Beiträge von wiki

    Hallo skybird!
    Ich atme... und entspanne mich... dann wieder Gedanken.... Ich glaube, es ist Alles noch zu frisch... !
    Ich mache mir Gedanken, weil ich ihn einfach nicht vor dem "NICHTS" lassen will.... (Schuldgefühle vielleicht)
    Dann möchte ich auch eine "Einigung" erzielen... er macht sich jetzt nach 500 km entfernt aus dem Staub.
    Vielleicht habe ich auch Angst vor seiner Entlassung übermorgen, weil ich nicht weiß, was er tut....
    darum frage ich mich....
    Natürlich denke ich an meinen Sohn und mich. Wir leben hier wirklich ruhig jetzt und der Kleine merkt die positive Veränderung. Manchmal muß ich doch weinen, kann mich nicht zurückhalten, dann sagt er "Mama, nicht weinen" und schließt mich in die Arme. Wir lachen auch, singen und tanzen.... ES IST WUNDERSCHÖN !!!
    Ich werde jetzt das alleinige Sorgerecht beantragen, aus Vernunftsgründen und da es für mich kein "Zurück" gibt... Habe aber auch da Angst, wie er reagiert.

    Wie lange habt Ihr keinen Kontakt gehabt?
    Es gibt doch auch Dinge zu regeln... Soll ich Alles ruh´n lassen?

    Oh je.... mir schwirrt so Vieles im Kopf rum....

    LG wiki

    Hallo Dagmar!
    Schön hier zu lesen, daß es Dir mittlerweile gut geht.
    Ich war einige Zeit von der "Bildfläche" verschwunden und es kam bei mir so, wie erwartet...
    Deine Worte in meinem Thread haben mir zu denken gegeben, konnte nicht handeln und mich trennen. Allerdings habe ich gehandelt, indem ich mich nur noch um meinen Sohn und mich gekümmert habe in den letzten 1,5 Jahren. Nun eskallierte es wieder und ich konnte es schaffen, mich zu trennen.
    Im Moment ist es sehr schwer. Ich lese viel im Forum, habe mir schon viel mitnehmen können...
    Deine Geschichte ist so unendlich lang... baut mich richtig auf, wenn ich mir vorstelle, wie es mal sein könnte.
    Liebe Grüße
    wiki

    Wir hatten nun keinen Kontakt mehr.
    Heute habe ich mit ihm telefoniert, weil ich ihm einen Vorschlag machen wollte: ein Auto, Geld und damit eine finanzielle Trennung, damit er nicht auf der Straße steht, sondern bis zur Langzeittherapie schonmal ein Leben aufbauen kann. Außerdem möchte ich auch nicht so in der Luft hängen, sondern will auch materiell eine "gemeinsame" Lösung ohne gerichtlichen Streit.
    Seine Reaktion erschütterte mich, Worte wie:
    " Ich werde Freitag entlassen, weiß noch nicht wohin. Hier in Eurer Nähe bleibe ich nicht, da Du gleich die Polizei rufst, dann gehe ich in den Knast..." (er läßt sich früher entlassen?)
    " In meine Heimat will ich, obwohl ich da Niemanden mehr habe, keine Kontakte..."
    " Du mußt mir garnichts geben, ich will NICHTS"
    " Ich wollte nur eine Chance und hätte ich gewußt, daß Du ernst machst, wäre ich freiwillig zur Entgiftung"
    " Für mich gibt es nur 2 Möglichkeiten, Alles oder nichts... Du hast mich rausgeworfen, entsorgt..."

    Ich erklärte ihm, daß es keine Zukunft so mehr für uns geben kann, auch allein schon wegen unserem Sohn. Aber irgendwann, wenn er trocken bleibt, könne er doch auch wieder Kontakt mit seinem Sohn haben.

    Dann kam: "Du hast alles Karten in der Hand, ich will nichts haben und wenn Du die Scheidung einreichst, dann will ich meinen Sohn NIE wieder sehen"

    Ich dachte, ich breche zusammen. Was ist das bitte für eine Denkweise?

