Beiträge von HansHa

    Zitat von toby

    Seit 10 Tagen habe ich wieder die volle Kontrolle.

    Hallo,

    das kann ich nicht von mir behaupten, auch nach den trockenen Jahren noch nicht.

    Kontrolle würde für mich bedeuten, dass ich mich aktiv gegen das Trinkbedürfnis wehren muss.

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von HansHa

    Gleiches dann bei der Therapieeinrichtung, als ich die mündliche Zusage von der RV hatte.


    Nachtag: Als ich wusste wo es hingeht, bin ich dort hingefahren und habe ich mich gleich persönlich dort vorgestellt.

    Zitat von kossi

    Hallo Alex, bis du auf Therapie gehen kannst, kann 3-4 Monate dauern.


    Hallo,

    ich habe meinen Antrag mit der Sozialarbeiterin von der Entgiftungsstation gestellt und dafür gesorgt, dass er bei meiner Entlassung schon beim Rentenversicherer war. Als ich dann zu Hause war, habe ich dort jeden Tag angerufen und mich nach dem Stand der Dinge erkundigt - immer freundlich - und habe deutlich gemacht, dass mir ein schneller Beginn sehr wichtig ist. Gleiches dann bei der Therapieeinrichtung, als ich die mündliche Zusage von der RV hatte. Vielleicht hatte ich auch ein wenig Glück, aber 10 Tage nach meiner Entlassung von der Entgiftungsstation konnte ich meine Therapie antreten.

    Schönen Tag

    H.

    PS: Von der stationären Therapie aus habe ich mir einen Termin bei der Suchtberatung geben lassen und konnte anschließend gleich mit der Nachsorge anfangen.

    Zitat von KaffeeTasse

    Gestern war ich auf einem Konzert und habe den Abend nüchtern sehr genossen - wenn ich getrunken hätte wär ich

    Zitat von KaffeeTasse

    gerstern Abend/Nacht war es nach einer knappen Woche Trockenheit erstmals sehr kritisch.


    Hallo,

    wäre denn da ein Zusammenhang herzustellen? Bei mir war es jedenfalls immer so, wenn ich mich wehren musste, habe ich auch bald verloren. Auch wenn der zeitliche Zusammenhang nicht immer herzustellen war.

    Interessant dazu sind auch die Grundbausteine: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von westistar

    soll ich mich etwa verstecken??? Nein....dafür ist das Leben zu kurz!!!


    Hallo,

    wenn der Alkohol mir das Leben genommen hätte, weil ich nicht trocken geworden wäre, dann wäre mein Leben noch kürzer gewesen.

    In diesem Sinne - Prost!

    H.

    Zitat von dasninchen

    Trotzdem geh ich nächste Woche nochmal hin, vielleicht hat er sich einfach ganz unglücklich ausgedrückt. Die anderen Teilnehmer waren sehr nett und haben mich auch sofort in ihre Mitte genommen.
    Heute abend besuch ich noch eine andere SHG.


    Hallo dasninchen,

    ich habe an meinem Anfang den Tipp bekommen, verschiedene SHG's zu besuchen, zu jeder mindestens 2x zu gehen und mich sonst beim Aussuchen auf mein Gefühl zu verlassen.
    Wir sind in Berlin ja in der glücklichen Lage, die freie Auswahl zu haben. Nicht zu vergessen ist diese SHG hier.

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von juergenbausf

    das sehe ich ganz pragmatisch.
    Jeder Alkoholiker ist rückfallgefährdet - per Definition sozusagen.


