Einen netten Gruß an alle, die sich bisher hier schriftlich, in diesem Thread zu Wort gemeldet haben!
Hallo Mieken,
danke erstmal, dass du diese Frage ins Forum gestellt hast. Denn genau den gleichen Gedanken hatte ich auch schon. Nur aus der Sicht des sogenannten „alten Hasen“.
Nun bin ich noch sehr neu bei euch im Forum und wollte mir zuvor zuerst einmal einen Einblick verschaffen, wie das Forum läuft, welche Fragen anstehen, also vereinfacht, welche Themen hier im Vordergrund stehen etc.
Und mir ist auch aufgefallen, dass sehr wenig Beiträge von Menschen mit langer Abstinent, vorhanden sind. Ich mir aber inzwischen auch im klaren bin, dass es hier auch eher um die Hilfe für die ersten Schritte in die Trockenheit gehen sollte. Und der Erfahrungsaustausch mit eher den Gleichgesinnten in Bezug der ersten Tage und auch Wochen der Nüchternheit, stattfinden sollte. So habe ich es zu mindestens herausgelesen. Natürlich konnte ich bisher nur ein Bruchteil von Informationen lesen, weil es einfach zu vielfältig ist. Und ich mich auch noch nicht so richtig mit den Modalitäten vertraut gemacht habe.
Und wie auch Karsten es beschrieb, haben wir als Langzeit OHNE Lebende andere Prioritäten.
Aber genau heute an meinem letzten Urlaubstag wollte ich mich kurz vorstellen, in einem eigenen Thread und auch gern meine langjährigen Erfahrungen weitergeben.
Also kann ich meine Vorstellung auch hier ermöglichen.
Es wird nur ganz kurz werden und in drei anderen Beiträgen kann man auch schon etwas über mich erfahren.
Vor ca. 9 Jahren habe ich mich entschieden, mein Leben zu verändern, weil es so wie es damals war, nicht mehr ging.
Ich hatte nur zwei Möglichkeiten, mich zu Tode saufen oder kämpfen. Wofür ich mich entschieden habe, muss ich jetzt nicht mehr schreiben.
Trotz miserablem Leben, was ich bis dato führte, hat mir mein Inneres immer wieder gesagt, es gibt auch noch das wirkliche Leben mit seinen vielfältigen und bunten Facetten. Und das wollte ich kennen lernen. Und habe es inzwischen kennen gelernt. Mein eiserner Wille hat mir dabei geholfen. Ein Teil davon, wie man es schafft, sind hier unter anderem auch in den Grundbausteinen niedergeschrieben.
Wenn man sich ein Stück weit danach richtet, hat man den ersten Schritt ins Leben getan.
Ich habe einen 14-tägigen stationären Entzug mit etwas späteren Langzeittherapie in einer Suchtklinik absolviert. Für mich war es persönlich das Beste, was mir passieren konnte.
Ich habe so ziemlich mein Leben umgekrempelt. Alles was mir nicht mehr gut tat, verschwand. Ich sage immer, ich habe meinen Keller aufgeräumt.
Heute führe ich ein fast spießiges Leben. Und es ist gut, wenn man vorher in einer Scheinwelt lebte.
Ich bin verheiratet, habe einen Sohn und gehe einer geregelten Arbeit nach. Es klingt zwar ziemlich wie in einem Bilderbuch,ist es aber nicht. Der Weg bis hierher war nicht einfach und von vielen Hürden geprägt, die es aber wert waren, zu überwinden.
Meine Devise war immer und ist es auch noch Heute. Mit jeder Stunde, jedem Tag, später jedem Monat und nun auch Jahre, habe ich mir immer vor Augen gehalten, was ich mit jedem Schritt der zufriedenen Abstinenz erreicht habe. Wenn ein Tief mich beeinflusst, denke ich sofort an das Erreichte. Das hilft oft, und es bringt mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn nur ein klitzekleiner Gedanke aufkommt, es doch wieder einmal zu probieren. Man wird mit den Jahren nämlich auch durchaus etwas leichtsinnig. Und deshalb ist es gut, das ich dieses Forum fand.
Liebe Grüße
Lil