Beiträge von Sweetnina5

    Hallo Joanne,

    Hoffnung, Enttäuschung, Hoffnung, Enttäuschung: Das Karussell dreht sich in einer Endlosschleife weiter, wenn man nicht irgendwann den Mut (oder die Verzweiflung) aufbringt, aus voller Fahrt abzusteigen.

    Dass man an seiner Entscheidung zweifelt und dazu neigt, der Hoffnung wieder und wieder nachzugeben, gehört wohl dazu, man ist ja auch lange genug mitgefahren.
    Meiner letzten Enttäuschung nach der Trennung, dass mein Mann nicht im geringsten für seine Familie kämpft, ist dann der Gewissheit und Fassungslosigkeit gewichen: Er hat tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken seine Familie für den Alkohol aufgegeben.
    Das wiederum ist aber seine freie Entscheidung, die ich nicht ändern kann und zu akzeptieren habe, das Karussell kann nur er allein anhalten. Ergo geht es jetzt einzig und allein um mein Wohlergehen und natürlich das meiner Kinder.

    Joanne, es ist bestimmt nicht einfach, sich von diesen Gedanken freizumachen alle Hoffnungen über Bord zu werfen und zur Abwechslung mal ausschließlich an sich zu denken, aber die Alternative besteht darin, weiter mitzufahren, bis er es anhält - oder eben auch nicht.

    Lieben Gruß
    Nina

    Zitat von Joanne

    jetzt kann ich verstehen das manche Männer ihre Frauen umbringen

    Ich kenne zwar deinen Mann nicht, aber ich halte solche Äußerungen -gerade in betrunkenem Zustand- aufgrund meiner eigenen Erfahrung für pure Hilflosigkeit (wie immer ohne Gewähr :wink: ). In den letzten Wochen meiner Beziehung habe ich mir einen für mich sehr hilfreichen Satz hier aus dem Forum zu Herzen genommen: "Ich diskutiere nicht mit dir, wenn du getrunken hast." Das hat mir viel Aufregung erspart und ihn regelmäßig ins Leere laufen lassen.

    Trotzdem hinterlassen solche Sätze (an die er sich morgen wahrscheinlich noch nicht mal erinnern wird) tiefe Spuren und viel, viel Wut. Wut, die beflügelt, weil sie uns längst überfällige Entscheidungen schneller treffen lässt, die aber auch tieftraurig macht. Und gerade deswegen lässt sich eine solche "erzwungene" Trennung nicht in zwei Tagen abarbeiten. Genau wie für einen Alkoholiker nur das Nicht-Trinken nicht reicht, reicht es für den Co nicht, die Situation und die eigenen Muster im Kopf zu "begreifen", diese Erkenntnisse müssen erst verinnerlicht, verarbeitet und verändert werden. Und das ist ein langer Weg, den jeder für sich allein gehen muss, auf dem man aber auch mal verschnaufen kann und einige Tränen vergiessen darf.

    Joanne, du bist schon mitten drauf auf dem Weg, dein Mann steht noch unschlüssig an der Startlinie und kann dich schon fast nicht mehr sehen, er sucht jetzt verzweifelt nach einer Möglichkeit, dich zur Umkehr zu bewegen, ohne auf den Alkohol verzichten zu müssen.

    Ganz viel von ihrer mühsam gesparten Energie schickt dir
    Nina

    Hallo desperate,

    wenn er sich ernsthaft umbringen will, wirst DU ihn nicht davon abhalten, auch wenn du ihn ankettest.

    Indem du die Polizei informierst und gleichzeitig jeglichen persönlichen Kontakt vermeidest, zeigst du ihm, dass du nicht ins alte Fahrwasser zurückkehren wirst, aber seine Drohung trotzdem ernst nimmst.

    Es kommt also ganz darauf an, wohin dich DEIN Weg führen soll: zurück zu ihm oder weg von ihm...