    Dann: "Sieh´zu, wie Du klar kommst, ich verschwinde jetzt, kannst Alles behalten. Es war Deine Entscheidung und wenn Du den letzten Schritt tust mit der Scheidung, dann will ich den Kleinen nicht mehr sehen. Das tue ich nicht für mich, sondern für ihn. Ich habe nichts mehr und 1x im Jahr einen Besuch, dann lieber garnicht!"

    dann hat er aufgelegt....

    Bumm...... das traf mich wie eine Bombe.
    Was bitte soll ich davon halten? ...... Suizidgefahr.....oder besäuft er sich wieder.... Hofft er .... sauer.... hat er überhaupt schon begriffen, was er angerichtet hat, will mir Schuld einreden und wieder Verantwortung an mich abgeben?.... Ist das noch nicht Tiefpunkt genug für ihn?

    Was soll ich von dieser Reaktion halten???

    Hallo Nina!
    Danke für Deine tröstenden Worte. Sicher gibt es kein Zurück, die Vernunft ist so stark in meinem Kopf verankert!
    Mein Kleiner hat dann auch ein besseres Leben in Sachen Erziehung usw.
    Aber finanziell mache ich mir immer größere Sorgen... Meine Arbeit muß ich aufgeben, das steht fest. Die Prozess-und Gerichtskosten muß ich allein tragen, da meine Erbschaft für den Streitwert angerechnet wird. Es wird soviel draufgehen........ Das Haus nimmt mir Niemand, aber ein Haus ohne finanzielle Rücklagen?
    Es ist einfach Wahnsinn!!! ......
    Mein altes Leben wird es nicht mehr geben....
    Mein Mann hat mich vor ein paar Monaten gefragt, warum wir Eheprobleme hätten... Ich sagte darauf, daß es der Alkohol ist, der Alles kaputt gemacht hat.....und ich mir DEN Mann zurückwünsche, den ich geheiratet habe...
    Er sagte daraufhin..... Den gibt es nicht mehr, auch nicht, wenn ich trocken werde......
    Alkohol verändert das Wesen...... Ich begreife es einfach nicht und will es nicht wahrhaben!
    Er hat doch jetzt garkeinen Lebenssinn mehr..... Er steht auf der Straße, keine Freunde, keine Familie, die ihm hilft, ich lasse mich scheiden und seinen Sohn darf er per Beschluß nicht mehr sehen. Wozu sollte er etwas für sich tun??? ..... Das wäre mal eine Frage an einen Alkoholiker, dem es ähnlich erging.....

    Heute fühle ich mich wieder ganz mies......
    Ich war beim Anwalt.
    Mein Mann hat sich nicht mehr gemeldet seit 2 Tagen. Heute kam ein Brief aus der Klinik, er mache sich Sorgen um uns und es würde ihm leid tun, wie Alles gekommen sei, könne die Zeit jedoch nicht zurückdrehen... Er würde nur ab und an mal telefonisch nachfragen wollen, wie es seinem Sohn geht...
    Ich glaube, er hat es jetzt begriffen.
    Nur jede Handlung, die ich jetzt unternehme, wird mir bewußter, daß es vorbei ist und es nie mehr unser gemeinsames Leben geben wird...selbst wenn er diesmal zur Abstinenz findet.
    Mir tut das so weh....Was ist nur passiert?....Ich denke an unsere gemeinsamen Jahre, auch an viele glückliche Stunden (was aber schon lange her ist). Ich muß schon wieder weinen....
    Ich glaube, ICH begreife es noch nicht...

    Hallo Nici!
    Heute war mein Bruder da, wir waren im Zoo und anschließend noch Grillen. Dem Kleinen hat´s soviel Freude gemacht....
    Mir wird immer mehr bewußt, daß mein Mann nie bei Ausflügen dabei war.
    Neben meinem Job, Haus, Garten und allen Erledigungen habe ich mit dem Kleinen doch Alles allein gemacht. Wir hatten unser Leben doch schon letztes Jahr nach dieser "bösen" Sache für uns aufgebaut.
    Als wir nach Hause kamen, waren mehrere Anrufe auf dem Telefon: Er hat es nun begriffen....will eine letzte Chance.....
    Ich habe ihm heute Morgen klipp und klar gesagt, daß er per Beschluß hier nicht herkommen darf, ich auch Angst habe, wenn er trocken ist und ich die Scheidung einreichen werde!
    Er versteht es nicht, ruft permanent an, ich gehe nicht ans Telefon. Nun ständig SMS, er mache sich Sorgen um uns....
    Ich weiß nicht.... für mich ist es vorbei....
    Trotzdem frage ich mich: Sollte er es diesmal echt begriffen haben? Für ihn wäre es gut, er könnte sich damit ein Leben aufbauen.
    Ach.........so viel im Kopf............

