Beiträge von Weißbär

    Hallo Maria,

    dass mein Alkoholkonsum nicht in Ordnung war, wusste ich bereits sehr früh. Selbst mir einzugestehen, ich bin Alkoholiker, war ich in der Lage. Etwas dagegen tun schaffte ich nicht. Ich habe über Jahre das Bild eines normalen Lebens aufrecht erhalten können. Beruflich funktionierte ich prima. Da ich Einzelgänger war und bin hatte ich nicht so viele enge Kontakte, dass ich dort auffällig wurde.

    Meine Abkehr von Alkohol geschah erst als auch meine Arbeitstelle in Gefahr geriet und mein ganzes Leben mir in den Händen zerbröselte. Erst da konnte ich mir Hilfe holen und mich auf den Weg machen.

    Dass mit dem Vergleichen der Alkmenge und Häufigkeit habe ich bei meinem ersten Besuch der SHG erlebt. Meine Schilderung meine Alkoholkarriere hat einigen ein müdes Lächeln entlockt. Ich empfand meine Sucht als schlimm, sehr schlimm und musste nicht erst alles verlieren, was mir wichtig war. Das macht mich aber nicht zum Alkoholiker der leichteren Sorte. Wahrscheinlich bin ich nicht so leidensfähig wie ich gedacht habe.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo Maria,

    also konkret, so auf den Punkt, kann ich dir die Frage nicht beantworten.
    Wenn ich wieder trinken würde, verliere ich alles, was mir wirklich wichtig ist.
    Als Nasse Alkoholikerin würde ich wieder mit der Beschaffung, Entsorgung, Vertuschung usw. beschäftigt sein. Um Dinge die mir wichtig sind oder die halt zum Leben gehören, könnte/würde ich mich nicht mehr ausreichend kümmern. Mein Leben würde verkümmern.

    Das was ich jetzt habe und lebe will ich nicht verlieren, schon gar nicht an den Alkohol.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo kossi,

    nun, wenn bei den Gruppenleitertreffen die Problematik, die ja scheinbar nicht nur dich betrifft, bekannt ist, warum macht ihr nicht eine eigene Selbsthilfegruppe auf. Braucht ja nicht wöchentlich sein aber so ab und an würde wahrscheinlich allen gut tun.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo kossi,

    das Neue in einer Gruppe Vorrang haben, ist ja OK. Aber es muss immer auch für die bestehende Gruppe genügend Zeit sein. Oder heißt das, wenn jemand von den Alten Probleme hat und gerade ein Neuer kommt, dass der Alte hinten runter fällt?

    Kann allerdings für den einen oder anderen eine gut Ausrede sein – konnte über meine Probleme nicht reden, war gerade ein Neuer da -.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo phexlein,

    ich sehe es ähnlich wie Paddy.
    Es kann sein, dass dein Partner sich die Sache so ausgedacht hat, um dich zu beruhigen und um den Alkohol runter zu fahren, damit du siehst, so schlimm ist es doch gar nicht. Möglich ist aber auch, dass die Therapeutin eine Pappnase ist und keine Ahnung hat.
    Arztbesuch ist wichtig und notwenig. Wie will sie den beurteilen wie es deinem Partner Gesundheitlich geht. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Selbsthilfegruppen auch angehende Trockene in ihren Reihen aufnehmen. Man sollte allerdings nicht alkoholisiert dort auftauen.
    Die täglich telefonische Auseinandersetzung mit deinem Partner ist nicht deine Aufgabe, gerade da wäre eine SHG die richtige Stelle.

    Die Frage ob jemand für sich oder für andere Trockenen wird, ist finde ich immer schwierig zu beantworten. Bei mir war es so, dass mir meine Leben zwischen den Händen zerbröselte und ich gleichzeitig meinen damaligen Partner nicht verlieren wollte. Mein Partner hatte mir alle Hilfe, die er hatte, angeboten. Wir hatten es uns gerade kennengelernt. Die Frage, habe aufgehört um mein Leben wieder zu haben oder um meinen Partner nicht zu verlieren bzw. zu enttäuschen, kann ich nicht wirklich beantworten. Mir ist wichtig, ich trinke nicht mehr.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo zhig,

    ich habe während meiner Saufzeit auch in einem Unternehmen gearbeitet in dem unmäßig getrunken wurde. Ein- bis zwei die Woche ging die Post ab aber richtig. Bloß gut, dass ich die Stelle noch vor meiner Nüchternheit gewechselt habe, es wäre gewiss nicht einfach gewesen, sich da aus allem rauszuhalten.