    Lieben Gruß
    Nina

    Da habe ich auch etwas beizusteuern!

    :arrow: Das Zittern der Hände am Tag nach dem Komasaufen wurde bei uns immer so wegerklärt: Ich habe heute noch nichts gegessen :idea: Statt Frühstück gab es dann allerdings ein Reparierbier und, oh Wunder, das Zittern war ganz ohne echte Lebensmittel Geschichte.

    Kommen die Hustenbonbons eigentlich erst im fortgeschrittenen Stadium zum Einsatz? Mein Mann bemüht sich neuerdings nur mit schlichtem Kaugummi seine Fahne zu überdecken, wenn er die Kinder besucht.

    LG Nina

    Danke für die Blumen, dann kann ich ja jetzt den Bleistift für meinen ersten Bestseller spitzen. Mehr als genügend Material hätte ich dafür.:wink:

    Joanne, dann sammle mal schön deine Kräfte, du wirst sie noch brauchen, denn dein Mann wird sicherlich noch einige Register ziehen, um dich da zu behalten, wo du seiner Meinung nach hingehörst.
    Ich habe alles in meinem eigenen Tempo abgecheckt, vorbereitet und schließlich durchgezogen, nur so konnte ich diese schwierige und kräfteraubende Zeit einigermaßen unbeschadet überstehen.

    Ich wünsche dir gute Besserung!

    Nina

    Herzlich Willkommen hier im Forum, Mary,

    wenn dein Mann kein Alkoholproblem hat, bzw. nur vorübergehend etwas mehr konsumiert, kann er ohne Weiteres auf den Alkohol verzichten, wenn du ihn darum bittest. Insbesondere dann, wenn er als liebender Ehemann erfährt, dass es dir ernsthaft Sorgen bereitet.

    Lieben Gruß
    Nina

    Zitat von Joanne


    Was ich immer so komisch finde ist,das sie am nächsten Tag immer so tun als wäre nichts passiert und denken alles wäre in Ordnung und abends trinken sie dann wieder

    Ich finde das überhaupt nicht merkwürdig. Viel seltsamer hätte ich es gefunden, wenn mein Mann mir beim Kennenlernen -oder auch zu jedem beliebigen anderen Zeitpunkt- gesagt hätte:

    "Übrigens, ich saufe mir regelmäßig den Schädel zu, um mich selbst besser ertragen zu können. Sollten wir eine Familie gründen, trägst du allein die Verantwortung für die Kinder und deren Seelenwohl, weil ich nicht in der Lage dazu bin. Für mich steht seit zwanzig Jahren der Alkohol an erster Stelle und daran wird nichts und niemand etwas ändern. Du bist mir zwar im Grunde genommen auch völlig egal, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn du möglichst lange an meiner Seite aushältst, um mir ein bequemes Leben zu ermöglichen, damit ich in aller Ruhe saufen kann und nicht vorzeitig nach Ersatz suchen muss. Ich verspreche dir, so zu tun, als ob ich dich liebe und meinen Alkoholkonsum langsam zu steigern, dann kannst du dich langsam an dein Leben als Co gewöhnen, und vielleicht fällt es dir noch nicht mal richtig auf. Na, was sagst du dazu, möchtest du dein Leben mit mir teilen?" :lol:

    Das hätte zwar eher der nackten Wahrheit entsprochen, wäre allerdings bös kontraproduktiv gewesen. :idea:

    Lieben Gruß
    Nina

    Hallo dd,

    mein Mann hat bereits mehrere Trunkenheitsautofahrten mit seinem Sohn aus erster Ehe hinter sich, ist schon (fast) unbemerkt mit meiner Tochter (damals 1,5 Jahre alt) angetrunken mit dem Fahrrad gefahren. Als er unseren drei Wochen alten Sohn betrunken baden wollte, war die Grenze endgültig überschritten.

