Guten Abend Karotte,
lies Dir mal Dein erstes Posting vom August 2008 hier durch, dann Seite 63
Oh ja, Du hast "gearbeitet". Du hast mit ihm gearbeitet. Du hast ihm zugehört, Du hast ihn aufgebaut, Du hast ihn gewähren lassen, Du hast mit ihm Gespräche geführt, Du hast ihm die Richtung aufgezeigt, Du hast ... Du hast ... Du hast ...
Nur eines hast Du nicht, Du hast Deine eigene Baustelle nicht mehr beackert! Du hattest das gute Gefühl, dass er Verstanden hat und dies hat Dir ausgereicht. Du hast verharrt, um in dem schönen Gefühl zu bleiben. Wie Du siehst, kann man nicht 2 Baustellen zugleich bearbeiten. Das funktioniert nicht, dass übersteigt Kräfte und sorgt nur dafür, dass man sich selber wieder hinten anstellt.
Weißt Du, ich habe mir hier damals in meinem Thread eine sonnige, hellgelbe Ecke eingerichtet. Mit einem guten Buch, liebevollen Wünschen und Kraftpäckchen von lieben "Mit-Leidenden". Kein Gedankenkarussel mehr - denn alle "wieso", "weshalb" und "warum" hatten absolutes Hausverbot. Ich war viel hier, fühlte mich verstanden, ja und ob man es glaubt oder nicht - ich fühlte mich dadurch auch nicht einsam. Hier habe ich gelernt, dass das Alleinsein etwas schönes sein kann. Das man es für sich nutzen kann um Abstand zu nehmen, sich zu lösen, aufzuatmen und Erleichterung zu spüren. Eine Erleichterung, die einem wieder Kraft und Energie gibt. Sich auf das eigene zu Hause zu freuen, Herrin der Fernbedienung zu sein, eigene Entscheidungen zu treffen ohne Rücksicht zu nehmen oder sich wieder hinten anzustellen, damit nur ja keine "guten Gefühle" kaputt gemacht werden.
Es ist auch kein "arbeiten", sondern eher ein Lernprozess. Ein Lernen, was wieder Spaß ins eigene Leben bringt. Welches einen wieder wachsen lässt, wo das Selbstvertrauen wieder wächst und wo man in den Spiegel schaut und auf sich selbst wieder stolz ist. Daraus ergibt sich eine Menge Energie die man ausstrahlt, die von anderen Menschen wieder wahrgenommen wird und die einem hilft, den Job kraftvoll anzugehen oder neue Lösungen zu finden. Man verharrt nicht mehr, sondern man geht wieder forsch voran.
Leben soll Spaß machen und nicht ein lebenslanger Lernprozess sein !! Du weißt zwar theoretisch worauf es ankommt, aber für die Praxis fehlt Dir der Mut. Lass das Grübeln und Arbeiten und das Auseinanderklamüsern von Verhaltensmustern. 3 Jahre und 3 Monate in einem Thread - jetzt hast Du genug geackert -
lebe Karotte, so wie damals als unbeschwerter Teenager. Wir dürfen auf die Nase fallen, aber man sollte auch schnell wieder aufstehen. Taxiere die Menschen nicht nach Schwierigkeitsgraden, Co-/-abhängigkeiten oder Helfersyndromen. Schieb den ganzen Mist in einen Raum - verriegel und verrammel die Tür, schmeiss den Schlüssel weg und mach endlich etwas NUR FÜR DICH!!
Ich wünsche Dir KEINE besinnlichen Weihnachtstage, sondern wunderschöne, energiegeladene Weihnachten, einen guten Rutsch und ein Jahr 2012, welches oranges Gemüse zum Strahlen und Glänzen bringt
- man muss es nur wollen Karotte ...
Grüßle
Diandra