    Prima, wenn du weißt, dass Veränderungen anstehen. Veränderungen kommen aber nicht von allein, sondern müssen von dir angeschoben werden.
    Gehst du eigentlich in eine SHG? Da findet man immer den einen oder anderen Gleichgesinnten, für Unternehmungen und so. Ich finde ein Gespräch mit Selbstbetroffenen bringt eine Menge, vor allem muss man nichts erklären, sie wissen wovon man redet.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo zhig,

    Tatsache ist ja wohl, dass du mit deinen jetzigen und vergangenen Bemühungen auf keinen trockenen Zweig gekommen bist. Ich sehe an deinem Anmeldedatum, dass du bereits Jahre einen für dich gangbaren Weg suchst.

    Du verlierst deine Freundin durch die Trinkerei, jammerst aber das du deine Freunde meiden/verlieren würdest, wenn du kein Alk trinkst. Trinkende Freunde und trocken werdende Alkoholiker sind eine der gefährlichsten Kombinationen. Sind/waren dir deine Freunde wichtiger wie deine Freundin?

    Ich habe so das Gefühl, dir geht es wie mir bei meinem ersten Versuch. Aufhören zu Saufen aber ab und an was Trinken. Bei mir hat der Versuch allerdings ‚nur’ ein paar Monate gedauert. Es ist ein Trugschluss, dass ‚alle Welt säuft’, du hältst dich nur in den entsprechenden Kreisen auf.

    Meinst du nicht, es wäre Zeit für Veränderungen?


    Gruß

    Weißbär

    Hallo Karin,

    das hört sich so an, als wenn du die trocknen Jahre nicht gelebt hättest. Es ist zwar traurig, das du deine Trockene Zeit unterbrochen hast aber ich glaube dem ersten Glas nachjammern bringt dich jetzt nicht wirklich weiter. Du fängst ja nicht wieder bei null an, du kannst doch auf deine Erfahrungen aus der Vergangenheit zurück greifen.

    Du hast es bereits einmal geschafft und es spricht doch nun wirklich nichts dagegen, dass du es nicht auch jetzt schaffen wirst.

    Wenn du etwas aus diesem Rückfall gelernt hast, dann, das erste Glas stehen lassen. Ich, für mich weiß ich genau, wenn ich wieder anfange zu trinken, wird es mir genau so gehen wie dir. Ich werde da anfangen wo ich vor Jahren aufgehört habe.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Mijou;

    Die Frage kann ich dir nicht wirklich beantworten. Ich nehme mal an, bei seinem jetzigen Verhalten ist er betrunken, er will mit dem Wagen zu dir in die Firma fahren. Ich würde die Polizei anrufen und fragen, was du unternehmen sollst. Schildere ihnen die Sache und äußere deine Bedenken, du bist gewiss kein Einzelfall.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo Mijou;

    Hört sich echt übel an. Kannst du Freunde oder Verwandte einspannen, die dich nach Hause begleiten? Wenn er die Wohnung zerlegt, kannst du die Polizei einschalten, die können ihm dann einen Platzverweis erteilen. Er fährt besoffen mit deinem Auto durch die Gegend – übel -.
    Falls du nicht in die Wohnung kommst, er gibt Schlüsseldienste.

    Ich glaube es ist Zeit Nägel mit Köpfen zu machen. Wie viel Chancen willst du Ihm noch geben?
    Mitleid ist doch vollkommen fehl am Platz. Du kannst nicht den Rest deines Lebens mit Samtpuschen durch die Gegend laufen, damit er sich nicht provoziert fühlt und dann eskaliert es doch.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Hartmut,

    für mich ist die Erinnerung an meine Nasse Zeit reichlich genug um nicht mehr zu trinken.
    Während meiner Nassen Zeit hat mich der Penner am Bahnhof oder eine Reportage im TV nicht abgeschreckt, obwohl ich wusste was passieren würde, wenn ich nicht bei Zeiten mit dem Trinken aufhöre.

    Ich kann mir lebhaft ausmalen was passiert, wenn ich wieder zur Flasche greife. Ist das bereits Abschreckung?

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Prof.,

    freue mich, von dir zu lesen.

    So wie du dich liest, ist alles mehr oder wenige beim alten, es läuft nur in ruhigeren Bahnen ab.
    Ich persönlich finde dein Tempo schon OK. Da du nur für dich allein entscheiden musst (habe Schrödi nicht vergessen), ist ein strategischer Rückzug nicht verkehrt.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo Arusha,

    du willst nicht loslassen. Kann ich schon verstehen aber im Moment ist es doch wohl so, dass er nicht wirklich mit dir und deinem Kind und seiner Sucht klar kommt. Willst du ihn so wie er jetzt ist, mit Alkohol als Nummer 1, 2 und 3 und dann vielleicht du? Für deine Probleme hat er wahrscheinlich keinen Kopf, er wird ja nicht mal mit seinen fertig. Letztendlich kennst du den Mann ja nicht einmal richtig, so in Natura ohne Alkohol im Kopf.