    Wir leben seit Anfang des Jahres getrennt, mein Mann hat (noch) das Sorgerecht für unsere beiden noch sehr kleinen Kinder, sein Alkoholproblem ist glücklicherweise bereits bei diversen Behörden aktenkundig. Bis vor zwei Tagen hatten wir den Umgang mit den Kindern (übrigens trotz enormer Streitigkeiten um Haus und Hof) flexibel gehandhabt, als ich gerade noch verhindern konnte, dass mein Mann unsere Tochter mit erheblichem Restalkoholwert aus dem KiGa abholt, habe ich diese Regelung komplett und mit sofortiger Wirkung storniert. Und das bestimmt nicht um ihn zu ärgern, sondern um meine Tochter vor solchen gefährlichen "Überraschungen" zu schützen. Er hat jetzt die Möglichkeit, die Kinder alle zwei Wochen am Wochenende tagsüber zu sich zu nehmen, VORAUSGESETZT er trinkt während dieser Zeit nicht.

    Ich vertrete grundsätzlich die Position, dass Kinder auf keinen Fall unter den Streitigkeiten ihrer Eltern leiden und als Druckmittel benutzt werden sollten, aber wenn ein Elternteil -gleich aus welchen Gründen- nicht in der Lage ist, die Verantwortung für zumindest Leib und Leben des Kindes zu tragen, hört für mich der Spaß auf. Je kleiner das Kind, desto weniger kann es sich wehren und selbst schützen, geschweige denn Entscheidungen treffen und ist unbedingt auf die volle Zurechnungsfähigkeit seiner Eltern angewiesen. Ich halte es für die Pflicht jeder Mutter, spätestens an diesem Punkt einzuschreiten, wenn der andere Part dies nicht leisten kann.

    Kurz nach unserer Trennung habe ich eine Beratungsstelle für Angehörige von Suchtkranken aufgesucht, um das Thema Kinder/Umgang etc. zu erörtern. Dort wurde mir übrigens gesagt, nicht ICH müsste bei einem Gerichtsverfahren beweisen, dass er ein Suchtproblem hat, ER muss beweisen, dass er keines hat.
    Für den Fall der Fälle führe ich trotzdem seit unserer Trennung vorsorglich eine Art Tagebuch, in dem ich alle Vorfälle notiere, die mit den Kindern und Alkohol in Zusammenhang standen und stehen.

    Du könntest dir ebenfalls Hilfe vor Ort suchen: Vielleicht gibt es eine entsprechende eigenständige Beratungsstelle oder du schilderst beim Jugendamt deine Problematik und informierst dich über eure Möglichkeiten (z.B. begleiteter Umgang).

    Ich als EKA kann dich jedenfalls nur ermutigen, deine Tochter kompromisslos vor solchen Situationen zu bewahren, und lasse dir bitte von nichts und niemanden einreden, du würdest dein Kind als Druckmittel benutzen, weil du es vor den von einem alkoholkranken Menschen ausgehenden Gefahren schützt.

    Liebe Grüße
    Nina

    Ach, wie recht ihr doch mal wieder habt. Linde, es ist tatsächlich so, als hätte ich mit dem Rauchen aufgehört und denke pausenlos über den blöden Zigarettenautomat an der Ecke nach, obwohl ich gar kein Kleingeld mehr habe.

    Vielleicht ist es auch einfach die Tatsache, dass einige Mitmenschen sprudeln wie ein Wasserfall, wenn sie von der Trennung erfahren, und noch nachträglich und unaufgefordert sämtliches Wissen aller vergangenen Schandtaten meines Mannes preisgeben müssen, die selbst mich als sonst sehr schlagfertigen Menschen teilweise mit offenem Mund dastehen lassen, weil sie mich einfach nur verletzen. Warum machen die nicht schon früher den Mund auf, oder nehmen ihr Wissen einfach mit ins Grab?

