Beiträge von mustasch

    hello Lobanshee,
    Also-wenn ich aus dem Fenster schaue,sehe ich nur Eisblumen am Fenster
    glas.Hierhin verirrt sich noch nicht mal ein Schneehuhn!
    Dieser Winter war lang und wir sehnen uns alle nach etwas Waerme.
    Liebe Lobanshee,Willst Du Dich zum Versuchskaninchen in eigener Sache
    in puncto Erwartungshaltung degradieren?
    Zufriedenheit,wie ich sie als trockener Alkoholiker verstehe,kann ich
    wahrnehmen,spueren-wie sie in mir langsam,mit zunehmender Nuechtern
    heit waechst.Ich fuehle Entspannung,Leichtigkeit,ich lasse einfach los-
    ich bin gelassen und brauche nicht mehr zu kaempfen,Ich geniesse diesen
    Augenblick jetzt und hier,wie keinen Anderen.
    Wuerde ich jetzt an den naechsten Augenblick denken,beraubte ich mich
    des Ersten.
    Es scheint ein menschliches Beduerfnis zu sein, Bestehendes immer toppen zu wollen.Dabei werden zuweilen subtile Steigerungsformen be-
    nutzt,die in sich vollkommener Nonsens sind.
    Die Frage sei erlaubt ob man Gutes noch besser machen kann,ohne das
    Gute zu disqualifizieren.
    Aehnlich verhaelt es sich mit der Zufriedenheit.Koennen wir zufriedener
    als zufrieden sein?
    Fuer mich gibt es nur die eine Zufriedenheit,naemlich meine.Und mit der
    bin ich zufrieden!welch ein Glueck!
    Liebe Lobanshee-ich wuensche Dir eine gute Seminarszeit.
    so long mustasch

    hi Lobanshee,
    Die koennen alle was dafuer!!Habe heute ein intensives Gespraech mit
    meinem PC gefuehrt aber er hoert nicht.Selbst auf Morddrohungen re
    agiert er mit staendigem Haengenbleiben-Ich versuch es mal einfach mit
    Liebesentzug-Mal sehen,wer laenger aushaelt.
    Manches mal vergesse ich schon Dinge,mit denen ich mich kurzzuvor
    beschaeftigt habe.Gegenstaende verlegt habe,die ich nicht wieder finden
    kann.Meistens bin ich dann gereizt und unausstehlich.Ob das aber nun
    unbedingt eine Folgeerscheinung meiner Sauferei ist weiss ich nicht ge
    nau.Waere die Ursache hier zu finden ,koennte es mir nur Recht sein,
    denn ich haette keine anderen groesseren Baustellen.
    Ich verstehe Deine Trauer ueber die 'verlorenen " 5 Jahre.Bei mir waren
    es 30 lange Jahre.Nach dem ich trocken wurde,erging es mir wie vielen
    von uns.Ich war wuetend und zugleich traurig.
    Das Schlimmste fuer mich daran war,dass ich diesesmal keinen Anderen
    verantwortlich machen konnte nur mich selbst.Jaa eine verdammt bittere
    pille,die mir lange im Magen lag.-Doch es half nichts,wollte ich leben,
    musste ich mich damit arrangieren.
    Und so lernte ich positive Dinge aus meinem ersten ins zweite Leben zu
    transportieren,denn nicht alles war schlecht.
    Fuer mich war es hilfreich,mein Leben nur als"Geschenk" zu begreifen,
    auf das ich nur beschraenkt Einfluss habe.
    Liebe Lobanshee,im Annehmen meiner Krankheit fand ich die Antwort
    auf die Frage "warum fehlen mir 30 Jahre gelebten Lebens.
    Und ein Vergleich sei erlaubt-Gemessen an anderen moeglichen Krank-
    heiten,geht's mir mit meiner doch noch recht gut.
    Jedes Lebensalter hat seinen besonderen Reiz.Ich werde ruhiger,sehe
    die naechste Generation heranwachsen und was ich sehe ist gut.
    Gruss

