Beiträge von Sonnenstrahl

    Guten Morgen zusammen,

    bin heute immer noch ziemlich depressiv. Ich habe dann die Entscheidung getroffen, nochmal auf die Klinik zuzugehen und nach dem Aufnahmetermin zu fragen. Warte noch auf Antwort.

    Es ist nicht zu glauben, wie schwer es fällt, sogar Kaffeetrinkentermine mit Bekannten wahrzunehmen. Ich war total hin- und hergerissen, aber nun ist der Termin für heute Nachmittag fix.

    Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich alleine nicht mehr weiterkomme. Ich glaube, mein Denken ist einfach zu eingefahren, zu verquert, um positiv in die Zukunft sehen zu können. Ich sehe den Pfahl nicht, mit dem ich mein Fundament anfangen kann zu bauen.

    Über Co-Abhängigkeit habe ich gelesen, dass es ein Zeichen für Heilung ist, wenn man Hilfe von außen für sich annehmen kann, statt im Helfersyndrom immer an anderen "rumzudoktorn".

    Mal sehen, wie es weitergeht!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo,

    heute hat's mich wieder richtig böse erwischt mit der Depression. Kam heute morgen kaum aus dem Bett, fühle mich müde und schlapp und vollkommen leer.

    Dabei war gestern gar nicht so schlecht. Hatte meinen Ex-Freund getroffen und war mit ihm bei einer Berufsberatung. Er wollte da nicht alleine hin. Danach haben wir noch gegessen und uns unterhalten. Das Gespräch ging schon ziemlich tief und wir haben auch über die Probleme gesprochen, an denen unsere Beziehung damals gescheitert ist. Alles sachlich und auch echt informativ. War auch für mich ein gutes Feedback.

    Hatte nur nachher am Telefon ein schlechtes Gewissen, als ich meinem Freund von dem Treffen erzählte und hatte Angst, dass dieser sich etwas Falsches ausmalt. Weder will ich was von meinem Ex-Freund noch will er was von mir.

    Aber heute kommt wieder dauernd die Frage, was mich eigentlich noch ausmacht, wenn Leistung und Krankheit aus meinem Leben verschwinden würde. Mir fällt im Moment einfach nicht so viel ein, das mich da aufbauen würde. Ich kenne einfach fast nur Arbeit, Lernen, Leistung oder Krankheit.

    Da ich derzeit keine Leistung bringe/bringen kann, meldet sich mein Körper sehr oft und ich spüre mich durch ihn. Durch die berufliche Beratung vorgestern habe ich so viele Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, mein Leben zu verändern, aber ich habe einfach derzeit keine Kraft und auch keinen Mut, mich damit zu beschäftigen.

    Heute bin ich trotzdem raus, obwohl ich keine Kraft hatte, aber es fiel mir schwer. Und es kam immer noch kein Brief von der Klinik mit dem Aufnahmetermin. Eigentlich müsste ich nochmal nachhaken, aber auf der anderen Seite denke ich immer, ob es nicht gut ist, mich so mit mir auseinandersetzen zu müssen, was ich ja bei den ganzen Menschen in der Klinik nicht mehr so habe.Vielleicht denke ich da auch falsch.

    Habe heute Abend wieder Vereinstreffen und bin hin- und hergerissen, ob ich gehen soll. Fühle mich nach Sofa, aber da sitze ich ja die meiste Zeit und ich kann meine Wohnung bald nicht mehr sehen. :roll:

    Ich frage mich, wann ich endlich wieder Mut fassen kann und vor allem mehr Vertrauen zu mir, meinem Leben und meiner höheren Macht bekommen kann.

    Liebe Grüße von Eurer heute etwas angedatschten

    Sonnenstrahl

    Hallo zusammen,

    jetzt habe ich wieder richtig was gelernt!! Und das meine ich richtig ernst.

    Angst und Sorgen vor der Zukunft sind derzeit bei mir total stark. Ich mache mir Gedanken, ob ich den Absprung aus dem unpassenden Beruf hin zu einem Beruf finde, der zu mir passt und der mir Kraft gibt statt Kraft nimmt.

