Hallo Rosanna,
Ich hab mal im Sommer, während des Urlaubs aufgehört zu trinken. Dachte mir, jetzt hörst Du mal auf, wäre eben besser als täglich 2 Glas und mehr Wein zu trinken. Wollte mir auch was beweisen. Sogar im Biergarten nur Mineralwasser. Eine Alibitrinkpause, dass ist ein guter Ausdruck von Hartmut. Man kommt sich auch irgendwie stark vor .... naja, wenigstens ne Weile.
Nach paar Wochen (zu Hause), war alles wieder beim alten, genauso getrunken wie vorher, nämlich täglich, null Unterschied. Nur war mir jetzt klar, dass ich das Trinken nicht kontrollieren konnte und das es schwer war, zB nur Frei, Sa, Sonntag zu trinken.
Nachdem ich endlich richtig aufgehört hatte zu trinken, merkte ich folgendes: Die körperlichen Entzugserscheinungen dauern ein paar Tage, aber ich hatte den psychischen Effekt, also den starken seelischen Saufdruck, besonders am Anfang unterschätzt. Da wurde mir so richtig kristallklar, dass wenn man erstmal Alkoholiker ist, dann kann man den Alk nicht mehr kontrollieren. Nix mit nur an bestimmten Tagen oder zu besonderen Anlässen trinken.
Für mich ist es einfacher gar nichts zu trinken, als nur ein Glas. Der innere Kampf nur ein Glas zu trinken, kann man sich als Nichtalkoholiker sicher nicht vorstellen. Außerdem lässt die Willenskraft nach Alkohol"genuss" ehe nach. Dann isses ehe egal und morgen ist dann ein neuer Tag - so dachte ich jedenfalls ....
Für mich ist das der Chips-Effekt: Nur ein Bier oder Wein zu trinken ist für mich als wenn man auf einer Party nur einen Kartoffelchips oder eine Erdnuss essen darf. Wer macht das schon? Da fang ich gar nicht erst an. (Davon abgesehen, dass ich mich von Partys fernhalte und Alkohol generell, etc.)
Gruß
Starfish