe ich mir wesentlich mehr und anstrengender vorgestellt, auch das nächtliche Aufstehen. Somit wurde ich von meiner Vorstellung positiv überrascht und wenn sich etwas sogar noch besser entwickelt wie gewünscht, dann nimmt man das ja gerne. Also abgehackt, alles top.
    Die Partnerschaft als Eltern, die hatte ich mir total anders vorgestellt. Ich habe mir vorgestellt, dass wir, wenn er abends von der Arbeit nach Hause kommt, schön zusammen essen, noch spazieren gehen, wenn die Kleine schläft vielleicht sogar kuscheln und uns unterhalten.
    Ich habe mir außerdem vorgestellt, dass ich abends gelobt werde, weil die Wohnung schön sauber und aufgeräumt ist, das Essen gut schmeckt, ich gut aussehe, dass ich umarmt und gestreichelt werde, geküsst, einfach liebevoll behandelt. Selbst in meiner Vorstellung habe ich mir nicht gedacht, dass das immer so ist, aber überwiegend.
    Was wünsche ich mir noch? Dass man mir zuhört. Wenn ich Probleme habe, mir Sorgen mache. Mir hilft, wenn ich nicht mehr kann. Dass ich vertrauen kann.

    Heute wünsche ich mir nur eins: weg. Ich würde mich gern ins Auto setzen (wenn ich noch eins hätte) und ein paar Tage mit meiner Tochter irgendwo hinfahren. Einfach zum Ausprobieren, ob es mir zu zweit vielleicht besser geht und um in Ruhe nachdenken zu können. Aber hab ja kein Geld dazu. Geht halt nicht.

    So, wir haben geredet, natürlich bin ich die Böse, denn ich habe mich nach der Geburt unseres Kindes verändert. Was dachte der denn? Ich bekomm mal eben so ein Kind und nichts ändert sich in unserem Leben? Ja, wahrscheinlich dachte er es. War für ihn ja auch angenehm, dass ich es trotz stressigem Job mit zusätzlich noch langem Arbeitsweg irgendwie hinbekommen habe, seine Dinge noch mitzuerledigen. Jetzt geht das halt nicht mehr, meine Tochter hat mir geholfen Prioritäten zu setzen.

    Tja, wenn man es genau nimmt, bin ich wirklich blöd gewesen. Ich dachte, als es ihm schlecht ging (durch neuen Job, viel Stress) er würde sich irgendwann revanchieren, wenn ich ihm helfe und seinen Nebenjob, seine Pflichten im Haushalt, seine Bewerbungen etc. übernehme. Jetzt geht es mir schlecht und er denkt, es geht alles weiter wie bisher.
    Ob sich das jemals wieder ändert? Am Anfang waren wir glücklich. Ob wir wieder dahin zurückkommen? Momentan höre ich kein liebes Wort mehr. Aber es tut so weh, sich einzugestehen, dass man wieder alles falsch gemacht hat und der Traum einer glücklichen Beziehung/Familie platzt.

    Ich hoffe nur, dass ich irgendwie durchhalte, seinen Kram einfach nicht mehr zu machen und nicht, mehr für ihn zu lügen. Wäre für mich schon mal ein großer Schritt, vielleicht merkt er dann auch irgendwas. Reden bringt ja nix, haben wir doch schon so oft.

    Hoffentlich spürt meine Tochter das nicht, dass es mir so schlecht geht.