    Ich dachte bisher immer, ich wäre ziemlich festgelegt und eine berufliche Neuorientierung wäre eher schwierig zu erreichen. Tja, das ist mein Selbstbild.

    Nun habe ich mich entschlossen, einfach mal eine Beratung in Anspruch zu nehmen, meine Chancen auszuloten und herauszufinden, was ich denn noch lernen müsste, um die Neuorientierung zu bewerkstelligen.

    Und was kam nun raus? Ich habe einen sehr guten Ausbildungsstand, an dem nicht gross was gemacht werden muss. Ich kann das ein oder andere noch tun, um sicherer zu werden, aber was im Endeffekt das Ergebnis der Beratung war:

    Einfach den Einstieg wagen und machen!!! :lol:

    Ich habe durch das Gespräch viele Anregungen bekommen und ging richtig fröhlich wieder raus. Der Berater hatte mich vorher noch nie gesehen und wusste nur, was ich ihm erzählt hatte und er hatte eine wesentlich positivere Einschätzung von mir als ich selbst :!:

    Hallo :?:

    Also wie ich das sehe ist die einzige Qualifikation, die ich noch verbessern muss, meine Einschätzung von mir und ob es da einen Kurs gibt? :wink:

    Wie ist eure Erfahrung mit Selbsteinschätzung/Fremdeinschätzung von euch?

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hi Lavandula,

    gerade habe ich Deinen Beitrag durchgelesen und konnte Deine Wut und Deine Sehnsucht sehr gut nachvollziehen.

    Zitat von lavandula

    Auch wenn das Thema Beziehung mal wieder zum k.... läuft, ich lass mich nicht entmutigen. Ich glaube trotzdem, dass ich es wert bin und verdient habe, mit einem liebenswerten, gesunden und gütigen Menschen zusammen zu sein.

    JA, JA und nochmals JA :!: Wir alle, alle EKAs haben es verdient, endlich ein gesundes Leben zu führen und mit gesunden Menschen zu tun zu haben.

    Auch ich habe im Moment einen Partner und er behandelt mich nicht schlecht, wie die anderen "Freunde", die ich zuvor hatte, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, passen wir nicht wirklich gut zusammen. Im Sommer haben wir viel zusammen draußen gemacht und das war toll, aber jetzt im Winter, wo man sich doch mehr drinnen aufhält fällt es mir immer mehr auf, dass wir keine gemeinsamen Interessen und Gesprächsthemen haben. Wir unterhalten uns viel zu oft über meine Probleme und den Klinikaufenthalt, statt über eine gemeinsame Zukunft nachzudenken. Ich drifte schon wieder in die Rolle des kranken Kindes ab, obwohl ich doch Frau sein will!?

    Aber es ist nicht seine Schuld, dass er nicht so ist, wie ich ihn mir wünsche. Er lebt sein Leben so, wie er es mag und das ist gut. Er ist gut so und das bewundere ich auch an ihm!!

    Ich hingegen habe derzeit weder eine richtige Vorstellung davon, wer ich bin und was ich brauche, noch wie man überhaupt eine Beziehung richtig führt. Ich lass es einfach mal laufen und lerne viel, möchte ihn aber auch nicht ausnutzen und mich nicht mehr verbiegen.

    Es ist schwierig, aber ich glaube, wen ich weiß, wer ich bin und auf einem guten Weg der Heilung von meiner Co-Abhängigkeit bin, dann werde ich das auch ausstrahlen und die richtigen Leute anziehen. :idea:

    Lavandula, Du weißt mittlerweile, was Dir gut tut und was Dir stinkt. Das ist gut!! Da schwingt etwas in Dir und bewegt sich. Du bist nicht mehr das hilflose Opfer. Nein!! Du setzt Dich zur Wehr und äußerst Deine Meinung!!