    hello Lobanshee,
    Nun-im Gegensatz zu Dir brauchte ich als nasser Alki ein Schutzschild
    fuer meine empfindliche Seele.Dafuer setzte ich u.a. Alk ein,der mich
    "stark und durchsetzungsfaehig"machte.
    Wir Menschen sind manchmal vollkommen unvollkommen.Wir sehen nur
    das,was wir sehen wollen.
    Unsere Bereitschaft,Wirklichkeiten zu akzeptieren geht gelegentlich den
    Bach runter.So ist es auch nicht weiter verwunderlich,dass wir in einem
    solchen Fall unsanft aufwachen
    Du hast ja schon erkannt,dass eine Erwartungshaltung gewisse Risiken
    beinhalten.
    Ich kann m ich aendern,aber ich kann nicht die Welt aendern,sondern nur
    darauf hoffen,dass meine Verhaltensaenderungen von anderen Mensch-
    en wahrgenommen wird und sie animiert Gleiches zu tun.

    liebe Lobanshee,ich kann mit mir zufrieden sein,weil ich die massgebliche
    Person in meinem Leben bin.Das hat nichts mit Glueck zu tun.Mit Glueck
    verbinde ich immer zwischenmenschliche Momente,die ich mir zwar
    wuensche aber nicht erwarten oder fordern kann.In diesem Zusammen-
    hang ist die Faehigkeit loslassen zu koennen gefragt,um sich nicht in
    Irgendetwas zu verrennen.

    In Deinem Schlussakkord konnte ich eine gewisse Erleichterung spueren
    und hoffe sie hat noch Bestand.

    Im Uebrigen moechte ich erwaehnen,dass Du eine verdammt gute Schreibe hast.

    Gruss

    hi Lobanshee,

    Mir faellt da Brecht's Courage ein mit der "kleinen Wut" sich die bittere
    Unfaehigkeit einzugestehen,nichts am Verlauf der Dinge aendern zu
    koennen.Dabei ist die kleine Wut vorprogrammierte Resignation,um
    nachher sich selber noch im Spiegel betrachten zu koennen und ruhigen
    Gewissens selbstzufrieden behaupten zu koennen"Ich habe mich ja
    schliesslich aufgeregt,also an mir liegts nicht.
    Bei aller Regime-und Gesellschaftskritik ist fuer uns Alkis schwierig
    unseren Weg zu finden.
    Zu gross ist die Schere zwischen Diamanten und Kieselsteinen,wie sie
    so betreffend von Peter Cornelius in seinem Song"ein Diamant verbrennt"
    besingt.
    Genau meinem besonderen Schutzbeduerfnis als Diamant konnte ich in
    meiner SHG-Gruppe in besonderer Weise Rechnung tragen.
    In dieser Gruppe konnte ich mein Leben als Neugeborener in aller Ruhe
    trainieren.Dieses Gefuehl von Sicherheit und Geborgenheit liess mich
    langsam,scheinbar unmerklich mein Leben in neue Bahnen lenken.
    Vorsichtig und behutsam ja nicht zu schnell und mit aller Zeit dieser
    Welt.Was fuer ein Geschenk.Was waren das fuer Leute?waren das Goetter
    Warum tun die soetwas?Gott alles nur fuer mich und ohne ends und odds?
    Ich was unglaeubig und verlegen denn es war das erste mal in meinem
    Leben,dass ich so einen Aufwand nur um mich empfand.Die Leute haben
    mir das Leben gerettet ich habe echte Freunde gefunden,das erste mal
    in meinem Leben.
    Manchmal erlebe ich so eine SHG-Gruppe so wie vermutlich auch die
    Ritter in der Artus-Runde empfanden als sie sich gegen die Bedrohung
    der restlichen Welt stemmten.Eine Gemeinschaft,die nur gemeinsam
    in einer besoffenen,selbstzestroererischen Welt ueberleben kann.
    Das ich mich zu ihnen setzen darf ist ehrenvoll fuer mich-Sind sie
    doch so wertvolle Menschen und brauchen den Vergleich mit den Artus-
    rittern ganz sicher nicht zu scheuen.
    Liebe Lobanshee einen schoenen Tag
    Gruss