    Mit diesen gruseligen Anekdoten rückt der "eigentliche" Trennungsgrund, das Alkoholproblem, in den Hintergrund und gibt den Blick in einen tiefen, rabenschwarzen Abgrund frei. Ich habe das Problem wohl völlig unterschätzt, mich jahrelang in irgendeine Illusion verrannt, und das ist für mich nur schwer begreiflich und noch schwerer zu verdauen.

    silberkralle : Du hast natürlich vollkommen recht, Matthias, es hat mir sehr, sehr geholfen, hier gestern zu lesen, es tat gut und hat mich wieder zurück auf meine Spur gebracht.

    Trotzdem habe ich mir heute doppelt Gutes getan :oops: :idea:
    Kinderfrei in der Erde gebuddelt und in den Tiefen des Internets ein paar alte Schulfreunde gefunden.

    Lieben Dank für das "Zurechtrücken"
    Nina

    Fast zwei Monate ist es nun (doch) schon her, dass ich hier geschrieben habe.

    Zwischenzeitlich habe ich viel im Nebel gestochert, aber ausser ständig neuer Ehe-Skandale der Vergangenheit nicht wirklich FÜR MICH wichtige neue Erkenntnisse gewonnen. Unser (ehemaliger) Hochzeitstag war für meinen (Noch-) Ehemann eine willkommene Gelegenheit für einen (ziemlich plumpen) Versuch mich mittels eines (zugegeben unverschämt großen) Rosenstrauß zur Umkehr zu bewegen. Wenig Aufwand für große Ziele :roll:.

    Und obwohl ich seit einem halben Jahr mein Alleinsein, die Ruhe und den Frieden und vor allem meine Unabhängigkeit genieße, war der heutige Tag von SEHNSUCHT geprägt. Zwar weiß ich, dass diese Sehnsucht nichts, aber auch rein gar nichts mit meinem Mann zu tun hat, und trotzdem versucht mein Hirn, sie mit alten Erinnerungen an glücklichere Tage dieser Ehe zu verknüpfen, und sie war da, plötzlich und unerwartet, fast schon grausam, und einfach nicht loszuwerden.

    Also habe ich den Abend damit verbracht, hier zu lesen um mich neu zu sortieren, und weiß jetzt wieder einigermaßen wie der Hase läuft :D . Danke für eure Offenheit an dieser Stelle.

    Und was habe ich mir heute Gutes getan? :idea:
    Gar nichts. Als Ausgleich werde ich mir morgen gleich zwei gute Dinge tun. Versprochen.

    LG Nina

    Wiki,

    er möchte dich mit seinen Aussagen aus der Reserve locken, dich unter Druck setzen, deinen Entschluss zu revidieren, einfach prüfen, wie standfest du in deiner Entscheidung bist.

    Es ist ja nicht so, dass du eines Morgens aufgewacht bist und einfach keine Gefühle mehr für ihn vorhanden waren, oder? Genau wie meinen Mann wird ihn die Trennung trotz etlicher vorheriger Androhungen "kalt erwischt" haben: Wo jahrelang Manipulation, Bagatellisierung und Schönrederei funktioniert haben, man womöglich schon einmal die Beziehung reanimiert hat, soll von heute auf morgen rein gar nichts mehr "gehen"? Ein gut funktionierender Co erleichtert das Leben des Süchtigen ungemein, deshalb werden allerhand merkwürdige Dinge gesagt und unternommen um diesen umzustimmen. Mein Mann versucht auch noch oft mich durch die Hintertür für seine Anliegen einzuspannen und ich bin immer noch sehr erstaunt, auf welch subtile Art und Weise er manchmal dabei vorgeht, und wenn ich nicht aufpasse, ist auch schnell mal ein Fuss wieder drauf auf dem Karussell (wird aber dank mittlerweile klaren Verstandes auch ebenso schnell wieder zurückgezogen).