    Es ist ein steiniger Weg, aber er lohnt sich!!! Unsere Eltern wollten sich nicht weiterentwickeln und haben ihr Leben verpasst. Aber wir sind bereits auf dem Weg in ein neues Leben. Wir haben den Mut, diesen Weg zu gehen, auch wenn er steinig und schwer ist!!

    Gib nicht auf!!

    Sonnige Abendgrüße,

    Sonnenstrahl

    Guten Morgen,

    es ist ein neuer Tag, ein schönes Tag. Die Sonne scheint und vertreibt etwas von dem Grau in meiner Seele.

    Es ist schon erschreckend, wie sehr mein Leben bisher einem Theater geglichen hat. Ich hatte mich verkleidet, meine Maske aufgesetzt und dazu mein schönstes Lächeln verteilt. Die Maske wurde mit der Zeit mein Selbst und ich vergaß, wer und wie ich eigentlich selbst bin.

    Die Menschen in meinem Umfeld hatten mich als zurückhaltend, aber doch hilfsbereit und immer freundlich und lieb empfunden. Hatte jemand mir Unrecht getan, dann habe ich es entweder geschluckt oder gesagt "Das macht doch nichts, ist doch nicht so schlimm" und gelächelt.

    Doch die Verletzung dieser Situation war nicht weg, ich habe meine Gefühle der Verzweiflung, der Trauer und der Wut runtergeschluckt und meinen Bauch so damit belastet, dass er jetzt so Vieles an Lebensmitteln nicht vertragen kann und ständig schmerzt und Durchfall produziert.

    Was jahrelang unterbewusst ablief, merke ich jetzt. Nur bin ich dem, was auf mich gefühlsmäßig einströmt, noch so hilflos ausgeliefert. Bei vielen Situationen weiß ich einfach nicht, wie ich mich angemessen verhalten soll und das trifft umso mehr zu, seitdem ich krank geschrieben bin und das berufliche Umfeld nicht mehr habe, in dem ich automatisch funktioniert habe und trotz allem Ärgers meinen notwendigen Pegel von Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen habe.

    Ich werde jetzt auf mich selbst zurückgeworfen. Habe keinen Resonanzraum mehr für meine Sucht nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Ich merke, dass ich keinen gesunden Resonanzraum um mich herum aufgebaut habe. Der Freundes/Bekanntenkreis besteht grösstenteils selbst aus Co-Abhängigen und/oder Angehörigen von Suchtkranken, von denen aber die wenigsten an sich und der Gestaltung ihres Lebens aktiv arbeiten. Das sind keine lebendigen Kontakte und ich merke, dass sie mich auch oft hin- und herschwanken lassen wie in meinem Elternhaus. Das Gespräch dreht sich fast nur um Krankheit, Beziehungsprobleme und Jobprobleme. Das kann nicht alles im Leben sein.

    Sehr oft bin ich alleine in meiner Wohnung, was nicht immer auszuhalten ist. Da sind so viele schöne Interessen, die meiner Seele gut tun, aber oft schaffe ich es nur, vorm Fernseher zu sitzen und mich von den Seifenopern berieseln zu lassen, die mir ein gutes Gefühl geben und ein Stück Hoffnung, wenn auch künstlich.

    Was macht mich aus? Ich bin nicht nur Krankheit oder Leistung, über die ich mich in den letzten Jahrzehnten definiert habe und jetzt auch noch viel zu häufig definiere.

    Was macht mich aus?

    Ich möchte mich ausprobieren, ausprobieren was ich gerne tue, auch beruflich. Ich möchte die Angst vor wirtschaftlichem Absturz hinter mir lassen und sie durch Lust am Leben ersetzen. Ich möchte nicht irgend etwas machen, sondern das, was mir Spaß macht, wenn ich es gefunden und ausprobiert habe.

    Ich möchte aus frischem Wasser schöpfen, nicht aus trüben Quellen, die mich verstopfen.

    Wahrscheinlich ist dies die wertvollste und doch auch schwerste Zeit in meinem Leben. Aber ich werde es schaffen, ich werde da durchkommen und mir MEIN Leben aufbauen.