    liebe Lobanshee,
    Deine Interpretation laesst mich erstarren.Sie trifft genau des Pudel-Kern!
    Albertas Wirtschaft ist groesstenteils von ihrer Oilindustrie abhaengig.
    Der Oilpreisverfall ist massgeblich fuer die stagnierende economische
    Entwicklung.Ich sehe fuer mich in absehbarer Zeit keine berufliche Perspektive und werde die Kurve kratzen.
    Cool-endlich mal was Neues,meinte mein Sohn nur,als wir im "Familien-
    rat unsere Vorgehensweise beschlossen.Nee-was habe ich doch ein Glueck
    das koennte auch ganz anders laufen!!
    Ach,ja meine Maxime sind aehnlich wie Deine,wie kommt das bloss?
    1. ich bin ein Mensch mit Staerken und auch Schwaechen der leben darf.
    2. ich bin alkoholkrank und empfinde dieses als Teil von mir.
    3. ich erlebe mich ganzheitlich mit allen Teilbereichen.
    4. ich bin ein Gefuehlsmensch
    5. ich kann mit Lob und Tadel umgehen
    6. ich arbeite staendig an meiner Contactfaehigkeit
    7. Toleranz anderen Menschen gegenueber-insbesondere Maennern.
    8. Bewahrung meiner Neugierde
    9. Selbstehrlichkeit als Grundlage eines guten Gewissens.
    Auch bei mir wahrscheinlich im weiteren Verlauf eine open-end-Aufzaehl-
    ung.
    mustasch ist eingedeutscht mustache =Schnurrbart,memo=memories=
    Erinnerung das ganz byside.

    Lobanshee,ueber Seelenverletzungen koennte ich ein Buch schreiben.
    Meist geschehen sie,wie Du beschreibst im Selbstverstaendnis ueber-
    lieferter Verhaltensweisen und ohne Unrechtsbewusstsein.Auch ich ertappe
    mich immer wieder dabei,meinen Kindern vorsintflutartige Denkmodelle
    zu vermitteln.Aber so kann das gehen,wenn man sich nicht individuell
    anpasst.!!!

    Im Leben eigene Prioritaeten setzen-Nach langem Engagement in der
    Suchthilfe zog ich mich auch etwas zurueck,weil ich schliesslich auch
    eine Familie habe. Alles zu seiner Zeit!!
    Und was noch? Ach ja-beim naechsten Mal-Alles zu seiner Zeit.

    liebe Gruesse

    hi Paolo,
    Genau das meinte ich.Auch das ein schoenes Gefuehl verstanden zu
    werden und somit wieder ein wertvolles Mitglied der menschlichen
    Gemeinschaft zu werden.
    Es nuetzt mir nichts,nicht verstanden zu werden oder mich in Phantaster-
    ein zu verstricken.
    Fuer mich sind diese Verstrickereien Ausdruck fehlgeleiteter Sinnes
    stroemungen und Spiegelbild innerer Zerissenheit.
    Jemand der sich klar und verstaendlich ausdruecken kann ist somit auch
    souverein in seiner Persoenlichkeit,unabhaengig von der Qualitaet des
    Ausdrucks.
    Jahrzehnte lang lebte ich innerlich isoliert in meinem eigenen Gefaengnis.
    Dort entwickelte ich in zunehmender Weise Denkmodelle und geistige
    Constructe um mir meine Einzigartigkeit zu bestaetigen.
    Heute habe ich das nicht noetig,habe ich doch erkannt,wie schoen es ist
    von anderen Menschen als akzeptables und zuverlaessiges Mitglied der
    Gemeinschaft behandelt zu werden.
    Fuer mich ist dieser Zustand auch Beweis dafuer,dass meinem Umfeld
    meine persoenliche Veraenderung auffiel.
    Diese Veraenderung war naemlich keine Eintagsfliege,sondern hat bei
    mir immer noch Bestand,weil ich meine Veraenderung consquent aus
    lebe Tag fuer Tag.Ich habe sie verinnerlicht und fuehle mich gut dabei.
    Paolo-Es gibt nichts Gutes,ausser man tut es
    Gruss