    Hallo Djupy,
    habe auch Deine Geschichte schon gelesen und denke, ja ich bin nicht allein. Ich bin immer wieder erschüttert, wie ähnlich alle Geschichten sind...
    Das ist die Entwicklung der Sucht und uns Angehörigen.
    Leider weiß ich aus beruflicher Hinsicht alles Theoretische über den Alkoholismus und daher steht meine Entscheidung !!!!!
    Lange habe ich versucht ihn zu "Therapieren". In den letzen Tagen bin ich nach vielen Jahren aus meinem "Trance-Zustand" erwacht und das ist so bitter. Ich weiß viel über die Sucht, aber ich bin seine Frau......und ganauso benahm ich mich all die Jahre und ging selbst dabei unter...
    Mein Sohn ist noch klein, ich gebe Einiges auf, was mich bisher hinderte, um eine Trennung zu schaffen. Aber mein Sohn leidet, bekommt Alles mit und mit seinen Worten hat er mich zum Erwachen gebracht!
    Es gibt kein Zurück!!!
    Liebe Djupi....Laß uns stark sein!!!

    Hallo Nici!
    Auch Dir Danke für Deine Worte...
    Du hast so recht!
    Wiki wünschte sich als Kind nie Kinder... da ich Selbst ein Scheidungskind war. Ich hatte immer Angst, meinen Kindern könnte es genauso ergehen wie mir. Für mich brach als Kind mit der Scheidung meiner Eltern eine heile Welt zusammen.
    Ich lernte meinen Mann kennen....Mit ihm wollte ich eine Familie, er war der Richtige, mit 35 bekam ich unsere Tochter, sie starb, als sie ein halbes Jahr alt war. Dann kam unser Sohn.
    Heute ist mir klar, wie dumm war ich eigentlich? Ich wußte, daß er Alkoholiker ist....aber er war trocken und ich war davon fest überzeugt, daß er es geschafft hat..... Ich war blind!
    Vielleicht ist es das auch, was mich momentan so fertig macht, daß ich meinem Sohn den Vater nehme, mein Traum von der "heilen" Familie wie eine Seifenblase zerplatzt.....
    Ich freue mich auch auf gemeinsame Zeit, die ich nun endlich in meinen Kleinen investieren kann und dies auch schon tue....gemeinsame Essen, Grillen mit Freunden, Besuche von Familie.... All dies blockierte mein Mann (klar, die Sucht...meine Rücksichtnahme, daß er nicht rückfällig wird, und in nassen Zeiten die Scham, daß Keiner was mitbekommt.
    Ja................Wir fangen nun ein neues Leben an, haben es schon........
    Alles, was für Andere Normal ist, wird nun auch für uns normal.
    Ich muß einfach mein Herz "ausschalten" und trichtere mir immer ein :
    ES KANN NIEMALS GUTGEHEN: ES SCHADET MEINEM SOHN; WIR GEHEN UNTER; DER KLEINE SOLL SO NICHT AUFWACHSEN!
    Morgen kommt mein Bruder und wir unternehmen was Schönes.
    LG
    wiki