    Sonnenstrahlen sind immer auch Hoffnung auf den nächsten Tag, auf den nächsten Frühling und die habe ich!!!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Liebe Lavandula,

    es ist so schön, Dich zu lesen :) Du klingst leicht, fröhlich und kraftvoll.

    Du hast Dein Leben in beide Hände genommen und bestimmst selbst, inwieweit andere Menschen bzw. auch Deine Familie Dir nahe kommen dürfen. Das finde ich wunderbar!!

    Du machst mir Mut, durch Deinen Thread und auch durch Deine lieben Worte unter meinem Thread, dass es sich lohnt, geduldig zu sein und vor allem mich nicht fertig zu machen, sondern mir die Zeit zum Heilen zu geben.

    Es gibt schon Situationen, bei denen ich mit meiner Kraft in Berührung komme und seit es "nur" bei einem Spaziergang oder wenn ich mir eine geeignete berufliche Zukunft vorstelle. Das kann ich nämlich, ich weiß, was mich glücklich macht, nur der Weg ist noch im Nebel :wink: Aber das ist ja schon was.

    Ich wünsche Dir eine schöne sonnige Woche!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo Linde,

    ich danke Dir für Deinen Beitrag!

    Miss Marple ist ein guter Vergleich :wink: Sie ist ja genauso schlau wie der männliche Sherlock Holmes "hihi"

    Ja, die Liste finde ich mittlerweile auch gut und ich werde sie mal richtig ins Reine schreiben und ausdrucken, damit ich sie sehe, wenn ich wieder mal so deprimiert bin. Ich habe so viele schöne Interessen, die ich zum Teil gleich ausüben könnte, weil ich z.B. Farben und Papier im Haus habe und nur losmalen müsste. Aber erstmal daran denken, wenn alles so grau ist. Deshalb die Liste :idea:

    Zitat von Linde66


    Immer wieder versuchen, in Kontakt mit dieses Ressourcen zu kommen. Der Körper hat die Fähigkeit zu heilen. Wenn man ihn läßt! Und wenn man ihn in ein Biotop verpflanzt, wo Heilung und Nachreife möglich ist. Körper, Geist, Seele, die sind eins.

    Daran glaube ich fest, dass mein Körper heilen kann, sobald ich meine Blockaden und alten Gefühle bearbeitet habe.

    Ich merke, dass was passiert -das erste Mal richtig in meinem Leben - und das ist gut. Ich habe nur nicht gedacht, dass diese jahrzehntelang verdrängten Gefühle so massiv rausdrängen und ein Wirrwarr produzieren, das ziemlich unangenehm ist. Manchmal habe ich das Gefühl, gar nicht richtig da zu sein. Ich muss mich immer wieder vergewissern, dass ich noch ich bin, was wahrscheinlich ziemlich komisch klingt.

    Es fühlt sich so an, als ob ich derzeit gedanklich alle Seiten meiner Persönlichkeit spüren lerne, auch die "dunklen" Seiten, wie Wut, Ärger, Hass und Agression. Weil ich diese Seiten praktisch nie gelebt habe, bin ich das nicht gewöhnt und fühle mich massiv schuldig, wenn ich so ein Gefühl habe. Das ist, als wenn ich innerlich mit mir Krieg führe, was natürlich auch wieder nicht gut ist und meinen Körper in Alarmbereitschaft bringt. Aber ich versuche, mir einfach zu gestatten, diesen Prozess zu durchlaufen, sein zu dürfen. Es gelingt ehrlich gesagt noch noch nicht so richtig, aber Übung macht nun mal den Meister.

    Hmmm, Sonnenstrahlen sind vielleicht manchmal etwas ungestüm und nicht so geduldig und beständig wie die Linde. Aber wie gesagt, Übung ..... :wink:

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo Sonnenblume,

    danke für Deine lieben Worte :)

    Im Moment habe ich leider keine psychologische Betreuung; meine Psychologin nimmt eine mehrmonatige private Auszeit.