    Danke Lobanshee,
    Wieso lol?
    Liebe hoert sich doch melodischer an als Hass oder?
    Und ausserdem-habe ein Entscheidung getroffen heute!Fuer mich immer
    ein gutes Gefuehl ein klares Concept zu haben an dem ich mich
    orientieren kann.Verschafft mir gediegene Sicherheit.Mir geht es gut
    und ich freue mich einmal mehr meinen Verstand nicht ganz weggesoffen
    zu haben
    Frueher haette ich vermutlich die ganze Welt umarmen wollen-heute bleib
    ich lieber auf dem Teppich.Den kann ich naemlich sauber halten,was
    mir bei der Welt ncht gelaenge.
    Wenigstens etwas! oder doch alles?
    Gruss

    hi Brian,hi Andi
    Sollte sich die Gesetzeslage in den letzten 20 Monaten geaendert haben
    so korrigiere ich mich selbstverstaendlich.
    Fuehrerscheinangelegenheiten unterliegen zwar foerderalem Recht,den-
    noch sind immer wieder individuelle Entscheidungen auf komunaler
    Ebene festzustellen.Dabei nutzen verschiedene Strassenverkehrsbehoerd-
    en ihren eigenen Ermessungsspielraum.
    Ich habe die Erfahrung gemacht,dass gerade die Unterschiedliche Ver-
    fahrensweise die Betroffenen eher verunsichert,als richtungsweisend ist
    eigene Stategien zu entwickeln.
    Mir wurde der Fuehrerschein 5 mal entzogen.Ebenso oft fiel ich durch
    fahren "ohne " auf.Die schwerwiegenden Consequenzen daraus(3 Knast
    aufenthalte der Letzte 18 MONATE)konnten mein Saufen nicht stoppen.
    Ich war noch lange nicht an meinem Tiefpunkt.
    Dazu brauchte es mehr.Alles,was ich irgendwie mit Gesetzen und Regeln
    verbinden konnte,machte mich noch aggresiver und ich soff noch mehr.
    Dazu brauchte es Verzweiflung-ich kann nicht mehr-lass mich nicht
    alleine.Jj,ich bin schon ein komischer Vogel,halt ein Einzelkaempfer und
    da bin ich stolz drauf.Aber bitte lass mich nicht alleine.
    Was sind das doch alle fuer Idioten,die mir da ans Zeug wollen,Denen
    werde ich es schon zeigen,wo es lang geht-Aber bitte lass mich nicht
    alleine.
    Mein Gott,wer arbeiten kann wie ein Tier-der kann auch saufen wie ein Tier
    Aber bitte lass mich nicht alleine.
    Ich brauche Keinen-am liebsten waere ich auf einer Insel-Aber lass mich
    bitte nicht alleine.
    Ich hab dich doch lieb-aber bitte lass mich doch weiter saufen
    warum laessr du mich alleine?

    hello Brian,
    Ich war lange genug im Rahmen der Suchtkrankenhilfe mit der MPU-
    Vorbereitung befasst,daher erscheint mir Deine Eingangs-Vorstellung
    aber sowas von unschluessig weil
    1) Nach Ablauf von 10 Jahren (gerechnet vom Tag des Entzuges) kann
    man einen Antrag auf Neuerteilung beim zustaendigen Strassenver-
    kehrsamt stellen.Da der Zeitraum zwischen Entzug und Erteilung
    groesser als 24 Monate ist,ist eine erneute Fuehrerscheinpruefung
    erforderlich.Also-nach 10 Jahren keine MPU mehr,es sie denn,dass
    erneut aufaellig wurdest.Ist das der Fall?
    2)Nicht jeder,dem der Fuehrerschein entzogen worden ist,ist automatisch
    Alkoholiker.Was gibt Dir die Gewissheit einer zu sein?
    Vieles passt da nicht wirkt auf mich wie ausgemachter Kaese.
    Gruss