    Ich finde du machst deine Sache prima: hast für dich und deinen Sohn die richtigen Entscheidungen getroffen und bist ihm gegenüber klar und bestimmt in deinen Aussagen. Wiki, wir haben vor zwei Jahren unsere zweite Tochter verloren, und bei der Trennung wurde das Thema bei mir wieder sehr aktuell, obwohl ich bis dahin dachte, dass ich es ganz gut verarbeitet habe. Halte nichts zurück und lasse deinen Tränen freien Lauf, sie gehören genau wie die anfängliche Zerissenheit zum Loslassen dazu.

    Viel Kraft schickt
    Nina

    Hallo Wiki,

    ich kann mich skybird nur anschliessen. Fast alle Aussagen deines Mannes kommen mir sehr bekannt vor und sollten in meinem Falle nur dazu dienen, meinen Fokus schnellstmöglich wieder auf ihn statt auf mich zu richten.

    Dass das alleinige Sorgerecht nicht das Umgangsrecht betrifft, weisst du ja bestimmt. Aber du erwähntest, glaube ich, dass du aufgrund der Vorfälle diesbezüglich bereits einen Beschluss in den Händen hast.

    Auch wenn es schwer fällt: Bleib bei dir und deinem Sohn und messe seinen Aussagen nicht allzu viel Bedeutung bei, er merkt halt, dass du keinen Spass mehr machst und morgen kann er seine Meinung schon wieder grundlegend geändert haben.

    Lieben Gruß
    Nina

    Hallo Wiki,

    nach meinem ersten Anwaltsbesuch ging es mir ganz ähnlich, mir wurde durch die Sachlichkeit des Gesprächs so richtig bewusst, dass es für mich kein Zurück mehr gibt.
    Der Kopf hatte es schon längst begriffen, jetzt musste nur noch das Herz folgen. Und glaub mir, die Phasen, in denen es mir nicht mehr mies geht werden immer häufiger und immer länger. Die Trauer und auch die Wut gehören einfach dazu, wenn man den Verlust eines Partners verarbeiten muss, aber mit jedem Tag sehe ich die Dinge klarer und es tut längst nicht mehr so weh wie am Anfang der Trennung. Und für meine Kinder war es die beste und verantwortungsvollste Entscheidung, die ich treffen konnte.

    Liebe Grüße
    Nina

    Hallo Bibsy,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Wenn du dich durch die vielen Threads liest, werden dir etliche Übereinstimmungen zu deiner Situation auffallen.


    Zitat von Bibsy


    "Du unterstützt mich nicht,hast gesagt du machst das u warum rufste dann nicht da an?Ich will ja aber du unterstützt mich nicht."

    Die Verantwortung für das Trinken dem Partner zuzuschieben, ist eine gängige und sehr effektive Hinhaltungstaktik. Was könnte ein für dich nachvollziehbarer Grund dafür sein, nicht selbst dort anzurufen?


    Zitat von Bibsy


    "Warum ich?DU bist der,der Hilfe brauch nicht ich.es bringt niemandem etwas wenn ich da anrufe und sage.tag,mein freund hat da ein alk-problem,können sie ihm helfen,denn er will trocken werden oder zumind lernen mit alkohol umzugehen?"

    Richtig, ER braucht Hilfe. DEINER MEINUNG NACH. Was möchte ER, was sagt er, wie handelt er? Passen Worte und Taten zusammen?


    Zitat von Bibsy


    Klar,er MUSS sich kümmern und nicht ich aber ich möchteihm gerne Wege aufzeigen denn nach wie vor ist es ja schwer es sich grundlegend einzugestehen und wirklich was machen zu wollen.

    ER möchte offensichtlich weitertrinken, und daran wird sich leider Gottes auch erst etwas ändern, wenn es für IHN nicht mehr so weitergehen kann. So traurig es auch ist: Deine Liebe allein wird ihn nicht trockenlegen, wenn sie es bis jetzt nicht geschafft hat.


    Zitat von Bibsy


    Meine Motte steht an aller erster Stelle für mich und das weiss er aber trennen ist eben schwer,man hat ja gefühle und klar,man will sich selbst nicht verlieren...