    Deshalb fühle ich mich schon etwas in der Luft hängen, aber vielleicht ist es besser so, weil wir beim letzten Termin ziemlich starke Meinungsverschiedenheiten hatten. Vielleicht lasse ich mich mittlerweile nicht mehr so leicht in einen bestimmten Typus "reinpressen", sondern spüre besser, was ich brauche.

    Damit, dass ich im Endeffekt den Schritt selber aus dem Zustand heraus machen muss, hast Du Recht. Das weiß ich auch und ich werde immer mehr bereit, ihn zu machen.

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo nochmal,

    habe vorhin beschlossen, dass nur immer Rumjammern echt nichts bringt.

    Da mich mein Nachbar total mit Bohren genervt hat :twisted::twisted: , habe ich Mantel und Mütze geschnappt und bin raus in die Schneelandschaft mit sogar ein bisschen Sonne. :wink:

    Ich habe dann Detektiv gespielt und bin so mal im Geiste bzw. laut (wenn ich alleine war) durchgegangen, was mich so ausmacht und was mir als Kind immer Spaß gemacht hat. Das sind einige Punkte auf meiner Liste:

    - Schon als Kind habe ich gerne Sprachen imitiert und darin "fließend" gesprochen. Ich kommuniziere gerne und mag unterschiedliche Menschen.

    - Basteln und Malen waren meine Leidenschaft.

    - Mein Bruder und ich sind gerne über die Felder getobt und haben dabei Gänge in Getreide- und Maisfelder gelaufen

    - Ich habe immer gerne gesungen, wenn ich glücklich war, bin ich singend die Treppe runtergelaufen

    - Ich liebe alle Formen von Tanz und Bewegung, egal ob Laufen oder zur Musik bewegen

    Ich habe danach auch analysiert, wann es mir immer schlecht ging und ich Schmerzen bekomme/bekam:

    - wenn ich etwas machen soll, was ich nicht machen will, aber ich nicht unbequem sein möchte oder die andere Person ärgerlich machen will

    - wenn ich etwas sage, worüber ich weiß, dass es nicht der Wahrheit entspricht, die ich rüberbringen will. Aber ich traue mich nicht, die Wahrheit zu sagen bzw. ich weiß gar nicht, was die Wahrheit ist. So geht es mir mit meiner Gefühlswelt derzeit.

    - wenn ich mich "unecht" verhalte, d.h. meine Kraft aus einer Quelle schöpfe, die trüb ist und nicht wirklich mich ausmacht

    - wenn ich mich als Kind extrem hilflos und ausgeliefert fühle. Diese Situationen, einige, bei denen ich mich in höchster Not befunden habe, habe ich mir in Erinnerung gerufen und sie sind präsent wie eh und je. Da hatte ich als Kind keine Macht, mich zu wehren und meine Eltern haben mir nicht so geholfen, wie ich es gebraucht hätte. Da hat mein Körper sich dann gewehrt, indem er krank wurde und ich habe daraufhin über die Jahre verlernt, meinem Körper zu vertrauen, weil ich ihn immer krank erlebt hatte und erlebe.

    Das ist nur ein Ausschnitt meiner Detektivarbeit, auf die ich heute aber echt stolz bin, weil ich heute Morgen ziemlich im Sumpf der Depression gesessen bin und ich mich selber und ohne Hilfe von außen rausgezogen habe.

    Ich werde später gleich wieder ein Übungsfeld haben, wenn mein Freund zu mir kommt. Da muss ich mich dann gleich durchsetzen, weil eine Freundin mit mir/uns morgen was machen will, das einen Kompromiß für meinen Freund darstellen wird. Mal sehen, wie ich da üben kann ;)

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Guten Morgen,

    ich hätte nie gedacht, dass dieser Weg raus aus der Co-Abhängigkeit und ins Leben so schwer ist und dass ich mich dabei so hilflos, allein und verlassen fühlen würde.

    Es scheint mir so, als ob ich keine Kontrolle mehr über mein Leben habe, die Achterbahnfahrt geht täglich weiter.