    hello Lobanshee;
    Von Zeit zu Zeit ueberkommt mich ein geistiges Austauschbeduerfnis.
    Von daher ist das schon okidoki!!
    Ich sehe eine wechselseitige Beziehung zwischen Loyalitaet und Co-
    Abhaengigkeit,weil m.E. die Basiskomponenten wie z.B. Treue,wohl-
    wollende Einstellung zu einer Sache oder Person,sowie im weiteren
    Verlauf auch die eigene Bereitschaft mal eine 7 als eine 8 durchgehen
    zu lassen,in uebersteigerter Form zur Co-Abhaengigkeit fuehrt.
    Loyaltitaet macht fuer uns Betroffene Sinn,wenn es in massen und
    kontrolliert geschieht.Selbstverstaendlich ist auch meine Familie in
    meinem Leben<nach mir>die Nummer 1.-Aber wie erwaehnt,nach mir.
    Ich habe in meinem Leben die absolute Prioritaet!!
    Nur wenn es mir gut geht,kann es meiner Familie gutgehen.Hatte lange
    gedauert,bis ich das gefressen hatte.
    Gruss

    liebe Lobanshee,
    Nun,hatte der sieser "trockene"Alkoholiker einen Rueck-oder Vorfall?
    Du beschreibst diesen Mann als ruhig und ausgeglichen-ohne Hoehen
    und Tiefen,eben flach.Ich habe den Verdacht,dass dieser Betroffene
    sich aus Angst in sein Kartenhaueschen zurueck gezogen hatte,in der
    Hoffnung dort sein Leben heil ueberstehen zu koennen.Ich moechte
    dem Betroffenen zu seiner Handlungsweise nach dieser Attacke gratulier-
    en.Er hat Erlerntes und Erfahrenes positiv umsetzen koennen.
    Negativkritik ist Fehl am Platze,allenfalls die Aufforderung zur Aufarbeitung
    vorangegangener Ereignisse und des eigenen Verhaltens.
    Loyalilitaet in welchem Masse und wem gegenueber?Diese Frage sei er-
    laubt insbesondere im Hinblick auf die Erfordernis,das eigene Ich nicht
    als wertlos oder minderwertig,schnoeden Sachzwaengen unterzuordnen.
    Im Erleben meiner eigenen Wertigkeit wird mir Respect und Wertschaetzung meiner Mitmenschen zuteil.Ich habe nach meiner Sauferei
    als trockener Alkoholiker mein Leben in Ordnung gebracht ohne Wenn
    und Aber.Daher stehe ich der menschlichen Gemeinschaft als verlaess
    licher Partner zur Verfuegung.Nicht mehr-aber auch nicht weniger.
    Loyalitaet schliesst Incorectheit und Co-Abhaengigkeit nicht aus,deshalb
    bin ich damit vorsichtig.
    Analyse ist auch wieder so eine Sache!!Selbstverstaendlich versuche auch
    ich den Sachen auf den Grund zu gehen-merke aber ganz schnell wie
    leicht ich an meine Grenzen stosse.Wissenschaftliche Bestrebungen
    unser Suchtverhalten zu erklaeren fuehren oft ins Leere.Ich habe im
    Glauben etwas gefunden,was mir eine genaue,wissenschaftliche Erklaerung meiner selbst erspart.Es half mir nichts,ich kam sowieso
    nicht weiter und drehte im Kreis.
    Aber bitte Lobanshee-ich moechte nicht missionarisch sein.Dies sind nur
    meine eigenen Erfahrungen.
    meine Guete-was faellt mir da noch alles ein!!!,aber jetzt ist hier erst mal
    Ende.
    power is nothing,without controll-in diesem Sinne wuensche ich Dir noch
    einen schoenen Tag.
    Gruss