    Ja...... Djupy........ warum nicht auch wir.......
    Es ist echt die Hölle und ich denke, es ist erst der Anfang!
    Er steht allein da, hat keinen Wohnsitz, nur 2 Reisetaschen mit Klamotten. Geld habe ich ihm gegeben, weil er kein Einkommen hat, einfach nichts... ist das nicht knallhart von mir???
    Andererseits muß ich an meinen Sohn und mich denken....Das habe ich mir im Forum schon mitnehmen können, um nun zu handeln.
    Klar, ich habe das Haus, Geld und Einkommen. Aber das Haus und Gelder sind meine Erbschaft, hat mit ihm nichts zu tun. Und Einkommen werde ich bald keins mehr haben, da meine Dienstzeiten und Kinderbetreuung nicht zu vereinbaren sind. Also muß ich jetzt auch für mich schauen. Mein Sohn ist noch zu klein, daß ich arbeite, zumindest nicht abends. Was hilft es ihm, wenn er nun schon ohne Vater aufwachsen muß, und seine Mutter sieht er nie? Mein Sohn geht vor und ich werde kündigen müssen. Ich weiß nicht, wie es auf Dauer laufen soll dann...
    Wir hätten das schönste Leben haben können. Ich verstehe nicht, daß die Sucht stärker ist.
    Er hat alles kaputt gemacht und gibt aber mir nun die Schuld, weil ich es beende...

    Hallo Djupy!

    Momentan fühle ich mich auch ganz mies! Nach Allem, was passiert ist...
    Ich bin traurig und weine, denke an all die Jahre...
    Einerseits ist der Spuk vorbei und ich fühle mich wie befreit. Endlich ist es ruhig.
    Andererseits denke ich an unsere schöne Zeit, wie wir uns kennenlernten, eine Familie gründeten.... Es ist so schrecklich und ich denke, ich zerbreche innerlich!
    Ich kämpfe mit Schuldgefühlen, da ich nun die Reißleine für meinen Sohn und mich ziehen muß...
    Ich denke an ihn, daß er ja Niemanden mehr hat außer uns... Keiner will ihm nun helfen.
    Er Selbst weiß nicht, was er nun machen soll, sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben...
    Mein Herz zerbricht.... Mein Verstand sagt mir, daß er wieder trinken wird, wenn ich ihm nur noch ein Fünkchen Hoffnung für uns gebe.
    Er hatte bereits Aggressionen in seinen "trockenen" Phasen... das macht mir Angst!
    Vom Verstand ist mir bewußt, daß er nur eine Chance auf ein abstinentes Leben hat, wenn ich mich trenne (was ja nun sogar per Beschluß schon so ist) und aber auch die Scheidung durchziehe.
    Oder sehe ich das falsch?
    Vielleicht liest hier im Co-Forum auch ein Abhängiger. EureSichtweise und Erfahrungen nach "Totalzusammenbruch" würde mich auch mal interessieren.
    Ich lese wieder viel hier und denke, wie Vielen geht es denn so...

    Hallo zusammen!

    Leider war ich lange nicht im Forum... es hat sich Vieles getan in den letzen 1,5 Jahren.
    Mein Mann hat nach dem Vorfall im Februar 2009 und seiner Entgiftung ganze 7 Monate durchgehalten. Dann Rückfall, aber ohne Schläge und Aggressionen, ging freiwillig zur Entgiftung...
    Danach arbeitete er, kam damit nicht zurecht, kam mit unserem Zuhause nicht zurecht, nix funktionierte seiner Meinung nach.
    Ich Selbst beendete meine Erziehungszeit und fing in einem neuen Job an.
    Neben Haus, Garten, Kleinkind...nun auch noch voll arbeiten. Aber ich war zufrieden damit. Er konnte beruhigt daheim bleiben und sich um Kind und Garten zu kümmern... Aber auch Hausmann war nicht sein Ding. Als ich meinen 1. Arbeitstag hatte, wurde er rückfällig und trank komplette 4 Monate durch... mal mehr mal weniger. Daheim tat sich nichts. Ich war völlig überlastet und wenn ich beruflich auch noch nebenbei was vorbereiten mußte, flippte er regelrecht aus. Er wurde laut, schupste mich wieder und drohte mir. Am Montag eskallierte die Situation wieder. Er zerschlug eine Glastür und drohte. Mein Sohn ist 3 Jahre und 3 Monate alt und hat Angst. Er sagte: Mama, Papa wird Mama wieder weh tun, muß Polizei rufen, Papa muß endlich weg hier. Das gab mir Anlaß genug zu handeln. Ich wollte nur einen Krankenwagen. Aber er wollte nicht freiwillig mit. Erst eine einstweilige Verfügung einer Richterin, nachdem die Polizei kam, brachte ihn vom Grundstück weg. Meine Freundin kam über Nacht, weil ich nur noch Angst hatte. Er terrorisierte mich am Folgetag, immer wieder Polizei. Per Beschluß wurde er des Grundstückes verwiesen, hat nun keinen Wohnsitz mehr. Er darf sich meinem Sohn und mir nicht nähern. Seine Taschen mit persönlichen Dingen ließ er vor der Tür stehen, Geld, was ich ihm gab, nahm er mit.
    Freiwillig ging er zur Entgiftung....nun ständig Anrufe und Flehen auf eine letzte Chance.
    Ich habe mich erstmal krank schreiben lassen, meine Arbeit muß ich nun wohl aufgeben...
    So wie er jetzt trocken wird, begreife Ich, was ich eigentlich für ein Leben hatte. Mein Sohn und ich können uns nun in unserem eigenen Haus endlich "bewegen", ohne daß ständig jemand schreit und uns terrorisiert.
    Trotzdem habe ich Phasen, wo ich weine....
    Was ist mit dem Mann, den ich kennengelernt habe passiert?
    Ich glaube aber nicht mehr an ihn! Das alte Leben (nur diesmal trocken, wie er meint) würde es so nicht mehr geben. Ich hätte ständig Angst!!!
    Den Kontakt hat er heute noch nicht gesucht, nachdem ich und auch sein Vater ihm klar gemacht haben, daß es vorbei ist und ich die Scheidung auch einreiche.