    Hallo chaosimleben,

    genau so sehe ich das auch. Ob im speziellen Fall eine erhöhte Gefahr besteht, kann immer nur jeder selbst entscheiden. Natürlich kann das oft von anderen an bestimmten Verhaltensweisen fest gemacht werden, funktioniert für mich aber meist nur bei persönlichem Kontakt.
    Wenn bei mir so eine Frage aufkommen würde, könnte ich mich z. B. fragen wo denn der Gedanke her kommt. Ist das nur so allgemein "passiert" oder wurde ich durch irgend etwas darauf fokussiert? Ansonsten würde ich aufpassen und die allgemeinen Verhaltensregeln befolgen.
    Mal was anderes: Ich dachte in unserem Alter gibt es keine EU- (Erwerbsunfähigkeit) Rente mehr. Ich kenne nur EM- (Erwerbsminderungs) Rente, die dann prozentual angegeben (voll=100%) wird, fast immer auf 2 - 3 Jahre befristet ist und dann noch 14% abgezogen werden.

    Schönen Tag

    H.

    Hallo,

    Du schreibst ja selbst, dass Du es im Moment nur durch Aushalten nicht trinkst.

    Bei mir war das so, dass ich zum Arzt gegangen bin, diese hat dann auch behauptet: "Sie Alkoholiker - das glaube ich nicht." Auf mein Drängen habe ich dann trotzdem eine Einweisung ins Krankenhaus bekommen. Auf der Entgiftungsstation konnte ich dann wirklich informieren und habe anschließend eine Langzeittherapie gemacht.
    Es kann niemand für mich entscheiden, ob ich süchtig bin, auch ein Arzt nicht. Der kann mich höchstens auf meinem trockenen Weg unterstützen, wenn ich mir bei ihm Hilfe hole und er helfen will.
    Auf der Entgiftungsstation wurde mir damals nach der Entlassung eine Aufnahme für den Notfall angeboten, auch wenn ich schon eine Weile trocken bin. Das kann ein guter Ausweg in der Krise sein. Ob es das heute noch gibt, kann ich nicht sagen.

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von Logo78

    Da bin ich echt froh, dass ich noch nicht so lange Alkoholiker bin oder einfach Glück habe, dass das geht. Zumindest für mich ist in Kneipen oder sonst wo das Gemeinschaftsgefühl vollständig vorhanden, wenn ich alkfreies Bier trinke.


    Hallo,

    das ist ein schönes Beispiel. So oder so ähnlich haben meine ersten Trinkpausen auch immer ausgesehen. Danach habe ich noch Jahrzehnte gebraucht, um trocken zu werden.

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von Karsten

    aber da ist kein Gedanke mehr, wenn es eventuell keine Lösung geben würde, dass ich ja dann immer noch saufen kann.


    Hallo,

    so ist das bei mir auch. Andererseits verstehe ich die Fragestellung von Hartmut. Für mich ist die Antwort darauf eigentlich einfach. Weil ich schon lange zufrieden trocken bin, heißt das nicht, dass ich keinen Gedanken mehr an Alkohol habe. Ich lebe mit meiner Sucht und ich verdränge solche Gedanken nicht. Ich finde sie normal und auch nicht schlimm, wenn sie mich nicht quälen - ich lebe damit. Das bedeutet aber auch, solche Gedanken mit anderen Gedanken, z. B. dass Alkohol kein Option für mich ist, zu verbinden.

    Schönen Tag noch

    H.

    Zitat von Schorschi

    ich muss da noch viel darüber nachdenken.


    Dafür mal ein paar Anstöße:

    Zitat von Schorschi

    Ich glaube so oder so ähnlich geht es den meisten von uns. Obwohl ich immer glaubte meine regelmäßigen Sabattwochen dienen nur meiner Fitness und Gewichtskontrolle, bin ich mir heute gar nicht mehr so sicher


    Süchtig zu sein bist Du Dir aber schon sicher? Oder wartest Du immer noch auf jemanden, der Dir sagt, dass alles nur ein Irrtum ist? Aber wenn Du lange genug suchst, findest Du diesen jemand auch.

    Zitat von Schorschi

    Über den Besuch einer lokalen SHG denke ich inzwischen auch nach, morgen ruf ich einen langjährigen Bekannten an und frage ihn nach einem treffen, er kennt sich hie in der Gegen mit SHGs aus, da er nach seiner LZT selbst eine besuchte.