    hi Andi,
    Grosses Wort,Grosses Thema!
    Zufriedenheit als Baustein-wie darf ich das verstehen?
    Fuer mich ist Zufriedensein ein permanent zu erstebender Glueckszustand
    der fur einen Augenblick,aber auch eine Weile anhalten kann.
    Gerade im Auf-und Ab der empfundenen Zufriedenheit kann ich die Wertig
    keit einersolchen spueren.
    Waere ich staendig zufrieden,so wuerde in meiner Wahrnehmung die
    Qualitaet meiner Zufriedenheit abflachen und schal wirken.
    Ploetzlich auftretende Probleme rissen mich aus meiner Litanei und
    meine Entaueschung vom Leben waere vorprogrammiert.
    Ich habe gelernt,wechselnde Gefuehlszustaende zu akzeptieren und
    besondere Gefuehlsschwankungen zu vermeiden.
    Ich lebe im Frieden mit dem Alkohol.
    Angriffe,Misserfolge und schwere persoenliche Niederschlaege koennen
    auch mich treffen.
    Ich versuche dann zunaechst einmal Zeit zu gewinnen,nach zu denken
    mich zu beraten evt. auch mit Anderen,um meine weitere Vorgehensweise
    zu erarbeiten.Ich vermeide sofortige Entscheidungen.Sollten solche dennoch erforderlich sein,behalte ich mir meinen Vorbehalt zur Nachbesserung.
    Ich kann versichern,dass mit zunehmender Trockenheit die eigene Be-
    lastbarkeit steigt und ich gelassener vieles hinnehmen kann,was ich so
    wieso nicht aendern kann. Ableitung AA-Spruch
    Gott gebe mir die Gelassenheit,Dinge hinzunehmen,die ich nicht aendern
    kann.
    Den Mut und die Kraft,Dinge zu aendern,die ich aendern kann-
    und die Weisheit das Eine vom Anderen zu unterscheiden-
    Gruss

    Lobanshee,ich gruesse Dich,
    Nichts ist selbstverstaendlich auf dieser Welt.Viele von uns koennen nicht-
    oder nicht richtig lesen und schreiben und leben staendig in der Angst
    "enddeckt" zu werden.Sie wirken auf ihre Mitmenschen sonderbar,passen
    sie doch so gar nicht in unser Schema.Ich habe erst seit gut 18 Monaten
    Computercontact.Jahrzehnte lang verweigerte ich mich dieser Entwicklung
    So muss ich mir alles PC-Wissen muehsam aneignen.Daher bedanke ich
    fuer Deine PC-Hilfe!!
    Den beschriebenen Sinn des Lebens sehe ich wie Du rein biologisch.
    Jede andere Interpretation ist der Versuch,die Einzigartigkeit des Menschen hervorzuheben.Wir sind alle nur ein Teil des Ganzen.
    Schoen auch Deine Beschreibung,wie sich ein Rueckfall ankuendigen
    koennte-Naemlich wenn ich versuche wieder mein eigenes Sueppchen zu
    kochen in die ich mir nicht hinein spucken lassen will.Ich mache die Tuere
    zu,damit Andere nicht sehen koennen was ich mir da zusammenbraue,
    weil ich genau weiss,dass es hochgiftig fuer mich ist.
    Wirklich ist ein schoenes reales Wort,mit dem ich etwas anfangen kann
    im Gegensatz zu "eigentlich"was ich hasse.
    Vergleiche spielen fuer uns Alkis eine besondere Rolle.Wir setzen Sie als
    "Pegelstand" fuer alles Moegliche ein,um so festzustellen wo wir stehen.
    Welche anderen Parameter haetten wir sonst?
    einen lieben Gruss