    Hallo Ette!
    Meine Woche war soweit gut.
    Am Montag holte ich meinen Mann nach Hause, Dienstag fing er gleich mit seiner ambulanten Therapie an. Motivation ist vorhanden. Er macht auch zu Hause wieder Sachen, die erledigt werden müssen, kümmert sich und übernimmt Verantwortung. Um unseren Sohn kümmert er sich... Allgemein also positiv.
    Wir reden miteinander. Allerdings über die Situation, daß er zugeschlagen hat, können wir nicht so sprechen. Er erinnert sich nicht, sagt er. Ich sage ihm nur, wie schlimm und unfaßbar Alles war. Naja, irgendwann wird das nochmal Thema werden müssen.
    Versprechungen macht er Keine...
    Wir hatten Freitag ein Paargespräch bei seinem Therapeuten. Dort wurde auch nochmal die Bedingung klar gestellt: "Nur Zukunft mit Abstinenz, ansonsten räumliche Trennung!!!" Mein Mann sah diese Aussage letzte Woche noch als Druckmittel, wollte lieber gleich ausziehen. Nach dem Paargespräch und auch Gesprächen zwischen uns ist es ihm nun klar, denke ich.
    Nun muß er am Ball bleiben und ich hoffe, daß Alles gut wird.
    Ich Selbst schaue nach vorn, schaue für meinen Sohn und mich. Meinen Mann schließe ich bei Entscheidungen nicht aus, im Gegenteil. Er soll merken, daß er auch gebraucht wird. Aber keine Nörgeleien meinerseits mehr, keine Hilfeangebote, da ich ja eh nichts tun kann.
    Ich denke, wir sind auf einem guten Weg...

    Hallo Ihr Lieben!
    Ihr habt Recht ... Ich habe einfach Hoffnung und kann es mir selbst nicht eingestehen, was mit mir Selbst passiert...
    Heute ist wunderschönes Wetter und ich schnappe mir jetzt den Kleinen, wir sind mit meiner Freundin verabredet und wollen uns einen schönen Nachmittag machen. Darauf freue ich mich riesig. Dafür hatte ich schon lange keine Zeit mehr...

    Hallo Ette!
    Das mit der Essensverweigerung hat eher psychische Ursachen im Allgemeinen. Ich kann in Streßsituationen nichts essen. Ich habe Vieles durchgemacht und hatte auch als Kind derartige Probleme. Es gab eine Zeit, wo ich sehr abnahm und habe wieder "gelernt" zu essen. Ich esse 1 Brot, damit es nicht wieder soweit kommt.
    Daß mein Mann es bemerkt, jetzt wo er trocken ist, ist für mich kein Triumpf. Ich sehe mehr, daß er mich mal wieder "wahrnimmt", was lange untergegangen ist. Ich freue mich eher darüber, was für ihn ein Erfolg ist. Womit wir wieder bei einem Punkt "Co" sind.
    Aber Recht hast Du...Ich sollte meinen Körper gesund halten...lernen, mehr zu essen, auch wenn´s schwer fällt...
    LG