    Hmm, für mich ein Satz voller Widersprüche. Nicht zuletzt WEIL meine Kinder für mich an erster Stelle stehen, habe ich mich von meinem Mann getrennt, um ihnen nicht weiterhin die Suchtstruktur inklusive Co-Abhängigkeit vorzuleben. Er ist bis heute der Meinung, dass die Kinder meine Entscheidung für eine Trennung eher hätten erschweren als erleichtern müssen.


    Zitat von Bibsy


    aber wie soll man an sich denken wenn man sich doch sorgen macht u helfen will aber so hilflos ist.

    Man verliert sich selbst ziemlich schnell aus den Augen, wenn man sich von den Problemen des Partner zu sehr beanspruchen lässt.
    Und genau deshalb ist es so wichtig, dass du den Fokus wieder auf dich richtest und deine Energie für die Menschen verbrauchst, die sie am nötigsten brauchen: Du selbst und deine Tochter. Das ist kein Egoismus, wie dir vielleicht suggeriert wird, sondern gesunder Selbsterhaltungstrieb.


    Zitat von Bibsy


    ...wenn wir nur zusammenhalten und er genauso will wie ich u wenn es nur der Kleinen zu liebe wäre.

    Ich persönlich musste die leidvolle Erfahrung machen, dass keine Motivationen auf Vernunftsebene wie z.B. Gefährdung des Jobs, Führerscheinverlust, peinliche Aktionen im Rauschzustand, Polizeieinsätze und sogar die eigenen Kinder eine Änderung bewirken können.


    Zitat von Bibsy


    ich will nicht egoistisch sein,will ihm nicht das gefühl geben alleine dazustehen oder unwichtig zu sein.
    aber auf der anderen seite sehe ich es nich ein dass die lütte und ich hinten anstehen...

    Dein "Egoismus", ich nenne es in diesem Zusammenhang lieber Selbsterhaltungstrieb, ist ein sehr wichtiger Baustein in diesem Teufelskreis, denn er versetzt dich in die Lage, an dich zu denken, konsequent zu sein und beizeiten die Notbremse für dich und deine Tochter ziehen zu können.


    Zitat von Bibsy


    wir wollen glücklich sein,geliebt werden und uns respektiert fühlen aber irgendwie fehlt es da momentan an allem...wie soll man das ändern?

    Indem DU dein Glück nicht von einem anderen Menschen abhängig machst und es selbst in die Hand nimmst. Jeder ist seines Glückes Schmied. Wenn ER trinken möchte, wird ER es tun. Wenn ER aufhören möchte, wird ER sich Hilfe suchen. Wenn DU bleiben möchtest, wirst DU es tun. Wenn DU gehen möchtest, wirst DU es tun. Die einzigen, die keine eigene Entscheidung treffen können, sind die Kinder. Und hier liegt meiner Meinung nach die größte Verantwortung.

    Bibsy, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das, was ich geschrieben habe in deiner Situation so ziemlich das letzte ist, was du lesen möchtest. Es ist weder bös noch provokativ gemeint, sondern soll nur ein Denkansatz sein.

    Pass auf dich auf!
    Nina

    Hallo Sandra,

    oje, das sieht nach Co-Knöpfe-drücken vom Feinsten aus, ich kämpfe aktuell immer noch mit diesem Phänomen, und habe festgestellt, dass nur absolut klare, konsequente Aussagen und entsprechende Umsetzung in ständiger Wiederholung allmählich Abhilfe schaffen können. Und genau das tust du ja.

    Deinen Frieden wirst du finden, wenn du ihn nach der räumlichen Trennung auch innerlich loslassen kannst, seine Schuldzuweisungen als das erkennst, was sie sind: Der Versuch alte -bisher funktionierende- Knöpfe zu drücken, um dich ins alte Fahrwasser zurückzubringen. Und genau das geht leider nicht von heute auf morgen. Es braucht seine Zeit, aber es wird von Tag zu Tag besser, wenn du klar und konsequent bleibst.