    Danke Lobanshee,
    Meine Beitraege verschwinden hier eigenartiger Weise ins Nirvana!!
    Als Wuestenfuchs bin ich immer noch nicht zum Schneewolf mutiert.
    Ich hasse den Winter und sehne mich nach waermeren Temperaturen.
    Dieses weisse Zeug raubt mir den letzten Nerv und nur Sachzwaenge
    bewegen mich zum Verweilen.
    Liebe Lobanshee,dann hast Du also auch das Abenteuer "Leben" fuer
    Dich entdeckt und bist auf der Reise zu Dir selbst.
    Damit mein Trip nicht zum Hoellentrip wird,habe ich,wie es jeder Reisende
    tun sollte,mich vorbereitet.Ge-und Verbote sehe ich nun mit anderen
    Augen.Wertete ich sie frueher doch eher als Bevormundungen und lehnte
    sie ab.Heute kann ich ebensolche als Gebrauchsanweisungen verstehen.
    Ihr Einsatz erleichtert den Zugang zu mir selbst und ich moechte sie
    Regelwerk nicht mehr missen.
    Pflichterfuellung in allen Ehren,aber erst mal bin ich dran!Sonst kann ich
    naemlich auch keine Pflicht erfuellen.Egoistisch?na klar aber positiver
    Egoismus.Ich trete mit meiner Selbstliebe keinem Menschen auf die
    Fuesse.Und ausserdem-keine Maschine laueft lange ohne Wartung.Sind
    wir weniger wert?
    Ich bin es wert zu leben und traue mich so zu sein,wie ich bin.
    mit dieser Einstellung kann ich jederzeit in den Spiegel gucken ohne
    schlechtes Gewissen.
    Hoffe Dein Cebit-Besuch war informativ oder vielleicht auch funny!
    Gruss

    hi Lobanshee,
    Unser Dialog entwickelt sich zu einem "Einzel"gespraech. und hat eine
    besondere Qualitaet!!Es macht mir Freude mich auszutauschen,daher
    sehe ich mich in der Wahl des Forums bestaetigt.
    Wenn ich irgend eine Komponente meines Lebens fuer meine Sauferei
    verantwortlich machen koennte,fiel in erster Linie mein "Geist" in den
    Focus.-War er es doch schliesslich,der mich meine Gefuehle,im Konku-
    renzkampf zwischen Verstand und Gefuehl,nicht leben liess.Kann ihn
    bis heute nicht so richtig leiden.-Oder tue ich ihm Unrecht?
    Ich beglueckwuensche Dich zu Deinem Seminar.Ich kann aus eigener
    Erfahrung bestaetigen,dass die Ausarbeitung und Ausrichtung solcher
    fuer alle Beteiligten aber insbesondere fuer Initiator Balsam fuers positive
    Ego ist.Die wichtige Anerkennung saugen wir Alkis auf wie ein Schwamm.
    Ausserdem konnte ich mich im Annehmen von Lob ueben,was mir vorher
    nicht moeglich war.
    Ich habe den Uebereifer meiner ersten trocken Jahre als nasses Verhalten
    beschrieben,weil ich mich immer mehr in mein Suchthilfehaueschen
    verkroch.Nichts Anderes war fuer mich mehr interessant.Uber den Drang
    Anderen helfen zu wollen,vergass ich meine eigene Befindlichkeit.
    Das war eine klassische 'Suchtverlagerung"Ich war zwar trocken aber im
    Denken nass wie in meiner Saufzeit.Fazit dieser Phase fuer mich war,
    erst dann Anderen,und somit mir selber,helfen zu koennen,wenn ich
    selber daran nicht zu Grunde gehe.Ich weiss,das hoert sich banal an,ist
    es auch-Nur die Gruende unserer Sucht sind ebenso kurios wie banal,
    so dass ein Normalo nur den Kopf schuetteln kann!-Aber wer und was ist
    normal?
    Gruss

    hi lobanshee,
    Es tut mir leid fuer Dein Ungemach.Ich habe mir nichts dabei gedacht,
    aber sie Dir sicher kommt nicht noch einmal vor!
    Dein Vergleich mit den "Bits und Bytes" hat schon was.Selbstzufriedenheit
    ist doch erstrebenswert und macht ausgeglichen und gelassen.Ein Gefuehlszustand,von dem viele Menschen nur tauemen koennen.Meine
    innere Zerissenheit resultierte ja gerade aus meinem Unvermoegen Koer-
    per und Seele in Einklang zu bringen.Ich hatte oft das Gefuehl,dass sich
    in mir diese Komponenten bekaempften.Ich fuehlte mich gereizt und
    ueberfordert.Schliesslich fuehrte ich meinen eigenen "Dreissig jaehrigen
    Krieg".Bis zur Kapitulation.Nur der Sieger war diesesmal nicht mein Feind
    sondern ich.Ich konnte Frieden schliessen mit mir selbst.Koerper und
    Seele fanden allmaehlich wieder zueinander und der Alkohol war auf dem
    Rueckmarsch.
    Ich kam zu Frieden mit mir selbst und brauche keine Alkoholangriffe
    zu fuerchten,solange ich mir meiner Situation bewusst bleibe.Mein Frieden
    basiert naemlich "nur"auf Waffenstillstandsbasis.Doch diese Option
    ergriff ich gerne-Hatte ich doch keine andere-
    17 Monate Trockenheit sind fuer manche von uns eine halbe Ewigkeit.
    Fuer Dich persoenlich allerdings ein Grund stolz zu sein und der Zukunft
    neugierig und aufgeschlossen entgegen zu sehen.
    Gruss