    Überlege dir gut worauf du dich einlässt. Wie hier bereits geschrieben, helfen kannst du ihm nicht.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo Iwona,

    ich lese dich immer wieder gern. Du schreibst so aufbauend und man fühlt, wie glücklich und zufrieden du mit deinem jetzigen Leben bist. Immer in Bewegung und positiv. Finde ich toll.
    Etwas was ich sehr schätze, du kannst dich auch an kleineren Dingen und Begegnungen freuen.

    Liebe Grüße

    Weißbär

    Hallo allesweg,

    du schreibst:
    Aber es wird langsam etwas schwerer dass muss ich zu geben grade in situtionen wie diesen...Sicherlich würds mir einfacher fallen wenn ich dadurch überhaupt nichts verloren hätte und es einfach so bekämpft hätte.


    Warum jammerst du verpassten Gelegenheiten nach. Du kannst wohl nicht behaupten, dass die Folgen nicht absehbar waren, deine Frau hat gewiss schon länger die Faxen dicke, den Führerschein hast du wahrscheinlich auch nicht das erste mal aufs Spiel gesetzt und der Jobverlust kommt auch nicht von ungefähr. Schau nicht immer zurück, sondern versuche Ordnung in die jetzige Situation zu schaffen. Hätte, wäre und so bringt dich keinen Schritt nach vorn, sondern paralysiert nur.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Bernd,

    prima, an sich geht es dir gut aber es scheint wohl was zu fehlen. Du schreibst um was, warum du dich kümmern kannst/musst. Wie wäre es mit einem sozialen Engagement, muss ja nichts großes sein. Du liebst doch scheinbar Tiere. Habt ihr kein Tierheim in der Nähe, so als Gassigänger wäre doch eine Möglichkeit.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Phillip,

    also mit den Blutwerten geht das glaube ich nicht so schnell, sei erstmal froh, wenn sie sich nicht verschlechtern.

    Mit deinen Kumpels ist das so eine Sache. Wenn sie dich wertschätzen werden sie gewiss auch bereit sein, ab und an einem alkoholfreien Treffen interessiert sein. So bei Kaffee oder Saft, falls sie das nicht wollen oder können, wäre wohl eine Trennung angebracht. Ich bin z.B. Raucher, wenn ich bestimmte Leute besuche, rauche ich nicht und wenn der Besuch den ganzen Tag dauert, sie sind es mir wert.

    Denn Vorschlag von Doro mit der Weiterbildung finde ich gut. Was ist eigentlich mit einer SHG, die meisten haben auch ein Freizeitprogramm.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo Nelly,

    susanni hat recht, fängt er wieder an zu trinken ist das allein seine Entscheidung.
    Er hat dann allerdings für sich einen Grund zu trinken und kann dann zur Erklärung und Entschuldigung sagen – jetzt lohnt es sich auch nicht mehr -. Dadurch hast du den Schwarzen Peter, für ihn jedenfalls.

    Ich glaube nicht, dass du dir Vorwürfe machen solltest, wenn du deinen Mann trotz Nüchternheit verlassen solltest. Mit nicht mehr trinken sind die vorherigen Jahre ja nicht verschwunden. Wenn du jetzt schon Planspiele machst, ist die Entscheidung für dich bereits gefällt. Wie verhalten sich denn deine Kinder. Hast du mit ihnen bereits gesprochen bzw. wie ist ihre Meinung/Haltung zum jetzigen Familienleben.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo newtime,

    Suchttechnisch geht es mir tatsächlich gut. Ich bin jetzt über 20 Jahre trocken und wenn es mir da noch schlecht gehen sollte, hätte ich wohl was falsch gemacht. Allerdings ist es so, dass wenn man nicht mehr trinkt, das Leben nicht einfach wunderbar wird. Auch ich habe mit dem ganz normalen Wahnsinn ich Alltag zu kämpfen. So rückblickend kann ich für mich sagen, mit Alk hätte ich vieles was mir hätte wichtig ist, nicht erreichen können, wenn ich denn noch leben würde.

    Also Kopf hoch, wird alles, wenn auch nicht auf einmal.

    Gruß

    Weißbär