    ...nein...nein, S.Käferchen, ich sehe das nicht als Abschreckung oder Vergraulen. Im Gegenteil, ich schätze Offenheit und Direktheit. Das gefällt mir an Dir auch so.
    Ich bin hier, weil ich merke, daß es mir guttut und hilft. Ich setze mich endlich mal mit mir Selbst auseinander und da brauche ich sicher Niemanden, der mir Vorwürfe macht (wie meine Verwandten) und mir was einreden will, was ich jetzt zu tun und zu machen habe.
    Sicher tun mir harte Worte weh. Aber sie sind ehrlich und stimmen mich nachdenklich, was ja Sinn und Zweck der Sache ist.

    In den Grundbausteinen schaute ich mir nochmal die körperlichen Symptome an....oh Mann....wieviel habe ich auch körperlich gelitten und tue es momentan verstärkt. Aber eine "gute" Seite hat die Sache:
    Heute fragte mich mein Mann, was ich so esse, ich würde immer dünner. Ich sagte ihm, ein Brot am Abend, damit ich für unseren Sohn bei Kräften bleibe. Er hat endlich mal was bemerkt...

    Ach...S.Käferchen...hab´grad Deine Geschichte gelesen. Sie ist so schlimm und traurig wie viele Andere hier. Ich lese mich langsam voran und denke oft: Bin das ICH?
    Du bist sehr offen und das "rüttelt" mich momentan durch. Du hast etwas für Dich getan und gibst es hier weiter. Ich denke, Du bist weit gegangen. Ich stehe wohl ganz am Anfang, obwohl ich auch schon viele Jahre mit ihm lebe und die "nasse Zeit" seit 3,5 Jahren andauert. Mit "Anfang" meine ich diese Gewalt und daß ich mir eingestanden habe, daß ich Coabhängig bin und das ganz schön schlimm...

    Wir waren heute bei ihm. Ich war überrascht: Wir konnten reden, er hat mit unserem Sohn gespielt, war der "Alte"...
    Ich werde aber nicht zu euphorisch sein, obwohl es momentan gut ausschaut. Er hat mich gefragt, ob ich ihn Montag heim hole, Dienstag beginnt die Therapie. Mich wunderte, daß dies so schnell geht, aber ok. Auf LZ-Therapien wartet man ja Monate.
    Nun ja...er zeigt Willen...
    Ich habe hier im Forum auch gelesen, daß sich der Coabhängige um sich kümmern soll, den "Trockenen" Verantwortung geben, aber ihn auch "sein Ding" machen lassen. Ich denke viel darüber nach und überlege mir Strategien, daß ich es schaffe, auch mein Verhalten zu ändern.

    Zitat

    Und das rechtfertigt, daß er Dich geschlagen hat??? :roll::shock:


    Nein, das rechtfertigt es nicht! Wir werden darüber mit einem Psychologen sprechen müssen. Mein Mann will das auch. Momentan komme ich damit nicht klar. Ich habe mich gestern leicht am Stuhl gestoßen und mußte gleich bitterlich weinen. So tief sitzt der psychische Schmerz!

    Zitat

    Mein Mann verändere sich immer mehr, und schlug dann irgendwann, obwohl er nicht getrunken hatte.


    Das macht mir Angst..

    Ich will ja was verändern... an mir...
    Hab´den ersten Schritt getan, indem ich hier bin...