    Liebe Grüße
    Nina

    Hallo fly,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Welcher der für dich richtige Weg ist, wirst du selbst herausfinden müssen. Lies dich hier durch die Threads mit den vielen Schicksalen und dir wird vieles klarer werden. Von mir noch ein paar Denkanstösse:

    Zitat von Fly88


    Ich bin wieder verliebt in den gleichen Mann... seit Februar geht das nun mit uns...

    Es geht seit Februar und du hast nichts bemerkt?


    Zitat von Fly88


    Wir haben uns getroffen und er hat mir mitgeteilt, dass er keine Beziehung führen kann, aus verschiedenen Gründen und er könne das niemanden antun.

    Er kann keine Beziehung führen, weil er es niemandem antun möchte und es läuft schon seit Februar?


    Zitat von Fly88


    Nach langem Zögern und mit viel Mut hat er mir dann "gestanden", dass er ein Alkoholproblem hat. Ich bin die einzige Person in seinem Leben, die das weiß!

    Du bist die Einzige? Er hat absolut keine anderen sozialen Kontakte, die ja zwangsläufig etwas davon mitbekommen würden?


    Zitat von Fly88


    wir wollen eigentlich beide eine Beziehung...

    Weiter oben, wollte er definitiv keine Beziehung...


    Zitat von Fly88


    er ist bisher aber knallhart auf seinem Standpunkt, dass er wegen dem Problem keine Beziehung eingehen will.

    Jetzt doch wieder nicht?


    Zitat von Fly88


    Er würde mich viel zu sehr mögen und ich wäre ihm zu wichtig...

    Warum unternimmt er dann nicht etwas gegen sein Alkoholproblem, oder bricht den Kontakt zu dir konsequent ab, wenn du ihm so wichtig bist?


    Zitat von Fly88


    Er persönlich kann nicht nachvollziehen, warum ich trotzallem eine Beziehung mit ihm möchte ... wenn ich ehrlich bin... ich auch nicht

    Reizt dich vielleicht die durch seine Aussagen hergestellte "Unerreichbarkeit", die Sprunghaftigkeit in seiner Meinung? Fühlst du dich berufen, ihn zu "retten"? Oder glaubst du von dir, dass du ihn so nehmen kannst, wie er ist, mitsamt seinem Alkoholproblem und damit leben kannst, ohne es ändern zu wollen?

    Pass gut auf dich auf.
    Nina

    Ich hatte einen schönen Sonntag, nici. Leider nur bis 16 Uhr. Dann stand er ohne Vorwarnung samt Kindern vor der Tür. War wohl trotz Bedienungsanleitung alles etwas zuviel für ihn :idea:.

    Seit gestern hat er urplötzlich den Kurs gewechselt, macht mir den Hof und tausend Versprechungen, und versucht meine Grenzen nieder zu reißen, wo es nur geht. Ist schon sehr anstrengend, meine Mauern immer wieder zu verteidigen, muss sehr aufpassen, dass mir nicht plötzlich der ganze Arm fehlt, wenn ich ihm den kleinen Finger reiche. Aber ich habe ja schon etwas Übung mit Dreijährigen in der Trotzphase :roll:: Immer schön konsequent bleiben und durchhalten!

    Und was habe ich mir heute Gutes getan? :idea:
    Nach dem Babyschwimmen habe ich bei strahlendem Sonnenschein und einer Latte Macchiato unter einem riesigen Ahorn das tolle Wetter genossen.

    Grüße von der Trennungsfront
    Nina

    k... dich ruhig hier aus, nici, ich könnte auch ganze Bücher mit Egogeschichten füllen, wenn ich so richtig in Fahrt komme. Ausser abgelassenem Dampf bringt das zwar leider herzlich wenig, aber das ist ja auch schon mal was für´s Seelenwohl.

