Hi,
hoppegarten ... ich darf ein paar Sätze kommentieren, aber mehr so im allgemeinen ? Soll jetzt nicht gegen dich gehen. Danke.
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Diese Frauen (ich spreche nicht pauschal alle Frauen in einer Partnerschaft mit einem Alkoholiker an) empfinden teilweise nicht nur Leid, sondern Dominanz. Sie "führen" die Beziehung und den Mann und wirken auch in vielen Fällen manipulativ.
Kann man nicht pauschal so sagen. Irgendwie wird man im Laufe der Zeit ja auch in diese Rolle gedrängt. Denn außer dem Angehörigen ist da ja niemand der führen will/kann/tatsächlich macht.
Was ist schon manipulativ ?? Das ist der Alkoholiker auch, der Suchttherapeut - warum also nicht auch die Angehörige. Angehörig zu sein ist weder ein wundervolles Privileg noch ist man einzigartig.
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Wenn dann der Partner trocken wird, sich aufbäumt, das Leben selbst meistern möchte, ja wieder zum Menschen wird, fühlen sich die Partnerinnen dann auf einmal bevormundet, da ihnen die ursprüngliche Dominanz entrissen wird.
Bei mir ist es so angekommen, dass ich als perfektes "Übungsfeld" mißbraucht wurde. Alles was Therapeuten und die lieben Leidesgenossen an Erfahrungen und Wissen in den trocken werdenden Partner investiert haben, hat er zu Hause rausgelassen. Das kann wundersame Blüten treiben - man mutiert von der Mutter bis zur manipulativen dominanten Partnerin. Das was der Arzt oder der Therapeut sagen ist HEILIG.
Und was das aufbäumen betrifft - da gibt man wieder Verantwortung gezielt ab, nehmen wir z. b. die verlorene Arbeitsstelle - es soll eine neue gesucht werden und was passiert oft ?? Och nööö, das geht nicht, da fühle ich mich "überfordert". Dieses ich bin überfordert lernt man auch ganz schnell anzuwenden - in vielen Bereichen. Es dient für alles zur Erklärung, warum man grad nicht so kann - selbst wenn man schon länger trocken ist. Nettes Schlagwort welches jedem Menschen - egal ob Arzt, Therapeut, Angehörige sofort den Wind aus den Segeln nimmt. Manche können dies wunderbar manipulativ benützen.
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Dann entstehen verworrene Theorien über Wesensveränderungen etc.
Das ist keine verworrene Theorie. Nasse Alkoholiker verändern sich. Und je länger und inteniver die Sucht besteht und ausgelebt wird, desto mehr Abgründe können sich da auftun. Nimm die Hemmschwelle. Nüchtern würde man nie zuschlagen - stockbesoffen kann das durchaus passieren.
Ob nach vielen Jahren Suff nach länger anhaltender Trockenheit davon noch etwas wahrzunehmen ist - wer weiß das schon. Dem ist ja noch niemand wissenschaftlich nachgegangen - oder ?
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Wenn ich ehrlich bin, halte ich mich nur sehr ungern in Gesprächsrunden mit sogenannten "Co-Abhängigen" auf, da ich, wenn ich denn mal in einen dieser Threads stoße, permanent auf ein Selbstmitleid stoße, das für mich unbegründet ist.
"Co-Abhängige" versuchen sehr oft, ihren alkoholkranken Partner und die gesamte Situation nach ihren Vorstellungen zu gestalten.
Gerät dieses Manipulations-Konstrukt (durch das Trockenwerden des Partners) ins Wanken, wird das selbst geschaffene Gewebe der Manipulation angegriffen und meist sogar zerstört.
Naja - die einen werden immer wieder rückfällig - die anderen jammern.
Rückfall = Verständnis ala - der braucht noch ne Runde oder zwei oder drei;
jammern = ist nicht auszuhalten, mag ich nicht hören, klammert und badet in Selbstmitleid. Null Verständnis - fehlt nur noch das Verbannungszeichen auf der Stirn.
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Sogenannte "Co-Abhängige", die es auch laut verschiedener Quellen und Psychologen in dieser Begrifflichkeit an sich überhaupt nicht gibt, sollten sich intensiv mit sich selbst beschäftigen und ihre Gedanken ein wenig von der Wesensveränderung ihres Partners auf sich selbst lenken.
Stimmt - LZT usw. auch für Angehörige, damit sie mit den gleichen Waffen arbeiten dürfen und können. Das wäre dann ausgleichend. Und man würde ganz schnell feststellen, was man auf gar keinen Fall mehr haben möchte. Dann würde es diese jammernden und bemitleidenswerten Wesen nicht geben und sie würden nicht ständig nerven.
Wäre schön, wenn hier nicht einer Gruppe der Heiligenschein aufgesetzt wird und die andere Gruppe verteufelt wird. Keine der beiden Gruppen handelt mit Vorsatz und berechnend. Hier sind verhängnisvolle Verhaltensweisen entstanden welche es gilt zu entwirren und zu sortieren. Und das eben auf beiden Seiten.
Und ich mag es immer mal gerne wieder sagen - jeder Alkoholiker hatte ein Leben VOR der Sauferei. Um abhängig zu werden bedarf es schon einiger Zeit. Wo war da der Verstand, das Unrechtsbewusstsein, die Vernunft ?? Das, was man den Angehörigen ständig vorhält sollte man dann auch mal dem Alkoholiker vor Augen führen.
Grüßle
Diandra