    Danke Doro...
    Gestern habe ich die leeren Flaschen entsorgt.
    Heute kam mir ein Gedanke:
    Wir haben eine "Bar" an Schnapsflaschen als Deko im Arbeitszimmer. Sie stammt von meinem Papa. Die Flaschen sind aber alle ungeöffnet, wie gesagt, Deko. Ich wollte die Flaschen nach dem Tod meines Vaters entfernen. Mein Mann wollte sie unbedingt stehen lassen mit der Begründung: Sie standen immer da, sind verschlossen und gehören irgendwo dahin. Also ließen wir sie stehen.
    Vorhin habe ich alle Flaschen weg und werde sie meiner Freundin geben, damit das Haus komplett alkoholfrei ist. Er hat in dieser letzen Trinkphase keine der Flaschen geöffnet. Aber ich meine, wenn ich mir jeden Tag diese Bar anschaue, das kann doch nicht gut und hilfreich für ihn sein. Außerdem will ich das Zeug nach diesem Vorfall hier nicht mehr haben.
    Er weiß nichts davon...
    Was meint Ihr, soll ich es ihm sagen und auch warum? Nicht, daß er sich übergangen fühlt...
    Oder soll ich ihn Montag abholen und warten, bis er es selbst sieht?
    ...Das sind vielleicht Probleme...puh...

    Liebe Julchen,
    ach...das macht mir nicht gerade Mut...
    Weißt Du, ich werde jeden Morgen aufstehen und hoffen, daß er durchhält und jeden Tag Angst haben, daß der Tag eines Rückfalles kommen könnte. Darüber bin ich mir bewußt und sollte "jeden Tag" leben, es könnte ja vorbei sein. Ich denke, darüber ist er sich auch im Klaren und hat selbst Ängste, daß er nicht durchhalten könnte...
    Sein Vater ist Alkoholiker, seine Mutter hat ihn verlassen und nicht zu ihm gestanden. Mein Schwiegervater hat seinen Weg gemacht...Er ist seit 20 Jahren trocken!!!

    Liebe Doro,

    Zitat von Doro


    Möchtest du, dass er vorläufig auszieht? Ich meine, wäre das für dich besser?
    Meint er das Angebot wirklich ernst?


    Er will in unserer Stadt die Therapie machen. Das sagt mir, daß er bei uns sein will. Ich habe mein Elternhaus erst vor einem halben Jahr geerbt und mein Mann kam erst vor 3 Monaten hier her. Er kennt Niemanden und hat hier auch keinerlei Bindungen. Wenn er aber hier bleiben will und trotzdem ausziehen, ist das für mich ein gutes Zeichen. Er fühlt sich in der Stadt unwohl. Er könnte auch in seine Heimat zurück.
    Ich finde es unnötig, daß er auszieht. Wir haben ein großes Haus und können uns auch aus dem Weg gehen. Eine vorrübergehende räumliche Trennung ist nicht so leicht. Wir leben von "seinem" Einkommen. Es wäre auch eine Kostenfrage. Wovon sollten unser Sohn und ich leben. Mein Mann bräuchte dann sein Geld für sich, weil er irgendwo Miete zahlen müßte. Darum denke ich, entweder er packt es oder dann gleich entgültig. Dieses "auf Probe" kostet zu viel...
    Ihr denkt jetzt sicher, das ist Nebensache. Aber ich hatte immer ein Sicherheitsdenken. Meinem Sohn soll es an nichts fehlen. Und was da ist, soll nicht dabei drauf gehen....