    Morgen? Warum nicht heute? Wieso "besuchte"? Trinkt er wieder? Für mich wäre der dann kein Umgang mehr. (https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php).

    Zitat von Schorschi

    Mein Suchgedächtniss kann mich nicht anlügen


    Eigentlich ja nicht. Aber da frage ich mich doch was das ist, wenn mir mein Suchtgedächtnis z. B. "einbläst", dass ich jetzt soooo einen Durst habe und unbedingt ein kaltes Bier trinken muss? Ist das dann eine Lüge und wer belügt wen? Da finde ich meine Sichtweise doch etwas einfacher.
    Und deshalb leide ich noch nicht gleich an einer geteilten Persönlichkeit. :lol:

    Schönen Tag

    H.

    Hallo,

    am Anfang war meine oberste Priorität trocken zu werden und jetzt zu bleiben. Alle anderen Sachen, wenn sie mir auch noch so wichtig vorkommen, müssen in die zweite Reihe treten. Denn ohne meine Trockenheit kann ich diese auch vergessen.

    Schönen Tag

    H.

    Hallo,

    wenn ich das lese, erinnert mich das sehr an mich. An dieser Stelle hatte ich auch schon rational kapiert, dass ich Süchtig bin und etwas unternehmen muss. Es hat dann aber noch ein paar Jahre gedauert bis ich meine Versuche mit den Trinkpausen beenden konnte und ich es richtig annehmen konnte, Alkoholiker zu sein. Ich habe dann begonnen, Hilfe für mich zu suchen. Aus mir heraus und ohne die Verantwortung für meine Trockenheit woanders hin zu verlagern. Vielleicht war es das was der Arzt in der Suchtklinik sehen wollte, vielleicht auch etwas anderes.

    Schönen Tag

    H.

    PS: Ich habe mit Religion auch nichts am Hut. Habe aber die ambulante Therapie bei der Caritas gemacht. Gehst Du auch nicht in ein Krankenhaus wenn der Träger eine Kirche ist? Oder höre ich da schon das Suchtgedächtnis, welches anfängt Ausreden zu finden?

    Hallo,

    Zitat von snooby

    Ich sehe es auf jeden Fall als eine Art Warnung.


    So sehe ich das auch und zwar davor, im Glauben zu bleiben, dass kein Trinkwunsch da ist:

    Zitat von snooby

    Im Moment muss ich überhaupt nicht gegen das trinken ankämpfen.

    Erst als mir klar geworden ist, dass der Trinkwunsch eines Süchtigen bei mir immer vorhanden sein wird, ist das mit dem Träumen weniger geworden.
    Und noch mal zur Klarstellung: Ich meine mit Trinkwunsch nicht den quälenden Suchtdruck gegen den ich kämpfen muss, um ihm nicht nachzugeben, sondern das "lauernde" Suchtgedächtnis, das leicht in den Hintergrund gerät, nicht mehr wahr genommen wird. Und dann endet es mit dem oft gehörten Spruch: "Plötzlich hatte ich ein Bier in der Hand, ich weiß gar nicht wo das her kam.", oder so ähnlich.

    Schönen Tag

    H.

    Hallo,

    als ich trocken geworden bin, musste alle Energie auf die Veränderungen in meinem Leben verwenden. Eine neue Beziehung war da nicht drin.
    Bevor ich trocken geworden bin, habe ich einige Trinkpausen gemacht, um mir und anderen zu beweisen, dass ich es kann. Das hat aber nur mit Aushalten zu tun und nicht mit Veränderung. Aber ich habe mich und andere immer wieder belogen.

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von Lori

    Alle reden vom perfekt sein.

    Ich möchte perfekt sein und kann es aber nicht.