    Jeden Morgen quäle ich mich nach schlechtem Schlaf aus dem Bett und habe es diese Woche auch geschafft, wieder zu Walken oder Spazierenzugehen. Durch Affirmationen habe ich mich bei einem dieser Spaziergänge sogar richtig aufbauen können.

    Gestern war ich sogar richtig gut gelaunt, nach einem langen Gespräch mit einer Freundin die weit weg wohnt und weil meine Weiterbildungsarbeit so gut lief. Dann kam wieder der Hammer. Nach einem selbst gekochten Essen am Abend, das ich schon zigmal ohne Probleme gegessen habe, wurde mir übel und ich bekam wieder ganz üblen Durchfall und Bauchschmerzen, der mich die halbe Nacht zum Klo rennen ließ.

    Heute Morgen frage ich mich wieder, was das war. War es das Essen oder die Tatsache, dass mein Darm nach der Antibiotikabehandlung der Mandelentzündung schon wieder durcheinander ist oder meine Seelenlage.

    Es ist zum Verrücktwerden. Ich kriege es nicht hin, dass es endlich wieder nach oben geht.

    Die Klinik vertröstet mich immer noch und ich bin viel zuviel alleine, habe kaum Verabredungen mit Freunden. Alleine fühle ich mich total daneben, fast unreal. Sobald ich mit Leuten zusammen bin und reden kann, geht es besser.

    Manchmal habe ich das Gefühl, meine Kraft reicht einfach nicht mehr, um mit den Depressionen und den ganzen körperlichen Geschichten umzugehen. Ich sehne mich danach, dass mir endlich jemand da raushilft, auch wenn das ja schon wieder co-abhängig gedacht ist, aber ich brauche wieder einen Tritt unter den Füßen, um Kraft zu sammen.

    Habt ihr das auch erlebt und wie ging es bei euch weiter?

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo Manfred,

    das war gerade richtig schön, über Deinen künftigen Garten zu lesen.

    Blumen finde ich in einem Garten immer sehr schön, am besten gemischt und sehr bunt.

    Aber auch eine Sonnenblume macht sich gut, an der die Vögel im Herbst die Kerne rauspicken können ;)

    Bin gespannt, was Du säen wirst.

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo zusammen,

    ich weiß nicht, warum ich immer wieder diese total konfusen und kontroversen Gefühle habe. Es ist wie Dauerachterbahn. Heute morgen war mein Freund noch da und auf der einen Seite freute mich das, auf der anderen Seite wollte ich wieder meine Ruhe und alleine sein. Ich kann mit dem Ganzen echt schlecht umgehen.

    Von der Klinik konnte ich heute niemanden erreichen, wann ich denn nun endlich aufgenommen werde.

    Ich fühle mich einfach total durcheinander, planlos, hilflos, krank und alleine. Ich möchte mich so gerne wieder hochziehen und freuen, aber das gelingt mir einfach nicht.

    Habe vorhin mit einem Freund telefoniert der heute total überschwenglich war und der geredet hat wie ein Wasserfall. Das hat mich total runtergezogen. Ich war fast neidisch, weil es ihm so gut ging und mir geht es so schlecht. Das Leben fliesst so vorbei, ein Tag nach dem anderen und es geht nicht vorwärts.

    Jetzt bin ich alleine, sitze auf dem Sofa und schau fern. Eigentlich wollte ich auch meine Hausaufgaben für die Weiterbildung weitermachen, zu der ich wegen dem Fieber und Erkältung nicht gekommen bin, aber das geht zäh von der Hand.

    Je mehr ich mich in dem Bild der Co-Abhängigkeit wiederfinde, desto mehr Angst kriege ich, dass ich das nicht in den Griff bekomme und mich nicht mehr erhole. Alleine schaffe ich es nicht und es fällt mir immer noch sehr schwer, Freunde oder die Leute in der SHG anzusprechen, mir weiterzuhelfen.