    Hallo S.Käferchen,
    Du hast sicher recht, mein Selbstwertgefühl ist nicht sehr stark, und nach dieser Geschichte momentan im Keller. Ich hatte jetzt 2 Tage Auszeit mit ihm und spüre Gefühlschaos: Wut, Traurigkeit, Verständnislosigkeit, Schmerz, aber auch Hoffnung, dennoch Angst...
    Ich habe ihn vor die Wahl gestellt und gehe auch nicht davon ab...
    Ich gebe ihm die Chance, wenn er "von sich aus" eine weitere Therapie macht und trocken bleibt. Sollte er nur einmal wieder nur einen Schluck trinken, muß er sofort ausziehen, damit es nie wieder soweit kommt.
    Er ist sich darüber bewußt und hat sich nicht mehr gemeldet...
    Vorhin hat er angerufen und mir gesagt, daß er mit der Ärztin gesprochen hat und Alles würde bereits feststehen. Er wird Montag entlassen und geht gleich in ambulante Therapie. Es ist Alles in die Wege geleitet. Er würde ausziehen, wenn ich das möchte...
    Das traf mich ersteinmal. Ich bin froh, daß er diese Entscheidung so getroffen hat.
    Ich fragte ihn, ob er ausziehen will. Er meinte, dies läge bei mir.
    Er hat mit dem Chefarzt über die Sache gesprochen, wie es zu den Schlägen kam und er erklärte ihm, daß es die Kombination mit über 4 Promille und xxx war... Genau das meine ich auch.
    Ich weiß, trocken würde er nie etwas derartiges tun. Das sagte ich ihm dann auch und er meinte leise...ja...
    Er wolle jetzt zu sich finden und seinen Weg machen, was die Abstinenz betrifft. Er sagte, er liebt mich und daher will er ausziehen. Er begreift seine Tat und hat selbst Angst vor dem, was passiert ist und wozu er fähig war. Er will ausziehen, um uns vor sich Selbst zu schützen.
    Ich sagte ihm, daß ich ihn unterstütze und ihn am Montag nach Hause hole. Ich habe keine Bedenken, solange er trocken ist. Er kann sofort gehen, sobald er trinkt.....sofort.....
    Er meinte, daß es ok wäre, wenn ich dazu bereit bin.
    Was die Schläge betreffen und damit unser gestörtes Verhältnis....das können wir in der Therapie zusammen verarbeiten. Auch das Problem mit seiner Trauerbewältigung unserer Tochter. Schließlich war das immer der Auslöser.
    Was mich betrifft: Mein Kind bringt mich zum Lachen. Ich bewältige meinen Tagesablauf und nehme meine Termine war, damit das Leben für uns weitergeht und ich nicht noch depressiv werde.
    Wie ich es verarbeiten soll, was er mir angetan hat....das weiß ich noch nicht....er müßte mit mir irgendwann darüber reden, im Beisein eines Therapeuten....vielleicht komme ich dann weiter...es ist noch so frisch...mein Selbstwertgefühl, ja schwierig....
    Ich denke, daß ich richtig handle. Das habe ich mir gewünscht und nur so haben wir eine Chance.
    Was meint Ihr dazu?

    edit summerdream: bitte keine medikamentennamen/wirkstoffe nennen - thx

    Hallo Doro!

    In Deiner Geschichte spiegelt sich bei mir so Vieles wieder.

    "Und der traurige Witz ist: Er hasst mich jetzt dafür, dass ich die Polizei gerufen habe. Er sagt, dass es keinen Anlass gegeben hätte, dass ich ihm seine berufliche Zukunft verbaut habe (was nicht stimmt).
    Ich habe angefangen, mich bei ihm zu entschuldigen dafür, dass ich die Polizei gerufen habe. Totale Verdrehung von Täter und Opfer!!!"

    Genauso war es gerade hier bei uns...
    Dann die Verwandten, die Alles so einfach sehen. Ich habe früher auch immer gesagt: "Was...ich würde mich nie schlagen lassen, dann wäre ich weg!" Ich kannte sowas bislang nicht. Und jetzt, wo mir Dieses widerfahren ist, sieht es einfach Anders aus. Wer Situationen im Leben nicht am eigenen Leib erfahren hat, kann sich nur hineinfühlen, aber niemals verstehen...

    Übrigens habe ich ganz vergessen zu erwähnen, daß heute auch Jemand da war von einer Beratungsstelle wegen häuslicher Gewalt. Wir hatten ein sehr langes aufschlußreiches Gespräch.

    UND AN ALLE, DIE MIR HIER SO VIEL KRAFT GEBEN :
    Danke, daß Ihr Euch Zeit für meine Geschichte nehmt.
    Ich hatte seit Jahren keine Unterstützung mehr und es tut so gut zu spüren, daß Jemand mal auch für mich da ist und mir zuhört!
    Obwohl ich mir schon wieder denke, ich komme nervig, weil ich mal über mich rede. Aber ich lese auch Eure Geschichten....Hab´da noch viel zu tun.

    Hallo Dagmar!
    Danke für Deine Direktheit. Mein Kind ist mir wirklich das Allerwichtigste im Leben, noch zumal ich schon Eines verloren habe.
    Ich will auch nie wieder so verletzt werden. Wie konnte er nur?
    Ja...die Wahrheit wird mir gerade in dieser Phase des Alleinseins bewußt. Ich will es einfach nicht wahrhaben. Jetzt weine ich wieder...
    Es ist so verdammt hart!!!