    Morgen früh holt er nun erstmals beide Kinder ab und bringt sie abends zurück, ich habe gerade die Sachen für die Kids gepackt und noch eine "Bedienungsanleitung" verfasst, damit mein Handy nicht ständig klingelt und ich den ersten kinderfreien Tag seit über einem halben Jahr auch geniessen kann. Hoffe einfach mal, dass alles gut klappt.

    @matthias: das mache ich auch, da kannst du einen drauf lassen 8) !

    Und was habe ich mir heute Gutes getan? :idea:
    Mein neues Soundsystem installiert und mit meiner Tochter zu unerhört lauter Musik ewig lange abgezappelt.

    Einen schönen Sonntag wünscht euch
    Nina, die gar nicht weiß, was sie morgen zuerst machen soll :D

    Melanie, dein Satz, dass ER den Kindern das Gefühl geben sollte, dass er sie liebt, und nicht wir als anderer Elternteil, ist mir in den letzten Tagen nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Recht hast du damit, und vielleicht ist das ein großer Teil des goldenen Mittelweges, nach dem ich suche. Nicht mehr hinterherlaufen, um ihm die Kinder auf dem Silbertablett anzubieten, sondern einfach für sie da sein, wenn sie wieder enttäuscht werden.

    Vor ein paar Tagen hat er es tatsächlich geschafft, mich nichts Böses ahnend in 2 Sekunden von null auf hundertachtzig zu bringen, indem er sich mit seinem Sohn als Schutzschild bei meiner Familie (die völlig überrumpelt waren), zum Essen eingeladen hat, weil er wußte, dass ich mit den Kindern dort bin. Die Situation wäre um ein Haar eskaliert, wenn er nicht angesichts meiner Unerbittlichkeit noch in letzter Sekunde den Rückzug angetreten hätte. Sich an Absprachen halten? Nö, wozu. Auf andere Rücksicht nehmen? Wieso das denn. Grenzen und Privatsphäre akzeptieren? Absolute Fehlanzeige. Ich habe Stunden gebraucht, um von den Weiten des Weltalls wieder zurück auf die Erde zu kommen :twisted:

    Gestern die Erkenntnis, dass er sich damit abfinden müsse, dass ich die Sache abgehakt habe, heute die Aufforderung, ihm doch darauf etwas Positives zu antworten, weil er an irgendetwas glauben müsse. Ich habe so viel Lust, ihm auf diese merkwürdigen Dinge zu antworten wie auf einen Zahnarzttermin, also lass ich es einfach. Mann, das ist dermaßen anstrengend. Wenn auch nicht ganz so anstrengend wie das Zusammenleben mit ihm.

    Nici, von meinen Äpfeln kann ich dir leider noch nichts abgeben, denn bei der Beratungsstelle war ich zwar zwischenzeitlich, aber ausser einer Bestätigung, dass ich mit meiner hammerharten Grenzsetzung alles absolut goldrichtig mache, und er dadurch vielleicht irgendwann :shock: merken wird, dass ich es ernst meine, bin ich jetzt nicht wirklich schlauer geworden.

    Und was habe ich mir heute Gutes getan? :idea:
    Ich habe Spargel gegessen, bis ich mich -ungelogen- nicht mehr bewegen konnte. HMMMM...

    Liebe Grüße von der Front
    Nina

    Hallo Fini,

    so ungewöhnlich ist dein Ärger über dich selbst doch gar nicht. Die Veränderung hat bei mir auch zuerst ganz rational im Kopf stattgefunden, erst einige Zeit später hat sie auch in meinem Herz einen immer größeren Platz eingenommen, bis der Leidensdruck dann groß genug war um Nägel mit Köpfen zu machen.
    Ich denke, das war auch gut so, hätte ich nur eine "kopfmäßige" Entscheidung getroffen, hätte ich mich vielleicht irgendwann wieder einlullen lassen, weil das Herz noch meilenweit hinterher gehinkt wäre.

    Liebe Grüße
    Nina