    Ich möchte wieder einen Sinn im Leben finden, nicht jeden Tag so gleichförmig dahinleben. Wieder Pläne machen für die Zukunft, die ich mir im Moment nicht vorstellen kann.

    Ja, ich weiß, das ist wahrscheinlich die Depression und geht auch wieder vorbei, aber die Situation macht mir Angst.

    Danke fürs Lesen!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo bookfriend,

    ich bin gerade etwas zurückgezuckt, als ich das Wort "hasse" in Deinem Beitrag gelesen habe. Hass ist etwas sehr Mächtiges und ich persönlich würde es nicht im Zusammenhang mit Liebe (zu Deinem Freund) erwähnen.

    Keiner kann einen anderen Menschen zu etwas zwingen. Das einzige was möglich und auch nötig ist, den anderen so zu respektieren, wie er oder sie ist.

    Beispielsweise ist mein Freund Atheist und ich Christin. Er hat mich vor ein paar Wochen ziemlich verletzt, als er meinen Glauben als "christliches Zeug, was mir nicht guttun würde" betitelt hat. Ich dachte an Trennung. Dann aber habe ich mich mit ihm ausgesprochen und ihm klargemacht, dass ich seinen Standpunkt respektiere und er meinen aber auch respektieren sollte, wenn wir eine gute Beziehung führen wollen.

    Klar wäre es mir auch lieber, er hätte einen Draht zum Glauben, aber es ist nun mal nicht so.

    Dein Freund spürt Dein Misstrauen, wenn Du ihn zwingen willst, aus dem Chat zu gehen. Wenn er mit einer anderen was anfangen wollte, wird er es mit oder ohne Chat tun. Mißtrauen jedoch belastet jede Beziehung, auch wenn es nicht ausgesprochen wird. Und "Hass" wird ebenfalls ohne Worte übertragen; der andere spürt es.

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Liebe bookfriend,

    das kann ich gut verstehen, dass es Dich belastet, wenn Du Dich Deiner Meinung nach impulsiv und wenig kontrolliert verhältst.

    Ich muss Tinka aber recht geben, dass das zu Dir gehört und es sich nicht so einfach abstellen lässt. Da es dir aber bewusst ist, ist es sicher nur eine Frage der Übung, bis Dein Verhalten Dir entspricht, wie Du es gerne hättest.

    Es gibt auch Menschen wie mich, die immer alles geschluckt haben. Mir war nicht bewusst, wieviele Verletzungen ich seit meiner Kindheit geschluckt habe - Angst, Wut, Ärger usw. Das hat mir meine Verdauung total kaputt gemacht. Jetzt, wo es mir bewusst wird, kommen die Situationen und Gefühle von damals auf einmal hoch, d.h. ich habe oft einen äußerst beängstigenden Gefühls-Kuddel-Muddel in mir, mit dem ich nicht umgehen kann.

    Aber auch das gehört zu mir und ich versuche mit kleinen Schritten, gleich auf Situationen zu reagieren und nicht wieder zu schlucken.

    Ich glaube, wir alle sind schon auf einem guten Weg, weil wir unser Verhalten und das der Umwelt reflektieren und damit auch die Möglichkeit haben, uns nach unseren Wünschen und Bedürfnissen zu ändern.

    Leider gibt es wohl hier keinen "Schnellschuß", sondern Geduld ist gefragt. Die habe ich leider auch nicht immer :wink:

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo zusammen,

    es ist heute ja ein ziemlich stürmischer Tag und es tat gut, ihn zuhause zu verbringen. Ich hoffe, ihr habt den heutigen Tag auch gut überstanden und musstet nicht in dem Sturm unterwegs sein.

    Mein Freund kam heute Mittag zu mir und hat mich erstmal bekocht :D Lecker!!! Nach den Tagen die ich mit der Erkältung allein auf dem Sofa verbracht hatte ist es wunderschön, wieder mit jemandem zu reden und zu lachen.

    Wünsche euch einen schönen gemütlichen Abend und einen guten Start in die nächste Woche!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Hallo Lavandula,

    es ist so schön, Dich wieder zu lesen.

