Hallo Bibsy,
herzlich Willkommen hier im Forum. Wenn du dich durch die vielen Threads liest, werden dir etliche Übereinstimmungen zu deiner Situation auffallen.
Zitat von Bibsy
"Du unterstützt mich nicht,hast gesagt du machst das u warum rufste dann nicht da an?Ich will ja aber du unterstützt mich nicht."
Die Verantwortung für das Trinken dem Partner zuzuschieben, ist eine gängige und sehr effektive Hinhaltungstaktik. Was könnte ein für dich nachvollziehbarer Grund dafür sein, nicht selbst dort anzurufen?
Zitat von Bibsy
"Warum ich?DU bist der,der Hilfe brauch nicht ich.es bringt niemandem etwas wenn ich da anrufe und sage.tag,mein freund hat da ein alk-problem,können sie ihm helfen,denn er will trocken werden oder zumind lernen mit alkohol umzugehen?"
Richtig, ER braucht Hilfe. DEINER MEINUNG NACH. Was möchte ER, was sagt er, wie handelt er? Passen Worte und Taten zusammen?
Zitat von Bibsy
Klar,er MUSS sich kümmern und nicht ich aber ich möchteihm gerne Wege aufzeigen denn nach wie vor ist es ja schwer es sich grundlegend einzugestehen und wirklich was machen zu wollen.
ER möchte offensichtlich weitertrinken, und daran wird sich leider Gottes auch erst etwas ändern, wenn es für IHN nicht mehr so weitergehen kann. So traurig es auch ist: Deine Liebe allein wird ihn nicht trockenlegen, wenn sie es bis jetzt nicht geschafft hat.
Zitat von Bibsy
Meine Motte steht an aller erster Stelle für mich und das weiss er aber trennen ist eben schwer,man hat ja gefühle und klar,man will sich selbst nicht verlieren...
Hmm, für mich ein Satz voller Widersprüche. Nicht zuletzt WEIL meine Kinder für mich an erster Stelle stehen, habe ich mich von meinem Mann getrennt, um ihnen nicht weiterhin die Suchtstruktur inklusive Co-Abhängigkeit vorzuleben. Er ist bis heute der Meinung, dass die Kinder meine Entscheidung für eine Trennung eher hätten erschweren als erleichtern müssen.
Zitat von Bibsy
aber wie soll man an sich denken wenn man sich doch sorgen macht u helfen will aber so hilflos ist.
Man verliert sich selbst ziemlich schnell aus den Augen, wenn man sich von den Problemen des Partner zu sehr beanspruchen lässt.
Und genau deshalb ist es so wichtig, dass du den Fokus wieder auf dich richtest und deine Energie für die Menschen verbrauchst, die sie am nötigsten brauchen: Du selbst und deine Tochter. Das ist kein Egoismus, wie dir vielleicht suggeriert wird, sondern gesunder Selbsterhaltungstrieb.
Zitat von Bibsy
...wenn wir nur zusammenhalten und er genauso will wie ich u wenn es nur der Kleinen zu liebe wäre.
Ich persönlich musste die leidvolle Erfahrung machen, dass keine Motivationen auf Vernunftsebene wie z.B. Gefährdung des Jobs, Führerscheinverlust, peinliche Aktionen im Rauschzustand, Polizeieinsätze und sogar die eigenen Kinder eine Änderung bewirken können.
Zitat von Bibsy
ich will nicht egoistisch sein,will ihm nicht das gefühl geben alleine dazustehen oder unwichtig zu sein.
aber auf der anderen seite sehe ich es nich ein dass die lütte und ich hinten anstehen...
Dein "Egoismus", ich nenne es in diesem Zusammenhang lieber Selbsterhaltungstrieb, ist ein sehr wichtiger Baustein in diesem Teufelskreis, denn er versetzt dich in die Lage, an dich zu denken, konsequent zu sein und beizeiten die Notbremse für dich und deine Tochter ziehen zu können.
Zitat von Bibsy
wir wollen glücklich sein,geliebt werden und uns respektiert fühlen aber irgendwie fehlt es da momentan an allem...wie soll man das ändern?
Indem DU dein Glück nicht von einem anderen Menschen abhängig machst und es selbst in die Hand nimmst. Jeder ist seines Glückes Schmied. Wenn ER trinken möchte, wird ER es tun. Wenn ER aufhören möchte, wird ER sich Hilfe suchen. Wenn DU bleiben möchtest, wirst DU es tun. Wenn DU gehen möchtest, wirst DU es tun. Die einzigen, die keine eigene Entscheidung treffen können, sind die Kinder. Und hier liegt meiner Meinung nach die größte Verantwortung.
Bibsy, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das, was ich geschrieben habe in deiner Situation so ziemlich das letzte ist, was du lesen möchtest. Es ist weder bös noch provokativ gemeint, sondern soll nur ein Denkansatz sein.
Pass auf dich auf!
Nina