    hello Robert B
    Das hoert sich interessant an,aber verrate mir doch bitte wer ist "man"
    Ich wuerde ihn auch gerne nach meiner Zukunft befragen wollen!
    Die Entwicklung von persoenlichen Vermeidungsstrategien ist richtig und
    wichtig.Sie haben auf jeden Fall gehoerigen Anteil an meiner bestehenden
    Trockenheit.
    lieber Robert wenn Du weisst,dass Du nichts weisst,dann weisst Du schon
    eine ganze Menge.Die Frage,die sich mir stellt,ist wie meinst Du diesen
    Spruch philosophisch oder psychologisch.Wenn Letzteres zutreffend sein
    sollte,dann klingt das ziemlich frustriert und bequem.
    Robert,ich finde es gut,dass Du einen Neuanfang beginnen konntest.
    Diesen Mut und die Kraft findet nicht jeder.
    Gruss

    hello Lobanshee,
    Da habe ich aber einen Ball ins Rollen gebracht-huch
    Deine 17 Monate Trockenheit gehen mir runter wie Oil.Ich freue mich mit
    Dir.Schoen zu hoeren,wenn ein Alkoholiker sein Leben nicht wegwirft!!
    Ich kenne die lockere Handhabe einzelner Zeitgenossen in den Entzieh
    ungsstationen der Kliniken.Im ersten Augenblick eines solchen Contactes
    sind die eigenen Eindruecke hoechst unterschiedlich.Einige von uns sind
    entsetzt,weil sie sich fuer noch nicht so tief gefallen einstufen,Andere
    hingegen fuehlen sich gleich freundschaftlich aufgenommen-Ist man doch
    einer von ihnen und nicht alleine.Wie dem auch sei,es tun mir jene leid
    die aus der Entgiftung heraus nichts weiter unternehmen und den Kranken
    kassenbeitrag als ewige Neuzugaenge in die Hoehe treiben!!!
    Ich stimme Dir indem zu,als das ich auch Respect vor den Gefahren eines
    Rueckfalles habe.Dieser Respect erhalte ich gross und present.Das heisst
    nicht,dass ich mir staendig darueber Gedanken mache was waere wenn
    oder wo waere mein persoenlicher Supergau,Wuesste ich es,so waere
    meine Trockenheit an bestimmte Bedingungen geknuepft.Das heisst,wenn
    bestimmte Bedingungen eintreten fang ich wieder an zu saufen?
    Nein-Nein.Ich habe bedingungslos kapituliert und nichts Anderes Punkt.
    Ich lebe im Jetzt und Hier.Eventualitaeten kann ich nicht essen und trinken
    macht mich allenfalls nervoes.Sie sind abstract und irrelevant.Im uebrigen
    gibt es Gesetzesmaessigkeiten,die man einfach so akzeptiert weil sie
    so sind.So wie 2=2 etc.Warum tun wir Alkoholiker uns in dieser Akzeptanz
    manchmal so schwer?Dabei schliesse ich mich nicht aus!!!.Wollen alles
    genau wissen und haben Sehnsucht nach Sicherheit.Aber nichts ist sicher
    auf dieser Welt-und wir sind ein Teil von ihr
    Lobanshee alles Gute