    Hallo,

    genau richtig, alle reden vom perfekt sein und tun so "als ob..."
    ... sie perfekt sind
    ... sie ihr Leben im Griff haben
    ... nur sie das Richtige tun

    u. s. w. u. s. f.

    Das ist leider so. Solche Leute gab es früher auch schon. Aber jetzt greift das wie ein Virus um sich und alle machen mit. Sie belügen sich selbst und andere und merken gar nicht, dass sie eigentlich in einer Scheinwelt leben.
    Kann jeder selbst entscheiden, ob er da mitmachen will und was er dadurch erreichen kann oder will (oder auch nicht).

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von D.Romedar

    Hängt das evtl. mit dem Entzug zusammen?


    Hallo,

    während meiner Therapie wurde ich oft danach gefragt. Ist wohl eine normale Begleiterscheinung, weil durch das Suchtmittel irgendwelche Stoffe ausgeschüttet werden. Durch den jahrelangen Gebrauch des Suchtmittels und die jetzige Nichtzuführung fällt das natürlich flach. Das sollte sich aber geben, wenn nicht muss es behandelt werden. Wo die Grenze der Normalität ist, kann ich aber nicht genau sagen. Woanders hast Du was von der Suche noch einem Therapeuten geschrieben. Ich bin damals nach der stationären Therapie in einem Suchthilfezentrum gewesen. Da war ich sicher, dass die sich mit Süchtigen auskennen.

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von Penta

    Ich trank aus langer Weile oder weil ich ein Problem betäuben wollte oder weil ich lustig werden wollte oder weil ich immer um diese Zeit (Feierabend) trank.


    Hallo,

    ich will mich hier gar nicht so tief einlassen, weil die Differenzierungen gegenüber uns selbst unser Eigenbild sehr trüben können. Außerdem wird das Problem durch das "übergießen" mit immer neuen Argumenten auch nicht kleiner. Es scheint dann aber so. Ich habe dies früher auch so gemacht und irgendwann weiter gesoffen. Auch in den SHG's habe ich in den letzten Jahren oft solche Erklärungen gehört. Ich weiß von keinem Fall, bei dem es gut gegangen ist.
    Um es noch mal herunter zu brechen versuche ich mal eine andere Art der Erklärung. Mein Suchtgedächtnis kennt mich ganz genau und es weiß auch wie ich auf bestimmte Reize reagiere. Um mich zu "überreden" "schickt" es mir also genau die Gedanken und Gefühle, die auf mich "zugeschnitten" sind, damit ich mir das Suchtmittel zuführe. Und dabei ist es egal, ob es wie oben beschrieben reagiert, wie bei mir, das Gefühl schickt, unbedingt meinen Durst mit einem kalten Bier löschen zu müssen oder ob ich mich in einen fixen Gedanken an das Suchtmittel hinein steigere, bis ich nicht mehr widerstehen kann. Genau das ist der Kreislauf, den es zu unterbrechen gilt - geht aber nur wenn er mir bewusst ist.

    Schönen Tag

    H.

    Zitat von Penta

    Ich trank, weil ich trinken wollte


    Und warum wolltest Du? Weil Dir das so eingefallen ist? Warum ist Dir das dann eingefallen? Spielt da das Suchtgedächtnis womöglich eine Rolle?
    Bei mir hat sich der sogenannte "Saufdruck" auch in Grenzen gehalten, bis auf die letzte Zeit. Deshalb konnte ich mich ja so gut selbst belügen. Eigentlich gibt es auch keine richtige Definition für "Saufdruck". Das ist für mich nur ein Gefühl, was sich bei jedem anders äußert oder was jeder anders empfindet. Bei körperlichen Erscheinungen ist es dann Entzug. Ich würde das bei mir eher als "Trinkverlangen" beschreiben. Aber es ist auch egal auf welche Weise sich das Suchtgedächtnis versucht durchzusetzen, es ist eben vorhanden und wenn ich das nicht vor mir zugegeben hätte, fehlte mir eine Voraussetzung für meine Trockenheit.