    Ich hoffe, Dir geht es gut auf Deinem neuen Weg!!

    Es ist schön, dass Du das auch so siehst mit der Seele. Ich glaube auch daran, dass sie heilen kann. Und auch ich kenne natürlich die schwärzeste Nacht und den hellsten Tag.

    Es ist nur manchmal schade, dass man in der dunklen Nacht so schnell den hellen Tag vergisst und damit die Zuversicht.

    Aber vielleicht ist das eine Frage der Zeit.

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Guten Morgen,

    heute ist das Wetter nicht so toll. Grau in Grau draußen. Hmmm. Aber die Vögel singen und das sind die ersten Zeichen für den kommenden Frühling, hoffentlich!

    Gestern musste ich mir doch noch Antibiotika holen, weil meine Erkältung nicht wegging und das Fieber wiederkam. Aber heute ist es schon viel besser, nur mein Magen macht nun Probleme. Aber da muss ich wohl durch.

    Mein Freund kommt später zu mir. Obwohl ich ihn auf das Ansteckungsrisiko hingewiesen habe, lässt er sich nicht abhalten und das ist ja auch sehr schön :D

    Letzte Nacht konnte ich nicht so gut schlafen und habe in den Wachpausen wieder nachgedacht, was sonst :wink:

    Ich suche eine Erklärung, warum mein Denken und mein Lebensgefühl derzeit immer noch vorwiegend negativ geprägt ist. Sobald ich einen positiven Gedanken habe, wird der gleich wieder von einer Sorge überdeckt und das schöne Gefühl ist wieder weg. Das belastet mich ziemlich!

    Ich habe gestern ja geschrieben, dass ich der Meinung bin, die Unsicherheit, wer ich überhaupt bin, trägt einen grossen Teil dazu bei. Aber ich glaube auch, dass die vielen kleinen "seelischen Verletzungen" von früher so langsam aufgehen und ihren zurückgehaltenen Eiter ablassen. Mir wird so langsam bewusst, das ich durch meine fehlenden Grenzen als Kind und Jugendliche viel erduldet habe, mich nicht gewehrt habe, gar nicht gewusst hätte, wie, was ich heute ganz anders machen würde. Und von zuhause bekam ich den Eindruck, das wäre ok und man hat sich nicht zu wehren.

    Lehrer und Chefs seien ja Autoritätspersonen, die immer recht hätten und es wäre besser, am liebsten nicht aufzufallen, damit niemand schlecht über uns redet. :twisted::twisted:

    Jahrelang habe ich tonnenweise so viel Ärger, Wut und Angst in mich reingefressen, das das mich erstens von innen aufgefressen hat - deshalb wahrscheinlich auch die vielfältigen Verdauungsprobleme und außerdem kommen diese verdrängten Gefühle jetzt alle zur gleichen Zeit nach oben und ich komme damit einfach nicht zurecht.

    Ich kann doch auch fröhlich sein, das habe ich auch oft in meinem Leben erlebt und möchte das wieder erleben. Aber ich stecke im Moment einfach fest und zentriere immer wieder um meine Leid und mein Schicksal. Manchmal gehe ich mir selbst total auf die Nerven. Ich möchte so viel machen, aber ich komme aus diesem Selbstmitleidssumpf einfach nicht raus. Und die letzten Tage, in denen ich krank war und kaum nach draußen konnte, wurde das ganze natürlich noch schlimmer, weil ich kaum mit jemanden am Tag sprach, sondern mit mir allein war.

    Das alles hat ja kaum mehr was mit meinem Vater zu tun. Es hat sich irgendwie verselbständigt. Oder ist der Prozess notwendig? Das habe ich auch schon oft gelesen, dass es notwendig ist, die alten Wunden und Gefühle zu spüren und zu verarbeiten, ehe man neu anfangen kann.

    Fragen über Fragen :roll:

    Schönen Sonntag euch allen,

    Sonnenstrahl